Hallo Hannes,
(ich erinnere mich an dich, bevor du fragst also melde dich, wenn du mal wieder hier in der Ecke bist, dies vorab...)
die meisten Pilzsammler im weitesten Sinne sind tatsächlich nicht mit einem Angelkorb, oder besser Fliegenfischer- oder Spinnfischerkorb unterwegs. Das scheint tastsächlich die Mehrheitsmeinung zu sein. Die Gründe hierfür sind für mich allerdings nicht nachvollziehbar, denn ich habe wenigstens gerne eine freie Hand. Oder besser zwei. Es ist mir auch lieber, wenn mir der Pilzkorb gegen den Po, die Hüfte oder sonst wohin im Schritttakt schlägt als die Kamera. Die ist nämlich entweder im Fotokoffer, den ich in der Hand trage und bei Bedarf mal einfach fallen lassen kann oder im Rucksack. Sollte es mal mehr werden, habe ich immer noch einen oder zwei Baumwollbeutel dabei bzw. ungefärbte Naturseiden-Kissenhüllen, die man befüllen könnte. Habe ich aber bislang nicht gebraucht. Wenn jeder der Familie einen Korb hat - oder nur zwei, passt da genügend rein. Das ist lediglich eine Frage der Technik,
wenn es um Speisepilze geht.
Trompeten kann man drücken, bei Parasolschirmen Stiel rausbrechen, Hutinnenseiten gegeneinander, Austern sind super stapelbar, lediglich bei Sprödblättlern rieselt es unter Umständen. Wir sind ja auch relativ oft im Wald, bzw. dort wo es dann, wenn es mal welche gibt, Pilze zu finden sind.
Ein Stück weit anders sind es bei Nichtspeisepilzen aus, die einzeln und im Döschen zur Bestimmung transportiert werden. Im offenen Korb, bei Sonneneinstrahlung in der Dose ? Sicher nicht, da kommt nach einem langen Tag nur noch Matsch raus.
Und in meinen Pilzkorb möchte ich überhaupt niemand ungefragt reinschauen lassen. Dort wo ich unterwegs bin, gibt es fast nur Herbst-Speisepilzsammler ohne Maß und Verstand. Die müssen gar nicht sehen was sie nicht entdeckt haben. Wenn ich einem Menschen, der gesprächsbereit ist oder Ansprache sucht als offenkundiger Pilzfreund begegne, spreche ich ihn schon von mir aus an. Meistens werde ich allerdings angesprochen, es sei denn, die Menschen haben Angst, vor meinem Fotokoffer in der Hand, dem Korb an dem Schultergurt und dem Rucksack auf dem Rücken. (Mögliche Ansagen bezüglich Korb : Hier gibt`s keine Fische.... und bezüglich Fotokoffer,..... in die Richtung wo sie laufen, ist keine Tankstelle, da kommt nur Wald.... HÄh ???? Ich dachte, das ist ein Ersatzkanister.....
)
Ich trage mich ernsthaft mit dem Gedanken, mir eine Schubkarre zum Rollator umbauen zu lassen. Man muss ja ein bisschen in Richtung Zukunft denken. Das würde mir beim Laufen helfen und bekäme keine Arme wie ein Orang Utan, weil ich den Fotokoffer auf die Ladefläche legen könnte, neben den Baumwolltaschen, die möglicherweise mal prall gefüllt sind. Die Grundfläche wäre auch so groß, dass ich neben die einzelnen Fundgruppen noch Namensschildchen aufstellen könnte. STEINPILZ ! Hier Boletus .... usw. Das würde das Gespräch gleich entschieden vereinfachen. Nebenbei hätte ich eine fast nicht umkippbare Stützhilfe beim Aufrichten.
Die letztendliche Entscheidung musst du selbst finden, in meinem teilweise natürlich recht spaßig gemeinten Kommentar habe ich versucht, Für und Wieder aus meiner Sicht aufzuzeigen. Würde ich für eine Pilzausstellung sammeln gehen, wäre ein ganz großflächiger Korb unabdingbar und ich würde nur einstöckig sammeln. Solange paar Hände voll Stockschwämmchenhüte ohne Stiel die Luft zwischen 5-10 knackigen Steinpilzen auffüllen und auch noch 2-4 Parasolhüte obendrauf Platz haben, werde ich weiterhin die Bewegungsfreiheit meines Fliegenfischerkorbs zu schätzen wissen.
Liebe Grüße,
Markus