Wäre es nicht möglich, dass die Sporen einfach über Jahrzehnte (oder noch länger) fruchtbar bleiben können und dann ihre Chance abwarten? Das gibt es doch bei den Pflanzen gelegentlich auch...
Das gibt es sicher. Ob es aber bei so hochspezialisierten Arten aus evolutionärer Sicht Sinn macht, ist fraglich. Pflanzensamen, die viele Jahrzehnte überdauern, sind extrem robust und haben eine sehr widerstandsfähige Außenhülle. Sie warten an einem geschützten Platz, bis die Bedingungen zum keimen geeignet sind.
Pilzsporen sind dagegen eher fragil. Zudem nutzt es der Spore nichts, auf einem zukünftigen Brandplatz zu landen, denn sie würde beim Feuer zerstört werden. Ergo müssten diese Sporen in der Gegend vagabundieren, vielleicht getrieben vom Wind. Sie wären also permanent der Witterung ausgesetzt.
Ich denke eher, dass der Boden durchzogen ist mit Primärmyzelen, die dann vielleicht über Jahrzehnte auf ein Feuerchen warten. Wenn es dann brennt, regt das die Primärmyzele an, weiter in die erkaltete Brandstelle zu wachsen bis sie auf ein geeignetes Myzel des anderen Geschlechts stoßen. Und dann gibts "Pilze". Die Asche braucht es ergo nur um Fruchtkörper zu bilden, nicht um zu überleben.
Das ist natürlich völlig spekulativ.
Ein wenig grinsen muss ich bei dem Gedanken, dass die gestern gefundenen Pilze möglicherweise Nachkommen derjenigen sind, die durch den in meinem kindlichen Leichtsinn entfachten Waldbrand fruktifizieren konnten. 
Das würde die Nackenschläge und die anschließende heftige (und natürlich völlig vergebliche) Gardinenpredigt im Nachhinein mildern.
[hr]
Dir gegenüber bin ich eindeutig im Vorteil, nahezu jeder meiner Funde ist Neuland für mich
., du begegnest halt sehr oft den "kenne ich eh schon" Pilzen 
Erst mal Danke für das Lob und die guten Wünsche.
Allerdings begegne ich nicht weniger häufig Pilzen, die sich einer Bestimmung (noch) hartnäckig widersetzen. Täublinge, Faserlinge, Tintlinge, Cortinarien, Rißpilze und viele, viele andere bieten reichlich Material für Neuland. Das hört nie auf, zum Glück.:)
[hr]
Ahoi, Ralf,
da drücke ich die Daumen für's künftige Niederknien
und sage Glückwunsch zur melaloma!

LG
Peter
Alles anzeigen
Danke, Danke. Nette Worte mildern das blöde Gefühl darüber, von Spaziergängern ob der blauen Mülltüte als Unterlage und dem in den Himmel gestreckten Hintern, für einen obdachlosen Muslim gehalten zu werden.:D
[hr]
Kein "Feuer-machen-dürfen" ist ja eine Erfindung der letzten 50 Jahre.
Davor hatten Brandstellenpilze sicher nicht dieses Problem, geeignete Standorte zu finden.
Ich hatte mir auf jeden Fall auch schon mal Ralfs Gedanken gemacht und finde genauso, dass Feuerstellen zur Natur gehören.
Ich weiß auch nicht, warum solche primitiven Angelegenheiten von den zuständigen Stellen nicht verstanden werden.
Schutz vor Waldbrand in allen Ehren und richtig, aber Totalverbot für offenes Feuer? Und dann womöglich noch mit der scheinheiligen Ausrede der Luftverpestung und Klimaschutz?
VG Ingo W
Alles anzeigen
Das liegt wohlmöglich daran, dass die zuständigen Stellen nur sehr selten von Menschen besetzt sind, die sich mit der Natur auskennen. Die sehen im Feuer nur Zerstörung, nicht aber die Quelle neuen Lebens.
Und nicht zuletzt ist es eine Frage des Geldes. Ein Brand kostet Geld. Entweder die Versicherung oder den Waldbesitzer. Und da bilden sich sehr schnell Lobbys, die den monetären Schaden zu vermeiden suchen, was dann in Regelungen, Verboten und Gesetzen mündet. Die Natur spielt dabei keine Rolle.
So scheitert (bisher) das von mir vorgeschlagene verbrennen von zu entfernendem Buschwerk in einem Naturschutzgebiet daran, dass durch Funkenflug eventuell woanders ein Brand ausgelöst werden könnte. Angst vor Schadensersatzansprüchen halt.
[hr]
Wäre es nicht möglich, dass die Sporen einfach über Jahrzehnte (oder noch länger) fruchtbar bleiben können und dann ihre Chance abwarten? Das gibt es doch bei den Pflanzen gelegentlich auch...
Das ist meiner Meinung nach sowieso eine hochinteressante Frage.
Schnecken und deren Verdauungstrakt überleben sie ja, hab ich irgendwo gelesen. Uns vielleicht auch ? Da würde ich gerne Näheres wissen... falls dieses Wissen denn existiert.
Liebe Grüße,
Markus
Alles anzeigen
Dazu wären sicher langwierige und aufwendige Forschungen nötig. Da dahinter jedoch kein Gewinn steht, wird das niemand finanzieren wollen. 