Beiträge von bwergen

    Hallo Sven,


    D. connivens sollte korrekt sein. Du kannst die Sp. auch mal eine Weile in Lugol/Barals liegen lassen, dann passiert nämlich das hier:



    Sry hatte vergessen, diese Art auf meine Seite zu laden, sonst hättest du vergleichen können. Werd ich nachher nachholen.


    lg björn

    Auf deinem Foto ist N. exilis gut dargestellt. Ich komme zu Niesslia aufgrund der starren Haare, der winzigen Fk und der dunklen Fk-Wand. Außerdem sind die Sporen von Niesslia-Arten zweizellig und hyalin. Das legt den Verdacht schon sehr nahe. Ich denke außerdem, dass der hier vorliegende Fund kein typischer Dungpilz ist, da er an einem deutlich erkennbaren Stück Gras gewachsen ist.


    Und: Niesslia-Arten sind nicht unbedingt lignicol. Sie sind außerdem fungicol bzw. lichenicol.


    Alain hat auch noch Nectriella sp vorgeschlagen, da fehlen mir bis jetzt aber die Bezüge zu diesen Haaren.


    lg björn


    Ist es eigentlich tatsächlich so, daß da Asci mit Haken zu sehen sind? Da bekommt der Name ja noch eine ganz andere Dimension...



    LG, Pablo.


    Das mit den Haken würde ich nicht ausschließen, aber diese Schwellung befindet sich überhalb der Septierung (Haken befinden sich immer unterhalb). Es kommt bei Dothideomyceten häufiger vor, dass die Ascusbasis leicht zweiteilig ist. Bisher konnte ich daraus aber keine Relevanz für die Bestimmung entdecken.


    lg björn


    Hallo Pablo,


    hm ne, ne Gazelle war das nicht. Müsste ja schon eine Mikrogazelle gewesen sein :D


    Hat es wirklich keine Auswirkungen auf uns? Ich glaube, wir wissen noch viel zu wenig von dem Konstrukt "Natur" und von dem, was Gott sich so dabei gedacht hat.
    Die Wahrscheinlichkeit, dass genau dieser hier eine neue Art ist, schätze ich bei ca. 20%.



    lg björn
    [hr]
    Hm ich bin der Bestimmung auf der Spur...evtl. könnte es auch eine Niesslia sein. Vllt gibts da was.


    lg björn

    Hello everybody,


    ich hab mir den Misthaufen aus dem Bergischen Land, wo ich heut morgen auf die Preussia gestoßen bin, nochmal angeguckt, und winzige Punkte gefunden, von denen ich einen einfach mal so unters Mikro gelegt hab, in dem Glauben, dass es sowieso nix ist (aber man sollte halt mal nachgucken^^).
    Leider wurde ich wieder bitter enttäuscht, denn der winzige Punkt war tatsächlich ein Pilz, mit starren, dicken Haaren, die nach oben abstehen und bis etwa 45 µm lang sind.
    Ansonsten ist der Fruchtkörper ein rundes bis pyramidales Perithezium mit kleinzelliger, etwa 7-10 µm dicker Wand. Die Breite der Fruchtkörper bemisst sich auf etwa 60-80 µm. Das dürfte etwa 1/20 der Größe von einem Punkt in diesem Text sein.
    Sporen sind 8-9x2,6-3,2 µm, bei Reife einfach zentral septiert, hyalin, mit wenigen Tröpfchen, glatt. Asci 50-65x6-8 µm, zylindrisch, kurzstielig, IKI- und Congo -; Sporen uniseriat bis unregelmäßig biseriat. Paraphysen keine gefunden (bei Hypocreales zerfließen diese im Alter).


    Der Aufbau der Wand passt eigentlich nicht wirklich zu Trichonectria, auch nicht zu Lasionectria oder einer anderen, mir bekannten Bionectriaceae. Aufgrund der Haare an der Spitze sowie der Größe der Fk schließe ich auch eine Nectriaceae aus. In diesem Fall frage ich mich: was soll denn das dann noch sein?


    Ich hätte nie gedacht, dass ein derartiges Makrofoto möglich ist, zumal der Pilz nicht nur absolut winzig ist, sondern auch noch auf einem winzigen Stück Grashalm wächst, den ich zum Fotografieren aus dem Mist gezogen hatte.


    NOBI? PETER? :D









    Ich bin mal gespannt, was hier so rauskommt.


    lg björn

    Hallo,


    es handelt sich hierbei um die Missbildung eines Lamellenpilzes, ich würd diesen mal Richtung Lyophyllum-Tricholoma (= Ritterlingsartige) einordnen. So wie der ausgebildet ist, kann ich dazu aber kaum etwas sagen.


    lg björn



    HAHA Geil ^^


    Jo Preussia fleischhakii , Pablos Lieblingsname, ich hab den dazu passenden Pilz gefunden, falls du ihn dir mal angucken willst :D









    Fundort: MTB 5009/122, Unterbörsch 02.II.2013, an Misthaufen und darin vergrabenen Rindenstücken.


    Vielleicht kann Nobi das auch noch bestätigen, aber der Cain-Schlüssel lässt nix anderes zu.


    lg björn


    Völlig richtig. Mail an Klaus ist aber schon lange raus.

    Hallo Nobi,


    das stimmt aber trotzdem nicht, ich hab das soeben nochmal nachgemessen. Wenn die Breite von 7-8 µm stimmt, dann kann die Länge nicht mehr als 26 µm maximal betragen. Das Verhältnis kann man ja ausrechnen und nachmessen (die Sp. sind etwa 2,5-3,2 mal so lang wie breit).


    Leider habe ich von dieser Art keine anderen Bilder, ich kann dir also nur genau diese gezeigt haben. Die Kollektion war zudem sehr unreif und es gab nur diesen einen halbwegs reifen Ascus. Womöglich erklärt dies auch die etwas klein geratenen Sporen.


    lg björn


    Wie jetzt? Und das fällt dir erst jetzt ein? :D


    Wenn ich mich nicht irre, hatte ich dich genau wegen dieser Art mal angeschrieben. Denn da ging es ja schließlich um einen Erstfund für NRW.


    Du meinst, die Maße sind falsch? Bist du sicher? Ich messe nämlich eigentlich immer äußerst sorgfältig. Ne ich denke schon, jetzt nach mehrmaligem Anschauen und Abschätzen der in 1000x fotografierten Sporen, dass die Einzelzellen etwa 4-5 µm lang waren und die Gesamtlänge der Spore somit 22-25 µm betragen muss.


    lg björn[hr]
    nobi_†: Vielen Dank auch für die Literatur, ich hab da selbst mal nachgeschaut und es scheint klar eher P. typharum als denn P. funiculata zu sein. Das Problem bei dieser Gattung war das Fehlen guter Literatur (von Doveri mal abgesehen). Ahmed&Cain haben da schon richtig gute Arbeit geleistet.


    lg björn

    Enchnoa infernalis (Kuntze) Fuckel 1871


    Taxonomie:
    Ascomycota => Sordariomycetes => Coronophorales => Nitschkiaceae => Enchnoa


    Makroskopische Beschreibung:
    Fruchtkörper ein Perithezium von etwa 0,8-1,2 mm Breite, kugelig bis flach linsenförmig, recht variabel in der Form, außen von einem dichten Hyphenfilz umgeben, der sich oft weitläuftig zwischen Holz und Rinde ausbreitet, innen schwarz und glänzend.


    Mikroskopische Beschreibung:
    Sporen 18-25 (-35) x 4-5 µm, sehr variabel in den Maßen, braun, nicht septiert, glatt, Enden abgerundet. Asci 8sporig, langstielig, keulig, IKI-, Kongo -. Paraphysen unscheinbar, hyalin und septiert. Hyphenfilz auf braunen, dickwandigen Hyphen, diese septiert.


    Ökologie:
    An hängenden Ästen diverser Laubhölzer, gerne von Carpinus, Fagus oder Quercus. Die Fruchtkörper befinden sich unter der Rinde und sind je nach Alter nur schwer auszumachen. Sie heben die Rinde hügelig an und durchbrechen diese im Alter.


    Verbreitung und Erscheinungszeit:
    E. infernalis scheint auf die Wintermonate spezialisiert zu sein und wächst zwischen Ende November bis etwa März/April. Die Art ist evtl. gut verbreitet, wird aber nur von wenigen gesucht, daher ist ihre Verbreitung in D nicht gut bekannt.


    Bilder:






    Hallo Trichia,


    Also: Ein Ascomycet bzw. eine Konidienform desselben kann das hier schon gar nicht sein, eben WEIL die Hyphen Schnallen aufweisen. Das geht also bestenfalls Richtung Rindenpilz. Die Sporen dürften wohl von Basidien sein, die du evtl. nicht beachtet hast (da sie oft unscheinbar im Hymenium liegen).


    Schnallenform + Sporen lassen mehrere Gattungen zu, da kann ich ad hoc nicht viel zu sagen.


    lg björn


    "Typisch" wäre auch langweilig oder? :P

    Hallo Inni,


    das Erkennen von Sporenoberflächenkonturen bei Russula und Lactarius ist in der Tat nicht ganz einfach, sehen sich die einzelnen Arten mikroskopisch durchaus ähnlich. Wer da etwas mehr einsteigt, sieht aber dann doch gute Unterschiede. Problem ist: Ich bin da auch noch nicht wirklich eingestiegen :D


    lg björn

    Ach, ich glaub schon, Günter? Anhand der Art deiner Fotos kann ich dich glaub ich zuordnen :D


    Dein Pilz ist übrigens keine Preussia, bitte vergleiche auch nochmal mit Preussia funiculata auf Funghiparadise.


    Ich nehme an, dass dein Pilz eine Sporormiella ist. Diese sind auf Dung in der Tat sehr häufig. Preussia-Arten dagegen finden sich eher selten, z.T. auch noch nicht mal wirklich auf Dung (wir hatten unsere P. funiculata aus dem Bergischen Land auf verkohltem Holz).


    lg björn[hr]
    Deine Makro-Vergrößerungen passen übrigens nicht wirklich zu einem Fruchtkörper einer Sporormiella-Art. Insbesondere die Abbildung unten rechts ist sicher keine Sporormiella, so groß kriegt man die makroskopisch selbst mit über 100fach nicht hin (abgesehen davon klappt der Querschnitt nicht immer).


    Gute Ideen, Ingo. Die Sporen waren ursprünglich aber nicht braun.