Beiträge von Rada

    Bei der heutigen Tour bin ich auf diese hier gestoßen. 5-6 cm Hutdurchmesser, 7-8 cm Stiellänge. Ich tendiere zu L. nuda, kann aber L. sordida nicht ausschließen. Lt. Literatur sind die mikroskopischen Unterschiede gering. Gibt es da ein klares Unterscheidungsmerkmal?
    Die Hutfarbe würde ich außer acht lassen, denn die Kollegen hatten schon einen leichten Trockenschaden.


    Außergewöhnlich dürfte wohl der Erscheinungszeitraum sein. Es war auch kein Einzelfund. An der ersten Stelle standen ca. 15 Exemplare verstreut einzeln, bzw. in der abgebildeten kleinen Gruppe. Gut 100m weiter fand sich nochmal ein einzelnes Exemplar.

    Boah 8|
    Hallo Harald,


    das ist ja mal ne Hausnummer. Wenn ich jetzt noch Ahnung von Cortinarien hätte, könnte ich Deinen tollen Bericht noch mehr würdigen.
    So bleibt nur ein Dankeschön für die vielen Fotos und Informationen.


    Ach, und ein kleiner Hinweis :)


    So, und diesen Pilz darf ich Euch leider nicht mehr zeigen,
    weil das System dieses Forums hier reklamiert,
    ich sei so unverschämt, mehr als 50 Bilder in einen Beitrag laden zu wollen.
    Auch den sehr hübschen C. dolabratus und anderes nicht mehr...
    Ja, dann halt...
    Dieses Forum rechnet eindeutig nicht mit wirklichen Cortinarien-Fantikern...


    In 99,9 % aller Fälle reichen die 50 Bilder. Manchmal, auch bei mir, leider eben nicht. Aber man kann die Software austricksen.


    Zunächst schreibt man seinen Bericht und lädt die Bilder hoch. Man muss die Bilder dann aber in den Beitrag einfügen, aber das hast Du vermutlich ja sowieso getan. Und nu kommt der Trick.


    Man markiert den Beitrag vor dem absenden ab Bild Nr. 49 oder weniger. Dann kopiert man den markierten Bereich und löscht diesen. Nun den gekürzten Beitrag absenden.
    Nachdem dieser erschienen ist, geht man auf "Antworten" und fügt den zuvor kopierten Teil einfach als Antwort ein. Der Bericht erscheint dann als ein Beitrag mit allen Bildern. Lediglich an der Kopierstelle erscheint ein dünner, schwarzer Strich, der aber nicht stört. So kann man theoretisch ein paar hundert Bilder einstellen, muß immer nur kopieren, bis zur erlaubten Zahl Bilder löschen, absenden, antworten und den Rest wieder einfügen. Ist ein bisschen umständlich, aber das ist das Pilzesuchen ja auch. ;)


    Aussehen tut das dann wie in diesem alten Thread:


    https://www.pilzforum.eu/board…festival-xxvii-waterworld


    Über Durella connivens sieht man den dünnen Trennstrich.

    Hallo Heide,


    das sind wunderschöne Fotos. Bei Euch scheint die Natur mindestens zwei Wochen wieter zu sein, als bei uns.
    Zu Deiner Frage: Nein, die Prachtbecherlinge kann man nicht makrsokopisch sicher trennen. Leider.


    Aber ich bin gespannt, was bei Deiner Phantomjagd herauskam.


    PS. Anemonenbecherlinge sind auch ein Phantom.

    Hallo Nobi,


    das hat nichts mit Spielverderberei zu tun. Das ich nicht 100% sicher war zeigt ja meine Frage nach der 256-sporigen leporinum.


    Allerdings wird dieser Fund mit einem .cf versehen, denn ich bin bei beiden nicht sicher.


    A. leporinum habe ich schon mehrfach gefunden, jedoch immer mit wesentlich größeren und schlankeren Sporen. Bei den bisherigen Funden lag der Quotient um 1,7, hier zwischen 1,4 und 1,5. Das macht sich auch optisch durch die gedrungener erscheinenden Sporen bemerkbar. Außerden sitzt bei den bisherigen Funden eine Caudae fast zentriert auf dem Pol, während bei jetzigen Fund beide Caudae stark seitlich versetzt sind. 256 Sporen sprechen zunächst, ohne Deine Info, klar für A. japonense. Das relativiert sich natürlich, wenn A. leporinum auch mehr als 128 Sporen haben kann.
    Dann ist da aber noch die Sache mit den Seten.
    Bei Podospora wissen wir, dass ein vorhandensein oder fehlen von Seten kein hartes Bestimmungsmerkmal ist. Bei Arnium ? Doch auch hier gibt es einen Unterschied zu meinen bisherigen leporinum-Funden. Diese sind wesentlich stärker mit Seten besetzt, als dieser Fund.


    Alles in allem, hätte dieser Fund keine Seten, würde ich A. leporinum verteidigen. Es gibt einfach zu wenig Informationen über die Variationsbreite beider Arten. Und nach der Analyse von Kruys, Huhndorf und Miller liegen sie auch genetisch sehr eng beieinander. Klärung würde hier wohl nur eine Sequenzierung bringen, allerdings im Falle einer Bestimmung als A. japonense mit dem wahrscheinlichen "Erfolg", dass alle nicht sequenzierten Funde von A. leporinum nachträglich mit einem Fragezeichen zu versehen wären. Da lassen wir es lieber bei dem Setenunterschied und einem kleinen Fragezeichen. :)

    Mal wieder auf Kaninchenkuddeln von der Grube Cox, die schon so einiges an interessanten Arten gebracht hat.


    Von den 256-sporigen Arnium gibt es m.W. nur zwei, absimile und japonense. A. absimile soll keine Caudae haben, fällt also weg. Nach der Beschreibung von Furuya & Udagawa (1976), die ich mal mit angehängt habe, passen die Mikromerkmale ebenfalls sehr gut.
    Das einzige was mich unsicher macht, sind die Seten. Oder gibt es eine 256-sporige Variante von A. leporinum ?



    Den Rest erzählen die Fotos.

















    Hallo, Ralf!


    Es kann aber auch sein, daß Scheibenlorcheln unbedingt Substrat benötigen, das vorher von einer zertifizierten Hexe verzaubert worden ist.
    Insofern... Wie oft warst du zB mit Melanie auf der Runde?


    Jetzt wo Du es sagst. :/

    Dank Euch allen für die netten Kommentare. Bitte seht mir nach, wenn ich nur auf wenige eingehe, obwohl ich mich über jeden einzelnen sehr freue.


    Wenn die Sporen sich analog zu Urnenbechern oder Frühjahrslorcheln entwickeln, dann werden die tatsächlich erst dann reif, wenn von den Fruchtkörpern nur noch ein stinkender, halbflüssiger Brei übrig ist. Hol' dir mal in drei Wochen noch eine Probe. ;)


    Das könnte des Rätsels Lösung sein. Die Phantome vermehren sich nicht über Sporen sondern werden von einer außerirdischen Intelligenz mal da , mal dort hin gebeamt. :D



    ...ganz toll geschrieben - und wie spannend, daß ich theoretisch auch so was Tolles hier bei mir um die Ecke finden könnte! Aber gerade geht mir auf, was ich an meinem Greenhorn-Status so schön finde: für mich ist ja fast jeder gefundene Pilz ein Erstfundabenteuer, egal wie selten oder häufig. Ich glaub, daß die Pilzkenner sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen werden - aber ich habe letzte Woche den ganzen Abend auf Wolke 17 geschwebt, nur weil ich zum erstem Mal im Leben Teuerlinge gefunden hatte... Anfänger in irgendetwas zu sein kann ja manchmal so großartig sein =o))
    Ich wünsch Dir noch ganz viele weitere so schöne Funde, Rada! (Und mir, daß ich dann Deine Berichte darüber anschauen kann...) Freue mich schon auf die nächste gemeinsame Exkursion, LG, Beate.


    Da lacht keiner, Beate. Zumindest nicht aus, sondern höchstens mit. Wer kann sich nicht mehr an die Anfänge erinnern? Du wirst dieses Jahr viel Grund zum freuen haben, versprochen.



    Dann nimm halt ein paar Frühlings-Weichritterlinge und tritt drauf. Schon hast Du Scheibenlorcheln. :)



    Boah Ralf, unglaublicher Beitrag mit unglaublichen Funden. Wir haben habe meinem inneren Schweinehund getrotzt - wie immer- aber eine Belohnung, nicht mal eine nicht existente Nichtbelohnung hat sich nicht ergeben. Nur Wasser von oben und von unten. Was habe ich falsch gemacht.


    Nix. gar nix hast Du falsch gemacht. Ich glaube, bestimmte Arten kann man nicht finden, sie finden Dich. Vorausgesetzt man ist zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.

    Jeder kennt sie, die Phantome in der Welt der Pilze. Morcheln zu Beispiel, der blaue Rindenpilz, der glänzende Schwarzborstling, von diversen Ascomyceten ganz zu schweigen.
    Die Rede ist von Pilzen, die man auf Fotos sehen kann, die in der Literatur beschrieben sind, die augenscheinlich überall gefunden werden, die es aber in Wirklichkeit gar nicht gibt. Jedenfalls sucht man sich seit Jahren die Augen danach aus, durchstreift passende Biotope per Fahndungsraster, aber nix, nada, null.


    Aber ich will von Anfang an berichten.


    Gestern war so ein richtiges Schietwetter. Regen, Wind, dunkel. Hab den ganzen Tag auf der Couch gegammelt oder Dungis mikroskopiert. Heute das selbe Wetter. Wieder den ganzen Tag in der Bude hocken ? Nee, dann lieber die Gassi-Runde mit den beiden Fußhupen laufen. Die freuen sich bestimmt, wenn es raus geht.


    Beide fläzen sich auf der Couch, bewegen sich nur um eine andere Schlafstellung einzunehmen.


    "He Ihr faulen Säcke. Auf gehts raus in den Wald. Mäuse fangen, Bäume anpinkeln, Wildschweine fangen."


    Biene, die junge Dame hebt ganz leicht den Kopf. Grad so weit dass sie aus dem Wohnzimmerfenster schauen kann. Ein kurzer Blick nach draußen. Ein Blick in meine Augen. Ich lese in ihren die Frage, ob ich noch alle Latten am Zaun habe. Der andere hebt nicht mal den Kopf, tippt sich nur mit einer Kralle an die Stirn.


    Na gut, dann halt nicht. Geh ich halt alleine. Große Lust auf eine ordentliche Exkursion hab ich aber auch nicht. Ich beschließe, die Gassi-Runde alleine zu gehen. Die fängt 200 Meter hinter dem Haus an und führt auf einen Rundweg durch den Fichtenwald. Wie oft ich die schon gelaufen bin ? Mal sehen. Sicher jeden zweiten Tag. Sagen wir 180mal im Jahr. Seit 50 Jahren, eher noch etwas länger. Also run 9000 mal. Ein paar hundert rauf oder runter. Sommer wie Winter, morgens, mittags, abends und sogar nachts. Ich kenne dort jede einzelne Tannennadel, fast jedenfalls. Kein Zentimeter Böschung, den ich nicht schon hundertmal abgesucht habe, kein morscher Stubben den ich nicht umrundet, kein Ast, den ich nicht schonmal aufgehoben hätte.
    Die Linien meiner Handflächen sind mir fremder, als dieses Stück Wald.


    Wenn ich dem Wunsch nachgehe etwas Neues zu entdecken, das wäre der allerletzte Ort an dem ich danach suche. Was könnte das auch sein? Ein frisches Häufchen von Hasso, der mit seinem Frauchen ebenfalls diesen Weg täglich abläuft. Ein Tannenzapfen, den der Sturm gestern Nacht vom Baum gefegt hat. Das wären schon die Highlights.


    Eagl, Hauptsache mal raus aus der Bude. Warum ich den Rucksack und die Kamera mitnehme? Keine Ahnung. Gewohnheit? Unverbesserlicher Optimismus? Instinkt?


    Die Runde beginnt wie tausende zuvor. Ein paar Fichtenzapfenrüblinge, ausgelutschte Stäublinge, drei frische Rauchblättige Schwefelköpfe sind schon bemerkenswert. Mal auf die Lichtung, die der Sturm vor ein paar Jahren geschlagen hat. Vielleicht finden sich ja ein paar Rehkuddeln, die ich noch nicht kenne.


    Und dann stehe ich vor dem alten Fichtenstubben und kann es nicht glauben. Scheibenlorcheln !!!! Jedes Jahr gesucht, aber noch nie gefunden. Sicher ein Dutzend, noch ganz jung. Ein Pilz, den es in Wirklichkeit nicht gibt. Hier, an der Gassi-Runde. Ich bin überwältigt, schaue mich um ob ich nicht aus versehen ganz woanders hingegangen bin. Schaue wieder auf den Stubben. Sie sind tatsächlich noch da. Keine Fata Morgana.


    Es folgt ein Prozedere dass wohl jeder kennt, der einen persönlich ganz besonderen Fund gemacht hat und diesen auch fotografieren will. Egal wie kümmerlich der Fund ist, wie unansehnlich oder unzugänglich. Da wird das Objekt der Begierde freigelegt. Was sind schon ein paar Brombeerdornen in den Fingern. Man kniet im Matsch, stützt sich mit den Ellenbogen auf die nasse Erde. Das Stativ versinkt halb im Schlamm. Egal, das muss so gut wie möglich fotografiert werden. Klick, Klick, Belichtung ändern, Perspektive ändern. Nochmal zurück und mit Blitz. Aufhellen, abschatten. Zur Sicherheit das Ganze nochmal von vorne. 50 Fotos sind da gar nix. Nach einer halben Stunde ist es genug. Knie und Ellenbogen sind durch und durch von Wasser und Matsch getränkt. Aber das war ´s wert.





    Kamera verstaut, ein paar Belegexemplare eingedost und weiter gehts.


    Aber nicht sehr weit, nur ein paar Meter. Da stehen nämlich noch mehr. Größer und schöner als die ersten. Frei von Brombeeren und anderem Gesträuch. Also Rucksack runter, Kamera raus und das Ganze erneut. Nur etwas einfacher und angenehmer, aber immer noch nass.


    Diesmal dauert es nur eine Viertelstunde bis die 50 Fotos im Kasten sind. Wieder eine Probe mitgenommen und weiter.






    Immer wieder sehe ich hier und da Scheibenlorcheln. Die kann ich doch all die Jahre nicht übersehen haben. Nein, unmöglich. In Gedanken noch mit den Phantomen beschäftigt, fällt mein Blick auf den Boden.
    Was zur Hölle......??????


    Das kann doch jetzt nicht wahr sein.


    Der kleine Erdstern ist zwar kein richtiges Phantom, denn immerhin hat meine Frau bei einem Spaziergang mal so beiläufig erwähnt: " Och kuck mal, das sieht aber lustig aus" und meinte damit einen einsamen Kleinen Erdstern, der genau auf Augenhöhe an der Böschung stand. Auch nach dem habe ich mir in den Folgejahren die Augen weggesucht. Und jetzt stehen sie da. Frei, direkt am Weg, unübersehbar. Natürlich nur noch Mumien, aber immerhin. Diesmal geht das fotografieren schnell, denn starker Wind ist aufgekommen und die Altfichten neigen sich bedenklich. Überall herumliegende Fall- und Knickstämme als Folge des letzten Sturms mahnen, den Wald zu verlassen.



    Und kurz vor dem Ende des Rundweges stehe ich erneut vor Scheibenlorcheln. Noch größer, noch schöner, noch mehr. Unfassbar, aber leider nur gewöhnliches Zeugs. :) Trotzdem noch schnell ein paar Fotos geknipst und raus aus dem Wald.



    Was lehrt mich das ?


    Egal, wie häufig andere einen bestimmten Pilz finden. Der erste Eigenfund ist immer was besonderes.


    Egal, wie oft man bestimmte Wege geht oder bestimmte Stellen aufsucht, man kann immer noch was Neues entdecken.


    Egal wieviele Fotos man vom ersten Fund macht und wieviel Mühe das bereitet, danach findet man bessere und schönere.


    Egal wie banal ein Fund ist, man kann immer eine recht lange Geschichte drüber schreiben. :D





    Ach ja, natürlich habe ich mikroskopiert. Seltsamerweise waren alle Proben noch unreif und keine Spore zu finden. Daher ist die Bestimmung rein makroskopisch und kann sich, zwar unwahrscheinlich, aber noch ändern. Wäre aber egal, denn auch dann wäre es ein Erstfund.

    Hans, ich meine nicht die Keimspalte, obwohl das auch interessant wäre. Ich meine die Septierung zwischen den einzelnen Sporenzellen. So wie hier bei Sporormiella aufgezeigt.


    Hallo Hans,


    ich bin da ob der Septierung zunächst in Zweifel gekommen. Ich kenne P. typharum nur mit schräger Septierung, während die bei Deinem Fund parallel ist. Die Mikrodaten passen jedoch auf P. typharum. Wenn man dann bei Cain nachschlägt, findet man bei den Sporenzeichnungen auch solche mit paralleler Septierung.
    Liest man den Text, so schreibt er "meist mit paralleler Septierung, selten leicht schräg", seine Zeichnungen zeigen aber mehr schräge.


    Wie auch immer, P.typharum sollte passen.

    ein paar Jahre später nach dem großen Aufräumen nur zwei Kilometer entfernt


    Hallo Claudia,


    danke für die Eindrucksvollen Fotos. Ich muss gestehen, dass mir das Herz lacht wenn ich so etwas sehe. OK, für die Pilze mag das erst einmal negativ erscheinen, vor allem für die Speisepilze. Wenn man sich jedoch das letzte Bild anschaut kann man schon erahnen, wie die Artenvielfalt gradezu explodiert. Für die Biodiversität ist es ein Segen, wenn solche Monokulturen umgelegt werden.

    Hallo Ulla,


    Danke für die Bestimmungshilfe. Hab nochmal nachgeschaut. Kristalline Strukturen konnte ich nicht erkennen. Die müssten dann ja sternförmig, oder oktaedrisch sein. Also wird das wohl Didymium difforme sein.

    Hallo Hans,


    eine mittlere textura intricata hättest Du erkannt, die ist rechtdeutlich ausgebildet. Also ist Dein Fund P. fimeti. Jedenfall nach meinem Dafürhalten.

    Danke Ralf für Deinen Erklärungsversuch bezüglich des Laubabwurfes bei den Buchen. Er wäre plausibel, sofern es sich hier um Hainbuchen handeln würde. Aber die Buchenbestände, die es hier gibt, sind durchweg Rotbuchen-bestände. Das ist gesichert. Der Wind ist es auch nicht, denn die Blätter sitzen fest, als würde es sich um vitale angewachsen Blätter handeln.


    Hallo Claudia,


    nun es war weniger ein Erklärungsversuch, als eine Erklärung. :)


    Ich stimme Dir jedoch zu, dass das nicht den Laubbehalt der Rotbuche erklärt. Denn diese ist tatsächlich und im Gegensatz zu den Vorgenannten eine einheimische Art. Sie wurde lediglich mit der letzten Eiszeit in den Mittelmeerraum zurüchgedrängt und hat sich danach wieder zu uns ausgebreitet.


    Möglicherweise steht das festhalten des Laubs bei Rotbuchen mit einer anderen Beobachtung zusammen, die ich in den letzten Jahren verstärkt mache. Nämlich dass vornehmlich bei jüngeren Rotbuchen die Blätter schon im Juli beginnen, vom Rand her abzusterben. Und das betrifft die meisten Blätter. Sie sterben aber nicht völlig ab, sondern bleiben in der Mitte grün. Auch das ist ein bisher für mich ungeklärtes Rätsel. Pilze kommen nicht in Frage, vielleicht Viren, die langen Trockenperioden der letzten Jahre oder Bodenbelastung, wer weiß. Gut möglich aber, dass solche gestörten Blätter dann später auch den Prozess der Abnabelung nicht durchführen können. Ich werde mir das dieses Jahr mal notieren und schauen, ob die Blätter im Winter hängen bleiben.

    Hallo Beate,



    Solche Hächselhaufen solltest Du im Auge behalten, da kommen das ganze Jahr über interessantes Sachen. Bald können dort z.B. Spitzmorcheln erscheinen. Und Du musst mir nicht danken, mir machen gemeinsame Exkursionen ebensoviel Freude wie den Teilnehmern. :)

    Hallo Claudia, Hallo Markus,


    zuerst mal eine Erklärung für Markus.


    Naturverjüngung bedeutet, dass sich die Bäume m.o.w. selbst durch Samenflug pflanzen. Es wird also kaum oder nur sehr wenig angepflanzt. Und wenn, dann eben nicht in Form einer Monokultur sondern gezielt und verstreut diverse Arten. Das Ziel ist genau das Gegenteil einer Monokultur, also ein artenreicher Wald mit allen Altersstufen.


    Claudia.


    Das manche Laubbäume ihr trockenes Laub im Winter teilweise behalten, liegt an der ursprünglichen Herkunft und ist genetisch veranlagt. Es betrifft auch eigentlich nicht die Buche, sondern die Hainbuche, die zu den Birkengewächsen gehört. Die Hainbuche kommt ursprünglich aus südlichen Gefilden und ist dort Immergrün. Das gleiche gilt übrigens für die Traubeneiche, die auch aus südlichen Ländern stammt.
    Diese Bäume behalten also im ursprünglichen Verbreitungsgebiet ihr Laub und haben es nicht nötig, sich im Winter kahl zu machen. Darum werfen sie ihr Laub auch nicht gezielt ab, vielmehr sterben die Blätter durch die Kälte. Der Abnabelungseffekt, wie er bei heimischen Bäumen geschieht, findet so nicht statt. Und darum bleiben die abgestorbenen Blätter oft fest an den Ästen hängen.


    Was die Pilze angeht, bist Du schon auf dem richtigen Dampfer. Je größer die Artenvielfalt der Bäume eines Waldes, um so höher ist auch die Anzahl der dort vorkommenden Pilzarten. Allerdings, und auch das hast Du richtig beschrieben, sind Naturverjüngungen meist sehr dicht und recht unzugänglich. Denn neben den Bäumen wachsen dort zunächst viele Sträucher, Stauden und sehr gerne auch Brombeeren. Die vollle Biodiversität erreicht so ein Wald auf Kahlschlägen erst, wenn sich die verschiedenen Altersklassen gebildet haben. So nach 30 - 50 Jahren aufwärts. Durch das immer dichter und höher werdende Kronendach geht der Lichteinfall am Boden zurück und Sträucher und Kräuter werden weniger. Beschleunigen lässt sich das, wenn man alte Bäume in lockerem Verbund stehen lässt, also die höchste Alterstufe bestehen bleibt.

    Die Überschrift fiel mir leicht, sind mir doch fast alle Schleimer unbekannt. :) Ich hoffe jedenfalls, es ist ein Schleimpilz.


    Der hier wächst auf dem Dung der Kanadagans. Viel dazu erzälen kann ich nicht, nicht mehr als die Bilder zeigen.


    Kann da ein Name dran ?







    Hallo Hans,


    bei solchen Funden ist man meist geneigt, automatisch P.fimeti dranzuschreiben.Und meist ist das auch so.
    Trotzdem sollten man immer mal einen dünnen Querschnitt des Expipulums machen und schauen, ob dieses einlagig ist, oder eine mittlere Schicht textura inricata hat.
    Ist das bei Deinem Fund nicht der Fall, das Exipulum also einlagig, dürfte P. fimeti bestätigt sein. Die Sporenmaße sind zwar grenzwertig groß, passen aber.
    P. granularis kenne ich makroskopisch anders, mit deutlich kleiiger Außenseite und mit einfachen Paraphysen.

    Hallo Nobi,


    danke für die Literatur. :thumbup:


    Ich muss gestehen, das auch schon öfter beobachtet zu haben. Ich glaube, ich hatte das sogar hier im Forum schon einmal geschrieben. Die Geschichte hier sollte das nur nochmals auf lockere Art aufzeigen. Möglicherweise steckt da aber mehr dahinter als ein zufälliges Wachstumsphänomen. Ich bleib da mal dran.


    Was für eine Geschichte... und ich überlege immer noch lieber Ralf... LG Wolfgang


     
    Hallo Wolfgang. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass Du auch hier bist. Sehr schön. :thumbup:
    Mein Angebot steht übrigens immer noch. ;)



    Hallo Ralf,


    sehr nett beschrieben und interessant obendrein.


    LG Karl


    Danke Karl.



    Lieber Hans,


    Lasiobolus und Trichobolus unterscheiden sich vor allem durch das fehlende "T" bei Lasiobolus. :D



    Interessanter Fototrick mit den dextinoiden Haaren und Apos. Sieht fast echt aus. :evil: Hätte ich dir auch fast abgenommen. :saint: :evil: :giggle:


    Verdammt. Zwei Stunden arbeit mit dem Fotoshop umsonst. :nana: