Beiträge von MarionS

    Na, einen Mauerschaden werden wir hier wohl nicht gleich haben.
    Pilzmycel ist sehr fein und krabbelt wie eine Wolke durchs Erdreich und auch eben durch poröses Mauerwerk. Dieser Pilz lebt von dem Zucker, den ihn vermutlich ein Baum spendet, der genau hinter dieser Mauer ist, und tut der Mauer dabei nichts. Da wo er auf Luft und gute Bedingungen trifft (Luftfeuchtigkeit) setzt er eben Fruchtkörper an, um sich weiterzuverbreiten. Kann er nicht wissen, dass das eine Sackgasse ist da.
    Rotfüße mögen Linden.


    Hier im Forum findest du in der Suche unter dem Stichwort "Keller" noch mehr solche Funde, inklusive meines eigenen. Hier fand es auch eine Rotfußart, die wohl wie etliche andere mit der Birke im Hof vergesellschaftet ist, in meinem kühleren und feuchteren Keller angenehmer als draußen im Sommerwetter und ließ einige Fruchtkörper aus dem Mörtel von Wand und Fenstersims sprießen. 30cm Altbauwand, unter und etwas über Erdbodenniveau.
    Mein Vermieter war ebensowenig beunruhigt wie ich und fand das amüsant.


    Dem Baum siehst du eine Vergesellschaftung mit Mykorrhiza nicht wirklich an, abgesehen von passenden Pilzarten, die zu ihrer Zeit aus dem Boden schießen. Sie arbeiten dem Baum zu, sind gute Partner in Notzeiten oder schützen den Baum vor äußeren Einflüssen. Meine Stieleichen z.B. zeigen eine auffällige Resitzenz gegen Mehltau im Vergleich zu vorher, seit ich sie mit Pilzen geimpft habe.

    Ich habe die Panasonic DMC-TZ10 und liebe sie.
    Meine Mom kaufte sich eine und war begeistert, Paps tat es ihr dann nach und seitdem liegt seine Videokamera in der Ecke. Als ich als Dritter anrückte, gab mir der Ladeninhaber schon begeistert Rabatt.
    Das ist ne Kamera in einer Größe, wo es dir schei**egal sein kann, wenn du sie für nix und wieder nix rumschleppst :D

    Ich mal wieder! :D


    Da radele ich also mal wieder fröhlich durch die Insel und erklimme bei Upholm den alten Deich und renne quasi gleich in das nächste Fotomotiv.
    Würde man mich nach einem Parasol-Spot auf Borkum fragen, müsste ich eigentlich antworten, dass die ganze Insel ein Parasol-Spot sei. Egal wo du dich bewegst, praktisch kein sonniger und grasiger Platz ist sicher davor, dass hier nicht ein Parasol aufschirmt. Egal wo. Und wenn da so ein Frechling mitten auf einem sanften, kurzgegrasten Dünenhügel thront und dich frech angrinst, weil da ein Weidezaun im Weg steht. Oder du bretterst eine schöne, übersichtliche Abfahrt runter und willst so richtig schön Tempo machen und ausrollen und auf halbem Wege säuselt einer Kuckuck! am Wegesrand. Oder auf der endlosen Weite des Seedeiches sitzen alle Parasole auf einem Haufen zusammengedrängt, dass die Hüte einknicken und sehen aus, als hätten sie Platzangst.


    Mit zunehmender Feuchte sind sie auch wieder omnipräsent, aber bislang keine Knüller-Motive...
    Bis jetzt.
    Das also wäre dann der Spot auf dem Spot mit 11 Paukenschlegeln.


    Und ja, natürlich war ein Weidezaun im Weg. Wer sich da hintrauen mag, könnte von Wildkaninchen und Akkermanns sanftmütigen Kutschpferden angefallen werden oder über die Boviste stolpern. Großgetäfelte, wenn ich mich recht entsinne. Nicht ganz so omnipräsent.
    Als ich gerade die Paukenschlegel ins Visir nahm, kam ein hübscher Norweger einfrig angetrabt. Er hatte schon ein paar mal gewihert, aber nun sah ich ihn gezielt über den Deich rufen. Automatisch drehte ich mich natürlich um und erwartete, dass da eine von Akkermanns Kutschen auf den Platz fuhr, um bei Upholm Gäste der Rundfahrt zur Kaffeepause auszuladen - auch wenns gar nicht die Zeit dafür war. Aber da war nichts.
    Vielleicht eine halbe Minute später erst hörte ich Hufgetrappel und sah jetzt ein Kutschgespann herantraben und lächelte. Pferde haben ein verdammt gutes Gehör und gute Nasen, aber auch ein Gespür für die Ihren.
    Dann drehte ich mich noch mal herum und schaute nochmal hin: da stimmte doch was nicht!
    Ein Norweger und ein Dunkles kamen in schönem Paarlauf herangelaufen - freilich ohne jedes Gespann! Hinter ihnen her radelte der Kutscher und hatte sie gerade mal an einer langen Leine am Halfter. Die Pferdchen liefen diszipliniert vorneweg, als würde überhaupt nichts fehlen, und blieben auf Zuruf artig vor dem Weidetor stehen.
    Ich fotografierte meine Pilze und schnackte mit dem Kutscher, lauerte natürlich mit der Kamera darauf, dass sich die Rösser zum Feierabend schön zur Fellpflege in den Sand schmeißen würden... nix da.



    Im Greune Stee bremste ich mal wieder für einen Pilz.
    Täublinge hats da auch wie Sand am Meer, und meistens beachte ich sie nur so nebenbei. Der Ockertäubling ist häufig und verschiedene rote, die ich nie so genau unter die Lupe nehme und je nach Ausprägung mal für Ausblassende oder Speitäublinge halte und mich still darüber amüsiere, wie mich auf meinem heimatlichen Garagenhof der Wechselfarbige verarscht hat (ich brachte zwei rote Täublinge mit zur Arbeitsgemeinschaft und hatte zwei verschiedene Arten erwischt). Ein paar andere Farben lauern da auch noch und bringen es nur zu einem lapidaren "n Täubling".
    Aber so ein schöner oliver Täubling ist selten. Ich springe natürlich sofort an, weil ich insgeheim auch mal auf den Grünen Knolli hoffe.
    Jetzt habe ich gerade den "Grasgrünen Birkentäubling" gegoogelt, ob der so oliv sein darf und stolpere dabei über meinen eigenen Bericht von vor vier Jahren, wo ich schon mal einen gefunden hatte :D Diesmal habe ich mich aber getraut und ihn wie damals nach "3maligem wenden" etwas genauer untersucht.
    Hut schmierig, Geruch unauffällig, Geschmack scharf (angenehme Rettichschärfe auf der Zungenspitze nach 1-2sek, mehr hab ich mich dann doch nicht getraut), Huthaut teilweise abziebar (ist mir weggeflutscht). Die gebräunten Lamellen fielen mir auf. Der Pilz war gepflückt worden und lag unbeschädigt im Gras.



    Ist das der Grasgrüne?

    Hmjaaa, die Farben triffts auch nicht immer so mit der Kamera. Die sind schon rot. Aber ich habe noch Bildmaterial aus den letzten Jahren, 2015 habe ich sie das erste Mal gefunden und gründlicher dokumentiert.


    Wobei ich mich gerade frage, ob ich mit den gelberen Pilzchen, die da auf dem obersten Bild mit drauf gekommen sind und die ich seinerzeit nicht weiter beachtet habe, weil sie von der optischen Konsistenz her auch so in Richtung Saftling gingen, eventuell auch um die Gallertkäppchen handelt.


    Die rote Flaschenkappe ist so ungefähr Coca-Cola-rot. Das andere ist ein oranger Mülleimer.



    AFAIK wird es ausgesiebt.
    Ich meine, es sei hauptsächlich an Roggen zu finden.
    Soweit ich weiß, war es lange wegen unseres Kulturweizens nicht mehr das goße Problem, sondern trat erst mit dem Beliebtwerden des Mehrkornbrotes oder anderen Alternativen zu Weizen wieder vermehrt in Erscheinung.

    Hallöö!


    ...und zwar vor Freude.


    Eine meiner ersten Radfahrten auf Borkum führte mich gleich zur Greunen Stee, wo ich zu meinem Entsetzen feststellen musste, dass an beiden Spots mit den Kirschroten Saftlingen (die auch granatrot sein könnten, aber ich bleib jetzt der Einfachheit halber mal bei Kirsch) der Boden unbefugt aufgewühlt bzw abgetragen worden war.
    Heute stellte ich mein Rad ab, um mir den Boden rechts und links von dem Schaden mal genauuuu anzusehen (da gibts auch verdammt irritierende, rote kleine Beeren, die da gern herumliegen) - und wurde fündig.


    Erstmal fielen mir so ein paar kleine gelbe Spitzchen auf... was war das??


    Eins...


    zwei...


    drei...


    viele viele viele, die ich nach einiger Googelei für Goldgelbe Wiesenkeulen halte.


    Und dann... ja dann...
    da waren welche!


    Kirschrote Saftlinge!


    Mein Gott, was war ich happy, sie waren noch da!


    Und das irreste: ich suchte weiter und schaute, wieviele es sein mochten und stellte fest, dass es zusammen gut 50 Quadratmeter waren, die mit Wiesenkeulen und Saftlingen nur so gespickt waren. Vielleicht 50 Saftlinge jeden Alters und es müssen an die 1000 einzelne Keulchen gewesen sein.
    Beim Googeln fand ich einen Bericht, dass genau die zwei in der Eifel auch schon einmal zusammen gefunden wurden. Ich hoffe doch, die vertragen sich. Und wenn nicht, sollten es durchaus genug sein, dass sie sich über die ganze Insel verstreuen können von hier aus.


    Am zweiten Spot der Kirschroten suchte ich auch noch einmal genauer nach und fand nichts außer den vermaledeiten roten Beeren.
    Dann entdeckte ich gegenüber ein einzelnes Trösterchen:


    Und ein Stück daneben fand ich dann das hier. Beim Blättern im Laux auf der vergeblichen Suche nach den passenden Keulen stolperte ich zufällig über das Grüngelbe Gallertkäppchen:


    ...wobei mir später beim Sichten der X Keulen-und Saftling-Fotos (ich hab beseelt vor Glück ja draufgehalten wie ein Blöder) aufging, dass die hier aber auch irgendwie so aussahen.


    Die Schwimmbad-Wiese hatte ich ja noch gar nicht aufgesucht, fiel mir dann ein. Jetzt, wo die Saftlinge alle wieder rauskamen, war sie bestimmt ein lohnendes Ziel...


    Jepp. Papageien und Spitzgebuckelte gemischt auf der einen Wiese...


    ...und auf der anderen Schwärzende und Spitzgebuckelte, zusammen mit den Carnivoren-Saftlingen, die hier das Gras raspelkurz halten. Im Vordergrund ein prächtiger variicolor ;)


    Nebendran der Hexenkreis mit hier deutlich sichtbaren Nelkenschwindlingen.


    Wobei ich mich schon frage, was Ahnungslose von diesem Anblick halten mögen, wenn der Verursacher im tiefen Gras nicht zu finden ist. Ob man die bei den Rundflügen auf dem Seedeich sieht und die Leute über die "Borkumer Graskreise" rätseln wie weiland über die Kornkreise?


    Wobei mir gerade eine Idee kommt... :D

    Es bleibt regnerisch.
    Ab und an findet sich ein knackiger normaler Birki, den die Sammler wohl übersehen haben.
    Ein paar Variicolor sind mir aber auch noch über den Weg gelaufen: gewohnt pappig, glitschig, praktisch leichenfahl. Ein untersuchter hellbrauner mit dunkel geflocktem Stiel hatte in der Stielbasis zwar einen deutlich abgesetzten blauenden Bereich, aber das Blau war durchaus grünstichig statt cyan, und auch in den Stiel zog ein leichtes Grün.

    Ich hatte erst befürchtet, das könnte es gewesen sein mit dem Saftling, mir waren nur diese zwei Spots bekannt... heute dann der erlösende Fund: der eine von den beiden Spots ist gut 20mal so groß wie angenommen. Da muss ich heute 30-50 junge bis erwachsene Exemplare gesehen haben... vermischt mit irgendeinem anderen winzigen Schätzchen. Hoffentlich verdrängen die einander nicht... oder können von hier aus genügend streuen, bevor sie ich in die Quere kommen.


    Hallo Marion, schöne Küstenpilze zeigst Du. Auch mich überrascht es, dass die Pilzwelt dort so abwechslungsreich ist.


    Naja, Borkum ist die größte der friesischen Inseln und hat auch den größten Wald. Schon vor dem WK2 hatte dort ein Lehrer mit seinen Schülern eine reichhaltige Flora angepflanzt, die im WK2 abgeholzt, in den 50ern aber wiederaufgebaut wurde. Da hat sich einiges an Humus und natürlich auch einiges an gastfreundlichen Pflanzen angesammelt, allen voraus die Birke, aber auch viele und (durch die klimatischen Bedingungen) teilweise unglaublich schöne Eichen.
    Ich kann daran verzweifeln, sie zu fotografieren.


    8stämmige Eiche. Die Moosfläche, sie nach links weggeht, ist ebenfalls ein Stamm, der außerhalb des Bildes quicklebendig hochkommt und austreibt. Vermutlich mal gefällt, dann bildeten sich aus dem Stumpf nach allen Richtungen Schösslinge. Möglicher Wirt des Pantherchens.


    Unter meiner Lieblings-Eiche fand sich heute dagegen dieser hier. Geriefter Ring und rötend ist eindeutig, aber er zeigt vor Allem kein Söckchen, deswegen poste ich den auch mal.



    Das zweite Stäublingsbild könnte ein Beutelstäubling sein.


    Hm, alle oder keine, da sie 1. alle auf wenigen qm sind und rundherum keine und 2. heute die kleineren auch so groß sind. Der Laux schreibt bis zu 8cm vom Flaschenstäubling, die hier sind spielend bis zu zwölfe.


    Eigentlich wundert es mich, warum die Blutmilchpilze Schleimpilze sind und keine Stäublinge. Sie haben sowas wie winzige "Würzelchen".
    Die von gestern haben sich nicht geändert und sind immer noch "tupffest".


    Der Inhalt ist allerdings Pulver.

    Ach richtig, das Söckchen... hatte ich nicht mehr auf dem Schirm. Na, in dem Fall hoffe ich doch, dass niemand "die anderen" gesammelt hat... :D


    Das Messer hab ich von Lidl, da gabs mal mehrere schöne Modelle in der Größe.

    Hallöö,


    wie in einem anderen Thread versprochen hier also meine Sammlung an alten und neuen Pilzfunden...


    Als ich hier auf Borkum ankam, war es eine Weile trocken und schön gewesen und so war hier erst mal nichts los bis auf ein paar Musterexemplare einiger bekannter Gattungen, die hier residieren. Die Variicolor waren tagelang die einzigen Birkenpilze, die ich finden konnte. So langsam hat es sich dann die letzte Woche eingeregnet... die anderen Pilze kommen wieder aus den Löchern. Enthusiastisch ist anders, aber ich habe doch von so ziemlich Allem das eine oder andere Exemplar finden können.


    Dieses Jahr habe ich mich hauptsächlich auf die Birkenpilze Leccinum variicolor gestürzt, die sich mir in den Focus drängten. Diese Funde haben einen eigenen ausführlichen Thread. Diese Variation scheint wohl das trockenere Wetter zu mögen, werden sie nassgeregnet, werden sie gleich weich und schwammig und pappig wie ein feuchtes Brötchen und haben bisweilen eine glitschige Oberfläche.


    Als ich den Haufen hier sah, dachte ich zuerst am Gesäte Tintlinge - aber es sind Graublättrige Schwefelköpfchen.
    Okay, die habe ich auch im heimatlichen Wald schon zu Trockenzeiten gefunden, von einem dichtumkränzten Baumstamm (wo ich mich fragte, wie man so das Sporenpulver loslassen will bis hin zu einem übersäten Baumstumpf, auf dem die Pilzchen einzeln und in Abständen saßen wie mit dem Greifzirkel vermessen.
    Hier sitzen sie auf einem kleinen Baumstumpf.
    Tag 1


    Tag 2


    Tag 4 gabs leider nicht mehr. Irgendein Blödmann hat die Truppe wohl einen Tag zuvor zerstört, das Ganze lag in einem Gewirr durcheinander und erinnerte mit den hellbraunen Stielen an Bami Goreng.


    Diese Winzpilzchen sind mir über den Weg gelaufen:


    Der Seedeich ist auf den ersten Blick eine langweilige Gras... nee, eigentlich nicht mal Landschaft. Graswüste fast schon :D wenngleich saftig grün. Und es wird regelmäßig gemäht. Gemessen an dem Watt und der See auf der einen Seite und den Salzwiesen und dem Tüskendöörsee auf der anderen Seite vor Allem durch seine Geradlinigkeit ziemlich eintönig. Auf der Krone führt ein mit dem Lineal gezogener Weg (eigentlich eher ein Trampelpfad auf Stein, da die Steine vom Gras fast überwuchert sind) entlang vom Fluttor bis zu einem Aussichtspunkt.
    In dieser Graswüste finden sich gelegentlich vereinzelte Parasole, einmal habe ich einen Papageiensaftling erwischt (der saß oben am Weg, wieviele mögen sich auf dem kilometerlangen Deich verbergen??) und an einem Ende stehen gern Getäfelte Großstäublinge. Hier und da ist ein Hexenkreis Nelkenschwindlinge zu finden.
    Heute begleiteten mich zu meinem Unglauben und meiner stillen Ehrfurcht ein-zwei Kiliometer weit ein Trupp Schwalben beim langsamen entlangradeln, flitzten um mich herum, und spielten mit dem steifen Wind. Die Jungen sind jetzt flügge und probieren sich aus, fangen Insekten über dem Gras und haben keine Pflichten außer Reserven anzulegen.
    Heute fanden sich in der weiten Grasfläche etliche Anischamignons.
    Dieser Tage hatte ich euch schon mal einen vorgestellt, der trotzder warmen Sonne tief im Gras immer noch dicht tau- oder nieselbedeckt war:


    Nachdem es so langsam wieder feuchter wurde, fanden sich an einem der bekannten Spots wieder Butterpilze. Ich finde es immer wieder lustig, dass ich bei einem solchen angefressenen Pilz immer zuerst an einen angebissenen Apfel denke.


    Gleich dabei stand ein Saftling, der hier seinen Spot hat.


    Später fand ich in einem Vorgarten noch ein Trio allerschönster Butterpilze - und hab sie zuerst gar nicht erkannt. Naja, ich denke mir, dass der andere Spot wohl zu bekannt ist, als dass dort einer so groß werden kann.
    Im Gegensatz zu dem anderen Standort mit vermischten Strauchzeug ist hier der Wirt nicht zu übersehen.


    Kurz darauf ging mir auf, dass auch hier ein Saftlingsspot direkt daneben ist (okay: einen Garten weiter), aber das ist wohl mehr Zufall.
    In einem anderen Vorgarten vor einer Pension bekamen die gelben Blümchen mit zunehmender Feuchte ebenso gelbe Gesellschaft.

    Spitzkegeliger Saftling


    Wieder im Greune Stee: diesmal sind es aber Gesäte Tintlinge!


    Ein Stück weiter finde ich auf einer umgestürzten Birke auf Weißfäule meine ersten Blutmilchpilze und fotografiere sie an zwei Tagen.
    Hier ganz frisch(?):


    Frische mit einen Tag älteren:


    Die zwei einen Tag später:


    Die frischen hatten tatsächlich innen eine "Blutmilch" in dem Farbton wie ihr Äußeres, die etwa die Konsistenz von Hautmilch hatte. Bei den älteren Exemplaren wurde das Innere pastös, schließlich trocken-pappig und als ich beim Fotografieren irgendwo auf den verrotteten Stamm griff, erwischte ich mit den Fingern versehentlich noch ein paar gereifte, aus denen helle Wolken Sporenpulvers hervorschossen.


    An der Stelle, da die Fotos von den Blutmilchpilzen weißfauliges Holz als Hintergrund haben, habe ich hier noch ein Foto von derselben zerfallenden Birke einen Meter weiter - hier hat sie Braunfäule. Bei Weißfäule zerfasert das Holz längs, bei Braunfäule zerbricht es quer:


    Ein Fischeierschleimpilz lungerte da auch noch rum.



    Als ich irgendwann abends nach Hause trödelte, fielen mich auf den Seitenstreifendiese Gesellen an. Rechts und links ingsgesamt 5 Stück, alle noch so klein.
    Hier merkte ich dann, wie lehrreich es ist, hier im Forum zu stöbern, alles mögloiche, immer wieder gesehene setzt sich fest und so spuckte mein Hirn gleich mal "Espenrotkappe!!" aus. Erstfund für mich...
    OK, sie saßen unter Birken, aber soweit ich weiß ich, das bei dem dasselbe.
    Und bei der laut "nimm mich mit!" brüllenden Hutfarbe habe ich natürlich keine weiteren Bilder von einem größer gewachsenen Pilz...


    X-mal dran vorbeigelaufen, entschied ich mich am Ende doch mal, diese kleine Tramete an einem Birkenstumpf abzulichten unter dem Motto "endlich mal kein Birkenporling!"


    Da wartete der Stumpf doch gleich mal mit noch mehr auf. Leider unscharf gewordener oranger Bewuchs... muss ich noch mal ran.


    Diese schwierig scharf zu bekommenden Kügelchen waren auch dabei:


    Der zweite abgesägte Stamm der Birke wartete mit noch ein paar netten Gesäten auf. Sehr kleines Blumentöpfchen für gerade mal ein paar Pilzchen:


    Und jetzt lassen sich dann doch mal ein paar Birkenpilze blicken. Dieser Kaventsmann war trotz seiner Größe noch gut (zumindest äußerlich) und Stunden später natürlich von irgendwem einkassiert worden.


    An einer Stelle saßen Flaschenstäublinge jeder Größe und jeden Alters.
    Ich denk natürlich prompt: das sind doch die aus dem Blöd-Thread mit dem Koks dran. Nee, is kla.


    Und in einem Eichenhain fand ich dann den Hübschen hier. Den sprach ich erst mal prompt mit Perlpilz an. Er war etwas heller als auf dem Foto.
    Hmtjaaa... Stiel haben wir noch nicht wirklich, keinen Ring und so wirklich röten wollte der auch nicht, obwohl Maden drin waren...
    Mehr amüsante, aber höchst unzuverlässige Bestimmungshilfe: er stand nicht etwa, sondern lag im Laub - irgendwer hat den gepflückt und vermutlich verloren. Nur: er war auch der Einzige in dem Hain. Hat ein anderer Sammler...?


    Das wars für den Moment... ich bleib noch dran :)

    Es geht weiter :D


    Es gibt weiterhin immer wieder mal Regen. Die anderen Pilze rühren sich auch so langsam wieder, und so finde ich frische Gelbe Knollis und fand ich gestern an den entsprechenden Spots eine Handvoll Butterpilze (nebst einem roten Saftling) und auf einer der Saftlingswiesen sind die Blümchen nicht mehr die einzigen gelben Tupfen. An einem Wegesrand bescheren mir vorhin zwei junge Espen-/Birkenrotkappen einen neuen Erstfund, auf einer weißfauligen Birkenleiche sinds ein paar Blutmilchpilze (Ich seh schon, ich muss noch einen Thread aufmachen ;) )
    Normale Birkis aber nur einen (zumindest Verdächtigen, da er mir leider entkommen ist. Ich erinnerte mich unversehens an einen Termin und verließ den Wald etwas fluchtartig, hielt mich nur kurz auf, um den typisch dunkel gefärbten recht groß gewachsenen Prachts-Schlappen zu bewundern. Den hätte ich auch nicht der Wissenschaft geopfert, nur fotografiert :D Leider fand den wohl noch einer essbar und so war er spurlos verschwunden, als ich wiederkam. Also, nachdem ich jetzt tagelang weitaus kleinere, schon ziemlich schleimige pappige Brötchen begutachtet habe, dachte ich nur noch 8| <X ).


    Die aufgefundenen Raufüße sind bis auf wenige Ausnahmen immer noch brötchen-pappig und schmierig, zumeist schmutzig weiß oder mit hellbraunem Hut. Irgendwie wollen sie heut aber nicht so recht deutlich blauen... komisch...


    Der hier machts interessant: dem Aussehen nach zunächst wie auf dem Wikipediafoto. Ein Bild von einem Birki!


    Wie ich schon mehrfach bemerkt habe, scheint diese Schwarzfärbung wohl mit dem Licht zusammenzuhängen. Der Hut hat deutliche Striemen von Grashalmen. Sowas habe ich schon mehrfach bei den Funden benmerkt.
    Der Hut war übrigens vergleichsweise trocken.


    Er färbt auch blau, allerdings nicht sehr deutlich. Er grünt fast eher.



    Dafür wartete er aber mit einer anderen Überraschung auf. Nachdem ich ihn aufgeschnitten hatte, legte ich ihn weg und suchte in meinem Smartphone nach dem Diktiergerät, quasselte hinein, was mir duch den Kopf ging... und sah dann, dass der Pilz derweil eine Rotfärbung angenommen hatte!


    Das Komische: ne Färbung sowohl von blau am Rand als auch rot in der Mitte hatte der alte Schlappen hier auch, den ich danach fand:


    Und hier wurde es dann wirklich komisch und grenzwertig.
    Hellbrauner Pilz, pappig wien Brötchen, dieser lange gebogene Stiel, der mir schon mehrfach aufgefallen ist...


    ...und dann wird die Stielbasis rot-gelb.


    Ich frage mich, ob diese Veränderung möglicherweise mit der zunehmenden Feuchtigkeit zu tun hat?

    Jetzt wird es interessant:
    Gestern auf dem Deich fiel mit ein weiterer Schädelrest in die Hände. Und siehe da: wieder dieses Phänomen der "vier" Zähne.



    Ob die Borkumer Kaninchen das alle haben? Immerhin dürften sie eine relativ isolierte Population sein hier.
    Wenn ich so drüber nachdenke, was die Natur sich dabei "gedacht" haben könnte... vielleicht eine Art Sollbruchstelle? Von Nagezähnen weiß ich, dass sie vorn am härtesten sind und hinten weicher. Dadurch schleifen sie sich selbsttätig schräg ab. Diese hinteren Zähne dürften dann die Schleifsteine der unteren Beißer sein. Vor Allem aber: wenn man sich einen Zahn an etwas abbricht, verliert man nur einen halben Beißer und nicht gleich einen ganzen.


    Ganz schöne Hauer:


    Wirklich eine echt interessante Sache!



    Ich habe da Schädelchen heute nochmal gesucht (hatte es in eine Astgabel gelegt) und noch einmal ein Makro gemacht: vermutlich handelt es sich tatsächlich um eine Missbildung - die Zähne sehen von vorn nur geteilt aus, sind es aber gar nicht, wie man auf dem Makro sieht.
    Dadurch, dass der Schädel inzwischen getrocknet ist, sieht man auch diese hinteren Zähne besser.


    Nr. 10 wäre mir eigentlich zu beige für den Ockertäubling.


    Ich würde für den Anfang vielleicht versuchen, Pilzgruppen zu unterscheiden: da wären einige Täublinge, Röhrlinge und es sind zwei Amanitas dabei. Gerade die Familie der Amanitas, die mit unsere giftigsten Pilze und vermutlich häufigsten/schlimmsten Verwechslungspartner enthält, wären vielleicht eine Gruppe, die man sich einprägen sollte.
    Vor Allem, wenn man nicht ausschließlich auf Essbares aus ist, kann man das Ganze vielleicht etwas anders angehen. Ich für meinen Teil finde meistens irgendwas und lerne das dann. Obwohl ich auch schon Speisepilze erkenne, traue ich mich nicht so recht ran :D


    Ich habe auch schon mit aller gehörigen Vorsicht sehr weiße Knollis geborgen und es waren dann doch nur wieder Gelbe. Aber bräunendes Velum ist ein guter Hinweis, danke!
    Ist der Gelbe Knolli, der Amanita Citrina, nicht nur roh giftig und gekocht lediglich ungenießbar? Oder hat der sich auch als giftig erwiesen?

    Naja, wie ich schrieb: ich bin auf Borkum, und unter dem Waldboden ist Meeresboden, bzw Sanddünen. Je nach Dicke der Humusschicht kommt der Sand stellenweise raus, und wo Kaninchen buddeln, erst recht. Im Greune Stee sind einige Lichtungen mit Heide, oder auch eine mit lichtem Gras bewachsene sandige Wiese.