Du hast von Chaetomium gesprochen, nich von Chaetomidium, du Nase
Beiträge von bwergen
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Ich hatte Dich ja drauf aufmerksam gemacht, wollte sie aber erst vorstellen, wenn sie reif ist.Hä? Wo? per email?
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Hi Björn!Ich glaube, du schaffst es demnächst auch noch, dass man bei solchen Bildern wie dem von A. immersus durch Heranzoomen das Sporenornament erkennt.
Weiß nicht mehr, was ich sagen soll, deshalb lasse ich es.VG Ingo W
Hallo Ingo,
das wird bei dieser Art schwierig, weil das Sporenornament nur aus winzigen Brüchen des Perispors besteht. Das Foto ist auch nur mit der Stereolupe aufgenommen und kein 100fach des Mikroskops. Damit hätte man das Ornament vielleicht tatsächlich sehen können
lg björn
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Phleogena faginea dürfte sicher sein. Da kommt nichts anderes in Frage, was noch so aussieht.
Inonotus sp. ist auch ok, ebenso Schizopora flavipora (interessante Art, da sollte man mal mehr drauf achten).
lg björn
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Hello everybody,
back again mit einem weiteren Dungpilz von der Schafweide aus Unterbörsch. Hier gewachsen an Schafmist, und zwar wieder einmal an herausragenden Halmen von Gräsern.
Aufgrund der makroskopischen Erscheinung sowie den sehr langen, geraden Haaren und den kugeligen Perithezien (? oder Cleistothezien) gehe ich davon aus, dass diese Art auf den Namen Chaetomidium cephalothecoides hört. Leider ist sie noch unreif. Selbst die Behandlung mit Gammastrahlen zur Aktivierung imaginärer Dungpilze, die unter natürlichen Umständen nicht erscheinen würden, kann den Reifeprozess nicht beschleunigen. Naja was solls, man kann nicht alles haben
Ascobolus immersus, der Eingesenkte Kotling, gabs auch noch
lg björn
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Danke nobi, ich habs in mein System eingeordnet
lg björn
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Solche Sachen zu machen ist aber recht hilfreich. Nur vom Lesen lerne ich niemals Systematik. So funktioniert das bei mir nicht. Ich muss was machen.Dann will ich mal schauen, was sich so ändert, damit ich beim nächsten edit nichts kaputtmache.
LG, Pablo.
Genau so sehe ich das auch. Systematik selbst aufstellen, umstellen, nachlesen, und nachforschen, warum und wieso. Und evtl. sich dann noch erklären lassen oder, falls man es denn kann, selbst erklären. Und wenn man dann noch darüber hinausgehen will, kann man Dinge auch anzweifeln und infrage stellen. Davon lebt die Wissenschaft.
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Ich machs schon selbst
Du musst noch viel lernen, mein sehr junger Padawan :D[hr]
Da hat mich möglicherweise SF auf's Glatteis geführt. Wie soll meinereiner nur ahnen, was jetzt gerade am aktuellsten ist.
LG, Pablo.
Du hast dir das doch selbst zur Aufgabe gemacht. Also musst du auch die Konsequenzen tragen
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Ich würd dich gerne einstellen, als Mitarbeiter bei Funghiparadise GmbH
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Hallo Pablo,
du müsstest die Dictyoporthe rüberschieben, in die Sordariomycetes (siehe auch "Synoptischer Schlüssel Sordariomycetes" oder Funghiparadise). Dies wird u.a. auch von W. Jaklitsch in seinem Aufsatz über die Gattung gestützt.
Die richtige Einordnung wäre dann also
Sordariomycetes - Diaporthales - Melanconidiaceae - Dictyoporthe.Obwohl ich selbst eher noch der Auffassung bin, dass die Art in die Pseudovalsaceae einzuordnen ist (mikroskopische Ähnlichkeiten sind vorhanden).
lg björn
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Hello everybody
mal wieder hat sich der Dung aus dem Bergischen Land mykologisch (nicht optisch) als äußerst expressiv erwiesen. Neben den bereits beschriebenen Nectriella dakotensis und Preussia fleischhakii gibt es nun die dritte, für NRW neue Art: Ascobolus stictoideus.
Erkennbar an den überwinzigen Apothezien, die etwa 0,15 mm breit sind und somit noch weit unter dem für Ascobolus albidus üblichen Bereich liegen. Solche Apothezien mit nur wenigen, vorstehenden Asci kommen bei A. stictoideus, A. degluptus und A. hawaiiensis in Frage, die alle elliptische, ornamentiere Sporen aufweisen (warzig-punktiert).
Nun unterscheidet sich A. hawaiiensis deutlich durch kleinere Sporen mit einer Schleimhülle, welche die Sporen komplett umgeben.
A. degluptus unterscheidet sich durch eine seltsam "halbierte" Schleimhülle. Am besten zu sehen auf einem Foto von Enrique Rubio, welches ich nachher mal auf Funghiparadise lade.Wenn das mit den Ascobolus-Arten so weitergeht, kann ich bald auch einen kleinen Schlüssel für die wichtigen Arten aufstellen
lg björn
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Völlig richtig
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Das sollte Peziza vesiculosa sein, Blasiger Becherling.
lg björn
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Danke. Lag auf der Schafweide eigentlich nur Schafdung? Oder war das, was ich da noch zusätzlich mitgenommen hatte, von was anderem?
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Hast du die eigentlich noch da, Ralf? Ich wäre an einer Untersuchung interessiert.
Könnte es nicht auch sein, dass da damals nur überreife und bereits ausgefahrene Asci gemessen wurden, welche ja in etwa doppelt so lang wären wie bei Ralf angegeben (und somit tatsächlich um ~190 µm)?
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Das wird ja immer besser, Björn! Wo soll das noch hinführen?Bereits jetzt unbedingt publikationswürdig!
Nobi
Vielen Dank euch allen
Wenn ihr irgendwelche Verbesserungsvorschläge habt, was die Übersicht angeht, oder das ganze System, oder sonst irgendwo ein Fehler oder eine Unstimmigkeit sich eingeschlichen hat, sagt bescheid. Ich denke nicht, dass das publikationswürdig ist, weil ich es mehr oder weniger erstmal nur fast aus dem Kopf raus niedergeschrieben habe. Da muss ich noch ordentlich dran rumschrauben, bevor es gut wird.
lg björn
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Schlüssel-Update:
* Makro-Schlüssel hinzugefügt
Alter Schwede war das ne Arbeit...ich geh kaputt eh
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Ich weiß nicht ob ich das schon in ausreichender Form gesagt habe:
Danke Björn, für Deine Gesellschaft und die vielen, vielen Stunden, die Du am Mikroskop verbringst.Nichts zu danken Ralf, ich danke eher dir für deine Ideen bezüglich der Fundorte sowie für dein Interesse und deinen Enthusiasmus, selbst bei -10 Grad im Schnee Äste einzusammeln und zuhause nach Pilzen abzusuchen. Ist doch eigentlich total bescheuert oder?
Der nächste Beitrag dieser Art sollte dann mal über lichenicole Pilze gehen...ich glaub nur, dass das noch etwa 4 Jahre dauern wird
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Hallo Pablo,
Das mit dem Substrat ist so eine Sache, deine Bilder zeigen womöglich die richtige C. anomala, wohingegen mein Fund an hängenden Ästen und Rindenspalten eine Zwischenform rüber zu C. confusa sein könnte (evtl. auch C. confusa selbst). Derzeit würd ich daher einfach alles mal unter C. anomala s.l. halten, bis hier näheres in Erfahrung zu bringen ist.
lg björn
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Danke Ralf, für die Ausarbeitung des Themas. Da ist ja einiges zusammengekommen.
Ich bin mal gespannt, was die anderen so finden werden. Harzpilzchen hat ja schon angekündigt, selbst mal zu suchen
lg björn
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Cyphellopsis anomala (Pers.) Donk 1931
Synonyme:
Cyphella anomala (Pers.) Pat., Essai Tax. Hyménomyc. (Lons-le-Saunier): 56 (1900)
Henningsomyces amoenus (Oudem.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 483 (1898)
Henningsomyces anomalus (Pers.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 483 (1898)
Henningsomyces exiguus (Sacc.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 483 (1898)
Lachnella anomala (Pers.) G. Cunn., Bull. N.Z. Dept. Sci. Industr. Res., Pl. Dis. Div. 145: 309 (1963)
Merismodes anomala (Pers.) Singer [as 'anomalus'], Agaric. mod. Tax., Edn 3 (Vaduz): 665 (1975)
Merismodes anomala (Pers.) Singer, Agaric. mod. Tax., Edn 3 (Vaduz): 665 (1975) var. anomala
Peziza anomala Pers., Observ. mycol. (Lipsiae) 1: 29 (1796)
Solenia amoena Oudem., Contrib. Flora Mycol. d. Pays-Bas 12: 19 (1888)
Solenia anomala (Pers.) Fuckel, Jb. nassau. Ver. Naturk. 25-26: 290 (1871)
Solenia anomaloides Peck, Bull. Torrey bot. Club 25: 326 (1898)
Solenia exigua Sacc., Michelia 1(no. 2): 117 (1878)
Tapesia anomala (Pers.) Fuckel, Jb. nassau. Ver. Naturk. 23-24: 300 (1870) [1869-70]Taxonomie:
Basidiomycota - Agaricomycetes - Agaricales - Niaceae - Cyphellopsis - Cyphellopsis anomala
Beschreibung:
Fruchtkörper 0,3-0,8mm breit, schüsselförmig, bei Feuchtigkeit sich becherförmig öffnend, bei Trockenheit kugelig geschlossen, ohne Stiel dem Substrat aufsitzend. Hymenium weißlich-grau, cremefarben, Rand und Außenseite mit dichten, haselnussbräunlichen Haaren besetzt.
Sporen 9-13x2,7-3,5 µm, zylindrisch, länglich-elliptisch, mit seitlichem, rechteckigen Apikulus, glatt, hyalin. Basidien 30-40x5-6 µm, keulig-zylindrisch, 4sporig, mit Basalschnalle. Keine Zystiden entdeckt. Haare über 200 µm lang, braun, mit inkrustierter Oberfläche, dickwandig, meist wellig verbogen, teilweise mit hyalinen Schwellungen (?).Standort:
An hängenden und liegenden Ästen diverser Laubhölzer, oft an den Stellen wachsend, wo die Rinde aufgebrochen ist, büschelig oder rasig, gut verbreitet bis häufig, vorzugsweise im Winterhalbjahr wachsend.Bemerkungen:
Die Unterscheidung zwischen C. anomala und C. confusa (= Merismodes fasciculata) ist makro- wie mikroskopisch nicht eindeutig möglich. Es gibt diverse Ansätze, nachdem C. confusa mehr büschelig wachsen und schmälere Sporen haben soll. Möglicherweise ist eine Unterscheidung zwischen den beiden Arten anhand des LB-Quotients der Sporen durchführbar. Wie auch Ingo W. schon feststellt: weitere Untersuchungen sind notwendig.Bilder:
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Das war dann wohl die Kollektion vom Januar. Evtl. schickst du mir noch die genaueren Funddaten über email oder pn
lg björn
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Hallo,
Pablo hat vor einigen Wochen ein paar Hasenküttel rübergeschickt. Diesen habe ich eine Sporormiella-Kur verpasst, die jetzt anscheinend die ersten Fruchtkörper bringt. Allerdings sehen die Sporen aus, wie ich sie bis jetzt von keinem meiner Sporormiella-Funde kenne. Daher denke ich, dass es etwas neues ist, außerhalb der S. intermedia-dubia usw. Ich denke hier an S. capybarae, denn der Fund passt sehr gut zur Beschreibung in Ahmed&Cain, insbesondere was die Sporenmaße angeht. Als auffallende Merkmale kann ich noch die Keimspalte sowie die unterschiedliche Form der Sporenendzellen erwähnen. Ich hoffe, die fast raketenartige Form kommt auf den Bildern zur Geltung.
lg björn
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Vielen Dank Peter. Ich denke, das was Seaver da beschreibt, ist irgendwas anderes als das, was wir heute unter "Nectriella dakotensis" verstehen. Er beschreibt nicht nur größere Perithezien und Sporen, sondern beschreibt letztere auch noch als einzellig im Gegensatz zu Charonectria, die zweizellig sein sollen. Schwierige Sache. Ich vertraue da erstmal auf Rossman und Co. und werd die Art als Nectriella dakotensis ablegen.
lg björn
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So nach einigem Überlegen zusammen mit Alain Gardiennet komme ich nun zum Schluss, dass die hier gezeigte Art eigentlich nur noch Nectriella dakotensis sein kann. Allerdings habe ich davon keine Beschreibung, lediglich der Schlüssel in "Genera of Bionectriaceae, Hypocreaceae and Nectriaceae" zeigt in Richtung dieser Art.
lg björn