Beiträge von bwergen

    Hallo Pablo,


    sicher gibts irgendwann einen Schlüssel, aber nicht von mir :D soviel Arbeit kann man sich nicht antun, aber ich greife nach den Sternen seitdem ich mit neuer, aber auch schwerer Ausrüstung ins Feld rücke und nun nahezu alles ablichten kann, was nicht bei 3 aufm Pilz ist...und selbst die kriege ich noch:



    Zerknittertes Fliegentier auf den Lamellen von L. turpis


    Hallo Ingo,


    war ein Haufen Arbeit, aber es macht Spaß, jede Art akribisch zu bearbeiten und sich auch Gedanken darüber zu machen, wie man die Merkmale, die nötig sind für eine Bestimmung, "publikumsreif" rüberbringen kann, ohne dass es langweilig wird. In diesem Jahr werde ich ja in Mettlach sein (aufgrund der Auszeichnung) und auch dort versuchen, möglichst präzise zu arbeiten. Man soll ja nicht den Eindruck bekommen, dass ich nur Ascomyceten könnte :D :D


    Ja Kuschel immer, kann ich mir denken...


    lg björn

    Hallo,


    dieser August war einer der pilzreichsten Monate der letzten paar Jahre, wage ich mal zu behaupten. Es war ein Segen, durch Wälder voller Pilzarten zu streifen und dabei nicht nur auf Dörrex-Exemplare zu stoßen, wie das in den letzten beiden Jahren der Fall gewesen ist (zumindest da, wo ich mich in den letzten beiden Jahren so rumgetrieben habe).


    Ich stelle euch hier ein paar der Bilder aus diesem August vor. Ich hoffe, sie gefallen euch :)


    Den Gitterling wollte noch jemand gerne sehen, hier ist er, Clathrus ruber



    Hydnellum suaveolens, Wohlriechender Stacheling





    Schwarzweißer Duftstacheling, Phellodon melaleucus



    Tick, Trick und Track



    Der Strubbelkopf, Strobilomyces strobilaceus, der einzige Röhrling mit netzigen Sporen





    Der Steinpilz, Boletus edulis, ohne netzige Sporen, aber dafür mit entsprechendem Netz auf dem Stiel





    Zwergerlfeuer



    Bitterer Kammporling, Albatrellus cristatus



    Wurmförmige Keule, Clavaria vermicularis



    Der Graue Leistling, Cantharellus cinereus




    Großer Bluthelmling, Mycena haematopus



    Kleiner Bluthelmling, Mycena sanguinolentus



    Eintagstintling, Coprinus patouillardii oder eine dem nahekommende Art (nicht mikroskopiert)



    Verfärbender Schleimkopf, Cortinarius largus



    Schildborstling, Scutellinia cejpii



    lg björn

    Liebes Pilzforum,


    immer dieser Mikroskop-Kram, wird sich der eine oder andere denken. Und immer diese Leute, die irgendwie nicht aufhören können, durch so ein Ding zu gucken, was auch immer sie da zu sehen glauben. Manche Pilzgattungen sind nur für die Speisepilzler geeignet, manche eben nur für die Mikroskopiker. Und dann gibt es einige, die für beide interessant sein dürften: Die Milchlinge, Lactarius. Ich weiß ich weiß, die kennt ihr alle schon, sie werden häufig gefunden und stehen an jeder Ecke hinter jedem Baum. Sobald man sie überbricht, was natürlich mit einem hörbaren Knacken und ganz frei von Fasern zu geschehen hat, geben sie eine Milch ab, die glasklar, weiß, gelb, rot, graugrünlich oder violett sein kann (beim nordamerikanischen L. indigo sogar blau), oder sich sogar nach Kontakt mit der Luft nach einigen Sekunden bis Minuten umfärbt (z.B. von weiß auf "korallenrot").


    Man schätzt die Anzahl der bei uns heimischen Milchlinge auf etwa 80. Manche nehmen da kleinere, manche größere Zahlen. Jetzt könnte man natürlich wieder ausführen, warum die Zahlen nicht so genau sind. Ich gehe jetzt mal hin und zähle einfach die Milchlinge, die im Verbreitungsatlas von Krieglsteiner (1991) angeführt und als definitiv in Deutschland vorkommend verzeichnet sind: 81. Ganze 9 Jahre später gibt der Band 2 der Großpilze Baden-Württembergs schon "ca. 85" an. Beschränken wir uns also darauf, dass wir bei uns zwischen 80 und 90 Arten finden können.


    Allen Arten gemeinsam sind die sog. Lactiferen, das sind spezielle Hyphen im Fruchtkörper, die nur dafür da sind, den milchartigen Saft im gesamten oberirdischen Teil des Pilzes zu verteilen. Sobald der Fruchtkörper angebrochen wird, brechen diese Hyphen und geben die bekannte Flüssigkeit ab. Sie gehören taxonomisch zu den Sprödblättlern, weil ihre Zellen nicht hyphig, also fädig sind, sondern kugelig. Das erklärt nicht nur die käseartig glatten Bruchstellen, sondern auch die splitternden Lamellen.


    Die Milchlinge sind allerdings nicht die einzigen Pilzarten, die einen Milchsaft abgeben. Vergleiche auch Arten der Gattung Helmling (Mycena), u.a. M. galopus (weiß), M. haematopus (rot) oder M. crocata (orange). Die Stiele brechen zuweilen auch mit einem kleinen Knacken über, doch die Struktur dieser Pilze ist klar hyphig.


    Gewöhnlich gibt es bei allen Organismen noch zwischen den taxonomischen Stufen der "Gattung" und der "Art" noch weitere, dazu zählen die "Untergattungen". Bei den Milchlingen haben wir folgende:
    a) Piperites
    b) Russularia
    c) Rhysocybella
    d) Plinthogalus
    e) Lactifluus (eigene Gattung mit z.T. pleurotoiden Arten!)
    f) Lactarius


    Also zählen wir 5 echte Untergattung und eine abgespaltene, zu einer eigenen Gattung erhobenen Untergattung (DNA-Belege, siehe dazu auch Mycotaxon 118 und 119 für die Neukombinationen).


    Vielleicht habe ich jetzt noch nicht viel neues geschwafelt, deshalb komme ich langsam zum eigentlichen Anliegen, nämlich hier ein paar wichtige Arten in Wort und Bild vorzustellen und vor allem auf deren unterschiedliche Sporenornamentation einzugehen. Wer genauer hinguckt und vergleicht (sofern er denn das Equipment dazu hat), der kann Unterschiede insofern feststellen, als das manche Arten durchgehend netzige, andere gratige, wieder andere scheinbar geflügelte oder zebra-artig gestreife oder punktierte bis stachelige Strukturen zeigen. Das kann besonders für das Anlegen von Stack-Fotos interessant sein, damit man eine Vorstellung vom wahren Aussehen bekommt (was sonst meistens nur als Zeichnung vorliegt).


    Bevor ich jetzt dazu komme, noch ein paar Worte zu der Herstellung dieser Präparate. Das ist alles ganz einfach: Man lege einen Hut mit den Lamellen nach unten auf einen Objektträger, warte einen Tag (oder auch nur einen halben) und schon hat man eine ganze Lage feinsten weißen Staub. Der besteht aus Millionen von Sporen, die der Pilz in der Zwischenzeit abgeworfen hat. Das lässt man einfach so liegen und träufelt etwas Melzer drüber. Das Melzer als ein Iod färbt die Sporen binnen einer Millisekunde blau. Wer genau hinguckt, sieht, dass dabei nicht die Sporen selbst blau geworden sind, sondern vor allem die Oberflächenstruktur (=> Amyloidität). Dieser Effekt lässt sich wunderbar für die Herstellung von Präparaten ausnutzen, bei denen es darum geht festzustellen, wie genau die Struktur der Sporen aussieht.


    Wenn sich so ein Präparat auf diese Weise nicht herstellen lässt, tauchen gewisse Probleme auf. Diese liegen vor allem darin, dass man beim Präparieren von Lamellenfragmenten auch die Milch mit unters Deckgläschen packt und somit alles voller Störfaktoren ist (Milchtropfen, en masse). Der Vorteil des Absporens liegt darin, dass man nur etwa 2-3 Sporen übereinander liegen hat und das Präparat daher nur wenige µm dick ist. Das erlaubt ein deutlich effizienteres Arbeiten mit deutlich besseren Ergebnissen.


    Kommen wir zu den Bildern und fangen gleich bei der Untergattung Piperites an, welche die mit Abstand größe ist. Sie enthält sowohl graue, braune und unscheinbare Arten mit weißer, häufig auf grünender oder graugrünender Milch, als auch jene mit violetter und roter Milch (Untersektion Croceini auch gelb => L. chrysorrheus). Nicht in dieser Untergattung befinden sich die roten/rotbraunen Arten (z.B. L. rufus, L. decipiens, L. fulvissimus, L. helvus...) sowie auch die prominenten dunklen Arten (Stichwort Mohrenkopf).


    Der eine oder andere wird sich beim Aufschlafen von "Die Großpilze Baden-Württembergs" sicher fragen: was erzählt der da von Untergattungen? Hier sind doch nur Sektionen erwähnt...Stimmt. Krieglsteiner geht hier nur von Sektionen aus, während Basso in ihrem Werk "Lactarius", erschienen in der Fungi Europaei-Reihe (Band 7, 1999) eine sehr ausführliche Aufteilung der Gattung betreibt, die aber auch die gleichen Sektionen aufführt wie die, die in GPBW Band 2 ebenfalls beschrieben werden.


    Lactarius blennius, der Graugrüne Milchling ist ein Laubwaldbewohner mit überwiegend, so sagt es der Name ja schon, graugrünen Farben an Hut und Stiel. Auffällig sind hier die "Wasserflecken" auf dem Hut. Dieses Merkmal zusammen mit der Färbung kennzeichnet diesen Pilz bereits, ohne dass ein Mikro notwendig wäre. GPBW beschreibt noch 2 Variationen, eine mit überwiegend grünen Farbtönen (var. viridis) und eine mit stattlicherer Statur und schnell trocknendem Hut (var. fluens). Alles zusammenfassend sind die genannten Taxa nicht essbar, da ihre Milch sehr bitter / scharf ist (wie das bei fast 90% der weißmilchenden Arten der Fall ist). Der Graugrüne Milchling ist eine häufige und leicht kenntliche Art. Die Struktur der Sporenoberfläche ist als gebändert mit vereinzelten isolierten Graten und feinen punktförmigen Warzen zu beschreiben.






    Lactarius quietus, der Eichenmilchling, ist gemeinhin bekannt als rötlichbrauner bis orangebrauner Eichenbegleiter, der irgendwie nach Wanzen "duftet". Er ist ein Vertreter der Untergattung Russularia. Auch seine Hutoberfläche ist bisweilen "wasserfleckig", muss aber nicht. Hier findet sich stattdessen bisweilen auch eine leichte Zonierung, d.h. kreisförmige Farbzonen sind erkennbar. Die Art kommt nahezu überall vor, sowohl auf sauren, als auch auf basenarmen und basenreichen Böden, aber stets mit der Eiche als Symbiosepartner. Die Sporenoberfläche kann hier als hauptsächlich gratig, verlängert gratig oder teils sehr unvollständig netzig bezeichnet werden, man achte ebenfalls auf isolierte Grate oder feine punktförmige Warzen zwischen den höheren Graten sowie auf jene Stellen, die frei sind von jeglicher abstehender Struktur (= Plage, sprich: Plasche).






    Lactarius tabidus (= L. theiogalus in GPBW), der Flattrige Milchling, gehört zur Untergattung Rhysophylla und ist einer von den orangebräunlichen, eher hell gefärbten Arten mit vor allem im Alter deutlichen Runzeln auf der Hutoberfläche. An der Zweifarbigkeit selbiger (in der Hutmitte meist dunkel, sonst hell) lässt sich diese Art vergleichsweise gut erkennen (z.B. ist L. rufus deutlich kräftiger und viel dunkler rotbraun). Die Art wird als bei Birken vorkommend beschrieben (Basso 1999), oder auch in GPBW (2000) bei Picea abies und diversen Laubhölzern. Der hier vorliegende Fund stammt aus einem Mischwald vorwiegend mit Buchen. Die Sporenornamentation ist ähnlich der von L. quietus, weist aber deutlich mehr isolierte und nur kurz verlängerte Grate auf.






    Lactarius torminosus, der Birkenmilchling (fälschlich auch als Birkenreizker bezeichnet) ist einer der prominentesten Vertreter der ganzen Gattung. Der speisetechnisch umstrittene Pilz wird vor allem in östlichen Ländern mittels spezieller Zubereitungsmethoden "entschärft". Seine weiße Milch ist nämlich außerordentlich ähm, würzig ^^. Wie der Name sagt, wächst der zur Untergattung Piperites gehörende Pilz nur unter Birken, und zusammen mit seinem struppigen Aussehen und der meist falb orangen Hutfarbe ist er leicht kenntlich. Man vergleiche aber auch andere Milchlinge mit fransigen Huträndern, so z.B. L. pubescens, L. spinosulus und L. torminosulus. Die Sporenornamentation ist hier als unvollständig netzig-gratig mit vielen isolierten Graten / Warzen zu bezeichnen.






    Schließlich stelle ich als letztes noch Lactarius turpis, den Tannenmilchling, oder den "Mordsschwamm" (früherer botanischer Name war "necator", der "Töter") vor. Der ist auch mordsmäßig scharf, aber sonst tut der einem nix. Vorausgesetzt, man ist lieb zu ihm. War ich nicht, ich hab ihn mit 20%KOH beträufelt, und da ärgerte er sich und lief direkt tief weinrot an. Für den Piperites aus der eigens für ihn aufgestellten Sektion "Atroviridi" (lat. für schwarzgrün) ist dies aber nur eine Spielerei, denn die Art ist anhand ihres Habitats (in Nadelwäldern bei Fichte) sowie an der schwarzgrünen Färbung von Hut und Stiel gut erkennbar. Die Sporenoberflächenstruktur ist deutlich stärker netzig als bei allen anderen bisher vorgestellten Arten, zeigt aber auch einzelne "Bruchstücke" von Graten und verlängerten Warzen.










    Ich hoffe, ihr seid zu dieser späten Abendvorstellung noch wach genug, um jetzt im Anschluss Fragen zu stellen. Alle vorgestellten Arten sind allgemein als ungenießbar zu bezeichnen und gehören nicht in den Korb. Vereinzelte Reporte über die Genießbarkeitsmachung sind mit Vorsicht zu betrachten. Sicherlich kann man sich aber bei Exkursionen den Spaß erlauben, Pilz-Einsteiger dazu zu bewegen, die gezeigten Lactarien mit der Zunge zu berühren :evil:


    lg björn

    Liebes Pilzforum,


    in Bad Laasphe habe ich die Gelegenheit gehabt, kurz nach einigen kleinen Schleimpilzchen zu gucken, um im Feld Makrofotografie zu betreiben. Ich denke es hat ganz gut hingehauen, auch wenn ich mit der Schärfe im Allgemeinen noch nicht ganz zufrieden bin. Sicherlich fehlen noch ein paar Schritte, um hier zur Topform aufzulaufen.


    Bei diesem hier denke ich, dass es Physarum viride ist. Ich muss aber gestehen, dass ich von den Myxomyceten noch keine Ahnung habe, mir wohl vor ein paar Tagen die 3 Nowotny-Bände bestellt habe. Die werde ich natürlich sofort nach Eintreffen verschlingen :D


    Die Protozoe ist nicht sonderlich groß, nur etwa 1,5mm hoch, mit einem kleinen, nach unten verbreiterten Stielchen und einem kugeligen Köpfchen, das bei Reife felderig aufreißt und im Alter schließlich komplett zerfällt. Die kugeligen Sporen sind braun, haben eine ganz fein raue Oberfläche und erreichen ca. 8-9,5 µm. Zwischen den Sporen kann man noch Teile des "Capillitiums" sowie der gelben Hülle entdecken.


    Der Schleimpilz findet sich an abgestorbenem, nassem Laubholz, welches entrindet irgendwo zwischen Laub oder neben feuchten Stellen liegt.







    Hallo liebes Pilzforum,


    vor einigen Tagen hat mir T. Richter eine Podospora-Kollektion an Acorus calamus zugesendet. Ich hab da mal sämtliche Doveri-Publikationen drauf "angewendet" und bin im Schlüssel erstmal bei P. ostlingospora gelandet, die weitgehend passt, jedoch komme ich mit den Begriffen "fibrillose" und "lash-like" nicht ganz klar. Ich würde die hier vorliegenden Caudae (beidseitig) als unten (an der Pedizelle) "fibrillose" und oben "lash-like" bezeichnen. Mich hat die Caudae-Ausstattung am Nordpol der Spore aber eher an ein Medusenhaupt erinnert, mit ganz vielen schlangenartigen Teilcaudae.


    Wie auch immer, schaut euch diese Kollektion mal an und urteilt selbst. Die Merkmale beschreibe ich dabei wie folgt:
    Perithezium 0,5-0,8mm im Durchmesser, birnenförmig mit schwarzer Spitze, ansonsten dunkel olivbraun, im Substrat eingesenkt und nur zu etwa 1/4 herausschauend.
    Sporen bestehend aus Sporenkopf (1), Pedizelle (2) und Caudae an beiden Seiten (3).
    (1) 48-62x28-34 µm, anfangs hyalin, dann grünlich, dann schwarz, glatt, mit 2 Keimporen am Nordpol.
    (2) 17-22x8-9 µm, am Südpol der Spore befindlich, zylindrisch, hyalin, glatt.
    (3a) Cauda bis über 300 µm lang, als Verlängerung der Pedizelle fädig und sehr lang, verzweigend.
    (3b) Cauda am Nordpol medusenartig / schlangenartig verworren, exzentrisch angewachsen.
    Asci 300-450x50-70 µm, spindelförmig mit Stielteil, ohne sichtbare apikale Strukturen (lediglich etwas dickwandig), Sp. biseriat.
    Perithezienspitze mit sehr kurzen, dickwandigen, braunen Endzellen von 5-8 µm Länge.
    Oberfläche vor allem im Substrat mit vielen dünnen, braunen Hyphen.










    Vielleicht hat ja jemand eine Idee.


    lg björn

    Hallo liebe Pilzfreunde,


    nach einigen privaten Turbulenzen komme ich nun mal wieder dazu, hier ins Forum zu schauen. Es hat sich bei mir in letzter Zeit einiges getan, insbesondere habe ich mich fototechnisch etwas aufgerüstet :)


    Ich war weiterhin mehrfach am Brandenburger Tor / Hürtgenwald und habe vielerlei neue Arten gefunden (u.A. Phellodon tomentosus, Filziger Korkstacheling und Clathrus ruber, Gitterling).


    Einen kleinen Eindruck von dem, was es so gab, möchte ich euch hiermit gerne präsentieren :)



    Gloeophyllum odoratum, Fenchelporling



    Boletus erythropus, Flockenstieliger Hexenröhrling





    Pogonognathellus longicornis, Langhorn-Springschwänzchen auf den Röhren von Boletus erythropus



    Cantharellus cibarius, Pfifferling



    Amanita rubescens, Perlpilz



    Calocera viscosa, Klebriger Hörnling



    Ceratiomyxa fruticulosa, Geweihförmiger Schleimpilz



    Boletus pulverulentus, Schwarzblauender Röhrling [Hilfslicht von Samsung Galaxy S5]



    Claussenomyces sp. (noch nicht genauer untersucht) zusammen mit einem Rindenpilz [als "Unterlage"]




    Ich hoffe, ihr konntet von den Ausflügen ein paar Impressionen mitnehmen :)


    lg björn

    Ach auf den alten Erdstern habe ich gar nicht wirklich geachtet. Aber G. quadrifidum ist das nicht. G. sessile/ G. fimbriatum passt da schon deutlich besser, wenn es der aufgrund etwaiger Merkmalskombinationen auch nicht sein soll, dann ist es etwas besonderes und sollte eingehender untersucht werden.


    lg björn

    Hallo,


    für die Gattung Daldinia gibt es einen aktuellen Aufsatz von Stadler et al. (2014): A polyphasic taxonomy of Daldinia, in SiM 77: 1-143. Da sind knapp 50 Arten im Schlüssel drin und viele werden abgebildet. Man sollte es sich mit D. concentrica nicht so leicht machen.


    lg björn

    Hallo Pablo,


    die Bilder können sich einigermaßen sehen lassen, aber ich bemerke, dass du fast gar nichts nacharbeitest, liege ich da richtig? Etwas muss manchmal schon sein.


    Nehmen wir als Beispiel das Bild vom Grauen Wulstling, welches aufgrund der starken Sonneneinstrahlung durch das Blattgrün völlig "übergrünt" ist.


    Ich habe zumindest Markus (ich weiß nicht, ob du mitgehört hast) empfohlen, diesen Einzelpilz im Hochformat zu fotografieren. Ansonsten ist die Bildaufteilung nicht unbedingt vorteilhaft (links und rechts zuviel Platz, ein "schmaler" Pilz in der Mitte). Wenn man den Grünton etwas rausnimmt, schaut das so aus:




    Ich habe außerdem in unserem Thema bemerkt, dass du die Mikrofotos nicht ausschneidest, sondern den schwarzen Rand, der relativ überflüssig ist, stehen lässt. Autokorrektur, Tonwertkorrektur und Ausschneiden reicht schon, und man bekommt ein deutlich ausdruckstärkeres Foto mit kräftigeren Farben:



    Das sind ein paar der Tips, die ich von langjährigen Fotografen mal aufgeschnappt habe bzw. aufgrund langjähriger eigener Erfahrung am Mikroskop erfunden habe. Und da du bereits eingestiegen bist in "meine" mikroskopische Welt, so solltest du auch die Spielregeln beachten :D


    lg björn


    PS was mir auch noch auffällt bei einigen Bildern, sind störende Elemente direkt vor der Kamera (beim Bild des Grauen Wulstlings rechts, beim P. candolleana unten der Grashalm). Immer darauf achten, dass solche dann zwangsweise unscharfe Elemente aus dem Bild verschwinden, bevor der Auslöser gedrückt wird.


    Hallo,


    tgiftig ist die Art schonmal nicht, im Gegenteil, sie gilt in vielen ostasiatischen Ländern als begehrter Heilpilz. Nichtsdestotrotz handelt es sich um einen Saprobionten, der seine Nahrung aus abgestorbenen Materialien bezieht, in diesem Fall vom verbauten Holz. Dessen Stabilität wird mit der Zeit wohl nachlassen, befürchte ich. Es kommt weiterhin auch darauf an, wie weit das Myzel bereits im Holz drinsteckt, denn das Erscheinen des Fruchtkörpers deutet darauf hin, dass der eigentliche Pilz schon deutlich länger dadrin lebt.


    lg björn

    Hallo Toffel,


    das sollten wohl die eckigen Zellen zwischen den Basidien sein, die die Lamellenfläche aussehen lassen wie eine Wand. Nach Gröger 2014 vor allem nach 10min. Färbung in Phloxin und Kongorot und anschließendem Auswaschen mit 3% KOH sichtbar.


    Der anscheinend synonyme Ausdruck "Pseudoparaphysen" ist meines Erachtens etwas unglücklich gewählt, da er den bitunikaten Ascomyceten vorbehalten sein sollte (Paraphyse ist i.A. ein steriles, langes Element zwischen den Fortpflanzungsorganen von Pilzen und Moosen).


    lg björn

    Das ist bei Scutellinia generell ein Problem. Die Variabilität einzelner Arten führte zu vielen Synonymen und auch neuen Artkonzepten, die vielfältig wieder verworfen wurden (S. armatospora, um ein Beispiel zu nennen).


    Die S. legaliae-Funde aus dem BL waren, soweit ich sie mitbekommen habe, weitgehend bei ca. 4-7mm FkBreite. S. trechispora aus MTB 5008 Grube Cox war dagegen schon deutlich größer (teils über 10mm).


    Die FkBreite allein als Merkmal zu nutzen, halte ich aber für sehr fragwürdig. Die Sporenornamentation ist hier schon entscheidender, das müsste sich aber Ralf schon genauer angucken, dann könnte man zu einer Bestimmung gelangen. Ich würde mich ja selbst auch gerne anbieten, aber ich hab hier auch noch mehrere Kisten nachzuarbeiten.


    Aufgrund des Feiertags komme ich endlich mal dazu, hier die Beiträge durchzulesen...


    lg björn

    Hallo,


    als Anfängerbuch habe ich zb den "Pilzberater für unterwegs" geschrieben, erschienen im renommierten Ulmer-Verlag und erhältlich bei Amazon und sämtlichen Buchläden.


    lg björn

    Hallo Andreas,


    C. crispella ist interessant, bei Gröger 2014 wird sie nur am Rande als "in Gewächshäusern vorkommend, sonst tropisch" erwähnt. Man beachte auch die Artikel in ZfM 77, p. 203ff von Gubitz sowie einige Darstellungen in den Ausgaben der OeZP und des Tintlings.



    lg björn

    Hallo Pablo,


    die gabeligen Ascusbasen sprechen gegen Hyalorbilia. Also wird dein Fund schon zur Gattung Orbilia gehören. Von denen habe ich zwar einige schon gesehen (meistens scheinbar seltenere Arten), aber ich kann aus den Fotos nicht genug Details für eine zuverlässige Bestimmung gewinnen.


    lg björn

    Hallo Matthias,


    hast du noch Fotos von den Cheilozystiden? Waren vielleicht nicht so welche vom Conocybe-Typ dabei? Ich würd makro/mikroskopisch auf die Gattung Conocybe UGatt. Pilosellae gehen (aufgrund der starken Stielbereifung).


    lg björn

    Hallo Pablo,


    aufgrund der Mikromerkmale (trunkate Asci mit Basisgabeln, sehr kleine, gekrümmte Sporen und fehlende Haken) tendiere ich auf jeden Fall zu Orbilia. Ob nun O. xanthostigma oder eine nah verwandte Art, das kann ich dir nicht genauer sagen. Ich würde aber schon behaupten, dass dein Fund O. xanthostigma am nächsten kommen könnte, gleichwohl die makroskopische Erscheinung (Fk becherförmig, nur blassgelb) eher für was anderes spricht.


    lg björn

    Hallo,


    die Scutellinia in der Fahrspur wurde von mir als S. nigrohirtula angesprochen, nicht als S. scutellata. Hier wurde wieder einiges durcheinandergeworfen. Stefan&Pablo: 1 Std Nachsitzen (Scutellinia Crashkurs im Bergischen Land) :evil:



    Jetzt komme ich erstmal zu den Naturfotos, soll heißen, zu den ganzen Schmetterlings- und Libellenfotos. Markus, Stefan, NiLa und ich krochen stundenlang um den Teich herum, um die Flugobjekte in interessanten Positionen zu erwischen, ob nun einzeln oder im Duett. Irgendwie haben wir sie mit viel Geduld dann auch alle auf der Kamera gehabt :D




    Dicyrtoma cf. fusca, Kugelspringer mit Mollisien und Orbilien auf einem abgestorbenen Laubholzast




    Coenonympha pamphilus, Kleines Wiesenvögelchen





    Vanessa atalanta, Admiral




    Limenitis camilla, Kleiner Eisvogel




    Apatura ilia, Kleiner Schillerfalter




    Angerona prunaria, Schlehenspanner ("Selfie")





    Libellula depressa, Plattbauch




    Calopteryx virgo, Blauflügel-Prachtlibelle



    So jetzt kommt Brasilien-Mexiko, man kann hier kaum was schreiben schon sitzt man wieder vorm Fernseher und guckt dem Ball hinterher *hechel* :D


    Demnächst poste ich die übrigen Fotos mit den Pilzen und sonstigen Attraktionen.


    lg björn