Beiträge von bwergen

    Weiter gehts :)



    Lophiotrema rubi (= Massarina rubi)


    * Wächst an allem, was irgendwie holzig ist. Meistens unter der Rinde oder leicht ins Holz eingesenkt. Eine der häufigsten Dothideomyceten, die ich kenne (neben Leptosphaeria acuta).








    Cilioplea coronata


    * Ähnliche Gattung wie Pleospora, jedoch mit etwas abweichenden Merkmalen in der Gelhülle und den abstehenden, setenähnlichen Haaren an der Spitze der Fruchtkörper. Selten.







    Protocrea farinosa


    *Wächst an auf der Porenschicht abgestorbener Trameten und überzieht diese zunächst mit einem spinnwebigen Subikulum, dann mit den weißen Perithezien, welche etwa 0,2-0,3mm breit sind. Auch hier typisch kettenförmig angeordnete Sporen (=> HYPOCREALES-Merkmal).







    Xylographa parallela


    *Eine Flechtenart, die hysterioide Fruchtkörper bildet, welche parallel nebeneinander wachsen können. Typisch auf Iod reagierendes Hymenium (intensiv blau). An Laubholz.





    Crocicreas coronatum, Krönchen-Stängelbecherchen





    Trichopeziza sulfurea, Schwefelgelbes Haarbecherchen





    Allophylaria byssacea


    *Wächst an abgestorbenen Brennesselstängel und anderen, krautigen Substraten. Typisch zweifarbige Fruchtkörper (Becher goldgelb, Stiel weiß). Reagiert auf Iod hemiamyloid.





    Geoglossum fallax, Täuschende Erdzunge





    Dass ich einen Vogel habe, weiß ja eh schon jeder. Der zieht übrigens auch mit in die neue Wohnung.


    lg björn


    [hr]
    edit: Pleospora cf. ambigua korrigiert in Cilioplea coronata [Erstfund für NRW]

    Hallo,


    nach einiger Zeit habe ich mir mal etwas Zeit genommen, um einen kleinen Bericht zu erstellen, was mir in letzter Zeit so alles begegnet ist. Meine Situaiton ist momentan diese:


    * ab 1. Dezember ziehe ich in eine eigene Wohnung 3-4 Orte weiter und etwas zentraler gelegen.
    * ich biete ab da jedem hier im Forum kostenlos an, mich z.B. zwecks Exkursionen und/oder Mikroskopie besuchen zu kommen (natürlich nicht ohne Voranmeldung ^^).
    * Ich muss alle Daten auf meinem PC sortieren und für die ganzen fotografisch dokumentierten Funde eine Nummerierung anlegen (was bis jetzt nicht geschehen ist). Dies wird ein noch in der Ferne liegendes Ziel ansteuern.
    * Arbeit und Alltag beschäftigen einen natürlich auch (wen nicht?) :P


    So nun aber zum Beitrag.





    Cryptodiaporthe galericulata


    * Wächst an berindeten Buchenästen und gilt als selten. Erstfund für NRW.







    Didymosphaeria rubicola


    * An Himbeer- oder Brombeerranken. Kleine, kugelige Fruchtkörper, die bei Querschnitt weißlich mit feinen schwarzn Linien versehen sind (= Asci und Sporen). Nicht häufig.






    Enchnoa subcorticalis


    * An berindeten Eichenästen, sehr unscheinbar, da unter der Rinde wachsend und diese etwas aufbeulend. Typische, stark haarige Fruchtkörper und allantoide, blassbraune Sporen, die deutlich kleiner sind als die der häufigeren Enchnoa infernalis.





    Geopora arenicola var. 'geasteroides'





    Hyalorbilia berberidis


    * Wächst an abgestorbenem Laubholz (z.B. Robinie) und kennzeichnet sich durch bernsteinfarbene Apothezien mit krummen Sporen und typischen Auflagerungen auf dem Hymenium (Exudat).








    Hyaloscypha aureliella


    *Typisch an Nadelholz, kommt aber wie hier seltener auch an Laubholz vor. Mit der Stereolupe betrachtet erkennt man bernsteinfarbene 'Harz'tropfen zwischen den steifen Randhaaren.








    Hypocrea aureoviridis


    * Kissenkugelpilz, der zunächst goldgelb, dann durch Sporen grünlich wird. Typisch erbsenartig angeordnete Sporen. Asci zunächst mit 8 Sporen, dann durch Teilung 16sporig. An Laubholz, gerne in Auwäldern.







    Lopadostoma gastrinum s.l.


    * Unsichere Art, die L. gastrinum sehr nahekommt, jedoch etwas zu große Sporen hat. An abgestorbenem Laubholz (Robinie) mit halbkugeligen, unförmigen Fruchtkörpern, in dessen Inneres die Perithezien eingebettet sind. Typisch dunkle Sporen mit Keimspalte (=> XYLARIACEAE/CONIOCHAETACEAE-Merkmal).


    Für mich sieht das wie ein Flämmling (Gymnopilus) aus. Galerina marginata hätte mMn einen Ring am Stiel, die Lamellen sind auch sehr gelb.


    Passt da die Stielzeichnung?


    Wir haben schon genug G. marginata ohne Ring gesehen. Ich glaube da zumindest Überreste zu sehen. Bestimmte Farbkombinationen auf der Stieloberfläche gefallen mir nicht so ganz für Gymnopilus, wenngleich es immer Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Gattungen gibt (bzw. zwischen Gymnopilus und G-marginata-Gruppe).


    Hätt ich welche, ich würd das 10fache setzen.

    Hallo,


    das halte ich ebenfalls für L. impudicum. L. brevipilosum ist seltener so lang gestielt und die Haare sind (makroskopisch) noch etwas unscheinbarer.


    lg björn

    Hallo,


    um diese Frage eingehender zu betrachten, bedarf es diverser biologischer / biochemischer Grundlagen und einiges an Hintergrundwissen zu Artbildung, Artkonzept und Genetik.


    Artbildung greift z.b. auf allopatrische Weise in Form von Isoloation / Separation auf Lebewesen derart ein, dass diese voneinander getrennt werden und sich sodann aufgrund ihrer unterschiedlichen Entwicklung, die von biotischen und abiotischen Faktoren verursacht werden, zu verschiedenen Arten aufgespalten werden (= adaptive Radiation).
    Beispiel: Darwin-Finken auf den Galapagos-Inseln.
    Hier vermutet man, dass ein "Urfink" vom südamerikanischen Festland getrennt wurde und sich auf den Inseln dann 14 verschiedene Arten entwickelt haben, die mittels verschiedener Selektionsfaktoren an ihre Umwelt angepasst wurden (z.B. Körnerfresser mit größeren Schnäbeln, Weichfresser mit kleineren Schnäbeln).
    Die Finken der Galapagosinseln sind durchweg verschieden von denen des Festlandes. Durch sexuelle Selektion erkennen sich die Individuen nicht mehr (Männchen eines Mittelgrundfinks [Galapagos] kann ein Grundfink-Weibchen [Südamerika] nicht mehr erkennen) und es kommt zu einer Reproduktionsbarriere.


    Vermutlich gestaltet sich das bei den Hyphen von Pilzen ähnlich. Damit Fruchtkörper entstehen, müssen zunächst zwei verschiedenartige Myzelien Plasmogamie betreiben (Zellverschmelzung zur Haploidie). Hyphen unterschiedlicher Arten erkennen sich anscheinend aber nicht und laufen aneinander vorbei (= evtl. Konkurrenz, siehe Maserungen im Holz zur eindeutigen Abgrenzung der "Pilzreviere" [s. Tintlingsbericht, müsste ich aber raussuchen, in welchem Tintling das war]). Also findet auch hier so eine Reproduktionsbarriere statt und es kann nicht zu einer Bastardisierung kommen.


    Solche Reproduktionsbarrieren tauchen jedoch nur bei lang isolierten Individuen auf. Im Falle der Gelbbauch- und Rotbauchunken z.B. ist es nach unzureichend langer Isolation zweier Stämme dazu gekommen, dass sie beim erneuten Aufeinandertreffen Hybride gebildet haben. Ein solcher Fall ist bei Pilzen nicht auszuschließen, aber für uns möglicherweise kaum erkennbar. Die uns bekannten Arten sind durchaus insbesondere genetischer Untersuchungen auch wirkliche "Arten", deren korrekte taxonomische Stellung häufig unzureichend bekannt ist und durch Stammbaumanalyse und Sequenzierung der ITS-Region geklärt werden muss.


    Das von Ralf angeführte Beispiel ist eine Mutation, die zur Sterilität der Fruchtkörper führt. Deren Ursache kann sehr vielfältig sein.


    lg björn

    kannst du noch was aus deiner Sicht zum Ritterling (Nr. 2/3/4), Fälbling (Nr. 64/65), dunklem Cortinarius (Nr. 70/71), Winterhelmlingen (75/76) sowie Trichterlingen Nr. 77 und 83/84 was sagen?


    Bzw. hast du sonst noch was zu anzumerken, was die Bestimmung der Funde betrifft? Bis jetzt hast du dich dazu noch gar nicht geäußert, obwohl zu einem oder anderem Fund durch die Betrachter / Mitlesende Bedenken geäußert wurde.


    Hallo Joli,


    zum Ritterling:
    Den habe ich im Feld T. lascivum s.l. getauft. Das kann natürlich auch falsch sein, ich habe mir diese Art nicht näher angeguckt.


    zum Fälbling:
    an den erinnere ich mich nicht so richtig, es sollte aber doch H. crustuliniforme sein (spricht zumindest einiges dafür, wenn man das Bild betrachtet).


    zum Cortinarius:
    das ist Cortinarius (Tel.) brunneus.


    zum Winterhelmling:
    es sollte Mycena tintinnabulum, Winterhelmling sein. Ich würde allerdings die ins Feld gebrachte M. maculata nicht ausschließen. Aufgrund des Zustands habe ich diesen Fund nicht mitgenommen. Der wird uns sicher nochmal übern Weg laufen.


    zu den Trichterlingen:
    mit denen habe ich mich eigentlich überhaupt nicht mehr auseinandergesetzt. Sozusagen "ohne Mikro mache ich nur s.l.-Äußerungen".


    lg björn
    [hr]
    Ich muss noch anmerken:
    Die Agaricus augustus ist Agaricus silvicola (veraltet). A. augustus wird wesentlich größer, die Art hatte ich mehrfach schon in Österreich gesehen (obwohl ich bisher keine ganz guten Fotos davon machen konnte).

    Hallo,


    ich komme nicht umhin, auf dieses fantastische Werk von ORANGE, A. hinzuweisen, welches tatsächlich online verfügbar ist:


    [url=http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=1&ved=0CDQQFjAA&url=http%3A%2F%2Fwww.museumwales.ac.uk%2Fmedia%2F13849%2FOrange%2C-A.-(2013)-British-and-other-pyrenocarpous-lichens.pdf&ei=2cmPUrr9HpHEswbyuYDACA&usg=AFQjCNGE26UlWV439qJshdR7I-gRUNFFfQ&sig2=VvId-jSHAY2SGAE7nyRnkA&bvm=bv.56988011,bs.1,d.Yms&cad=rjt]Pyrenocarpous Lichens
    [/url]


    Es behandelt kernpilzartige "Flechten" aus den Klassen Lecanoromycetes, Arthoniomycetes sowie einige Randgruppen der Ostropales. Wer sich mit Ascomyceten befasst, findet häufiger auch solches Kleinzeugs, das ab jetzt nicht mehr so ganz unbestimmbar sein sollte.


    lg björn

    Hallo,


    Pablo meinte sicher Daedaleopsis confragosa anstatt Coriolopsis gallica. Die Bilder sind mehr als ausbaufähig. Tu was dran, mach dir wenigstens die Mühe, sie in richtig zu drehen. Man bekommt sonst noch das Gefühl, dass bei dir die Welt aufm Kopf steht. :P


    lg björn[hr]
    Achja 4 is Plicaturopsis crispa, Adernzähling.

    Ich hab tatsächlich keine Kernpilze mitgenommen, wohl auch, weil ich die Exkursion nicht noch mehr verlangsamen wollte :D


    Aber ich habe mir auf einem kleinen Holzstück diesen Zwergständerpilz namens Pellidiscus pallidus näher angeguckt.









    lg björn
    [hr]


    Nein, den habe ich nicht aufgenommen.

    Hallo nochmal,


    aufgrund des doch relativ starken Regens derzeit würde ich vorschlagen, die Exkursion zu verschieben. Es lohnt sich nicht, Pilze zu fotografieren, und ebenso nicht, sie einzusammeln, da derzeit wohl alles zu nass geworden ist.


    Wären wir gestern gegangen, wir hätten bestes Wetter gehabt.


    Ich sage das ja nicht gerne, aber in diesem Fall ist es besser, wenn wir zuhause bleiben.


    lg björn[hr]
    PS: ich werd trotzdem hinfahren und mit denen, die gekommen sind, durch den Wald gehen. Solange, bis uns der Regen zuviel wird.


    Hallo Björn,


    ich werde auch an die Exkursion am A.....der Welt teil nehmen wenn ich darf, ist der Start bei A oder bei B bei der Karte?


    Hallo Trino,


    B ist der Parkplatz, A ist Kleinhau (an der B399). Wenn man von Düren aus kommt, fährt man nach Großhau dann in Kleinhau rein, und an der Kreuzung muss man sich dann rechts halten. Die Straße einfach durchfahren, bis auf der linken Seite ein Parkplatz kommt. Dort ist der Treffpunkt.


    Es könnte zuweilen regnen, von daher dürfte angemessene Kleidung selbstverständlich sein. Pilze werden wir auch genug finden.


    lg björn

    Hallo,


    am kommenden Sonntag, dem 10.11.2013, biete ich die nächste Exkursion an. Dieses Mal geht es zur Wehebachtalsperre bei Kleinhau. Die Karte ist auf meiner Seite "Funghiparadise" unter TERMINE zu entnehmen.


    Jeder ist willkommen, unabhängig vom Kenntnisstand. Auch Hunde können mitgenommen werden.


    lg björn