Beiträge von bwergen

    Danke nobi. Ich lad alles runter und gebe jeder Datei eine Nummer. Das trage ich in eine Liste samt Schlüsselwörter (wie zB wichtige Artnamen, Gattungen usw.) ein.


    So kann man später alles ganz schnell wiederfinden. Bei mir ist nämlich ein Haufen Chaos :D

    Hallo sarah,


    das mit den Becherchen ist nicht soooo einfach, dazu muss man zuallererst gezielt suchen. D.h. am besten fängst du an, nach bestimmten Substraten zu gucken. Wenn du auf diesen fündig wirst, sind das ja erste Erfolge und die würde ich an deiner Stelle mal hier reinposten, ganz egal ob sie bestimmbar sind oder nicht. Im schlimmsten Fall kannst du die Probe ja auch jemandem schicken, ich z.B. nehme gerne Funde an und bestimme sie.


    Irgendwann, wenn man dann genug von den Dingern weiß, guckt man nicht mehr so stark nach bestimmten Substraten, sondern guckt sich einfach ALLES an, was irgendwie durch Schlauchpilze, also Becherlinge oder Kernpilze, zersetzt werden könnte. Da gehört dann auch Dung dazu, wie du ja weißt :D


    Ingo: Ich weiß auch nicht, was das ist, es sieht aber für einen Ascomyceten ungewöhnlich groß aus. Die Form gefällt mir auch nicht. Also ist es wohl was anderes, ich hab es aber leider auch noch nie gesehen. Was kam denn unterm Mikroskop raus?


    lg björn

    Hallo Ingo,


    also ist das Objektiv der Kamera zu groß, sodass der verfügbare Ausschnitt viel zu begrenzt ist. Das Originalbild hat ja mindestens 80% schwarz. Makro- wie Mikrofotos haben bei mir auch schwarze Ränder, allerdings kann ich bei 40fach einen bis zu 3000x2250 Pixel großen Zuschnitt machen. Bei 100fach entsprechend etwas weniger, etwa 2600x1950. Mikroskopisch ergibt sich ein ähnliches Bild. Auch hier sind Zuschnitte von manchmal bis 3600x2700 möglich.


    lg björn


    Hallo Ingo,


    haha ich hoffe nicht, du gibst dich auf mein Niveau herab, weil das ist eigentlich das Abbild meiner ständig vom Pleitegeier bedrohten Geldbörse...


    Nein im ernst, ich fotografiere mit einer vergleichsweise billigen, einfachen Digicam durchs Okular und halte nebenbei eine Halogen-Lampe drauf. Ein bisschen rumschwenken sodass die Schattierungen stimmen, die Farben gut rüberkommen, und evtl. nochmal am Mikro nachjustieren (was mit Kamera und Lampe in den Händen nicht so ganz einfach ist), bis der gewünschte Bereich scharf ist. Das klappt nicht immer, vor allem bei ganz ganz feinen Sachen, weil man bei denen auf dem Screen der Digicam nicht sehen kann, ob sie jetzt wirklich scharf sind. Da gehts dann sozusagen in Raterei über, einfach abfotografieren und hoffen, dass es gut aussieht.


    Mittlerweile habe ich mich ja nebenbei mit einer Stereolupe ausgerüstet (nach 8 Jahren Mikroskop OHNE Stereolupe). Es war vor allem mit winzigen Pyrenomyceten, die in Grashalmen steckten, am Anfang wirklich gruselig, diese mit bloßen Augen rauszupiddeln. Graus...


    Ich fotografiere aber selbst bei der Stereolupe noch mit dem Halogen-Licht, weil es einfach die Farben am besten wiedergibt. LED oder sonstiges, kaltes Kunstlicht schafft das einfach nicht bzw. die Kamera kann dieses Licht nicht natürlich umsetzen.


    lg björn


    Hallo nobi,


    danke dir. Ich hab ihn nochmal abfotografiert und werd das mal an ascofrance weiterleiten. Merkwürdiges Teil, mit so großen Fk und so (scheinbar) offensichtlichen Merkmalen :D

    Nachdem der Spielball jetzt wieder zu mir rübergegeben wurde, müsste ich jetzt eigentlich noch 10 weitere, weiße Becherchen auspacken (Lachnum, Cistella, Psilachnum usw.) aber ich lass das jetzt erstmal bevor Pablo hier nen Kollaps kriegt :D


    Ingo: ich habe mir erlaubt, deine Fotos auf meiner Festplatte zu speichern. Zumindest die, die du auf der Webseite hast. Sie dienen mir zumindest hin und wieder als Vergleichsmaterial.
    Die Fotos (makros- und mikros) sind generell nicht schlecht, aber sie sind immer etwas blass, haben keine richtige Färbung, so als wäre die Linse beschlagen oder so. Teilweise auch zu viele Blautöne oder zu unscharf. Ich will das keineswegs schlechtmachen aber ich denke, da kannst du noch was rausholen, auch um Merkmale noch deutlicher darzustellen.


    Also um das mit den Farben zu verdeutlichen, hier ein Foto von Phialina ulmariae und von Lachnum subvirgineum (auch so ein weißer Becherling :D :(




    Unter welchem Licht machst du die Fotos? Und welche Vergrößerung ist das? 40x? 80x?

    Hier weitere, meines Erachtens sehr nahe kommende Arten. Makroskopisch kann man übrigens auch schon die Haarform erkennen, aber nur unter einer starken Vergrößerung. Z.B. bei Phialina ulmariae stehen die Randhaare fuselig ab, in Kombination mit der orangen Farbe der Fk kann man die Art sogar makroskopisch ansprechen.



    Ciliolarina laricionis, an Lärchenzweigen




    Cistella chlorosticta, an Laubholz




    Cistella deflexa, an Laubblättern





    Hyaloscypha albohyalina var. albohyalina, an Laubholz (Fagus, Quercus), das ist mein Favorit für deinen Fund




    Hyaloscypha quercicola, an Quercus




    Hyphodiscus "cistella" nom prov., an Laubholz




    Lachnum rhytismatis, an Ahornblättern im Frühjahr



    Achte auch mal auf die Randhaare. Die sehen bei den unterschiedlichen Arten auch etwas anders aus. Bei einigen sind sie sehr kurz, sodass man sie makroskopisch nicht erkennen kann. Die meisten solcher haarigen Pilzchen sind in der Familie Hyaloscyphaceae untergebracht, diejenigen ohne Haare in anderen Familien (zB Helotiaceae). So klar wie das hier scheint, ist es jedoch nicht, es gibt zahlreiche Übergänge.


    lg björn


    Hallo Peter,


    die Anhängsel habe ich vereinzelt gesehen, aber nicht fotografieren können (bzw. die Sporen lagen des öfteren nicht gut und viele waren noch im Ascus).


    lg björn


    Bereits gesehen und sogar runtergeladen und abgeheftet :P

    Hallo mal wieder,


    also ich stell demnächst Hasendung immer für 3 Wochen in den Kühlschrank, am besten nach ganz hinten, wo Teile der Kiste dann leicht einfrieren :D


    Jedenfalls ist dieser Fund hier der 2. Neufund für NRW aus der Gattung Hypocopra. Sofern er nicht auf Nobis Liste aus dem Depot steht.


    Sehr schön auch der recht ausgeprägte Ascus-Apikalapparat, der auch ohne Barals schon gut erkennbar ist (Xylariaceae-Merkmal).


    Die Fk sind etwas kleiner als bei H. merdaria. Sie sind in die Oberfläche eingesenkt und komplett schwarz. Von außen ohne weiteres nicht gut erkennbar, weil nur die Perithezienmündungen rausgucken. Die Fk heben aber die Oberfläche leicht an, daher entsteht ein kleiner Hügel. Daran kann man die bis 0,8 mm breiten Perithezien durchaus erahnen.


    Sporen sind 23-25x11-13,5 µm. Sie sind damit auch deutlich kleiner als die von H. merdaria.






    Hypocopra brefeldii



    lg björn

    Hier sind weitere Daten von Saccobolus versicolor, zumindest gehe ich schwer davon aus, dass es S. versicolor ist. Gefunden auf 25 Tage altem Hasendung, der bei mir noch in der hintersten Ecke im Kühlschrank gestanden hat ^^


    Der Dung kommt aus einem Renaturierungsgebiet, ähnlich der Grube Cox. Das Gebiet liegt bei Moyland bei Kleve.







    Makro ist ein Stackfoto aus 2 Fotos, fotografiert durch die neue Stereolupe. Zur Beleuchtung nutze ich aber immer noch primär die Halogen-Taschenlampe, da die LED zu kaltes Licht von sich geben und ich die Kamera nicht richtig auf dieses Licht einstellen kann.



    lg björn

    Ach? Nobi hat dich infiziert? :D


    Ich weiß gar nicht wer mich infiziert hat. Ich glaub, ich hab mich selbst infiziert. Ich kann mich noch an meine qualitätsmäßig sehr begrenzten, ersten Sporormiella-Fotos erinnern. Da hatte ich überhaupt keine Ahnung und hab nur verblüfft auf diese komischen Sporen geguckt, die in Teilsporen zerfallen. Was hab ich da Dunghaufen auseinandergenommen :D


    lg björn

    Ahja, jetzt ist es klar. Sporenkopf und Pedizell sind als zwei unterschiedliche Zellen zu betrachten, mit Cauda meinte ich auch die Pedizelle (hatte die Begriffe verwechselt).


    Ist die Seltenheit eines Merkmals ein Hindernis für die Bezeichnung 2zellig? Das ist unlogisch. Aber ich nehms mal so hin.


    Danke dir für die Erklärungen. Ich bin froh, dass die Fragen beantwortet werden, ohne dass man dafür blöd angemacht wird nach dem Motto "boah bist du blöd warum weißt du das nicht". Ich hoffe du weißt wie ich das meine.




    lg björn

    Gibt es denn zwischen den Beiden eine klare, gut erkennbare Abgrenzung?


    Auf Bild 3 siehst du die Huthaut zackenartig überstehen. Dieses Merkmal haben 2 häufige Helmlinge: Mycena haematopus und Mycena inclinata. Nach M. haematopus sieht mir dein Pilz nicht aus, also ist es M. inclinata.


    M. galericulata hat schneller ausgebreitete, breit kegelige Hüte ohne zackenartige Hutränder.


    lg björn

    Hallo,


    rein optisch passt dein Fund zum Habichtspilz (Sarcodon imbricatum). Die Sarcodon-Arten sollte man sich immer genau angucken, was hier natürlich aufgrund des Alters des Fruchtkörpers schwierig ist. Manche Arten sind z.B. sehr bitter, während andere mild sind (Geschmacksprobe an kleinen Stückchen).


    lg björn

    Auf dem Pferdedung vom Depot kommt noch so einiges zum Vorschein, u.a. hatte ich auch schon C. leucoplaca und C. vagans in einem Präparat, zusammen mit Trichodelitschia und Sporormiella.


    Ich hab mir die Trichodelitschias alle angeguckt, aber leider kam immer nur T. bisporula heraus (mit 3teiliger Schleimhülle).


    Hier ist jedenfalls mal Coniochaeta scatigena. Die Art hat noch größere Sporen als C. vagans und wohl auch noch längere, steifere Haare (bis 100 µm lang).









    lg björn

    Meinst du jetzt mit zweizellig "mit Caudae" (und damit zweizellig) oder zweizellig im Sinne von "septiert im Sporenkopf"? Das ist erläuterungsbedürftig. Sporen mit Cauda sind somit zweizellig, Sporen mit septierten Kopfteil UND Cauda sogar 3-zellig. Das ist die Definition, wie ich sie sonst bei Ascomyceten gewohnt bin. Demzufolge ist mein Fund 3zellig mit beidseitigen, gelatinisierten Anhängseln.


    Arnium sind einzellig, bis auf einzelne Arten, deren Sporenkopf septiert ist. Damit sind die per definitionem auch 2zellig. Wenn auch ohne Cauda (das habe ich ja oben geschrieben, dass ich Arnium aus diesem Grund ausschließe).


    Sind "Squamufolien" was anderes als "agglutinierte Endzellen"? Wenn ja, worin liegt der Unterschied?


    lg björn

    Hallo Peter,


    Squamufolien meine ich, genau. Mir ist der Begriff agglutinierte Endzellen irgendwie lieber als diese "Squamufolien".


    Es gibt mit Arnium septosporum aber mindestens eine Arnium-Art mit septierten Sporen. Falls diese noch Arnium ist (s. Doveri 2004).


    P. didyma kannte ich vorher nicht. Ich glaube der ist auch im Doveri nicht beschrieben. Hört sich aber interessant an.


    Ich hatte bis jetzt 4 Perithezien gefunden und untersucht. Weitere Funde werde ich eintüten.


    Danke schonmal.


    lg björn