Kommt natürlich immer auf die Laune vom Wildschwein an, aber sicher kann man auch in so einer Lage selbst was machen, um zu "deeskalieren" 
Mir ist vor Jahren mal aufgegangen, dass wir Menschen einen Raubtierblick haben. In argloser Neugier fassen wir ein interessantes Tier ins Auge, lassen es nicht mehr aus und nähern uns dabei womöglich noch - um das Tier nicht zu verschrecken, schlimmstenfalls "ganz ganz vorsichtig". Das ist Raubtiergehabe und erschreckt jedes potentielle Beutetier.
Man sollte aber wie ein Reh sein: wenn man aufmerksam schaut, dann ruhig und defensiv. Nähern sollte man sich bestenfalls "desinteressiert" - man schaut ins Pilzbuch, auf die Kamera oder studiert den Boden. Will man beobachten, dann nur ganz entspannt, fast beiläufig.
Vor etlichen Jahren, leider lange vor der Zeit von allgegenwärtigen Digis und Handys, ging ich in der Stadt einen Bürgersteig lang, als ich plötzlich was bemerkte. Ich blieb stehen, schaute weg auf den Boden, fand am Rand des Bürgersteigs eine Beetabgrenzung auf Stahlrohr, schlenderte hin und setzte mich gemächlich. Erst als ich entspannt und regungslos saß, hob ich den Blick aufs Geschehen - knapp zwei Meter vor mir badeten ein paar junge Drosseln begeistert und mit vollem Körpereinsatz im Rinnstein. Die haben sich von mir überhaupt nicht stören lassen.
Kamen zwei Passantinnen: "Och, guck ma da!" - und weg waren sie...