Beiträge von bwergen

    Hallo Ralf,


    an diesem Pilz hätte ich auch Interesse, vielleicht wäre es möglich, den irgendwie zurückzulegen bis ich das nächste Mal vorbeikomme. Ich würde ihn mir gerne genauer angucken.


    lg björn

    Hallo Dungpilzfreunde,


    der hier präsentierte Beitrag ist angedacht als eine weitere, detailliertere Studie zur makro- und mikroskopischen Morphologie von Sporormiella-Arten. Dazu repräsentativ habe ich gerade eben auf den Kaninchenpillen aus der Grube Cox S. teretispora gefunden. Das Makrofoto ist gestackt und zeigt sehr glatte Oberflächenstrukturen und einen zentralen Ostiolus. Das Perithezium liegt allerdings im Sterben und ist daher schon zur Seite gekippt, liegt sozusagen mit dem Ostiolus in der Sch...


    Ok schaut euch einfach die Fotos an. Alle Fotos bis auf das Makro sind ungeschnitten, also z.T. sehr starke Vergrößerungen, die durch den MP-E Aufsatz verursacht wurden.









    lg björn


    Auch wenn es nicht C. breviascus ist, so ist es auf jeden Fall ein bemerkenswerter Fund!


    Glückwunsch!


    LG Nobi


    Danke Nobi, dann hefte ich den Pilz mal als C. aurora ab. Für mich ist das sowieso ein toller Fund, den ich noch beobachten werde, vielleicht ergeben sich ja noch neue, kräftiger gefärbte Fruchtkörper.


    Natürlich wirds jetzt hier wieder lebendiger, Pablo...zusammen mit Ralf werd ich hier jetzt ne Winter-Dung-Party veranstalten :D


    lg björn

    Hallo,


    auch von der 23.11er Exkursion stammt dieser Fund auf Kaninchendung, den ich makroskopisch erst für C. ochraceus gehalten habe, sich dann aber mikroskopisch doch deutlich von diesem durch viel kleinere Sporen und Asci unterscheidet. Die Sporen sind 11-13,5x6-7 µm, Asci 65-90x14-18 µm, Paraphysen apikal z.T. etwas verdickt (um etwa 1-1,5 µm), manche gar nicht verdickt. Könnte das C. breviascus sein? Jedenfalls kommt man nach Kimbrough, Luck-Allen & Cain 1971 genau dort hin, mit allerdings kürzer beschriebenen Asci (nur bis 55 µm).


    C. breviascus erscheint auch nach obig zitierter Literatur als eine Zwischenform von C. ochraceus und C. granuliformis. Letzterer hat aber stark verdickte Paraphysen, die zudem auch noch hyalin sind, also nicht diese orangefarbenen Pigmente enthalten.


    Wenn ich ehrlich bin, ich würde glatt zu C. aurora tendieren, denn da passen die Merkmale voll und ganz (Ascus- und Sporengröße). Das makroskopische Erscheinungsbild, welches an C. ochraceus erinnert, gefällt mir dann aber auch wieder nicht wirklich.








    lg björn

    Hallo Ingo,


    das Makro ist ein Stack aus 18 Einzelfotos. Also wurden knapp 5 µm pro Foto abgedeckt. Ne haarsträubende Arbeit, die aber letztlich ein doch ganz zufriedenstellendes Ergebnis brachte.


    lg björn
    [hr]


    Tolle Bilder Björn, aber Du hast da nen Fingerabdruck auf Deinen Objektträgern :P :cool: :D


    Hallo Frank,


    der Fingerabdruck kommt eher von den Zwischenringen. Ich habe alle benutzt (13mm+21mm+31mm). Dadurch werden zwar kleinste mikroskopische Merkmale größer dargestellt, aber der Fokus setzt sich auf einem der Objektivgläser ab (welches du noch so sauber putzen kannst, du kriegst störende Elemente nicht vollständig beseitigt).


    lg björn

    Hallo ihr,


    an der Ascomycetenfront tut sich momentan auch so einiges, und wie das immer so ist, man nimmt eine größere Art mit (Hymenoscyphus caudatus, mittlerweile bestätigt und registriert), und hat nebenbei allerlei Kleinzeugs dabei (oh, Hymenoscyphus ist ja eigentlich auch Kleinzeugs...aber im Vergleich zu dem hier gezeigten Pilz war der Fruchtkörper des caudatus ein großer, stämmiger Baum).


    Was ich damit sagen will: wenn man sich zuhause unter der Stereolupe die gefundene Art genauer anguckt, dann sollte man nicht vergessen, auch die Umgebung einfach mal abzusuchen, denn allzu häufig tummeln sich da noch Arten, die man selbst mit der 10fach Lupe im Feld nicht erkennen konnte. Ich habe die Unguiculella foliicola auch nur deshalb entdeckt, weil ich ganz genau hingeguckt habe...im 40er ist der Fruchtkörper nur ein kleiner weißer Punkt :(


    Also ran ans Mikro und gucken, was da rauszuholen ist. Unter 100fach ist der Pilz nicht mal annähernd formatfüllend darstellbar, ich habe aus einem riesigen Bild daher einen Ausschnitt von 1500x1125 herausgeschnitten und nochmal manuell auf 3000x2250 vergrößert (also doppelte Größe, wir wären dann bei x200!). Und in dieser 200fachen Vergrößerung füllt der Becherling dann ein Foto aus.


    Nachgemessen und etwas gerechnet habe ich dann auch noch. Der linke Fruchtkörper erscheint unter dem 100fach mit einem Durchmesser von genau 87 µm. Die Bildbreite beträgt also 384 µm...bisher ein "Rekord", was die Winzigkeit von Pilzen angeht (abgesehen von einer ähnlich dimensionierten Nectriella auf Dung, Ralf müsste sich erinnern).


    Bei so einem winzigen Pilz sind die Strukturen, sprich Sporenschläuche, Paraphysen, Haare usw. ebenfalls entsprechend klein. Die Zahl der Paraphysen war zudem auch noch sehr beschränkt...naja kein Wunder :D








    Der Pilz hat verschiedene Bezeichnungen, denn aufgrund seiner nicht "verglasten" Haare und den in IKI rotbraun färbenden Paraphysen / Haare gehört er wohl eigentlich in die Gattung Phialina. Makroskopisch ähnelt er aber sehr der Unguiculella tityri (Dungpilz, siehe dort).


    Der Standort war ein abgestorbenes, feuchtliegendes Blatt von einem Laubbaum (vermutlich Alnus). Er stellt für NRW ein Erstfund dar.


    lg björn

    Der grauweiße könnte doch sogar ein Weichritterling sein, Melanoleuca. Da gibt es auch kleinere Arten mit etwas trichterigem, dann aber zentral gebuckeltem Hut. Dazu würde dann ein Burggraben als Lamellenansatz passen. Ums Mikroskop herum kommt man hier aber dennoch nicht, denn bei der Vielfalt an ARTEN (nicht Sorten, wir sind hier nicht bei den Apfelbauern) ist eine Analyse anhand einiger Fotos kaum möglich.


    lg björn


    Hallo Ingo,


    die Fotos sind durchweg bei x1000 entstanden, einige davon wurden gestackt (meistens 15-20 Aufnahmen) und nachretouchiert.


    lg björn

    Hallo,


    ich habe mich mal an eine ganz bestimmte Angelegenheit herangetraut: Der Darstellung der winzigen Oberflächenstrukturen, die man so auf Helmlingshüten und -stielen finden kann. Dazu scheint Mycena cf. polyadelpha ein Modellorganismus zu sein, denn obwohl der hier vorliegende Fund unreif und damit nicht abschließend bestimmt werden konnte, habe ich versucht mittels Helicon Focus (6.2.2. Pro), diesen Strukturen zu Leibe zu rücken und in Bildern festzuhalten.


    Im Englischen werden die Auswüchse, meistens finger-, dornen- oder sogar korallenförmig aus der Oberfläche von Hyphen oder aus keuligen Huthautelementen herausragend, als "Diverticulae" bezeichnet, im Deutschen soviel wie "Verzweigungen".


    Für das Präparat habe ich den ganzen Pilz (etwa 2,5mm hoch) unter das Deckglas gelegt und etwas gequetscht. Vorher hat er allerdings ein etwa 3minütiges Bad in Kongorot genommen, welches dann mit einem Taschentuch abgezogen wurde. Das hat jetzt den Vorteil, dass man alles von dem Pilz zu sehen bekommt, also Stieloberfläche, die runzelige Unterseite vom Hut, die Strukturen der Hutoberfläche. Sehr beeindruckend finde ich auch die Darstellung der Cortex-Hyphen (das sind die ganz dünnen) sowie die Hyphen, die innerhalb des Stiels verlaufen (die ganz dicken, die aber häufig keine Schnallen haben).


    Schnallen gab es aber trotzdem, auf einem der Bilder könnt ihr eine entdecken. Vielleicht sucht ihr selbst mal, um das Interpretieren mikroskopischer Bilder zu üben :D












    lg björn


    Hallo Bea,


    Die Gattung Parasola enthält doch gar keine Arten, die durch Autolyse Sporen freisetzen. Das sind lediglich all jene, die so ähnlich aussehen wie Parasola plicatilis (Scheibchentintling), und die z.T. auch setenähnliche Haare auf der Hutoberfläche haben. Und das hat Parasola conopilus eben auch.


    lg björn

    Hallo Stefan, ich würde mir um das Stacken am wenigsten Sorgen machen. Denn das ist mit Helicon Focus eine recht leichte und wenig umständliche Sache , die in weniger als 2 Minuten getan ist. Mehr Sorgen könnte man sich vielleicht über die Kosten des gesamten Equipments machen, die liegen deutlich im 4stelligen Bereich, was ja auch nicht weiter verwunderlich ist. Vielleicht reicht aber auch eine einfache Kamera der Marke Panasonic Lumix DMC, da brauchst fürs Stacken nur ein Stativ für.


    Ansonsten ist es das gleiche Mikroskop wie das bei Markus. Da fotografiere ich einfach vorne durchs Okular, ohne feste Verbindung. Ich kann damit Makro wie auch Mikroaufnahmen anfertigen und diese stacken. Vielleicht baue ich demnächst aber auch in diesem Bereich an, nur brauche ich dafür dann ein anderes Mikroskop, denn meins ist kein Trinokular.


    Lg björn

    Hallo Toffel,


    die Lichtquelle ist eine Tageslichtlampe und die halte ich einfach seitlich drauf. In diesem Fall habe ich zusätzlich mit einer kleinen Taschenlampe belichtet, damit es nicht so dunkel ist (unter x100 braucht man schon etwas mehr Licht).


    lg björn

    Kann dich verstehen, Wühlmull, das ist auch alles nicht ganz billig, aber lohnen tut es sich und man bekommt Dinge zu sehen, die man nicht mal unter 100facher Vergrößerung sehen kann. Ich habe hier nochmal ein Detailfoto von Typhula setipes (Sklerotienkeulchen) gestackt und davon nochmal 2 Ausschnitte vergrößert.





    Hi Björn!


    Da bleibt einem ja tatsächlich die Spucke weg.
    Was für einen Zeiteinsatz muss man rechnen bis man z.B. den Schleimpilz so im Kasten hat wie von dir abgebildet?


    VG Ingo W


    Hallo Ingo,


    +/- 5 bis 8 Minuten. War eine Feldaufnahme, genau wie 12,13 und 14 :)


    lg björn
    [hr]
    Hymenoscyphus caudatus cf., MMPx100S22


    Liebes Pilzforum,


    die ersten Ergebnisse der Fotografie durch ein Mikroskop sowie mit dem Objektiv "MP-E 65mm" sind fertig. In den letzten Monaten gab es vieles zu entdecken und ich habe begonnen, einfach nochmal alles zu fotografieren, weil die neue Technik einsichten in mykologische Strukturen ermöglicht, von denen ich vorher nur träumen konnte. Dank der Beschäftigung mit der Makrofotografie (besonderer Dank an die vielen neuen Kollegen aus der Makro-Abteilung bei Facebook, die mir viele Tipps geben konnten) stoße ich nun in Bereiche vor, für die man nicht mal ein Präparat fürs Mikroskop machen muss, sondern Sporen, Basidien und andere Strukturen bereits unter einer starken Vergrößerung sehr plastisch erkennen kann (MMP dürfte dann als eine Art "REM für Arme" bezeichnet werden :D ).


    Ich möchte euch hier ein paar besonders schöne oder interessante Einsichten zeigen, die mir in den letzten Wochen gelungen sind. Dazu habe ich folgendes benutzt:


    Canon 70D + MP-E 65mm Objektiv
    18-55mm Objektiv mit Zwischenringen
    Stativ von Mantona
    BMS Breukhoven Mikroskop (Windaus)
    Helicon Focus 6.2.2. Pro (unlimitiert)
    ACDSee 6.0 / 7.0 mit ACDSee Photo Editor 6


    Gestackte Fotos durch das Mikroskop mit Auflicht werden von mir "MMP" genannt ( = Microscope-Macro-Photography). Das Kürzel MMPx100S54 steht für "MMP unter 100fach Vergrößerung gestackt aus 54 Einzelbildern". Die ersten "MMP"-Fotos gab es von mir schon 2004 (damals mit Olympus unter sehr dürftigen Bedingungen). Ich habe die Technik seitdem fortlaufend weiterentwickelt.


    01. Hydropisphaera arenula, MMPx100S44




    02. Crocicreas cyathoideum, MMPx100S35




    03. Discocistella grevillei, MMPx100S48




    04. Entoloma caesiocinctum, MMPx40S20




    05. Entoloma caesiocintum, MMPx100S24 [Hutquerschnitt mit HDS-Strukturen]




    06. Entoloma caesiocintum, MMPx100S12 [Lamellenfläche mit "Tetraden"]




    07. Lasiosphaeria strigosa, MMPx40S22




    08. Lasiosphaeria strigosa, MMPx100S30 [junge Fruchtkörper]




    09. Scutellinia kerguelensis, MMPx100S16




    10. Cyphellopsis anomala, MMPx100S32




    11. Schleimpilz (evtl. Hemitrichia calyculata oder Trichia varia), MP-E65mm aus 6 Einzelbildern gestackt




    12. Resupinatus trichotis, MP-E65mm aus 12 Einzelbildern gestackt




    13. Hemimycena nitriolens, MP-E65mm aus 4 Einzelbildern gestackt




    14. Hymenoscyphus caudatus cf
    , MP-E65mm aus 4 Einzelbildern gestackt




    15. Coronellaria sp (oder ähnliches), MMPx100S54




    16. Boudiera areolata, MMPx100S18 [Querschnitt des Fruchtkörpers]




    17. Hymenogaster niveus, MMPx40S12




    18. Hymenogaster niveus, MMPx100S18




    19. Laccaria tortilis, MMPx100S19




    20. Neottiella rutilans, MMPx100S14




    21. Erysiphe flexuosa, MMPx100S12




    22. Phyllactinia guttata, MMPx100S14




    Ich hoffe, der Ausflug in die andere Welt hat euch gefallen :)


    Es wird demnächst noch viel mehr folgen, keine Sorge :)


    Ach und ja, wer gerne nach Hornberg kommen möchte: Die Termine stehen fest, ich poste sie zeitnah in den entsprechenden Thread.


    lg björn