Beiträge von bwergen

    Hallo nobi,


    sieht aus wie die Sporen von Pseudomassaria chondrospora. Um das beurteilen zu können, bräuchte man noch Fotos vom Ascus, IKI, Kongo, Perithezien von außen, Perithezienmündung sowie Vertikalschnitt und Perithezienlage (eingesenkt, halb eingesenkt, mit rausstehender Mündung...).


    lg björn

    Arthonia molendoi ist ein Arthoniomycet. Ich weiß, ein vielsagender Satz, eher eine Aussage, die aber nicht wirklich viel aussagt. Fakt ist, es gibt sie tatsächlich, die flechtenbewohnenden Pilze, ihre Lebensweise bezeichnet man gemeinhin als "lichenicol". Inwieweit sie tatsächlich schmarotzen, weiß man noch nicht genau, aber dass sie die allgegenwärtigen Überlebenskünstler besiedeln und ihre Fläche als Grundlage für den Aufbau von Fruchtkörpern benutzen, steht außer Frage.


    Lichenicole Pilze sind überwiegend Ascomyceten. Bei den Basidiomyceten kenne ich lediglich ein paar Tremella-Arten, die an Flechten vorkommen können. Bei den Ascos hingegen gibt es Arten aus den unterschiedlichten Gruppen, meist Sordariomyceten, Dothideomyceten, und eben diese hier, Arthoniomyceten. Es ist phylogenetisch eine Schwestergruppe der Dothideomyceten, da ihre Sporenschläuche genauso zweiwandig sind wie von diesen. Sie bilden scheibenförmige Fruchtkörper, deren im inneren liegende Fruchtschicht bei Reife frei liegt. Arthonia ist eine der größeren Gattungen aus dieser eher kleinen, aber weltweit verbreiteten Gruppe. Die meisten von ihnen wachsen in tropischen oder subtropischen Regionen und sehen auch oft tatsächlich aus wie Flechten aus den Lecanoromycetes. Die hier vorgestellte Art sieht allerdings alles andere als nach einer Flechte aus. Man spricht hier von "pyrenocarpen Flechten", also Flechtenarten mit dem Fruchtkörper eines Kernpilzes (= Perithezium, Pseudothezium).


    Naja, nach sovielen Klassen hier mal 2 Bilder von dieser Art: Arthonia molendoi, lichenicol an Xanthoria sp. aus Österreich (2490 Haschendorf):





    Die Art kennzeichnet sich durch einfach septierte Sporen, wobei eine Zelle mehr oder weniger kugelig und kurz, die andere zylindrisch und meistens länger ist. Die Asci waren schwer auszumachen, sie liegen im Inneren der braungrünlichen Fruchtkörper und scheinen recht schnell aufzuplatzen. Jedenfalls gab es im Präparat deutlich mehr Sporen als eigentlich an Asci da war. Nach langem Suchen hatte ich sie dann gefunden, relativ breit sackförmig und achtsporig. IKI keine Reaktion.


    lg björn

    Steccherinum ochraceum und Peniophora quercina würde ich auch so sehen. Übrigens: Die P. quercina heißt zwar "Eichen-Zystidenrindenpilz", aber ich hatte auch schon einen Fund an Linde. So substratspezifisch ist diese Art also nicht.


    lg björn

    Sehe ich ähnlich wie Gernot, L. bicolor müsste oberseits braun und unten weißlich bzw. hellgrau sein (zweifarbig).


    Diese Porostereum kann auch komplett resupinat wachsen. Wir hatten sie im letzten Jahr an Robinienästen (BL, Grube Cox 05.V.2012).


    Hier zum Vergleich:



    Laxitextum bicolor




    Porostereum spadiceum



    Ich denke, anhand der Farben lassenn sich beide schon abgrenzen.


    lg björn

    Hallo Sarah,


    schwer zu sagen, wie das zustande gekommen ist, normalerweise haben reife Sporen diese Tropfen. Sind sie unreif, haben sie keine Tropfen und stattdessen sehr viele winzige Elemente, die die Spore ausfüllen. Sind sie zu alt, füllt der Tropfen die gesamte Spore aus oder aber die Spore erscheint leer.


    lg björn

    Hallo,


    Sarah hat mir ja einen ihrer Schluchtpilze aus Kreta geschickt und dieser ist natürlich auch in bester Kondition bei mir angekommen. Darüber brauchte man sich also keine Sorgen zu machen und die 1 Woche, die der Pilz im Brief verbracht hat, hat ihm nicht geschadet. Nach der Untersuchung komme ich jedenfalls zum Ergebnis, dass es nichts anderes als Apiospora montagnei sein kann, eine Art der Sordariomycetes, welche an unterschiedlichen Gräsern, darunter auch Schilf, wachsen kann.


    Die Ähnlichkeit zu Apiospora bambusae ist nicht zu übersehen.






    Danke nochmal an Sarah für die Zusendung dieser interessanten Art.


    lg björn

    Hallo Eike,


    sieht für mich aus wie eine Inocybe. Welche, kann ich allerdings so auch nicht sagen. Die Stielbasis scheint ja nicht verdickt zu sein und der Hut ist auch nicht auffallend schuppig. Also könnte eine Art aus der U-Gatt. Inocibium am ehesten in frage kommen (Sporen nicht höckerig).


    lg björn

    Hallo,


    ich würde ebenfalls Pyrenopeziza rubi sagen. Brunnipila an Rubus ist im Frühjahr bis auf B. clandestina relativ unwahrscheinlich. Der hier vorliegende Pilz ist aber keineswegs vom Brunnipila-Habitus (gestielt, braunhaarig).


    lg björn

    Hallo Zarko,


    ne Menge interessanter Arten. Gemmina gemmarum hab ich noch nicht nachweisen können, so häufig scheint die Art auch nicht zu sein. Wenn du möchtest, kannst du mir das Bild schicken, ich lade es auf die webseite. Ist nämlich echt gut gelungen :)


    3 ist Cyclaneusma minus/niveus.


    10 hat mich an Orbilia crenatomarginata erinnert...müsste man mikroskopisch absichern.


    11 ist Trichopeziza 'urticae'


    13 und 14 sind interessant, 13 ist wohl sicher eine Stictis, evtl. S. radiata. Die ist gar nicht so selten an Rubus/Rosa. Das Ding an Prunus padus hat mich spontan an Patellariopsis atrovinosa erinnert.


    15 ist Velutarina rufo-olivacea.


    lg björn


    Hallo Ingo,


    ich hab die Art zum ersten mal gefunden, und das war der erste reife Furchtkörper, daher kann ich dazu leider nichts handfestes sagen.
    Die bekomme ich aber sicher noch öfter unters Mikroskop, dann achte ich mal drauf. Bei der Probe war das jedenfalls ungefähr 50/50


    Die hast du aber mind. zum zweiten Mal gefunden, der erste Fund ist auf FP verzeichnet (25.II.2012, Fuchslosung) :D


    Die Bilder dort zeigen jedenfalls nur apikal abgerundete Asci.


    lg björn


    Falls du KOH da hast, könntest du auch mal testen, ob die Fk damit schwärzen? Bei C. gallica, welche hier durchaus auch in Frage kommen kann, soll das wohl so sein.


    Mit KOH meist Du sicherlich Kaliumhydroxid? Habe ich leider nicht. Wo bekomme ich den KOH - in der Apotheke?


    LG,
    Joli


    ne ich glaub eher nicht, KOH ist Kalilauge und man bekommt es z.B. bei Andreas Gminder im mykoshop.de. Es wird verwendet für makro- wie auch mikroskopische Reaktionen.


    lg björn


    Falls du KOH da hast, könntest du auch mal testen, ob die Fk damit schwärzen? Bei C. gallica, welche hier durchaus auch in Frage kommen kann, soll das wohl so sein.

    Ich sag bestimmt nur Blödsinn jetzt hier, aber ich würde den mal mit Funalia trogii vergleichen. Typisch ist die filzige Oberseite und das Wachsen an oft recht dicken Stämmen an sonnigen Plätzen (von mir mehrmals um Kerpen herum nachgewiesen, oft an Pappeln).


    lg björn

    Hallo Joli,


    ich bin kein Porlingsspezialist, aber der erinnert mich sehr stark an Oxyporus populinus. Müsste ich allerdings nachgucken, ob ihn der Name jetzt unbedingt an Pappelholz zwingt oder er auch an Aesculus vorkommen kann.


    lg björn


    Die endgültige Klärung würde mich auch interessieren. Bei liegenden Ästen sehe ich ebenfalls gute Chancen für beide Arten. Die Poren sind mir irgendwie zu dünn für D. mollis.


    lg björn

    Die klei[/i]nen Porlinge an Kiefern könnten auf den Namen Skeletocutis carneogrisea hören. Es ist durchaus typisch, dass diese im jungen Zustand kleine Flecken bilden, deren obere Kante etwas abgebogen ist.

    Also das sehe ich nach wie vor anders. Datronia finde ich kaum an ansitzenden Ästen, schon gar nicht luftig wachsend. Viel eher begegnen die mir an der Unterseite von liegenden Ästen, also meist mehr oder weniger überraschend erst durch das Aufheben des Astes. Wenn offener wachsend, dann jedoch zumindest recht ednah.
    Für mich wäre also der genaue Fundort schon auch ein Kriterium.


    Hallo Ingo,


    der Standort ist bei beiden Arten KEIN Kriterium. Ich habe beide Arten über Jahre beobachtet, das mag zwar nicht viel heißen, aber ich habe D. mollis mindestens 2 mal wissentlich an Standorten in über 1-1,5m Höhe nachgewiesen (1. NP Eifel, an Salix, 2. BL an Corylus).


    Dagegen erscheint D. confragosa tatsächlich eher seltener an liegendem Substrat, meistens handelt es sich um stehende oder abgebrochene, oft dünnere, längere Äste und Stämme.


    Die Kriterien zur Unterscheidung der beiden Arten sehe ich in der Form der Fruchtkörper, der Art des Wachstums, der Oberseite sowie der Porengröße und -form.


    lg björn


    Das ist ein PILZ?


    habe ich ein paar mal gesehen und dachte immer wieder es wären Eier von irgendwelchen Tieren, Spinnen oder so :D
    Aber der sieht interessant aus, gleich mal recherchieren...


    Nein, ein "Pilz" ist es nicht, eher ein Protozoa (=Einzeller). Schleimpilze haben mit den eigentlichen Pilzen wenig zu tun.


    lg björn

    Hallo Gernot,


    klar können wir das, ich kann zumindest zum Substrat etwas sagen:


    Der Lindenast ist etwa 3-4 cm dick und relativ vermorscht, aber noch berindet. Das Holz darunter ist sehr spröde (möglicherweise auch durch Insekten zerfressen). Als Begleitpilz konnte ich Splanchospora ampullacea festmachen (das ist allerdings nicht verwunderlich, denn diese Art ist wahrscheinlich häufig).


    Da die Splanchospora da war, müsste der Ast im Luftraum gehangen haben.


    lg björn

    Ich hatte Datronia mollis schon einige Male, deren Oberseite normalerweise nicht besonders entwickelt und außerdem dunkler ist (schwarzbraun, schwarz). Der Pilz neigt viel eher zu semipileatem oder sogar resupinatem Wachstum, während D. confragosa normalerweise eher tellerförmig wächst. Sowohl die Datronia als auch D. confragosa mögen eher luftige Standorte, daher kann ich hier kein Kriterium zur Unterscheidung erkennen. Aufgrund der rötlichen, sehr gut vorhandenen Oberseite und der somit kleinen Anwachsstelle würde ich immer noch D. confragosa sagen.


    lg björn