Beiträge von Graubart

    Vielen Dank Andreas für die Bestimmungs-Bestätigung!


    Den Aufsatz, den Du verlinkt hast, finde ich sehr interessant. Spontan beeindrucken mich beim Überfliegen der Arbeit vor allem die Elektronenmikroskop-Aufnahmen der Sporen. Jetzt kann ich mir wesentlich besser vorstellen, wie diese merkwürdigen eckigen Formen im Mikroskop zustande kommen. Aber auch insgesamt ist das anscheinend eine wichtige Arbeit, z.B. in Bezug auf die Zusammenführung der Gattungen Rhodocybe und Clitopilus bei Clitopilus.


    Das war erst mein zweiter Rötling, den ich bewußt wahrgenommen habe. Es war trotz des Aufwandes spannend. Mal schauen, wie es im kommenden Jahr weiter geht.


    Ingo: ich werde dann auch versuchen, in dem Hyphen- und Zystidengewirr (so zur Zeit mein Eindruck) Strukturen zu erkennen. Und vielen Dank für die Stubser in diese Richtung.

    Guten Abend zusammen,
    ich nehme das mit dem Moos zurück :shy: ! Die Detailaufnahmen haben mich völlig überzeugt. Erstaunlich, was es an ähnlichen Strukturen gibt.


    Von Ozonium hatte ich vorher nie gehört. Manchmal scheint es klar zu sein, worum es sich handelt: eine Hyphenform einzelner Coprinus-Arten: vgl. den Aufsatz von A. Vesper: Coprinus ellisii in Thüringen


    Aber dann bin ich bei Google Scholar http://scholar.google.de auf einen Aufsatz gestossen:
    O. Carceres et. al.: Hormographiella verticillata and an Ozonium stage as anamorphs of Coprinellus domesticus. 2006
    Wenn ich die Kurzfassung richtig verstanden habe, ist Hormographiella die Konidienform von Coprinus domesticus, Ozonium eine sterile Form (ohne Artzusatz, da man Ozonium nicht nach Arten aufschlüsseln kann, zumindest damals) der Gattung Coprinus s.l.
    Verwirrend.


    Aber es gibt auch Aufsätze über ein Ozonium texanum :rolleyes:


    Wenn ich mir dann noch die Alternative mit der Gattung Telephora (nur die Bilder) anschaue - ich bin sprachlos, und bleibe es jetzt auch zu diesem Thema.


    Viele Grüße
    Lothar[hr]
    Naja, einen hätt' ich noch.
    Suche in Species fungorum gab 11 Einträge zu Ozonium:


    Ozonium atroumbrinum Speg. (1922); Anamorphic Agaricomycotina
    Ozonium aureum (L.) Duby (1830); Anamorphic Agaricomycotina
    Ozonium croceum (Kunze) Pers. (1822), (= Byssocorticium croceum); Atheliaceae
    Ozonium glumicola Sacc. (1916); Anamorphic Agaricomycotina
    Ozonium omnivorum Shear (1907), (= Phymatotrichopsis omnivora); Anamorphic Rhizinaceae
    Ozonium sacchari Speg. (1896); Anamorphic Agaricomycotina
    Ozonium strigosum (Pers.) Link (1824), (= Phomatospora dinemasporium); Xylariales
    Ozonium texanum Neal & R.E. Webster (1933); Anamorphic Agaricomycotina
    Ozonium texanum var. parasiticum Thirum. (1951), (= Ozonium texanum); Anamorphic Agaricomycotina
    Ozonium texanum var. texanum Neal & R.E. Webster (1933), (= Ozonium texanum); Anamorphic Agaricomycotina
    Ozonium trichomallum Speg. (1919); Anamorphic Agaricomycotina


    Mir ist nicht klar, in welchem Verhältnis die zum dem Ozonium beim Haustintling stehen.


    Sehr frühe Bilder zu Ozonium habe ich in einem digitalisierten Buch von 1825 gefunden.


    Jetzt will ich aber wirklich nichts mehr schreiben. :whistling:

    Hallo Thorben,
    das sieht für mich eindeutig nach einem Moos aus:
    im ersten Bild gibt es in der rechten Hälfte und bei den Ausschnittsbildern in den beschatteten Bereichen grüne Stellen.


    Beim Bildausschnitt, den Calabaza / Markus in seiner Antwort stehen hat, sind im hellen Bereich deutliche Blattspitzen zu sehen, wie sie für Moose typisch sind.


    Leider fällt mir zur Art nichts Brauchbares ein.


    Viele Grüße
    Lothar
    [hr]
    Die beblätterten Stämmchen sprechen für ein gipfelfrüchtiges Laubmoos. Mich erinnert es vom Habitus etwas (aber nur etwas) an Weißmoos (Leucobryum glaucum), aber ich wüsste nicht, dass das mal rotbraun wird.
    Sonst fällt mir immer noch keine Art ein.


    Viele Grüße
    Lothar

    Jetzt habe ich gemerkt: es gibt die "Funga nordica" (FN) in zwei Bänden, und es gibt das viel umfangreichere Werk "Fungi of Northern Europe".


    Als Erläuterung zu FN habe ich gelesen:
    "Written by 49 experts from 16 European countries, this enlarged and updated second edition of Funga Nordica now comprises descriptions and keys to 3054 species of basidiomycetes from northern Europe, distributed in 278 genera. The new edition is complemented with the gastromycetes (incl. the basidiotruffles) and the clavarioid fungi (excl. Gomphales). Inner back cover contains an easy-to-use index to genera and an alphabetical index to 5000+ species"


    Bei den Büchern in Deutschland sind anscheinend sehr viel weniger Autoren beteiligt. ohne Teamarbeit lässt sich das meiner Meinung nach heute nicht mehr bewerkstelligen.


    Inwieweit ist denn unsere Pilzflora abgedeckt? Zu "Northern Europe" zählen wir ja vermutlich nicht. Die meisten Arten aus dem Norden dürften hier auch vorkommen, aber zumindest südlich der Mainlinie dürften zusätzliche Arten auftreten?


    Viele Grüße
    Lothar
    [hr]
    Hier ist die Antwort in Bezug auf die Region:
    es gibt Unterlagen zu einer Tagung, in der darüber berichtet wurde:
    http://www.northamericanmycoflora.org/presentations.html
    Vortrag von Henning Knudsen
    "The Nordic Mycoflora and thoughts on making large mycofloristic projects"
    mit Power-Point Präsentation

    Hallo Kozaki,
    wenn es einen Test für jedermann gäbe, würde ihn trotzdem niemand kaufen. Diejenigen, die sich an Pilzen vergiften, zweifeln ja nicht an Ihrer Pilzkenntnis. Und vom Inhalt des Forums hast Du anscheinend auch nicht viel mitbekommen.


    Was ich für realistisch halte ist ein Test auf der Basis von physikalisch-chemischen Sensoren, der die tödlichen Giftarten nachweist. Dazu noch die häufigsten nicht-tödlichen Gifte. Die Anzahl der tödlichen Giftpilze ist überschaubarer als die aller Giftpilze. Und in der Sensorik kann man inzwischen eine Menge machen, sie ist wesentlich schneller und unkomplizierter als klassisch-chemische Methoden.


    Als Abnehmer würde ich eher Krankenhäuser sehen, die bei einem eingelieferten Fall einen Schnelltest machen wollen, falls kein PSV greifbar ist. Aber ob die sich das bei der geringen Fallzahl leisten würden?


    Auf jeden Fall sollte Dave sich das Buch Giftpilze - Pilzgifte : Pilzvergiftungen erst mal genauer ansehen.


    Ob alle Gifte auch in Exsikkaten noch enthalten sind oder ob manche Gifte beim Trocknen zerstört werden, weiß ich nicht.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ingo und Oehrling,
    die Beschreibung aus den " Fungi of Northern Europe" beschreibt meinen Eindruck sehr gut :thumbup: , ohne dass ich andere Eindrücke bezweifle.


    Viele Grüße
    Lothar


    [hr]
    Hallo Oehrling,
    noch eine Ergänzung: ich finde es immer wieder beeindruckend, wie unterschiedlich und manchmal auch widersprüchlich die Beschreibungen bei den Bestimmungsbüchern bzw. -schlüsseln sind. Anscheinend muss man sich nach und nach eine Meinung bilden, was relevant ist und wo Abweichungen nicht gravierend sind (so was wie "Berufserfahrung"). Das dauert halt.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    der große Flatschen ist vermutlich Nostoc spec.


    Bei den Kügelchen bin ich mir nicht sicher. Beim Googeln bin ich z.B. auf Collemma auriforme gestossen:
    http://www.discoverlife.org/mp/20q?search=Collema


    Standortbeschreibung bei Wirth (2013):
    "Auf Moosen über Karbonatgestein" ... , immer auf Moosen. Die kann ich auf dem Bild nicht erkennen.


    Letztlich hilft nur eins: Schneiden und unter der Lupe / dem Mikroskop nach Pilzhyphen suchen. Außen müsste eine Rinde aus dichten Pilzhyphen sein. Keine Pilzhyphen - keine Flechte.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    der Fund von diesem Pilz ist ein paar Tage her (24. Oktober), trotzdem wollte ich ihn vorstellen. Ich kam in den Bestimmungsschlüsseln zu Tricholoma stiparophyllum, der als Birken-Ritterling oder Gerippter Gasritterling 8| bezeichnet wird. Wie ist Eure Meinung? Ich kann auch völlig falsch liegen.


    Der Beitrag ist auch eine Ergänzung zu dem Thread von Anna zum Thema Strohblasser Ritterling, Tricholoma album.


    Standort:
    Mittelhessen, üblicherweise Boden basisch, Lehm, darunter Basalt, ca 280 m hoch. Ortsrand zu einem Bach hin, aber kein Überschwemmungsgebiet.


    Fundort in einer Wiese, rund um den Stamm einer Birke (Betula pendula), mehrere Gruppen zu 5-10 Exemplaren (Bild 1).


    Hut: Farbe: weiß (creme)
    Hutdurchmesser: bis 12 cm. Es kann auch noch größere gegeben haben.
    Stiel: ca 10 cm
    Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, Burggraben
    Geruch: Unvergleichlich !!! Bäääääh. <X <X <X
    Der Gestank hielt bei Lagerung im Freien mehrere Tage an. Bei Lagerung in der Wohnung wäre ich Single geworden ;)


    Beschreiben kann ich den Geruch nicht. Jedenfalls ist er völlig anders als der des Schwefelritterlings. Der riecht eher muffig, mit einer Komponente nach Mottenkugeln, hier der "frischer", aber agressiver.
    Oehrling schrieb zu der Art unangenehm staubartig-erdiger Geruch. Kann sein, aber ich kann mir darunter leider nichts vorstellen. Bei staubig-erdig denke ich sofort an den Geruch, wenn auf einen staubigen Weg nach langer Trockenheit die ersten Regentropfen fallen. Dieser Geruch ist angenehm. Mit den Gerüchen ist es halt schwierig.


    Hier die Fotos:


    (1) Auch "hinter" der Birke und im Vordergrund standen noch Gruppen von Pilzen, die meisten etwas im Gras versteckt.


    (2) Eine typische Gruppe von Pilzen, hier 10 Exemplare.


    (3) Der Hutrand ist gerieft


    (4) Ein kleineres Exemplar


    (5) Der "Burggraben" zwischen Stiel und Lamellen ist erkennbar


    (6) Ein größeres Exemplar, Lamellen, Stielspitze


    (7) Wie groß ist die Anzahl der Lamellen?


    Mein Problem: GRÖGER schreibt, dass 60 - 120 Lamellen den Stiel erreichen sollen. Ich kam aber nur auf 50 Lamellen (dh beim halbem Umfang: ca 25 Lamellen). Bis ich in dem Bildausschnitt gesehen habe, dass es anscheinend Lamellen gibt, die schon vor dem Burggraben abtauchen, aber den Stiel erreichen. Dadurch könnten es doch mindestens 60 Lamellen sein.


    Das nächste Mal heißt es: Lamellen entfernen und am Stiel abzählen, wie viele Lamellen angeheftet waren.


    Voriges Jahr hatte ich nur den Schwefelritterling gefunden, in diesem Jahr ist das hier schon die sechste Ritterlingsart! Ritterlinge gefallen mir :)


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ingo,
    vielen Dank für den Hinweis auf die Pappelritterlinge.


    Sandige, sauere Böden gibt es hier in der Gegend nicht, sondern nährstoffreiche lehmige basische Böden. Aber einige der Schlammteiche sind auch mit Pappeln bewachsen: sehr häufig die Espe, aber auch Hybrid-Pappeln und Balsam-Pappeln. Vielleicht genügt das ja auch den Ansprüchen. Ich werde die Augen offen halten.


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ulla,
    vielen Dank für den Hinweis auf den Fehler in der Wikipedia. Mir kam das gleich komisch vor.


    Ich konnte es dann aber nicht lassen, mal bei den Bundesländern nachzuschauen. Lactarius controversus ist bei einzelnen Bundesländern auf der Roten Liste. Ich konnte nur bei den Listen nachschauen, die online verfügbar sind. Gedruckte Listen habe ich hier nicht. Hessen hat meines Wissens gar keine. (Edit: ) vgl. Rote Listen für Pilze


    Bayern 2009
    Rote Liste gefährdeter Großpilze Bayerns
    (enthält zum Vergleich auch die Angaben der (noch unveröffentlichten) Roten Liste Deutschland 2009 = RLD)
    RLB 3
    RLD * (ungefährdet)


    (Edit 6.12.2013)
    Hessen (2000)
    [url=http://verwaltung.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/HMULV_15/HMULV_Internet/med/56a/56a40931-3ee5-0821-f012-f31e2389e481,22222222-2222-2222-2222-222222222222,true]Rote Liste der Großpilze Hessen / Ewald Langer. - 1. Fassung. 2000[/url]
    RLHE: R
    R = Rarität (latent gefährdet) Sehr seltene Arten ohne erkennbare Rückgangstendenz, gefährdet bei unvorhersehbaren Eingriffen.
    (Ende Edit 6.12.2013)


    Nordrhein-Westfalen (2009)
    Übersichtsseite zu allen Roten Listen. Die zu den Pilzen besteht aus mehreren Teilen:
    Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen
    In der Liste zu den Russulales von 2009 ist die Art aufgeführt in:
    Rote Liste und Artenverzeichnis der Sprödblättler - Russulales - in Nordrhein-Westfalen
    RLNRW 2


    Rheinland-Pfalz (1999)
    [url=http://www.luwg.rlp.de/icc/luwg/med/7d7/7d7740e7-ea81-d013-3e2d-cfc638b249d6,11111111-1111-1111-1111-111111111111.pdf]Rote Liste der ausgestorbenen, verschollenen und gefährdeten Großpilze in Rheinland-Pfalz (1999)[/url]
    RLRP 2


    In Schleswig-Holstein hat sie den Status "ungefährdet". Dies ist innerhalb des Landes regional unterschiedlich.


    Nicht aufgeführt werden sie in der Roten Liste von Sachsen und Sachsen-Anhalt.


    Für Baden-Württemberg gibt es eine Rote Liste von 2005, die noch unveröffentlich ist:
    Gminder, A. (2005): Rote Liste und Artenverzeichnis der Pilze Baden-Württembergs. (unveröff. im Auftrag der LUBW).


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo Ingo,
    ich werde beim nächsten Mal versuchen, etwas mehr zu sehen als nur die Sporen. Ich habe auch noch ein Präparat auf dem Objektträger liegen, wenn auch eingetrocknet. Bis eben war ich mit den heutigen Funden beschäftigt . Damit die Suchfunktion des Forums nicht in die Irre führt, verzichte ich auf die Nennung der Arten. Morgen geht es weiter.


    Darf ich fragen, ob Du eine Meinung zu dem gezeigten Pilz hast? Ist die Bestimmung ok?


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo,
    in diesem Herbst habe ich öfters Pilze gefunden, die relativ schnell als Weißtäublinge anzusprechen waren. Es war jedoch zunächst unklar, ob es sich um Russula delica, den Gemeinen Weißtäubling, handelt, oder um Russula chloroides, den Schmalblättrigen Weißtäubling. Am 18. Okt. hatte ich das Glück, am selben Tag beide Arten zu finden.


    Standort: Wald mit Rotbuchen und vor allem am Rand mit Hainbuchen, 300 m hoch gelegen, Boden: basisch, Lehmboden, Untergrund: Basalt.


    Der hier häufigere war (zumindest in diesem Jahr) der Schmalblättrige Weißtäubling:


    (1)

    Guten Abend,
    vor kurzem (29. Okt.) hatte ich einen überraschenden Fund gemacht.


    Fundort: links von der Eiche außerhalb von diesem -> Bild. Wie am Parkplatz selbst ist hier die Böschung eines ehemaligen Schlammteichs des Eisenerzbergbaus, ca 60 % Steigung, 3-4 m hoch. Auf der Krone der Böschung stehen Birken und Espen (Populus tremula). Boden: basisch, lehmig, Untergrund: Basalt. Der Hang ist mit Gras bewachsen, das sicher gelegentlich gemäht wird.


    Fleisch: milchend


    Eine kurze Recherche ergab, dass es sich um den Rosascheckigen Milchling (Lactarius controversus) handelt. Laut Wikipedia soll es sich um eine Rote Liste 3 - Art handeln.


    Hier ein paar Bilder:


    (1)


    (2)


    (3) Durchmesser 10 cm


    (4)



    Viele Grüße
    Lothar

    @ Ingo:
    im Quetschpräparat kann ich sehr gut die frei im Wasser liegende Sporen erkennen, die man gut ausmessen kann. Dann ist da aber ein Zellgewirr aus Hyphen und diversen Zellen, das halt auch noch dreidimensional ist, man muss also durchfokussieren. Wahrscheinlich muss ich mich mal mit einem Präparat einschließen und ein paar Stunden am Mikroskop meditieren, mir zuvor aber Björns Mikroskopierkurs zu Gemüte führen.
    Momentan komme ich mir vor wie zu der Zeit, als für mich in einer Wiese nur "Gras" wuchs. Inzwischen kann ich ihn der Wiese viele Grasarten unterscheiden, ich bekomme Struktur hinein. Bei den Zellen bin ich da noch weit entfernt.


    Frustriert war ich von der HDS-Mikroskopie bei meinem ersten Versuch zu einer Entoloma . Da ging es darum, ob die Pigmente inkrustiert sind. Ich habe kein Problem, keine Inkrustierung zu finden :P. Aber das hilft mir nicht weiter. Ich müsste erst mal eine Inkrustierung erkannt haben.
    Damals hatte ich im Forum keine Antwort bekommen, was bei den zahlreichen Rötlings-Arten, die klein und braun sind, kein Wunder ist. Ich nehme das nicht persönlich. Wenn sie nicht braun sind, sind sie zur Abwechslung anscheinend hellgrau bis graubraun. :D Rötlinge scheinen nicht besonders abwechslungsreich zu sein und gehören auch nicht zu den Top-Themen im Forum.


    Meine Probleme mit dem Bestimmungsschlüssel lagen dieses Mal gar nicht mal in den mikroskopischen Eigenschaften, sondern in den makroskopischen, z.B. dass zunächst gefragt wird, ob der Hut braun ist, und später die Eigenschaft "wässrig grau" als Farbe genannt wird.


    @ Gerd: bin gespannt, was Du als Ergebnis hast.


    Viele Grüße aus dem Aprilwetter im November
    Lothar[hr]
    Eine Frage, die mich besonders bei den Rötlingen umtreibt:
    Die Sporen sind eckig. Aber das ist ja nur die zweidimensionale Sicht auf das Objekt. Wie sehen die in drei Dimensionen aus? Wie einer von den hochsymmetrischen Körpern?


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend liebe Pilzgucker, -schmecker und -riecher,
    gestern war ich bei einem Waldspaziergang gefragt worden, was denn das für auffällige hellgrauen Pilze sind, die da herumstehen. Ich konnte nur murmeln: "Die sind aus einer schwierigen Gattung, ich verzichte auf eine Artbestimmung", obwohl ich im Moment noch nicht wusste, welche Gattung. Einen Fruchkörper umgedreht, Lamellen weiß, dazwischen rosa :rolleyes: . Verdacht: Rötling. Trotzdem habe ich zwei Fruchtkörper mitgenommen. Zu Hause am Mikroskop mit Quetschpräparat bestätigt: eckige Sporen <X


    Zunächst die Angaben, wie sie zur Recht gewünscht werden:


    Standort: nördlicher Vogelsberg, basischer Basalt, Boden lehmig
    Mischwald, vor allem Rotbuche, Hainbuche (mehr am Waldrand)
    Geruch: im Freien bei 5 ° -10 ° C schwach, nicht "nach Pilz", aber sonst für mich nicht eindeutig; in der Wärme zu Hause unangenehm, ich assoziiere aber nichts Konkretes damit.
    Geschmack: auch bei Rötlingen probiere ich nie


    Hutdurchmesser der beiden gemessenen Exemplare: ca 6 cm, Farbe: grau (-braun), stark hygrophan, trocken weißlich, dünn, brüchig; feucht schmierig (auf schlau: Ixokutis?)
    Stiel: weiß, längsfaserig und -streifig, glänzend, sehr brüchig.
    Stiellänge: min 10 cm
    Lamellen: weißlich, ausgebuchtet angeheftet, Schneiden uneben ( wellig) (zumindest bei den 2 untersuchten Ex.)
    Sporen (10 Ex.): 8,6 µm x 7,0 µm, Q = 1,2, meist 5- oder 6-eckig.
    Die Sporen-Messung ist nicht ganz einfach, da an einer Stelle so eine Art Auswuchs ist (= Apikulus?).


    Die Farben auf den folgenden Bildern kommen mir außer bei (5) naturnah vor.


    (1) Exemplar 1+2, jung, Exemplar 2 mit Vertiefung in der Hutmitte


    (2) Exemplar 3+4, alt, Exemplar 4: Hut trichterförmig


    (3) Exemplar 4, Unterseite, Lamellenschneiden uneben


    (4) Exemplar 5, Hut mit Buckel, hygrophan, Rand leicht gerieft, Einkerbungen


    (5) Exemplar 6, Hut trichterförmig, hygrophan


    Meine einzige Hoffnung für die Bestimmung: die meisten Rötlinge sind kleiner, wie ich inzwischen gelernt hatte.


    Erster Ansatz: Die Großpilze Baden-Württembergs (Band 4) (GPBW).
    Probleme habe ich immer dann, wenn nach Zystiden-Strukturen, Schnallen oder dem Sitz der Farbpigmente gefragt wird. In diesem Fall kann ich im Schlüssel nur so vorgehen, dass ich beide Wege gehe.


    Nach einigem "Versuch und Irrtum" und mehrmaligem lesen konnte ich die in Frage kommenden Arten auf drei reduzieren:
    - Entoloma lividoalbum
    - Entoloma myrmecophilum
    - Entoloma rhodopolium


    Da ich die Unterschiede nicht auf die Reihe bekam, habe ich zwar mühsam, aber erfolgreich und sehr lehrreich, die relevanten Eigenschaften abgeschrieben (Word-Datei) und die zutreffenden und definitiv nicht zutreffenden Merkmale markiert. Danach war es klar:


    Gegen Entoloma myrmecophilum spricht, dass bei dieser Art die Schneiden glatt sein sollen.
    Bei E. lividoalbum war es schwieriger: mein bisher einziges Gegenargument sehe ich darin, dass die Trama soll fest sein soll, während sie bei E. rhodopolium ziemlich weich und zerbrechlich sein soll, was für die Exemplare zutrifft.


    Für E. rhodopolium spricht zusätzlich, dass im Schlüssel explizit erwähnt wird, dass der Hut trichterförmig sein kann. Dass E. rhodopolium häufig sein soll, beruhigt mich zusätzlich.


    Im Schlüssel gab es eine Stolperstelle: Bei ersten Schlüssel, der zu den Teilschlüsseln führt, kam ich nur weiter, wenn ich ignoriert habe, dass die Sporen größer als 6-9 µm x 5-8 µm sein sollen, was nicht der Fall war.


    In den GPBW wurden zumindest in diesem Teilschlüssel bei den Arten keine Sporengrößen angegeben. Die im Internet zu findenden wichen zwar voneinander ab, waren aber alle mit meinen Messungen kompatibel.


    Irritierend: beim "Pilzbuch" der Zeitschrift Tintling ist als Hutdurchmesser 2 - 4 cm angegeben, auch auf der Seite von first-nature.com stehen 3-5 cm. Bei den GPBW steht 4-10 cm, so wie es in etwa auch in anderen Beschreibungen steht. Seltsam.


    Bei HORAK kam ich nach diesem ersten Weg zur gleichen Art (Sektion Entoloma der Gattung Entoloma), auch bei GRÖGER.


    Kurz: ich komme zu Entoloma rhodopolium, dem Niedergedrückten Rötling.


    Oder habe ich was falsch gemacht?


    Über Kommentare würde ich mich freuen.


    Viele Grüße
    Lothar


    (Gut dass es heute den ganzen Tag mehr oder minder stark geregnet hat, sonst hätte ich nicht so viele Stunden mit der Frage verbringen können).

    Guten Abend liebe Mitdenker!
    unten habe ich einige Links zum Thema zusammengestellt, darunter auch den von Pablo erwähnten Thread in diesem Forum.


    - Zu Cortinarius cinnibarinus komme ich im Schlüssel in den Großpilzen von Baden-Württemberg (GPBW) dann, wenn ich sage, der Hut ist hygrophan.


    Sind die in Bild 4 abgebildeten Hüte hygrophan, oder ist das eine Verfärbung, weil der Hut trockener wird?


    Edit:
    Die Pilze in Bild 1 und 4 zeigen hygrophanes Verhalten.
    Im folgenden Bild, das von dem Pilz von Bild 1 ein paar Stunden später aufgenommen wurde, ist der Effekt noch stärker:
    http://www.naturgucker.de/?bild=-1351231243


    Bei dem Pilz handelt es sich daher um den
    Zinnoberroter Wasserkopf (Cortinarius cinnabarinus)


    - Zu Cortinarius cruentus komme ich im Schlüssel, wenn ich sage, der Hut ist nicht hygrophan. Leider wird C. cruentus ansonsten in den GPBW nur sehr knapp abgehandelt, da die Art nur aus Frankreich und der Schweiz bekannt war.


    Merkwürdig: Laut dem finnischen Aufsatz ist C. cruentus die gleiche Art wie C. puniceus, die in den GPBW als Synonym zu C. sanguineus angesehen wird, dh. quasi die Laubwaldform von C. sanguineus.
    C. sanguineus = Nadelwald
    C. puniceus (syn. C. cruentus) = Laubwald
    So was ähnliches hatten wir kürzlich zum Thema Grünling diskutiert.


    Die Sporengröße passt nach den GPBW etwas besser zu C. cruentus / puniceus, wenn auch nicht signifikant. In anderen Quellen wird eine größere Streuung der Größe der Sporen von C. cinnabarinus angegeben, so dass auch die gemessenen Werte auch problemlos zu C. cannabarinus passen.


    - C. purpureus und C. phoeniceus haben deutlich schmalere Sporen.



    Zu den anderen Fragen:
    - Reaktion mit KOH:
    Ich hatte das KOH (müsste 10%-ig sein, da von Flechtenbestimmung so verwendet) nicht auf die Huthaut gegeben, sondern ein Stück vom Hut abgeschnitten und in einen Tropfen mit KOH gegeben. Die Huthaut hat sich sofort sehr dunkel (schwarz) gefärbt. Das KOH, das sich auf dem Objektträger befand, hat sich dann rosa verfärbt.


    - Die Farbprobe mit der Löslichkeit der Farbe in Alkohol muss ich noch nachholen.


    Ergänzung
    Zur Farbe Zinnober, auch zur Farbe Rot auf den PC-Bildschirmen:
    http://de.wikipedia.org/wiki/R…_Permanentrot.2C_Feuerrot
    Ich fand das sehr lehrreich. Reines Bildschirmrot = Zinnoberrot.


    Wenn ich Bild (1) nehme und mit der Bildbearbeitung die Farbe Rot wegnehme, ist ein schwarzer Hut zu sehen.


    Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge
    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:


    Lothar



    Links:
    http://www.pilzforum.eu/board/thema-cortinarius--17334
    http://forum.pilze-bayern.de/i…/topic,1104.msg15501.html?
    http://www.mycologia.org/content/104/1/242.abstract


    Zu Cortinarius cruentus und zur Differenzierung innerhalb der Cortinarien:
    http://forum.fungiworld.com/index.php?topic=4979.0

    Hallo Pablo,
    "Wo hast du denn den deutschen Namen "Zinnoberroter Hautkopf" für C. cinnabarinus her?"
    HORAK stellt ihn in die von Cortinarius abgetrennte Gattung Dermocybe = Hautkopf. Einen deutschen Namen gibt er nicht an, es ist meine Ergänzung des Gattungsnames zum Farb-Adjektiv.


    Ich kam auf den Zinnoberroten Wasserkopf, weil die Farbe für mich genauso aussieht wie bei der Zinnober-Tramete (Pycnoporus cinnabarinus),


    Man muss bei den lateinischen Namen unterscheiden zwischen "cinnabarius" = Zinnober, und "cinnamon..." = Zimt. Mit Zimt hat die Farbe dieses Pilzes meiner Meinung nach nichts zu tun, Zimt ist bräunlicher.


    In den GPBW wird die Art nicht zu den Hautköpfen, sondern zu Tulostuma (edit: ) Telamonien gestellt. Hm.


    Was mich stark zweifeln lässt sind die Sporenmaße: die Sporen müssten deutlich schlanker sein. :( Ob das wirklich nur ein Messfehler bei 10 Sporen ist?


    Viele Grüße
    Lothar


    (Muss jetzt weg, melde mich später, sofern mir noch was einfällt.)

    Guten Abend,
    heute habe ich in einem Mischwald (vor allem Rotbuche und Hainbuche) einen auffälligen Pilz gefunden. Ich komme zum Zinnoberroten Wasserkopf / Zinnoberroten Buchen-Gürtelfuß (Cortinarius cannabarinus) = Zinnoberrroter Hautkopf (Dermocybe cinnabarina)


    Standort: nördlicher Vogelsberg, basischer Basalt, Boden lehmig
    direkt neben einer Rotbuche (Fagus sylvatica).
    Geruch: schwach, angenehm
    Geschmack: bei Cortinarien probiere ich nie


    3 Exemplare,
    das am besten entwickelte:
    Hutdurchmesser ca 4 cm, zinnoberrot, hyalin
    Mit KOH färbend (Bild 5)
    Stiellänge ca 8 cm
    Lamellen: zinnoberrot, dichtstehend, mit Lamelletten, angeheftet Edit: die meisten ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend
    Sporen: 8,5 x 5,6 µ
    Die Farben auf den folgenden Bilder kommen mir naturnah vor.


    (1) Die weißen, fädigen Gebilde: Mycelstränge, Wurzeln oder die Binsenkeule (Macrotyphula filiformis)?


    (2)


    (3) Rotes Mycel an der Stielbasis?


    (4) Die beiden anderen Exemplare begleitet von 3 Exemplaren des Gestreiften Teuerlings (Cyathus striatus). Weitere standen in der Nähe.


    (5) KOH auf Hut


    Könnt Ihr das bestätigen oder spricht etwas dagegen / für eine andere Art?


    Viele Grüße
    Lothar

    Hallo LDiabolo,
    ich mache es immer so:


    Text schreiben (Standort etc). Dann Nummer (1) auf neuer Zeile vergeben, Bild hochladen, dann erscheint es unten auf der Seite in der Liste der Fotos. Dann klicke ich bei der Liste rechts auf den Button
    "in den Beitrag einfügen", und schon ist es im Text selbst drin und durch Deine manuelle Nummernvergabe nummeriert.


    Dann wieder: Nummer (2) in den Text einfügen, Bild hochladen, "Bild einfügen". So kommt man am wenigsten durcheinander.


    Ich gehe öfters auf "Entwurf speichern", damit nicht aus blöden Zufall alles im Datennirvana landet, und schaue mir dann mit "Vorschau" die Seite an, und mache dann weiter. Das dauert zwar, aber denjenigen, die antworten, bin ich das meiner Meinung nach schuldig. Außerdem hilft es mir ja selbst, wenn ich weiß, welches Foto jemand mit seinem Kommentar meint.


    Außerdem kann ich mich nur dem Vorschlag anschließen, nur einen Pilz pro Anfrage vorzustellen, maximal aber drei. Es wird sonst auch für Dich selbst zu unübersichtlich.


    Viel Spass bei den Pilzen,
    es gibt da viel zu entdecken, schließlich gibt es mindestens doppelt so viele "normale" Pilze als es "normale" Pflanzen gibt.


    Lothar

    Hallo Anna,
    in den Bestimmungsbüchern und in der Literatur wird noch eine Art genannt, die aber nicht von allen als eigenständige Art anerkannt wird:


    Tricholoma stiparophyllum = Tricholoma pseudoalbum


    Bei fungiworld wird sie als "Weißer Birken-Ritterling" bezeichnet.


    Es gibt auch im Pilzbuch der Zeitschrift Tintling ein Artporträt.


    Bei GRÖGER wird sie als eigenständige Art aufgeführt, bei HORAK und den Großpilzen Baden-Württembergs wird sie nicht von Tricholoma album getrennt, sondern der Name als Synonym zu Tricholoma album aufgeführt. Bei fungiworld werden als Quelle Pilzfloren angegeben, auf die ich nicht zugreifen kann. Dort scheint sie als eigenständige Art aufgefasst zu werden.


    Der Fall ist anscheinend nicht einfach, zumal die Beschreibungen der Art differieren sollen.


    Ich habe zur Zeit eine Tricholoma album s.l. unter einer Birke gefunden, also eigentlich einen Weißen Birken-Ritterling, aber die Beschreibung bei GRÖGER passt nicht so richtig.


    Viele Grüße aus dem windigen Vogelsberg
    Lothar

    Hallo,
    hier ein paar ganz frische Bilder von gestern.


    (1) Hut ca 10 cm Durchmesser

    Ich weiß nicht, worauf die "Warze" auf dem Hut zurückzuführen ist.


    (2) Fraßstelle rötlich


    Wie lange dauert es, bis man eine deutliche rötliche Färbung sieht?
    In den letzten Tagen hat es oft geregnet, Temperatur am Nachmittag zwischen 15 ° und 20 ° , für die Jahreszeit ziemlich warm


    (3) Start um 17:28 (MESZ)


    (4) nach 2 Minuten um 17:30 Uhr, leichte Färbung


    (5) nach 5 Minuten um 17:33


    (6) nach 7 Minuten um 17:35


    Damit leider abgebrochen. Heute morgen war die Schnittstelle grauschwarz.
    Für eine deutliche Rotfärbung muss man also ca 5 Minuten warten, die Verfärbung verläuft deutlich langsamer als die Blaufärbung bei Röhrlingen.

    Hallo Ingo,
    Deine Antwort kam, während ich meine geschrieben hatte. Vielen Dank für den Kommentar.


    Bei der Suche nach P. frondosae habe ich Beiträge vom August diesen Jahres in fungiworld gefunden. Dort wird auf eine genetische Untersuchung hingewiesen, wonach zwischen Tricholoma equestre, der unter Nadelbäumen wächst, und Tricholoma frondosae, unter Laubbäumen, getrennt werden kann. Warum T. frondosae nur unter "broad leaved trees" wachsen soll, ist mir nicht klar.
    Ganz am Schluss des Threads steht, das P. frondosae aus zwei Arten bestehen könnte. Na prima.


    Die Bestimmungsbücher, die ich hatte, sind alle älter.


    Viele Grüße
    Lothar


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Morgen Pablo und Wirderer,
    hört mer uff!


    Gesten habe ich einen weißen Ritterling gefunden. Das war schlimm genug: in jedem Bestimmungsbuch steht was anderes zu Tricholoma album (mit Unterarten, eigenen Arten). Das ist ja fast wie in der Religion mit den Konfessionen und Glaubensrichtungen ;(


    Anscheinend ist das beim Grünling nicht viel anders.
    Großpilze Baden-Württembergs 2001:
    Nur Tricholoma equestre, unter Nadelbäumen, Verweis auf eine französische Quelle, die auch Eiche nennt.


    Horak 2005 (europaweit):
    Tricholoma equestre(L.: Fr) PÜ. Kumm. : Nadelbäume, bisw. Laubbäume. Anmerkung: "Sammelart?" Synonyme bzw. incl. T. chrysophyllum = T. flavovirens (Pers.:Fr) S. Lund


    Tricholoma coryphaeum (Fr.) Gillet: Laubbäume, selten. "Vgl. T. auratum (Paulet:Fr.) Gillet, T. avernense Bon".


    Gröger 2006:
    Tricholoma equestre (L.: Fr.) P. Kumm. : "bei Pinus (ob immer so?) auf sandigem stickstoffarmem Boden"
    + lange Anmerkung zu anderen Arten / Varietäten. Aber eigener Eintrag zu:


    T. equestre var. populinum Mort. Chr. & Noordel. : "bei Populus tremula auf lehmigem, stickstoffreichem Boden".


    Hurra, mit dem richtigen Bestimmungsschlüssel ist alles kein Problem mehr :D


    Tricholoma equestre var. populinum passt! Der Boden stimmt, in der Nähe stehen auch größere Espen, es werden sicher auch kleinere Espen noch näher an den Pilzen an der Böschung stehen.


    Man kann mit finnischen Autoren die Verwirrung aber noch weiter treiben. In einem Forumsbeitrag werden zwei Arten vom Grünling an Hand finnischer Autoren beschrieben. Da ist alles umgekehrt: P. equestre = Laubwald-Grünling und P. auratum = Kiefern-Grünling ;(


    Vielen Dank für den Hinweis!!


    Zum Geruch:
    mein Geruchs- und Geschmackssinn ist ziemlich schwach entwickelt. Ich hatte T. equestre und T. saponaceum gleichzeitig gesammelt und in Arbeit. Außerdem riechen sie auch noch unterschiedlich, je nachdem, ob sie über Nacht draußen liegen oder auch nur kurze Zeit in der warmen Stube.
    Nur eins war klar: beide schmecken sehr muffig, aber nicht bitter oder scharf, jedenfalls während der Zeit, in der ich es ausgehalten habe, darauf rumzukauen.


    Viele Grüße
    Lothar

    Guten Abend,
    zur Zeit scheint es in meiner Region viele Ritterlinge zu geben.


    An hier diesem Standort hatte ich vor kurzem einen Gilbenden Erdritterling gefunden.


    (1)

    Mittelhessen, üblicherweise Boden basisch, Lehm, teilweise Lößlehm, örtlich entkalkt, ca 300 m hoch.


    In der letzten Woche sind hier drei weitere Ritterlingsarten dazugekommen. Ich vermute die folgenden Arten


    Seifenritterling Tricholoma saponaceum
    (Bild 2 - 4)


    Größe: bis ca 7 cm Durchmesser
    Hut feucht: schmierig
    Geruch: nach Seifenlauge, Geschmack: mild, aber muffig, auch nach gefühlt 1 Minute nicht scharf
    Stiel: unten rötlich, nachdem er aus der Erde genommen worden ist


    (2) Standort direkt unter der Eiche (die vor 100 Jahren gepflanzt wurde)


    (3) Lamellen mit Burggraben


    (4) Stielbasis rötlich



    Grünling Tricholoma equestre
    (Bild 5 - )
    Standort: an der steilen Böschung links vom Feldweg. Ehemaliger Schlammteich des Erzbergbaus. Am Hang Birken, aber auch eine Eiche, die ca 6 m hoch ist.


    (5) Ich hatte einen Schwefelritterling erwartet, aber der Geruch hat gefehlt


    (6)



    Schwarzfaseriger Ritterling Tricholoma portentosum
    Standort: zwischen den Grünlingen
    Hut feucht: schleimig
    Geruch: schwach, seifig
    Geschmack: mild, muffig


    (7) Hut kegelförmig, Durchmesser ca 6 cm, Huthaut mit dunklen Fasern


    (8) Stiel im oberen Bereich schwach gelbgrünlich


    (9)


    Ich habe mich bei der Artbestimmung auf die makroskopischen Merkmale verlassen. Vor allem beim
    - Seifenritterling: Rötlichfärbung des Stiels
    - Grünling: fehlender typischer Geruch des Schwefelritterlings
    - Schwarzfaseriger Ritterling: Faserung, Geschmack, gelbgrünliche Färbung


    Spricht etwas gegen die Arten?


    Viele Grüße
    Lothar