Beiträge von bwergen

    Meinst du vllt Wuestneia xanthostroma? Das dürfte nämlich hinkommen. Der Pilz heißt laut mycobank Melanconis xanthostroma. M. chrysostroma ist das, was auf FP von Enrique Rubio gezeigt wird.


    Lg björn

    Hallo Ralf,


    Was immer du da fotografiert hast, muss ich mir heute nachmittag mal näher angucken. Die Melanconis ist es jedenfalls nicht, wenn man mit der auf FP vergleicht.


    Lg björn

    Hallo Thorben,


    du musst etwas mehr quetschen, das Zeug liegt zu dicht übereinander. Normalerweise müsstest du dann alles klar und gut erkennen können.


    Einige Sporen sind anormal entwickelt. Das deutet auf Überreife hin.


    lg björn

    Da kommen wir der Sache schon näher. Das sieht nach Sporen von Leptosphaeria aus. Evtl. ist die bestimmbar, wenn auch noch Asci gefunden werden. Dann setz ich mich morgen mal dran und gucke nach der NFF die du zuerst gezeigt hattest


    Besser?




    Immer was zu motzen, der Kerl :D


    Hallo Thorben,


    Das werde ich natürlich, ich arbeite ein paar Portraits aus. Die beiden Bilder zeigen einen Zygomyceten auf Dung unter 500facher Vergrößerung. Ich musste mich mit dem Fotografieren beeilen weil das Teil so fragil ist, dass es einige Minuten später schon wieder vertrocknet war.

    ICH WÜNSCHE ALLEN FORENTEILNEHMERN EIN BESINNLICHES WEIHNACHTSFEST UND EINEN GUTEN RUTSCH INS NEUE JAHR 2015.


    Angesichts der aktuellen Umstände hoffe ich, dass ich den einen oder anderen von euch persönlich in Hornberg bei einem meiner 4 Seminare sehen werde. Wer dazu näheres wissen möchte, der schaue demnächst bei


    http://www.pilzzentrum.de


    vorbei. Herr Polomski hat den neuen Flyer fertig (den haben ja auch schon einige von euch erhalten) und stellt ihn baldigst auf die Webseite. Informationen zu dem Seminaren kann ich euch natürlich auch direkt auf Anfrage geben.


    Nun zur Bildergalerie. Ich lasse sie unkommentiert, wer zu den einzelnen Motiven Fragen hat, dem gebe ich natürlich gerne Auskunft :)


    [Alle Fotos mit mindestens x200 Vergrößerung, alle Fotos gestackt aus mind. 30 Bildern]


    lg björn



    Rebentischia unicaudata




    Haplographium sp.




    Phaeoisaria clematidis




    Cryptosporella suffusa




    Alternaria sp. Myzel




    noch unbestimmter Zygomycet





    Kickxella alabastrina




    Pilaira sp




    Hypogastrura sp. (Springschwanz, Collembola)

    Arachnopeziza obtusipila Grétet 1951




    Synonyme
    Arachnopeziza zonulata var. obtusipila (Grélet) Malençon & Bertault, C. r. Seanc. mens. Soc. Sci. nat. phys. Maroc 23(8): 168 (1958) [1957]



    Etymologie
    lat. "obtus-" = abgestutzt, abgeflacht, lat. "pila" = Haar



    Makroskopie
    Fruchtkörper ein Apothezium von 0,2-0,3mm Durchmesser, flach scheiben- bis linsenförmig, stiellos einem rudimentären Subikulum aufsitzend, welches durch feine goldgelbe Spitzen auffällt. Hymenium grauweißlich, durch etwas vorstehende Strukturen fein rau, konvex. Rand mit spärlichen Haaren bedeckt, welche apikal ebenfalls goldgelb gefärbt sind und 35-55 µm abstehen, dazwischen mit unscheinbaren Endzellen. Außenseite mehr oder weniger glatt, spärlich mit feinen, hyphenartigen Auswüchsen bedeckt.



    Mikroskopie
    Sporen 22,5-35x3,5-5,5 µm, elliptisch, asymmetrisch, zu einem Ende hin etwas zuspitzend, z.T. scutuloid wirkend, anfangs unseptiert, dann mit einer zentralen Septe, vereinzelt auch mit bis zu 3 Septierungen, glatt, gefüllt mit vielen kleinen Tröpfchen. Asci 85-100x7-11,5 µm, zylindrisch, +/- langstielig, apikal konisch, achtsporig, dünnwandig, inoperculat, IKI+bb, Haken+. Sporen schräg uniseriat eingereiht. Paraphysen 1-2,2 µm, spärlich septiert und 1-2fach verzweigt (meistens irgendwo auf mittlerer Höhe). Haare starr, septiert, stellenweise mit gelblicher, harzartiger Auflage. Medulla 20-30 µm, text. intricata. Exzipulum bis ca. 45-55 µm, bestehend aus bis 15 µm großen Zellen (text. angularis).



    Ökologie
    Hängende, unberindete Äste von Salix sp., zwischen Algen wachsend, Winterhalbjahr.



    Verbreitung
    Weitgehend unbekannt, Neufund für NRW.



    Ähnliche Arten
    Arachnopeziza aurata Fuckel 1870 dürfte die mit Abstand häufigste Art der Gattung sein, unterscheidet sich durch mehr gelbliche Apothezien und dichteres Wachstum auf einem dichten Subikulum. Sie wächst zudem an liegendem, morschen Holz und hat daher andere ökologische Ansprüche.



    Herbarbeleg
    Arachnopeziza_obtusipila_B00374, MTB 5204/412 Blauer See bei Kreuzau 21.XII.2014, leg./det. bwergen



    Bilder













    Hallo Thorben,


    tolle Makro- und Mikroaufnahmen, überhaupt die ganze Dokumentation gefällt mir. Weiter so!


    Dein Pilz stellt eine Konidienform dar, es ist also in dem Sinne ohnehin kein Perithezium, sondern ein "Conidiom" (im engl. conidiomata, pl.), das anamorphe Pendant zu einem "Pseudoperithezium". Möglicherweise wird die Teleomorphe auf dem Substrat auch noch irgendwo zu finden, makroskopisch aber kaum unterscheidbar sein. Du kannst es ja trotzdem mal versuchen. Ansonsten sollte man das Substrat zu einer anderen Jahreszeit aufsuchen, Conidiomata tauchen immer zuerst auf, wenn das Substrat noch nicht zersetzt ist. Mit fortschreitender Zersetzung durch die Anamorphe wird es dann für die Teleomorphe zugänglich gemacht.


    lg björn


    Hallo Nobi,


    Das sind Auflichtaufnahmen, die letzte in x500. Ich bereite schon bald einen Beitrag vor für die Auflichtaufnahmen. Mit meiner neuen Ausrüstung kann ich bis x800 vergrößern.


    Hornberg geht voran. Hab im Januar ein Gespräch mit denen vor Ort.


    Lg björn


    Nein das sind geheime Mikroskopier-Techniken. Du erfährst sie im April in Hornberg :D


    Hallo Pablo,


    den Link kenne ich, ich stöbere häufiger auf Franks Seite herum :)


    Angefärbt sind die Hyphen mit Kongorot (welches üblicherweise als Färbemittel bei Basidiomyceten mit hyalinen Strukturen angewendet wird).


    lg björn

    Schneeweißer Stachelsporling
    Trechispora mollusca (Pers.) Liberta 1973




    Systematische Position
    Trechisporaceae, Trechisporales, Incertae sedis, Agaricomycetes, Basidiomycota



    Synonyme
    Boletus molluscus Pers., Syn. meth. fung. (Göttingen) 2: 547 (1801)
    Boletus molluscus var. epiphyllus (Pers.) Pers., Syn. meth. fung. (Göttingen) 2: 547 (1801)
    Boletus molluscus var. epixylus Alb. & Schwein., Consp. fung. (Leipzig): 259 (1805)
    Boletus molluscus Pers., Syn. meth. fung. (Göttingen) 2: 547 (1801) var. molluscus


    Cristella mollusca (Pers.) Donk, Persoonia 5(1): 97 (1967)
    Fibuloporia mollusca (Pers.) Bondartsev & Singer, in Singer, Mycologia 36(1): 67 (1944)
    Leptoporus molluscus (Pers.) Pat., in Duss, Enum. Champ. Guadeloupe (Lons-le-Saunier): 28 (1903)
    Physisporus bombycinoides (P. Karst.) P. Karst., Bidr. Känn. Finl. Nat. Folk 48: 322 (1889)
    Physisporus molluscus (Pers.) Chevall., Fl. gén. env. Paris (Paris) 1: 263 (1826)
    Physisporus molluscus subsp. bombycinoides P. Karst., Meddn Soc. Fauna Flora fenn. 11: 21 (1884)
    Physisporus molluscus (Pers.) Chevall., Fl. gén. env. Paris (Paris) 1: 263 (1826) subsp. molluscus
    Physisporus molluscus var. bombacinoides P. Karst., Meddn Soc. Fauna Flora fenn. 11: 21 (1884)
    Physisporus molluscus (Pers.) Chevall., Fl. gén. env. Paris (Paris) 1: 263 (1826) var. molluscus
    Polyporus molluscus (Pers.) Fr., Observ. mycol. (Havniae) 1: 129 (1815)
    Polyporus molluscus var. fissus Pers., Mycol. eur. (Erlanga) 2: 109 (1825)
    Polyporus molluscus (Pers.) Fr., Observ. mycol. (Havniae) 1: 129 (1815) var. molluscus


    Poria epiphylla Pers., Observ. mycol. (Lipsiae) 2: 15 (1800) [1799]
    Poria mollusca (Pers.) Quél., Enchir. fung. (Paris): 109 (1886)
    Poria mollusca subsp. bombycinoides (P. Karst.) Sacc., Syll. fung. (Abellini) 6: 293 (1888)
    Poria mollusca (Pers.) Quél., Enchir. fung. (Paris): 109 (1886) subsp. mollusca



    Etymologie
    lat. "mollusca" von "mollis" = weich



    Makroskopie
    Fruchtkörper resupinat, feinporig mit ca. 3-4 Poren pro mm, z.T. mit stark auslaufenden, faserigen Myzelsträngen, schneeweiß bis blasscreme, sehr weich und leicht vom Substrat ablösbar.



    Mikroskopie
    Sporen 3-4,5x2,2-3 µm, elliptisch bis breitelliptisch, hyalin, feinstachelig, mit Tropfen, inamyloid. Basidien 12-16x4-5,5 µm, zylindrisch, 4sporig, mit dünnen, langen Sterigmen, häufig zentral leicht eingeschnürt, mit Basalschnalle. Keine Zystiden beobachtet. Hyphen dünnwandig, ca. 2-4,5 µm dick, mit deutlichen Schnallen, hyalin, an den Septierungen häufig etwas verdickt, z.T. mit verschieden gestalteten Kristallen bedeckt. Hyphen zu den Porenmündungen hin fein auslaufend.



    Habitat
    An der Unterseite liegender Äste und Stämme diverser Laub- und Nadelhölzer, hier an Fagus (Rindenstücke, Holz).



    Verbreitung
    Weit über Europa verstreut, sicher häufiger als derzeit angenommen, da verwechselt mit anderen, nahestehenden Trechispora-Arten (insbesondere T. hymenocystis).



    Ähnliche Arten
    Trechispora hymenocystis (Berk. & Broome) K.H. Larss. 1994 unterscheidet sich durch folgende Merkmale:
    * größere, bis 5,5 µm lange Sporen
    * 1,5-5 µm dicke Hyphen, insbesondere im Bereich der Rhizomorphen mit breiteren Verdickungen
    * mit Sphaerozysten von bis 40 µm Durchmesser
    * Evtl. andere ökologische Ansprüche (an größeren Stämmen, stehenden Stümpfen, meist in schräger Position)



    Herbarbeleg
    Trechispora_mollusca_M00371, MTB 5204/412 Blauer See bei Kreuzau 21.XII.2014, an Ästen von Fagus, leg./det. bwergen



    Bilder








    Hallo allerseits,


    die gestrige Exkursion in einen Auwald mit angrenzender Hainbuchenhecke bestehend aus gerade mal 6 oder 7 kaum 4m hohen Bäumchen erbrachte einen ungewöhnlichen und sehr erfreulichen Erstfund: Dictyoporthe bipapillata.


    Den Pilz konnte ich 2012 untersuchen, zugesendet von Stefan aus der Schweiz (siehe dazu Funghiparadise). Seitdem habe ich ihn weder gesehen noch von irgendwelchen Fundmeldungen gehört. Anscheinend ist diese auf ansitzenden, abgestorbenen Hainbuchenzweigen beschränkte Art nicht so häufig wie einige andere, mit denen sie das Substrat teilt (Pleomassaria carpini, Wuestneia xanthostroma).


    Damit man sich nun unter dem Pilz, der in der OeZP 6 (1997) von Jaklitsch & Barr beschrieben und dessen Gattung näher betrachtet und aufgeschlüsselt ist, etwas vorstellen kann, habe ich ihn makro- und mikroskopisch eingehender bearbeitet und komme zu folgender Charakterisierung:


    Fruchtkörper ein stromatischer Zusammenhalt von 4-8 kugelig-pyriformen Perithezien, die in valsoiden Gruppen gemeinsam aus der Rinde herausbrechen. Perithezienmündungen flach, eben zu einer Art grauen bis graubraunen Scheibe oder leicht hervorstehend, schwarz. Perithezien 0,2-0,38mm, außen wie innen schwarz, dünnwandig und sehr fragil, relativ lose sitzend, da kein Entostroma vorhanden ist, welche die Perithezien im Holz verbinden könnte. Die ganze "Konstruktion" hat eine Ausbreitung von etwa 1,5-2mm und ist am Standort selbst mit Lupe kaum auszumachen.


    Sporen 34-41x11-16 µm, mit auffallenden, hyalinen Endzellen von ca. 3-5 µm Länge, anfangs hyalin, dann olivgrünlich bis grünbraun, letztlich bräunlich, mit unscheinbarer Längs- und Querseptierung, welche der von Pseudovalsa lanciformis ähnelt (= Distosepten!), meist 5 Quersepten und zentral eine Längssepte, ohne Hülle und ohne Anhängsel. Asci 180-230x14-20 µm, achtsporig, zylindrisch, mit schräg uniseriat eingelagerten Sporen, die bisweilen auch im oberen Drittel biseriat sein können, unitunikat (daher KEINE Verbindung zu Fenestella!), kein Apikalapparat sichtbar, IKI-, Kongo -. Paraphysen fädig, bis etwa 4 µm dick, sehr zahlreich und lang, z.T. knorrig verzweigt, septiert. Perithezienwand bis ca. 40 µm, mit textura angularis.


    Das Habitat ist einfach zu charakterisieren: hängende Hainbuchenzweige (Carpinus betulus) an offenen Stellen, z.B. Straßenränder, Waldränder, Wegränder, Böschungen usw. (ähnliche Ansprüche stellt auch Wuestneia xanthostroma, siehe dort). Die Zweige sind noch berindet und von mäßiger Zersetzung.


    Nach Jaklitsch & Barr 1997 ist die Art bisher aus Schweden, Österreich und Frankreich bekannt. 2012 kam ein Fund aus der Schweiz hinzu, nun auch einer aus Deutschland. Es stellt sich daher die Frage, ob dies ein Erstfund für Deutschland ist.


    Die Gattung Dictyoporthe wurde 1955 von Petrak aufgestellt mit dem Ziel, sämtliche dictyosporen Diaporthales in eine Gattung zu packen (davon gibt es in Europa bisher nur 2). Die zur Melanconidaceae zählende Gattung beinhaltet weltweit gerade mal 5 Arten, die allesamt an abgestorbenen Laubholzzweigen wachsen und sich durch ihre mikroskopische Eigenheit kennzeichnen.


    Bilder zu dieser Art:








    Jou ok, ich glaub nämlich nicht an Microascus, die sind bis auf eine Art perithezial. Dein Cleistothezium wird schon zu einer anderen Gattung gehören, die sich vielleicht rausfinden lässt.


    lg björn