Hallo nochmal,
ich habe mir in der Zwischenzeit den Van Brummelen besorgt und komme da zu einem nahezu eindeutigen Ergebnis:
Pseudombrophila ramosa.
Warum? Dazu sehe ich mehrere Gründe:
1. Die Sporengröße passt ziemlich genau, es besteht lediglich eine Abweichung von wenigen Zehntel Mikrometern in der Sporenlänge, welche aber auf eine "Aufrundung" meinerseits beruhen kann.
Van Brummelen: 10,7-12,3x7,1-7,7 µm.
Ich: 11,5-13x7-7,5 µm.
2. Das Sporenornament wird von VB als "at first smooth, then ornamented with a pattern of irregularly branching lines of varying thickness and isolated warts, forming an incomplete net-work at maturity". Und genau das habe ich hier auch gesehen, nämlich ein unregelmäßiges Netz unterschiedlicher Höhe. Dass dieses unreif nicht vorhanden ist, sieht man daran, dass nobi es anscheinend nicht registriert hat.
3. Die amorphe Masse zwischen den Paraphysenspitzen, welche als rötlichbraun beschrieben wird, kann man auf den Fotos nicht wirklich wahrnehmen, deshalb wird es hier noch eine Nachuntersuchung geben. Es könnte auch sein, dass dieses Merkmal mit dem Alter verschwindet ODER dann erst erscheint.
4. Der Rand wird von VB als "more or less fimbriate (,fusco-pilosa')" beschrieben, d.h. er ist mehr oder weniger rötlichbraun haarig. Auch das passt hier perfekt, wie man an Foto 2 mehr als gut sehen kann.
Einzig das Substrat ist nicht übereinstimmend. VB gibt den Fund an faulenden Krautstängeln an, ohne jeglichen Kontakt zu irgendwelchen tierischen Hinterlassenschaften. P. ramosa ist allerdings auch viel zu unbekannt, als dass die vereinzelten Funde die Dimension der Substratwahl erfassen könnten. Zudem ist unser hier vorliegendes Substrat mit Krautresten nur so durchzogen (dieses hat Ähnlichkeit mit Ralfs Schafmist, auf denen auch eine Reihe interessanter Funde gemacht wurden, welche nur an den herausragenden Krautresten wuchsen!).
Interessant sei noch zu erwähnen, dass das Substrat fast 5 Monate gelagert wurde, ehe die Fk erschienen sind.
Ich behaupte daher, dass das Pseudombrophila ramosa ist.
Literatur zum Nachlesen:
Van Brummelen, J. (1995): A world-monograph of the genus Pseudombrophila (Pezizales, Ascomycotina), In: Libri Botanici 14, p. 1-117.
lg björn