Beiträge von MarionS

    Uh - gerade bei Amanita ist die Stielbasis ein sehr wichtiges Bestimmungsmittel! Bitte im Zweifelsfall Pilze nie schneiden, sondern möglichst vollständig herausdrehen.

    Obendrein habe ich bei Anfängern ,die da noch nicht mal die Familie feststellen, da sogar doppelte Bedenken, ...


    Die Familie der Amanita zu kennen halte ich für extrem wichtig - selbst wenn man bislang noch nicht mal andere, ähnliche Pilze erlernt hat, von denen man sie unterscheiden können müsste. Ich betrachte mich selbst als Anfänger - ich esse meine Funde nicht mal, beobachte nur - aber die Merkmale z.B. eines Knollenblätterpilzes zu erlernen, war mir eine Pflichtaufgabe.

    *zustimm* kam auch sofort auf Amanita.
    Gehen Symbiosen mit Bäumen ein. Die wohl bekanntesten Giftpilze wie Fliegenpilz und Knolli sind Amanita. Gibt auch essbare - aber bei der Verwandschaft IMHO nur was für Fortgeschrittene.

    Na, bei Kaisers sollte das ja weniger schwierig sein als im übersichtlichen häuslichen Bereich, wo es schon auffallen sollte, wenn ein Haushaltsmitglied nicht von denselben Speisen isst wie das andere. Mit dem Knolli übrigens auch kein Problem, an einem eventuellen Vorkoster vorbeizukommen. Ehe der mal Symptome zeigt, wäre das Gericht eh kalt. Knollis sollen sogar schmecken.


    Edit: hab grad nochmal auf Wikipedia nachgelesen. Claudius' Tod durch ein Pilzgericht ist nicht unumstritten, im Übrigen hats den Vorkoster (der auch im Verdacht steht) nicht mit erwischt.

    Ah, bitte, Fliegenpilze gehen doch immer! :D


    (OK - und wo findet man die...? Genau die "Sammler" stolpern dann natürlich über körbeweise allerfeinste Leckerchen... ist mir BTW auch passiert: ich suchte den nämlich als Symbionten für meine Bonsai und fand Nebelkappen und genug Safranschirmlinge für ne ausgewachsene Familienfeier.)

    Ich habe gelernt, dass man unbrauchbare Speisepilze zerschneiden und in die Gegend schmeißen soll in der Hoffnung, dass er sich am Landeplatz wiederansiedelt.

    Ich würde sagen: wenn der Pilz es sich grad leisten kann.
    Hier im Hof wachsen Ausblassende Birkentäublinge und Stinktäublinge unter einer großen Birke. Und zwar monatelang. Ich fände es schon einen ziemlichen Zufall, wenn das jeweils verschiedene Myzelien wären. Wieso dann ausgerechnet von all den möglichen Arten immer wieder nur die zwei?
    Auch die Birkenpilze sind letztes Jahr über Wochen verteilt gekommen, immer mal so einzelne. Da sie teilweise verschieden hell waren, fragte ich mich schon, ob es verschiedene Myzelien sein könnten. Aber ist das wahrscheinlich? Sie befanden sich auf denselben 4qm, der einzige Bereich im Hof mit Birkenpilzen.


    Der Raum hier ist begrenzt, zwei Wiesen von 4x5m, die sie sich noch mit Kahlen Kremplingen und Rotfußröhrlingen teilen.
    Die Kremplinge erschienen 2008 auf einer Wiese zu Hunderten(!) - und seither nurmehr noch vereinzelt. Auch davor ist mir sowas noch nie aufgefallen (aber ich hab das Hobby erst seit 2008). Da gibt es wohl eher Schwankungen über mehrere Jahre.


    Der Steinpilz, der einen meiner Bonsai als Symbiont begleitet, fällt bisher nur einmal im Jahr durch intensiven Duft auf, wohl letztes Jehr im September und heuer schon im Juli. Der Fälbling in einem anderen Topf erscheint nur im Oktober. Nun ist hier die Ernährungslage aber auch dürftig, da die Bäume klein sind.

    Birken => Ausblassender Birkentäubling?
    Laut meinen Notizen Geruch unauffällig, Geschmack scharf, ockerfarbene Sporen. Hattest du den Hut auf einem weißen Blatt Papier aussporen lassen? Dem Zeitstempel deiner Postings nach eher nicht, oder?
    Bei Täublingen hab ich hier gelernt, die kann man anknabbern, egal welche Unterart, nur natürlich ausspucken. Ich spül auch immer nach, die Geschmacksprobe ist mir als Anfänger noch nicht geheuer ;)

    Ein Pilz ist auch nur verdichtetes Myzel. Nicht umsonst ist es bei vielen Pilzsammlern üblich, einen ungenießbaren Pilzfruchtkörper eines guten Speisepilzes in Stücke zu schneiden und in die Gegend zu schmeißen.

    Müsste dann nicht auch einfaches Auflegen, also mit Porenschicht nach unten, eine Wirkung zeigen?


    Durchaus. Auch durchwachsenes Substrat kann was bringen, muss nicht. Damit hatte ich beim letzten Mal (vermutlich) keinen Erfolg.
    Ich bin happy, dass es tatsächlich beiden Fällen mit Eingraben geklappt hat. Bei der einen Eiche weiss ich es - der Steinpilz darin ist zeitweise "unüberriechbar". Die mit dem Fliegenpilz zeigt "nur" eine auffällige Resistenz gegen Mehltau.


    Beim Auflegen setzt du nur auf die herausrieselnden Sporen, beim Eingraben aber auch noch darauf, dass der Pilzfruchtkörper selbst sich womöglich in Myzel umwandelt.

    Ja, genau das. Möglicherweise noch die vom Myzel durchsetzte Erde entfernen.


    Aber bevor ihr die Bagger bestellt, wartet lieber noch ab, was andere dazu meinen - ich bin nicht der große Profi, vielleicht weiß jemand besser als ich, was man noch tun könnte...

    Die Bäume wurden gefällt, was ist mit den Wurzeln? Sind die noch da? Irgendwer frisst die dann halt auf... und in diesem Fall wohl die Stinkmorcheln?
    Die Morcheln ausbuddeln bringt etwa so viel, wie einen Kirschbaum leerzupflücken: du sammelst nur die Früchte ab. Das Myzel muss weg. Aushungern oder beseitigen...

    Ich habe meine Bonsai jeweils mit einem Pilzhut geimpft, den ich Lamellen/Röhren nach unten unter der Pflanze vergraben habe. Hat in beiden Fällen geklappt.

    Öhm... ich weiß nicht, ob das wirklich so der Bringer wäre.


    OK, ich stelle bei meinen geimpften Stieleichen eine bessere Resistenz gegen Mehltau fest. Pilze hatte ich bei denen aber bislang null.
    Die Linde füttert im Jahr eine Handvoll Pilzchen heran, die gerade mal für ein Dessert reichen würden (und das vermutlich für einen Krankenhausaufenthalt).


    Ich halte es nicht für unmöglich, dass es deine eierlegende Wollmilchsau gibt, aber erwarte nicht zuviel von ihr.

    *staun* Zu früh für Hallimasch?
    Ich war sicher, im Mai auf Borkum eine Gruppe Hallimasch gesichtet zu haben. OK, es war auf mehrere Meter Entfernung in einem Garten, aber auf einem Platz, wo ich sicher war, dass da mal eine Kiefer stand... als ich am nächste Tag die Kamera bei hatte, war der Rasenmäher schneller gewesen...

    Weiterhin kam ich so zur nächsten Frage:
    Kann ein Pilz auch mit zwei oder mehreren (verschiedenen) Partnern (ob nun Mykorrhiza oder anders sei mal egal) gleichzeitig eine Verbindung eingehen ? Und dadurch evtl. verschiedene Charateristika annehmen ?


    Ein Individuum kann das nicht, das hat auch meines Wissens nach nur einen Partner, aber die Art an sich verbindet sich aber schon mit verschiedenen Wirtspflanzen, auch wenn sie in der Regel einen "erklärten Liebling" haben.
    Nun, im Boden selbst finden sich natürlich auch Mineralien und Spurenelemente in verschiedenen Zusammensetzungen...

    Ich müsste jetzt auf Gugel Örs nachmessen, wie weit die weg ist, aber je nach Tageszeiten und Windverhältnissen hört man hier gelegentlich das Rauschen(!) einer etwa 2km entfernten Regionalbahn.
    Bei meinen Eltern hört man den ebenfalls kilometerweit entfernten Schluff pfeifen. Nun kenne ich das Pfeifen seit etlichen Jahren und weiss sofort, ob Graf Bismarck oder sein Vertreter vorgespannt ist. Aber ein Fremder kann damit wenig anfangen.


    Dass ein entferntes Geräusch speziell an eine bestimmte Stelle getragen wird und dort ungewöhnlich stark ausfällt, hängt wieder mit der passenden Topografie zusammen.


    Ist natürlich jetzt die Frage, ob jemand sich diesen Zufall zu Nutze gemacht hat und aus Spaß oder anderen Motivationen ein gruseliges Wäldchen zu erschaffen. Denn wo sich einem die Nackenhaare sträuben, wird das Gros der Sammler bestimmt nicht entspannt auf Schwammerlsuche gehen ;)