Hallo Sven,
ich zitierte das Pilzbüchlein BLV Handbuch Pilze von Ewald Gerhardt
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- Und in seiner neueren Ausgabe "Der große BLV Pilzführer (2001)" schreibt Gerhardt:
Vorkommen:
IX - XI; auf am Boden liegenden oder vergrabenen Laubholzästchen, besonders Birke oder Erle, einzeln bis gesellig wachsend, zerstreut.
Grüße
Gerd[hr]
Hallo zusammen,
hier das angekündigte Ergebnis meiner Recherche:
- Man sieht, dass die Substratangabe und auch die Häufigkeit von den Autoren etwas unterschiedlich bewertet wird und es vermutlich deutliche regionale Unterschiede gibt:
[1] G.J. Krieglsteiner (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Bd. 2; Ulmer Verlag
- Substrate:
---> Laubholz, vor allem Rotbuche(92Fundmeldungen), in weitem Abstand gefolgt von Hasel (18) und Erle(16). Weite Substrate sind Ahorn (10), Eiche (7), Birke (3), sowie Hainbuche, Linde Weißtanne (je 1) und indet. Laubholz (6).
- Ökologie:
---> Am Boden auf liegendem morschen Ästen und Zweigen, in manchen Jahren häufig, besonders nach ergiebigen Regenfällen.
- Verbreitung in BW:
Insgesamt mäßig verbreitet. In naturnah verbliebenen , bodenfrischen Laubwäldern über Kalk und Mergel (Mittlere und Ostalb), untere Gäu- und Keuperlandschaften mit deutlichen Verdichtungen, ansonsten sehr zerstreut bis selten, fehlt weitgehend auf basenarmen, sauren Silikaten (Schwarzwald) wie auf zu sommertrockenen Böden ...
- Verbreitung BRD:
In Deutschland von der dänischen Grenze und den Nordseeinseln bis in die südlichen Kalkalpen, jedoch (Wie in BW) sehr unregelmäßig verbreitet.
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[2] J. Breitenbach/F. Kränzlin (1986): Pilze der Schweiz Bd. 2, Mykologia Luzern
- Standort:
---> Auf totem, berindetem und unberindeten Holz von Alnus viridis (Grünerle), nach Lit. allgemein an Laub- und Nadelholz. Sommer bis Herbst. Nicht häufig, standorttreu, jedoch jahrelang ausbleibend.
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[3] Roger Phillips (!982): Das Kosmosbuch der Pilze
- Auf modernden Zweigen und Ästen von Laub- und Nadelbäumen. Am häufigsten an Buche. September bis Dezember. Ziemlich selten.
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[4] J.E. Lange und M Lange (1962): Pilze; BLV Bestimmungsbuch
In Laubwald auf Zweigen und Laub, oft in Scharen. Stellenweise recht häufig, besonders spät im Jahr
[5] Michael –“ Hennig –“ Kreisel (1986): Handbuch für Pilzfreunde Band II
- September bis Oktober in sumpfigen Wäldern auf vermodernden Ästen der Erle.. Zerstreut
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[6] H.E. Laux (2001): Der große Kosmos Pilzführer
- September bis Dezember, meist einzel oder in kleinen Gruppen auf im Fall-Laub liegenden modernden Laubholzzweigen; ziemlich selten
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[7] E. Gerhardt (2001): der große BLV- Pilzführer
- September bis November, auf an Boden liegenden oder vergrabenen Laubholzästen, besonders von Birke und Erle, einzeln bis gesellig wachsend, zerstreut
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[8] W. Jülich (1984): Die Nichtblätterpilze, Gallertpilze und Bauchpilze; Kleine Kryptogamenflora Bd II b/1
- Auf Laubholz von e.g. Alnus, Betula, Carpinus, Fagus, Quercus, Ulmus
- e.g. A, CH, CS, D, DK, Estl. F, GB, NL, PL, S, SF
Grüße
Gerd
Ingo:
-Danke für deine Angaben zum Substrat und Vorkommen in Süd-Thüringen.
- Neben der Kümmerform M. fistulosa var. contorta sollte man auch noch M. rigida erwähnen, eine "seltene Art mit rauhhaariger, langer Wurzel" erwähnen.
Zitat von KRIEGLSTEINER (BW-Atlas)
Wer wie Verf. über Jahrzehnte hinweg Tausende von Frischexemplaren an vielen Fundstellen kritisch verglich, wird kaum umhin kommen, das angegebene Trennmerkmal zwischen M. fistulosa und M. rigida als bestenfalls witterungsbedingte Ausprägung derselben Art zurückzuweisen und das Taxon –žvar. contorta–œ als reine Hungerform der M. fistulosa anzusehen.