Beiträge von bwergen


    ich bin sicher, dass oben wirklich hallimasche sind. der sparrige schüppling hat, wenn ich es recht erinnere die extremen schüppchen auch auf dem stiel


    Lutine hat völlig recht, aber auch die Farbe stimmt nicht, bei Hallimasch ist der Hut meist dunkler als der Stiel, beim Sparrigen Schüppling ist alles +/- in gelbbraun/hellbraun gehalten.



    Hallo,


    Cortinarius (Lepr.) rubellus kann man ausschließen. Dein Pilz ist fast sicher ein Hautkopf (Dermocybe). Und da wird es eben nicht so einfach, da mehrere Arten ziemlich ähnlich aussehen.


    lg björn

    Hallo,


    ich hatte ja folgendes noch zu klären:



    Nun, ich bin vor 2 Std nach Hause gekommen und hab mich sodann ans Mikro gesetzt, in Erwartung, dass das Teil irgendein Rindenpilz aus der Gattung der Traubenbasidien (Botryobasidium) sein könnte. Am Ende hieß es aber Schrauben anstatt Trauben :D


    Naja, ich hab von dem vermeintlichen Rindenpilz etwas abgekratzt, habs unters Mikro gelegt und sofort irgendwas komisches gesehen: Sporenständer, die tatsächlich aussehen wie Schrauben, so ganz anders als die gewöhnliche, zylindrische Form mit den meist 4 "Hörnern" oben dran.
    Dass diese Sporenständer nicht immer so aussehen, war ja schon vorher klar. Dafür braucht man nur Pilze wie das Judasohr, den Klebrigen Hörnling oder den Goldgelben Zitterling zu untersuchen, denn diese Arten gibt es ja sowieso an allen Ecken. Hier kann man kugelige, längs- und/oder quergeteilte Sporenständer mit megalangen Sterigmen entdecken.


    Die Form dieser Sporenständer hat nach aktueller Ansicht eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, Pilze zu verstehen und deren stammesgeschichtliche Entwicklung nachzuvollziehen. Man geht also davon aus, dass diese unförmigen Sporenständer, die aus mehreren Einzelzellen bestehen, primitiv sind, und sich erst viel später daraus die ungeteilten, meist 4sporigen, zylindrischen Basidien gebildet haben (wie wir sie bei etwa 80% aller Ständerpilze kennen!).


    Erstmals kann ich euch hier also eine Art vorstellen, die als Brücke zwischen diesen urtümlichen, heute bei den Rostpilzen angesiedelten Arten und den Pilzen der Neuen Ära gelten darf. ;)






    Colacogloea peniophorae, Aufsitzender Schraubenbasidienpilz



    Merkmale:
    Fruchtkörper bestehend aus kugeligen, etwa 1-4 mm breiten, blassgelblichen Individuen, die mit zunehmendem Wachstum auch zusammenfließen können. Die Fruchtkörper sitzen direkt der Fruchtschicht des Rindenpilzes auf und parasitieren wohl an diesem.
    Mikroskopisch auffällig sind natürlich die schraubenartig gedrehten Sporenständer mit seitlich abzweigenden, bis 50 µm langen Sterigmen, an deren Ende sich jeweils eine elliptische, hyaline Spore befindet. Auf dem Foto habe ich mittels eines Programms die Basidie rot, die Sporen blau gefärbt. Es sind auf den Bildern auch einige, spindelige, schmale Konidiensporen zu erkennen, die ebenfalls zu dieser Art gehören sowie weitere, schiffchenförmige Sporen, die wohl zum Wirt (wahrscheinlich Botryobasidium!) gehören.


    Funddaten:
    17.X.2012, Bergisches Land, an feuchtliegendem, entrindetem Holz von ?Fagus, leg./det. bwergen.


    Und jetzt zum Schluss die Erkenntnis:


    Schraubenbasidie auf Traubenbasidie!


    That's mycology :D


    lg björn



    [hr]
    Übrigens: Der Pilz ist auch makroskopisch sichtbar, hier nochmal das Bild von oben, diesmal mit dem Pfeil, der auf einen Fruchtkörper von Colacogloea peniophorae zeigt.




    lg björn

    Samstag kann ich leider nicht, der Termin lässt sich nicht umverlegen.


    Mennigroter Saftling (H. miniata) würde ich ausschließen. Die abgebildeten Arten dürften allesamt aus der H. conica-Gruppe sein.


    lg björn


    danke für die schnelle antwort,
    bild 2 zeigt den fundort von bild 1 :)
    hab grad mal ein paar bilder verglichen und finde das die eine noch viel fusseligere textur haben sind als junge Armillaria ostoyae .. oder kann sowas variiren?


    ist der violette lacktrichterling eigentlich essbar/schmackhaft .. oder sollte man den links liegen lassen?


    Willst du dich mit der Variabilität des Hallimaschs anlegen? :D


    Es gab früher nur 2 verschiedene Hallimasch-Arten, mittlerweile hat man aber, auch gestützt durch DNA-Untersuchungen, weitere Arten absplitten können, sodass die Gattung heute mindestens 7 Arten hat.


    Häufig sind davon aber nur A. mellea, A. ostoyae und in diesem Jahr A. gallica.


    Zum Geschmack des Lacktrichterlings kann ich nichts sagen, ich weiß aber, dass der gerne gesammelt wird.


    lg björn

    Ja aber schade, dass Beorn nichts zur Lamellenfarbe schreibt (unvollständige Beschreibung, Note 5 ^^).


    Das ist etwas verwirrend, auf den Bildern ohne Blitz sieht der Pilz nämlich verdächtig grün aus, also evtl. Cortinarius (Der.) venetus, aber auf den Blitzfotos sieht man die Lamellen mit rötlichgelblichen Tönen, die in Richtung Cortinarius (Der.) croceus oder C. (Der.) malicorius weisen.


    Also ich jedenfalls kann den Pilz anhand der Bilder nicht bestimmen.


    lg björn

    Hi,


    also (1) ist ein Hallimasch, evtl. Armillaria ostoyae.


    Bild 2 ist irgendwas eingekreist. Bild 3 zeigt Stockschwämmchen, allerdings sollte man unbedingt vor allem die einzeln stehenden Fruchtkörper genauer untersuchen. Siehe dazu auch das aktuelle vom Gifthäubling in "Rada & bwergen: Die Pilzflut" hier im Forum.


    Der Lacktrichterling ist korrekt bestimmt. Die Art ist einfach bestimmbar anhand der dünnen, intensiv violett gefärbten Fruchtkörper, die bei Trockenheit allerdings stark ausblassen und dann grauweißlich aussehen können. Allerdings bleiben die Lamellen gewöhnlich stärker violett.


    lg björn

    Hi


    ich hab die Bilder etwas verändert, da sie nicht angezeigt wurden. Es ist nun immerhin der Link sichtbar und somit auch die Bilder.


    Zu den Pilzen kann ich nix sagen, da sie für mich kaum sichtbar und aussagekräftig genug abgebildet werden.


    lg björn


    Hi Björn,


    klasse dass Du es doch geschafft hast, die tollen Fotos einzustellen.


    Dann erzähle ich nachher (kämpfe grade mit einem neuen Dungpilz) unser Treffen mit Schneeweißchen und Rosenrot. :)


    Und? Gewinnst du das Duell mit dem Miniaturdungoringer? ^^ Ralf, einfach mit der Faust draufhauen, dann hat sich ganz schnell alles erledigt :D[hr]
    Ich hab noch ein paar kleine Löcher im Boden gefunden, die hab ich auch noch fotografiert (was man nicht alles tut für die Mykologie :D )



    Geopora cf. arenicola, Großsporiger Sandborstling, wird noch untersucht




    Geopora foliacea, Laubwald-Sandborstling



    Die Sandborstlinge zählen zu den Becherlingen, sie stehen morphologisch am Übergang von der Trüffel zum Becherling. Einige Arten der Gattung wachsen sogar unterirdisch.


    lg björn

    Hallo,


    Ralf und ich waren heute mal wieder gemeinsam im Bergischen Land unterwegs, nachdem ich ja in den letzten 4 Wochen ständig aufgrund anderweitiger Veranstaltungen und Terminen verhindert war. Also hab ich mir gesagt: Jetzt wird mal hier richtig auf den Putz gehauen. Lassen wir die Korken knallen auf nunmehr über 1 Jahr Pilzfestivals, die wir euch das ganze Jahr über präsentiert haben und die wir euch natürlich weiterhin nicht vorenthalten wollen.


    Mit jeder Exkursion werden neue Arten entdeckt, man kann es zwar eigentlich nicht glauben, aber auch wenn man 700 schon gesehen hat, es gibt immer noch tausende, die man finden und bestimmen kann.


    Außerdem habe ich das Gefühl, hier eine Bringschuld einlösen zu müssen, ich hab nämlich länger nix mehr selbst gezeigt. Daher habe ich mir mit dem Anfertigen der Bilder überdurchschnittlich Mühe gegeben (obwohl ich ja eigentlich ein fauler S... bin) :D



    Unser Exkursionsgebiet, die "Grube Cox", hier ein Ausblick von einem mit Kiefern besetzten Hang auf den See.



    Clitocybe nebularis, Nebelkappe




    Mycena rosea, Rosa Rettichhelmling




    Collybia cookei, Gelbknolliger Sklerotienrübling




    Laccaria amethystina, Violetter Lacktrichterling




    Oudemansiella mucida, Buchen-Schleimrübling





    Inonotus nodulosus, Knotiger Schillerporling




    Ein noch nicht untersuchter Dachpilz, Pluteus sp




    Pluteus umbrosus, Schwarzflockiger Dachpilz




    Pholiota adiposa, Schmieriger Buchenschüppling




    Galerina marginata, Gifthäubling




    Ein noch nicht untersuchter Fälbling, wahrscheinlich aus der Gruppe um H. crustuliniforme




    The "Giant Hallimasch", deutsch: Großes Heil-im-Arsch, Armillaria mellea




    Rhodocollybia butyracea, Butterrübling




    Armillaria gallica, Fleischfarbener Hallimasch



    Lactarius turpis, Tannenmilchling




    Auriscalpium vulgare, Ohrlöffelstacheling




    Ein noch nicht untersuchter Rindenpilz an liegendem Buchenholz. Meine Prognose: Botryobasidium. Mal sehen, ob sie sich bestätigt.




    Tricholoma cingulatum, Beringter Erd-Ritterling




    Suillus luteus, Butterpilz




    Suillus collinitus, Ringloser Butterpilz





    Hebeloma cf senescens, noch nicht genauer untersucht




    Ein noch nicht näher untersuchter Gürtelfuß, Cortinarius (Tel.) sp.





    Cortinarius (Myx.) trivialis, Natternstieliger Schleimfuß




    Ralf hat weitere Bilder gemacht, insbesondere von schönen roten, olivgelben und weißen Saftlingen.


    Kann sein, dass ich kommenden Samstag tatsächlich kommen kann, ich bin heute schon angerufen worden, weiß aber nicht von wem. Kann sein, dass der Termin von der Schülerin selbst umverlegt wird.


    lg björn


    Ja aber die Gelhülle hier passt nicht zu der von uns an P. sepiatra beobachteten Gelhülle. Vgl. auch mit P. sepiatra auf meiner Seite.


    lg björn

    Ralf, jetzt schlag ich dir mal das Wort "sepriata" aus dem Kopf:


    "SEPIATRA" heißt zu deutsch "sepiaschwarz" von "SEPI - ATRA" :D


    P. sepiatra hatte etwas größere Sporen, an deren einer Seite eine Art "Gelhülle" zu sehen war. Die scheint hier aber nicht zu sein (oder ist schon weg).


    lg björn

    Was hübchen noch sagen wollte: Hebeloma erkennst du an den milchkaffeefarbenen Lamellen. Die sind auch oft gesägt, gekerbt und mit dunklen Punkten versehen (= eingetrocknete Guttationstropfen). Viele Hebeloma-Arten haben im feuchten Zustand eine schmierig-schleimige Hutoberfläche.


    Hygrophorus-Arten hätten schmierige, weiche Lamellen (wie Wachs, daher auch "Wachsblättler", Hygrophoraceae). Diese sind oft hell, weißlich, gelblich, cremefarben, nie aber so graubraun wie hier.


    lg björn


    C. fusiformis wächst eher büschelig, aber einzeln oder 3-5 zusammen wachsende Fruchtkörper sind nicht auszuschließen. Tendenziell ist C. helvola die bessere Lösung (wohl auch die häufigere Art), aber die hier dargestellten Fk erinnern mich nicht wirklich an die vielen Eigenfunde von C. helvola. C. fusiformis hab ich dagegen noch nicht gefunden.


    Eine makroskopische Bestimmung in dieser Gruppe ist enorm schwierig, wenn nicht unmöglich. Die sollte man dann schon mikroskopieren.


    lg björn


    Einer hat an den Bruchstellen einen Hauch rot, die anderen keine Spur. Die Pilze sind also alle essbar?
    P.S.
    Die Pilze sind in kalkhaltigen Waldboden gefunden, Laubwald, viele Esskastanien und Buchen.


    T. rutilans ist ungenießbar. Die übrigen, da sie nur als Foto vorliegen, können hier nicht zum Verzehr freigegeben werden.


    lg björn

    Hi,


    der rötliche ist Tricholomopsis rutilans, Rötlicher Holzritterling.


    Die anderen gehören in die Gattung Macrolepiota. Mit M. mastoidea könntest du durchaus richtig liegen. M. konradii ist es jedenfalls nicht und für M. procera (Parasol) sind mir die Fk insgesamt zu schmächtig und der Stiel etwas zu wenig genattert.


    Röten tun die Fk aber nirgends oder?


    lg björn