Beiträge von Gernot Friebes

    Hallo Andreas,


    "ich weiss nicht was du hast?! Aus vermadeten Pilzen kann man schliesslich mit dem Mixstab eine prima Suppe machen! Einfach mixen, etwas verdünnen, erhitzen - fertig! Die Maden geben noch einen guten und intensiven Pilzgeschmack zusätzlich ab." - Keine Angst, so würde ich es nicht sehen, aber leider gibt es viele andere Leute, unter anderem auch Köche (was neben mangelnden Putzen ein Grund dafür ist, dass ich Pilze in Gasthäusern nicht so gerne esse. Einmal ist es mir z.B. passiert, dass die Käfer nebst Nadelholzresten in der Pfifferlingssauce schwammen), die genau diese Einstellung haben. Man lässt nicht umsonst die ältesten und weichsten Pilze im Wald stehen, auch wenn sie beim Rückweg oftmals fehlen ;).


    Und schliesslich ist es oft sehr schwierig, Leuten zu erklären, dass sie sich bei ihren alten, weichen, von aussen sichtlich vermadeten Steinpilzen leicht auch mal eine Lebensmittelvergiftung zuziehen können, vor allem wenn sie die Pilze daheim auch noch ein paar Tage aufbewahren. Dann bekommt man halt als Antwort: "Na, der so schön und gross, der kann net schlecht sein. Ausserdem hob' I den gfundn und des woar des einzige heut im Wald."
    Jedem das seine...


    Schöne Grüsse!

    Hallo mmausl,


    bei deinem Pilz handelt es sich um den Gelben Faltenschirmling (Leucocoprinus birnbaumii).


    Er kommt fast ausschliesslich in Blumentöpfen, Gewächshäusern, etc. vor und ist absolut ungiftig. Auch deiner Pflanze schadet er nicht, da er sich nur von totem organischem Material ernährt (in deinem Fall Blumenerde). Lass ihn am besten stehen, er ist 1. eine Zierde für jeden Blumentopf und 2. verschwindet er genau so schnell wie er gekommen ist. Das weisse Pulver unter dem Pilzhut ist übrigens das Sporenpulver des Pilzes.


    Schöne Grüsse!

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas

    Hast du davon noch ein Bild


    nein, habe ich leider nicht, denn als ich den im Zuge einer Pilzexkursion gefunden habe, hatte ich meine Fotoausrüstung noch nicht.
    Er hatte übrigens auch allgemeine Verwunderung bei den Exkursionsteilnehmern hervorgerufen ;).


    Schöne Grüsse!

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas

    Könnte es nicht sein, daß sich da oben mal Pilze von einer anderen Gattung z.b. ein Wiesenchampion bilden oder wachsen können


    Grundsätzlich können auf so einem Substrat schon Pilze wachsen, ob Wiesenchampignon wage ich aufgrund der dünnen Erdschicht zu bezweifeln. Aber kleinere Pilze mit Sicherheit. Ich habe z.B. schon einmal aus einem halben Fichtenzapfen, der mit Erde aufgefüllt war, einen Maronenröhrling wachsen sehen. Da wir gerade vom Maronenröhrling sprechen: Ich meine bei deinem Pilz blaue Flecken auf der Röhrenschicht zu erkennen. Bist du dir mit Steinpilz ganz sicher?


    Schöne Grüsse!

    Hallo Andreas, hallo Meinhard,


    auch euch vielen Dank für eure Glückwünsche!


    @Meinhard: Dann werde ich mich mal verständlicher ausdrücken ;).


    Schöne Grüsse!

    Hallo Gerd,


    vielen Dank für deinen Glückwunsch!!


    An dieser Stelle auch herzlichen Dank an Alex (freeze), der mir diesen Rang gegeben hat, um mich noch intensiver um das Pilzlexikon kümmern zu können.
    Ich hoffe, dass dieses Unterforum fruchten wird, denn ich denke, dass die Idee des selbigen eine sehr gute ist. Auf Dauer werden sich sicherlich die Gattungen und somit auch viele verschiedene Arten sammeln und im Unterforum gut geordnet präsentiert werden.


    Auch einen herzlichen Dank an Gerd, der bei der Mitplanung des Unterforums wesentlich beteiligt war. Schliesslich hatte er die Idee geliefert :thumbup:!


    Schöne Grüsse!

    Hallo Matthias,


    und herzlich Willkommen hier im Forum!


    Bei deinen Funden handelt es sich um den Breitblättrigen Rübling (Megacollybia platiphylla). Charakteristisch für diese Art ist der silberfasrige, fast immer eingerissen Hut, sowie die Rhizoide (an der Stielbasis wurzelndes Myzelgeflecht). Es ist ausserdem eine Art, die gerne von Springschwänzen (Collembola) heimgesucht wird. Dabei handelt es sich um kleine Tiere, die zwischen den Lamellen verschiedenster Pilze sind und bei übermässiger Bewegung (also z.B. beim Abpflücken) hervorkommen.
    Der Breitblättrige Rübling gilt übrigens als schwach giftig.


    Schöne Grüsse!


    Ps.: Bei deinem 1. Bild ist hinten noch ein kleiner, verschrumpelter Pilz zu sehen. Bei diesem handelt es sich um einen Tintling (Coprinus), der aber nicht weiter bestimmbar ist.

    Hallo Benjamin,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum!


    Dein Pilz wurde ja schon richtig bestimmt. Zur Essbarkeit bleibt nur zu sagen, dass der Pilz zwar nicht giftig ist, als Speisepilz aber nicht zu gebrauchen, da dünnfleischig und sehr zerbrechlich. Lass den Pilz lieber wo er ist, schliesslich ist er eine Augenweide für jeden Blumentopf.


    In den bereits gebrachten Links sollte eigentlich alles stehen, was der Pilz deiner Pflanze antun könnte (als nichts).


    Schöne Grüsse!

    Hallo Kroner,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Pilzforum!


    Auf eine gute Zusammenarbeit und hoffentlich viele Beiträge von dir :thumbup:!


    Schöne Grüsse!

    Hallo Akitiann,


    ich kann Andreas nur zustimmen, es handelt sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um einen Rettich-Helmling (Mycena pura). Die Bestimmung ist durch den Geruch des Pilzes abzusichern: Er würde stark nach Rettich riechen.


    Sollte deine Tochter etwas von dem Pilz geschluckt haben, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Ansonsten kann man abwarten, muss aber bei den geringsten Anzeichen zu selbigem gehen. Der Pilz enthält nämlich, wie Andreas schon schrieb, geringe Mengen Muscarin.


    Schöne Grüsse
    Gernot

    Hallo Alex,


    Zitat von Alex

    möchte nochmal erwähnen dass der erste Pilz ca. einen Meter von allen anderen Pilzen entfernt stand [...] Alle anderen Fruchtkörper standen fast schon eingeengt zusammen, so dass ich vermute, dass es sich bei diesen um eine Art handeln sollte.


    ---> Dass der eine Pilz einen Meter von den anderen Pilzen entfernt stand, kann was heissen, muss es aber nicht.
    ---> Der Fruktifikationsradius eines Myzels beträgt bei weitem mehr als einen Metern, so kann es also durchaus sein, das ein Fruchtkörper des Myzels, das einen Meter entfernt stand, in das "Gebiet" von Amanita excelsa hinein fruktifiziert worden ist. Damit meine ich also, dass das eine Myzel einen Fruchtkörper im Gebiet des anderen produziert haben kann.
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    Da man von den ersten 2 Bildern, die du uns gezeigt hast, die Hutoberseite nicht sehen kann und diese entscheidend für die Bestimmung ist, die Frage an dich: Hast du Bilder von der Hutoberseite dieser Exemplare? Wenn nein, erinnere dich zurück und entscheide selbst, welche Form die Hutschuppen hatten (grobschollig, grau=Amanita excelsa; pyramidenförmig, spitz, klein=Amanita solitaria; grobschollig, weiss=Amanita strobiliformis).
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    Zitat von Alex

    Nach zwei kurzen Wiesen durfte ich mir ca. 25 Zecken von der Jeans brennen [...] Ach ja und jetzt bitte nicht schlagen Smile Die Zecken haben mich so verwirrt, dass ich vergessen habe an den Fruchtkörpern zu riechen....


    Erstmal: Mein Mitleid!


    Wenn ich es richtig aufgefasst habe, dann hattest du die Zecken erst beim zweiten Holen der Fruchtkörper, da ist es nicht schlimm, wenn du nicht dran gerochen hast, diese sind schliesslich schon als Amanita excelsa bestimmt.
    Das Entscheidende ist, wie die ersten 2 Fruchtkörper gerochen haben!


    Schöne Grüsse!

    Hallo Holger,


    auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum, du wirst uns sicher noch bei vielen Schleimpilzen helfen können :thumbup:.


    Danke übrigens für die Klärung des Myxomyceten!


    Schöne Grüsse!


    Ps.: Eine super Homepage hast du!

    Hallo Gerd, hallo Alex,


    um die Sache also nochmal zusammenzufassen:


    ---> Die ersten 2 Bilder sind (fast) sicher keine Grauen Wulstlinge (Amanita excelsa).
    ---> Bei den im letzten Beitrag von dir gezeigten Pilzen handelt es sich eindeutig und ohne Zweifel um Amanita excelsa.


    Das mit den verschiedenen Arten der gleichen Gattung am gleichen Standort rscheinen ist eine Sache, die man nicht als Bestimmungsmerkmal heranziehen kann, denn man findet nicht selten Arten der gleichen Gattung am selben Standort. Es kann durchaus sein, dass man z.B. Flockenstielige Hexenröhrlinge und Fichten-Steinpilze im selben Nadelwald (mir schon passiert) findet und mit etwas Glück wachsen sie halt nebeneinander. Und Amanita excelsa ist nun wirklich häufig, da kann es vorkommen, dass neben solch einem häufigen Pilz mal eine andere Art der Gattung Amanita wächst.


    Am 1. Bild sieht man, dass ein grosser Velumrest am Hutrand des Pilzes hängt, der eigentlich der Ring ist, aber lieber am Hutrand blieb. Man kann eine z.B. für Amanita muscaria (Fliegenpilz) typische "Zahnradmusterung" am Rande des Rings erkennen. Der Graue Wulstling hat so eine Musterung nicht. Deshalb meine Frage an dich, Gerd, da du viel Erfahrung mit Amanita solitaria hast: Kann selbiger eine solche Musterung haben?


    Ohne Geruch (oder bestenfalls Mikroskop) kann man da nichts machen, also müssen wir noch auf eine eventuelle Geruchsangabe von Alex warten.


    Schöne Grüsse!


    Ps.: Ich lasse diesen Thread nicht in Ruhe, ehe das Rätsel gelöst ist ;).

    Hallo Gerd,


    du hast natürlich recht, ganz so wie eine Gelbe Lohblüte schaut die Sache nicht aus, drum hab' ich ja geschrieben, dass sich der Pilz vielleicht gerade am Anfang eines späten Stadiums befindet.
    Aber ohne Myxomyceten-Experten kann man da wohl nichts mehr machen.


    Schöne Grüsse!

    Hallo Alex,


    schön, dass auch mal häufige Arten gezeigt werden, denn nach Lycogala epidendrum wird ja, aufgrund seiner Auffälligkeit, oft in Foren gefragt.


    Ich werde deinen Beitrag nur noch mit einem Bild und etwas Text erweitern und kurz erklären, worum es sich bei Myxomyceten handelt:


    Der Blutmilchpilz (Lycogala epidendrum) ist neben der Gelben Lohblüte (Fuligo septica) einer der häufigsten und auffälligsten, bei uns heimischen, Schleimpilzen. Schleimpilze gehören übrigens nicht zu dem Reich der Pilze, sondern bilden ein eigenes Reich: Man könnte es "Das Reich der Myxomyceten (wissenschaftlich für Schleimpilze)" nennen. Sie stehen den Tieren sehr nahe.
    Typisch für diese Schleimpilze ist das sogenannte "Plasmodium". Darunter versteht man ein frühes Stadium, in dem sich der Schleimpilz sowohl vertikal, als auch horizontal fortbewegen kann. Es kann richtig pulsieren und hinter einem solchen Plasmodium kann durchaus auch mal eine Schleimspur sein, in dem sich verdaute Bakterien und andere "Futter"reste befinden (Scheimpilze fressen Bakterien, Algen und viele andere Organismen, sogar andere Pilze können auf dem Speiseplan stehen). Wenn Luftfeuchtigkeit, Wärme und andere äussere Bedingungen passen, hört sich das Plasmodium auf fortzubewegen und wird fest. In diesem Zustand werden meistens die Fruchtkörper der jeweiligen Schleimpilzart gefunden, da sie einfach auffälliger sind, als das Plasmodium. Schön langsam wird der Fruchtkörper fester und formt sich zu Sporenpulver, welches dann vom Wind weggetragen wird, wo anders liegen bleibt, sich neue Fruchtkörper bilden und der Kreislauf von neuem beginnt.


    Beim Blutmilchpilz z.B., entstehen nach dem Plasmodium diese roten, kleinen Knubbelchen, wie Alex sie gezeigt hat und ich sie noch zeigen werde. Das sind aber immer noch unreife Fruchtkörper, denn wenn man in sie hinein sticht, kommt eine rote Flüssigkeit hervor (unreifes Sporenpulver). Von dieser Eigenschaft hat der Blutmilchpilz seinen Namen. Die reifen Fruchtkörper sind in meiner Abbildung in der Mitte zu sehen, die alten, braunen Kügelchen. In diesem Zustand ist das Sporenpulver pulvrig und werden (ähnlich wie bei einem Stäubling) vom Wind oder von auf den Fruchtkörper prasselnden Regen vertragen werden.


    Hier das Bild:

    Lycogala epidendrum


    Die roten, leicht warzigen Fruchtkörper sind die unreifen, die hinteren braunen die Reifen und bei manchen Fruchtkörpern sieht man, wie die Milch aus ihnen herausläuft.


    Hier übrigens ein Film, in dem am Anfang das pulsierende, sich fortbewegende Plasmodium in Zeitraffer zu sehen ist:

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    Und hier noch ein paar Links an verschiedene Schleimpilz-Websites:
    nivicol.de
    Schleimpilze, Myxomyceten am Gebäude - Indiz für holzzerstörende Pilze (Reticularia lycoperdon, Fuligo septica)
    hyousi.htm (leider nicht deutsch)


    Schöne Grüsse!

    Hallo Alex,


    Zitat von Alex

    Bin heute morgen extra nochmal in den Wald gefahren und habe die Stelle aufgesucht


    Vielen Dank für deine Mühe, extra noch mal den Platz aufzusuchen :thumbup:.
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    Also hier noch mal eine neue +-Tabelle:


    +Amanita excelsa:
    (1) Die dunkle, graue Hutfarbe
    (2) Die gräulichen, grobscholligen Hutschuppen
    (3) Der gräuliche, geschuppte Stiel
    (4) Der (auf dem ersten Bild gut zu sehende) weisse Übergang vom grauen Stiel in den Hut


    - Amanita ecxelsa:
    eigentlich gar nichts


    Den fehlenden Ring habe ich bewusst nicht als negatives Merkmal genommen, da dieser auch einfach abgefressen, etc. sein kann.
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    +Amanita solitaria:
    eigentlich gar nichts


    - Amanita solitaria:
    (1) Die Hutschuppen sind zu grobschollig und zu grau
    (2) Die Hutfarbe ist zu grau
    (3) Die Stielfarbe ist zu grau
    ----------------------------------------------------------------------
    + Amanita strobiliformis:
    eigentlich gar nichts


    - Amanita strobiliformis:
    (1) Die Hutschuppen sind zu grau
    (2) Die Hutfarbe ist zu grau
    (3) Die Stielfarbe ist zu grau
    (4) Die Velumreste am Hutrand fehlen
    (5) Die sich nach unten verjüngende Stielbasis
    ----------------------------------------------------------------------
    Mein Fazit: Bei deinem jetzt gezeigten Fund hadelt es sich zweifelsfrei um Amanita excelsa, fraglich bleibt nur, ob es sich bei deinen zu erst gezeigten Funden auch um diesen handelt (was jetzt natürlich sehr wahrscheinlich wäre). Denn gegen Amanita excelsa, bei deinen ersten Funden, sprechen die dreieckigen, pyramidenförmigen und nicht (wie für Amanita excelsa typisch wäre) flach angedrückte Hutschuppen.
    ----------------------------------------------------------------------
    Schöne Grüsse!

    Hallo Gerd,


    Zitat von Gerd

    Das(+2)-Merkmal kommt leider auch bei anderen "grauen" Amanita-Arten (z.B. A. solitaria) vor, ist also kein spezifisches Merkmal, um A. excelsa von A. solitaria zu trennen.


    du hast recht, ich hätte a) den gerieften Ring nicht als positives Merkmal anführen, oder b) ihn auch bei den anderen Arten nennen sollen.


    Zitat von Gerd

    Mein 1. Eindruck hat mich nicht getäuscht und ich schließe nach dem neuen Bild A. excelsa = A. spissa (Grauer Wulstling) endgültig aus.


    Du sprichst mir aus der Seele, der Graue Wulstling ist jetzt auch meiner Meinung nach auszuschliessen.


    Zitat von Gerd

    die Velumreste am Hut auf dem 1. Bild (trockenheitsgeschädigter Fruchtkörper !?) würde ich nicht überbewerten.


    Das kann man durchaus so sehen, ich habe dieses Merkmal aber vorsichtshalber trotzdem in meiner Liste geführt.


    Zitat von Gerd

    Auch A. solitaria muss nicht unangenehm und kann durchaus auch "rübenartig" riechen.


    Das war mir nicht bewusst, denn da ich diese Art noch nie in der Hand hielt, muss ich mich auf die Literatur verlassen, welche als Geruch "unangenehm medikamentös"(Pilze der Schweiz) oder "unangeneh"(Der grosse Kosmos Pilzführer) anführen. Aber wie wir alle wissen, sind Pilzgerüche a) subjektiv und werden von jedem anders aufgefasst und b) auch witterungsbedingt, so dass Pilze bei sehr feuchtem Wetter anders riechen, als bei sehr trockenem.


    Zitat von Gerd

    Ach ja, es gibt noch weitere "Graue" Amanita-Arten (u.A. A. vittadinii; A. boudieri = A. baccata), die ich hier aber ausschließen würde.


    Das ist mir durchaus bewusst, als noch weitere "Graue" Arten sind Amanita eliae, Amanita franchetii, Amanita pantherina und Amanita porphyria zu nennen, die ich aber in meine "+- Tabellen" nicht aufgenommen habe, da diese aufgrund arttypischer Merkmale sofort auszuschliessen sind.
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    Zitat von Gerd

    Und , wenn ich mir Deine Pro-/Contra-Liste anschaue, kommst Du zu dem gleichen Schluss


    Da hast du absolut recht, Amanita solitaria (oder wie auch immer, ich finde, der Name des Erstbeschreibers zählt, ausser, dieser weist einen groben Fehler auf) erscheint bei diesem Pilz aufgrund der pyramdienförmigen Hutschuppen und der (vorallem) der wurzelnden Stielbasis am warscheinlichsten.
    ----------------------------------------------------------------------
    Mein Fazit: In engerer Wahl bleiben wohl nur Amanita solitaria und Amanita strobiliformis, wobei die Wahl meiner Meinung nach eindeutig auf Amanita solitaria fallen würde, wie ich oben schon geschrieben habe.


    Eventuelle Angaben über den Geruch, bzw. Fotos von oben würden die Sache nur noch sicherer machen.


    Schöne Grüsse!

    Hallo Andreas,


    Zitat von Andreas

    Vielen Dank für deine Antwort und Bestimmung


    bitteschön, aber "Bestimmung" kann man das nicht nennen, eher einen Deut in eine Richtung.


    Zitat von Andreas

    Ja, vorher hab ich noch nie so ein seltsamen Pilz gefunden und der Name hört sich doch irgendwie nach ein einer Blume an


    Wenn du heuer mit offenen Augen durch den Wald gehst, wirst du sicher einige dieser "Pilze" (sind ja eigentlich keine) finden. Den ersten diesen Jahres habe ich gestern schon gefunden.
    Ich muss zugeben, der deutsche Name ist tatsächlich etwas komisch geraten, so in der Art: "Hauptsache irgendein deutscher Name" ;).
    Bilder kannst du übrigens genug finden, wenn du z.B. bei Google "Fuligo septica" eingibst.


    Zitat von Andreas

    Könnte man so was auch essen ???


    Giftig wäre es vermutlich nicht, aber ich bin mir sicher, dass der Schleimpilz bei Erhitzung seinem Namen alle Ehre machen würde <X.


    Schöne Grüsse!

    Hallo,


    pfffff, sind ja nur ein paar olle Steinis, im Herbst gibt's die ja überall, was gibst du damit so an? :/


    :D:D Nein, jetzt mal im Ernst, natürlich herzlichen Glückwunsch zu deinen Steinis!!!


    Bei uns hat's jetzt gerade sehr lange :lightning:+:rain: und die nächsten Tage gibt's :sun:, also wenn da jetzt keine Sommersteinpilze mehr kommen, weiss ich auch nicht mehr...


    Schöne Grüsse!


    Ps.: Kann es sich bei dem grössten deiner Steinis nicht auch um den Kiefernsteinpilz handeln, der schon oft ab Mai vorkommt?

    Hallo Alex,


    bei deinem Fund würden meiner Meinung nach mehrere Arten in Frage kommen, ich stelle diese einfach mal gegenüber:


    + Amanita excelsa:
    (1) Die graue Farbe
    (2) Der oberseits geriefte Ring


    - Amanita excelsa:
    (1) Die kleinen, abstehenden Schuppen
    (2) Die wurzelnde, spindelige Stielbasis
    --------------------------------------------------------------------
    + Amanita solitaria:
    (1) Die leicht graue Hutfarbe
    (2) Die gräulichen, pyramidenförmigen, abstehenden Hutschuppen (besonders beim 2. Bild gut zu sehen)
    (3) Die beim 2. Bild sichtlich wurzelnde Stielbasis (hast du gut ausgegraben :thumbup:)
    (4) Die Frassstelle in der Stielbasis (beim 2. Bild die linke der beiden), die sich bräunlich verfärbt hat
    (5) Der unter der Ringzone fasrig-filzige Stiel (am 1. Bild gut zu sehen)


    - Amanita solitaria:
    (1) Der Velumrest am Hutrand des 1. Pilzes
    -------------------------------------------------------------------
    + Amanita strobiliformis:
    (1) Der behangene Hutrand
    (2) Die nicht zu dunkle, graue Farbe


    - Amanita strobiliformis:
    (1) Die abstehenden, nicht flach angedrückten Hutschuppen
    --------------------------------------------------------------------
    Du siehst also, dass für alle möglichen Arten etwas dafür und etwas dagegen spricht. Entgültige Klarheit kann nur mit Angabe des Geruchs und Bildern von der Hutoberseite geschaffen werden.


    So kannst du die Arten mit Geruch unterscheiden:


    Amanita excelsa:
    Geruch rüben- oder krautartig


    Amanita solitaria:
    Geruch unangenehm medikamentös


    Amanita strobiliformis:
    Geruch schwach, angenehm


    Angaben über den Geruch wären also für die Bestimmung unerlässlich!


    Schöne Grüsse!

    Hallo Andreas,


    auf jeden Fall handelt es sich bei deinem Fund um einen Myxomyceten (Schleimpilz). Welcher genau das ist, kann ich mangels Schleimpilz-Wissen nicht sagen, ich hab' mich mal auf mehreren Seiten umgeschaut, auf denen allerdings auch nichts in deine Richtung zu finden war.


    Ich vermute deshalb, dass es sich um eine Gelbe Lohblüte (Fuligo septica) handelt. Der Fruchtkörper dürfte nicht mehr ganz frisch sein, da die gelbe Farbe etwas fehlt, deshalb denke ich, dass der Pilz gerade im Übergansstadium vom Plasmodium (sich horizontal oder vertikal fortbewegendes Stadium der Schleimpilze) in das Sporenpulver befindet und in dieser Phase noch ziemlich am Anfang steht. Aber wie gesagt: Nur Vermutung, was besseres fällt mir im Moment halt nicht ein!


    Schöne Grüsse!