Beiträge von bwergen


    Also ich halte die abgebildeten Exemplare für S. aeruginosa!


    Das ist ein Pilz aus der Gruppe der Grünspan-Träuschlinge.


    Nobi


    Nobi, so groß ist die Gruppe doch gar nicht, sind glaub ich gerade mal ganze 2 Arten :D


    Also wenn der Pilz mitten im Fichtenwald gefunden wurde (meist bei Reisighaufen, zusammengeworfene Äste usw), dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es der Grünspan-Träuschling (S. aeruginosa) auch ist.
    Wird der Pilz dagegen am Wegrand gefunden, an offenen, lichten Stellen, dann sollte man eher S. caerulea in Betracht ziehen.


    lg björn


    Hallo Björn !
    diese Art scheint in diesem Jahr auffallend häufig vertreten zu sein ?
    Gruß Harry


    Irgendwie schon, ja, wenn ich mit dem Zug zurück nach Hause komme, sehe ich auf dem Heimweg in einem Vorgarten auch lauter Hallimasche. Die stehen teilweise einzeln in der Wiese, scheinbar auf Erde (das ist schon verdächtig). Schaut man diese sich genauer an: A. gallica. :D


    Ja der scheint wirklich häufig zu sein dieses Jahr.


    lg björn


    Naja, dieses Jahr denke ich wird das nichts mehr. Es ist möglicherweise auch damit zu rechnen, dass das Fliegenpilzmyzel in diesem Jahr zu "dominant" ist, sodass andere Pilzarten verdrängt werden. An genau diesem Punkt gibt es derzeit einige Forschungen, u.a. auch bei Holzpilzen.


    Ich denke aber mal, dass du nächstes Jahr ab etwa August-September mit Steinpilzfunden rechnen kannst. Einfach mal nachgucken, ob es was gibt. Wenn nicht, dann eben mal weiter beobachten.


    Der Steinpilz ist ein Mykorrhizapilz, d.h. er ist an bestimmte Bäume gebunden (in seinem Fall meistens an Fichten oder Buchen). Dieser Mykorrhizapilz tauscht mit seinem Partner Nährstoffe aus, allerdings sind die Bäume da oft etwas egoistisch und behalten ihre Nährstoffe zwecks des Aufbaus ihres Blattwerks lieber für sich. Wenn die Blätter im Herbst dann aber abgeworfen werden, dann ist der Baum auf einmal freigiebiger. Darauf hat der Pilz nur gewartet und erst durch diesen Schub an Nährstoffen hat er genug Energie, um seine Fruchtkörper an die Oberfläche zu bringen. Und sowas essen wir dann :D


    lg björn

    Armillaria gallica. Der ist zwar an der Basis abgeschnitten, sonst könnte man da noch eine verdickte, bauchige Stielbasis sehen, aber ich denke mal, genau der ist es schon wieder mal. Eine Hallimasch-Art ;)


    lg björn

    Sieht in der Tat so aus wie gesät. Vielleicht solltest du ein Schild aufstellen "Fliegenpilzweg" :D


    Wenn man garantieren könnte, dass im nächsten oder übernächsten Jahr genauso viele Steinpilze da stehen, dann wüsste man sowas längst. Also: nicht überall, wo Fliegenpilze stehen, stehen auch Steinpilze. Es ist nur so, dass die beiden Arten ein gemeinsames Biotop besetzen, nämlich eine Fichtenschonung mittleren Alters, am besten noch mit eingestreuten Birken. Der Fliegenpilz mag nämlich die Fichten-Birken-Mischung und der Steinpilz kommt bei Fichten ohnehin gerne vor. Wenn du also so einen Standort findest, triffst du beide Arten des öfteren gemeinsam an. Das ist aber kaum anders als bei vielen anderen Arten, nur da ist es weniger auffällig (Fliegenpilz und Steinpilze sind ja beide VIM im Pilzreich, VIM= very important mushroom).


    lg björn


    Allerdings, genau den würde ich hier auch erwarten, aber vielleicht testet er erstmal auf Konsistenz und guckt sich den mal im Querschnitt an. Dann soll er uns weitere Bilder liefern.


    lg björn


    Kann es nicht sein, dass der ausnahmsweise auch mal mehr blaut..?


    Viele Grüße,
    fong


    Variabilität ist ja schon noch erlaubt, allerdings in einem bestimmten Raum. Wenn es darüber hinausgeht, wie zB intensives Blauen in der Stielbasis, was bei X. pruinatus so eigentlich nicht vorkommt (der blaut mehr oder weniger im ganzen Stiel eher mittelmäßig stark), dann sollte man sich schon die Frage stellen, ob die Bestimmung bei X. pruinatus dann noch richtig ist. Solche Fälle gibt es vor allem bei Schlauchpilzen sehr oft, man merkt es anfangs gar nicht, bekommt später aber ein Gespür fürs Detail. Ich habe mich einige Monate intensiver mit den Xerocomus s.l. auseinandergesetzt und u.a. X. pruinatus Kollektionen makro- und mikroskopisch betrachtet. Auf Basis dieser Erfahrungen sage ich deshalb bei dem oben abgebildeten Pilz doch eher X. cisalpinus als denn X. pruinatus, obwohl ich die X. cisalpinus auch noch nicht selbst hatte.
    Allerdings habe ich in meiner Fotobibliothek Hunderte Bilder von Kollektionen anderer Pilzexperten (zB Jürgen Schreiner, nur Boletales), mit sehr detailliert abgebildeten Fruchtkörpern. Damit lässt sich schon gut vergleichen.


    lg björn

    Wie sieht denn die Fruchtschicht aus? Guck mal, so wie du den zeigst, das ist nix weiter als ein brauner Klumpen. Bring den mal fotografisch richtig rüber dann helf ich dir weiter ;)


    lg björn

    Doch die Keule ist ok, dürfte sogar eine Clavaria sein. Welche, kann ich dir aber mit diesem Foto nicht sagen, evtl. müsste sie mikroskopiert werden. Es kommen da nämlich einige in Frage.


    lg björn


    Da kannst Du mal sehen, was waren es denn für welche?
    Was mir gerade noch einfällt, wir haben auch viele Hallimasch gesehen. Schade übrigens das Du weißt wie die Lage in der Eifel so ist, es aber nicht zum besten gibst. Naja, Du hättest ja vielleicht geschrieben es gibt viele Pilze und ich hätte doch kaum was gefunden, also eher egal.


    Gruß Harry


    Wir hatten u.a. Pholiota gummosa (ein Schüppling), Arrhenia acerosa (ein Adermoosling) und Pycnoporellus fulgens (ein rötlicher Porling an Fichte) gefunden, die natürlich allesamt nicht essbar sind. Dann noch 3-4 verschiedene Helmlinge, Parasol, einen Steinpilz, Hexenröhrlinge, Pfefferröhrlinge, Fliegenpilze, Gallenröhrlinge, einen Ellerling (Hygrocybe virgineus), Häublinge, Samthäubchen, Kartoffelboviste, Flaschenstäublinge sowie einige Becherlinge und Kernpilze (das sind zumindest mal die Arten, an die ich mich erinnern kann).


    Dass ich jetzt zwar aus der Eifel komme, heißt nicht, dass ich hier auch suche. Falls du wissen willst, was ich so finde, schau einfach in die Pilzfestival Beiträge hier im Forum sowie auf meine Webseite (in der Signatur angegeben). Auf Speisepilze bin ich selbst nicht aus und ich glaube daher nicht, dass hier irgendjemand etwas davon hat, wenn ich das ganze Jahr über behaupte, dass es hier massenhaft Pilze gibt, weil ich finde IMMER etwas, aber meistens ist es eben nicht essbar.


    lg björn


    Sowas gibt es bereits, zB die unter Birken wachsende Varietät var. betulicola, die Pilát und Dermek 1974 sogar als eigene Art beschrieben haben. Es gibt vom Steinpilz weitere Formen und Varietäten, die es aber meist nicht in den Artrang geschafft haben und z.T. heute als B. edulis bezeichnet werden.


    Habe ich eigentlich wegen des Standorts, der Größe und der Geselligkeit nicht in Betracht gezogen. V.a. ist der nächste Baum mindestens 5m weg gewesen. Außerdem kenne ich es, wenn der Wald bei uns hallimascht, dann hallimascht es nämlich gewaltig.


    Ist aber trotzdem ein Hallimasch, vllt Armillaria ostoyae. :)


    lg björn

    Den Edelreizker findet man auf Kalkboden unter Kiefern (Pinus sylvestris oder P. nigra). Ne gewisse Suchaktion sollte schon da sein, ich hab zB den Edelreizker bisher auch nur einmal gesehen, diverse Kiefernreizker dagegen noch gar nicht (einer wurde mir mal gebracht) und den Fichtenreizker...naja da stolpert man hier drüber.


    Es heißt ja nicht umsonst Pilze suchen. Die kommen dir nicht entgegen geflogen :D


    lg björn


    Auch andere Filzröhrlinge sind ja recht launisch, wenn es um ihr Aussehen geht. Hinzu kommt, daß natürlich auch innerhalb sieser Gattung noch etliche Fragen offen sind, so daß selbst Experten genug Streitpotential finden.


    Aber da wir jetzt Karinsche doch nicht zumuten wollen, hier noch brauchbare Bilder der mikroskopierten Sporen abzuliefern, wird es für diesen Pilz wohl kaum endgültige Gewissheit geben.


    Die Sporen alleine werden es evtl. nicht machen, da muss man schon tiefer in die Materie reingehen. Insbesondere braucht man hierzu den Schlüssel von Sutara (2008) sowie ne Menge Hintergrundinfos über HDS-Struktur, inkrustierte Pigmente, Sporenoberflächen, die vor allem unter dem REM rillig sein sollen usw.


    Von der Gattung Xerocomus/Xerocomellus halte ich daher nicht sehr viel. Insbesondere, wenn man sonst noch sehr viel zu tun hat, ist die Untersuchung einer Art dieser Gattung zu umfangreich.


    lg björn


    danke *schmoll*


    liegt am alter, denke ich...du bist ja noch so jung 8|, hab ich grade auf deiner homepage gelesen. darfst du überhaupt schon alleine in den wald????
    :nana:


    übrigens, tolle seite :)


    danke, krieg ich jetzt auch nen Keks? Muss ja noch groß werden ^^


    Pilzfieber? Wenn du jahrelang in diesem Zustand bist, dann weißt du, was wirklich Pilzfieber ist :D


    Aber: Zu deinen Fragen, erstmal sei gesagt, dass die Röhren von dieser Art zunächst weißglich-grau, dann gelblich, und schließlich olivgelblich sind. Wenn du die Hutoberfläche mit dem Finger eindrücken kannst, und der Abdruck (die entstandene Grube) bleibt da, dann ist der Pilz im Normalfall nicht verwendbar. Die Fruchtkörper sollten schon fest sein.


    Die Röhrenschicht kannst du abmachen, vor allem dann, wenn sie zu schwammig ist. Bei jungen Fruchtkörpern kann man sie dranlassen.


    lg björn