Beiträge von Gernot Friebes

    Hallo Felix,


    ich denke, dass es sich hier wegen dem Myzelkern (sieht man gut im ersten Bild) um Fomes fomentarius (Zunderschwamm) handelt.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Gelbfieber,


    alle Daten von der makro- und mikroskopischen Beschreibung des Pilzes stammen von meinen Erfahrungen/Messungen dieser Kollektion.
    Einzig beim Thema "Keimporus mittig/exzentrisch" las ich in der Literatur nach, da ich mangels Erfahrung nicht einschätzen konnte, ab wann der Keimporus nun als mittig und wann als exzentrisch gilt. In PdS stand "zentral", auf alle Sporen bezogen, deshalb nahm ich mal leise an, dass das auch so sei (ich weiss, PdS ist nicht das Maß aller Dinge...) und der leicht verschobene Keimporus meiner Sporen immer noch als "zentral" gilt. Später kam ich dann drauf, dass laut Flora Agaricina Neerlandica 6 auch ein exzentrischer Keimporus möglich sei - so wurde ich also unsicher.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo zusammen,


    erstmals vielen Dank für euer Lob ;).


    Zitat

    Da Du so herrlich photographierst, ist uns allen zu wünschen, dass Du in dieser "Saison" zahlreiche bebilderte Beiträge verfasst ;).


    Hin und wieder, wenn ich etwas neues finde, werde ich es hier sicherlich vorstellen ;).


    Andreas:

    Zitat

    Ganz anderes Thema: Haben die Sporen tatsächlich einen stets zentralen Keimporus? Solch einer war mir ebenfalls noch nie vergönnt! HORAK schlüsselt sogar nach diesem aus.


    Tja, da bin ich mir auch nicht so ganz sicher. Nach manchen Werken (z.B. PdS) ist der Keimporus zentral, in Flora Agaricina Neerlandica 6 z.B. soll der Keimporus aber auch leicht exzentrisch sein dürfen. Ich bin mir nicht ganz sicher, ab wann man einen etwas versetzten Keimporus schon als exzentrisch ansieht, aber auf dem von mir gezeigten Mikrobild finde ich mindestens eine Spore mit meiner Meinung nach versetztem Keimporus (rot eingezeichnet sind die Sporen, von denen mir der Keimporus versetzt erscheint):
    sporenrotra9.jpg


    Was meinst du, kann man das schon als exzentrisch ansehen?


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo liebes Forum,


    heute möchte ich euch einen Pilz vorstellen, den man fast überall wo's grün ist finden kann: Coprinus comatus (Schopf-Tintling).


    Er wächst inner- und außerhalb von Wäldern, in Wiesen, Gärten, Schotterhalden, lichten Laub- und Nadelwäldern, etc. Er bevorzugt allerdings Wiesen, egal ob regelmäßig gemäht oder nicht, oder ob es sich um Weiden, Äcker, Ruderalstellen oder Fettwiesen handelt.
    Er wächst in milden Wintern gelegentlich ganzjährig, bevorzugt aber von April bis November und kommt meist gesellig in großen Gruppen vor.


    Es handelt sich um eine der größten und bekanntesten Arten aus der Gattung der Tintlinge (Coprinus). Sein Hut zerfließt wie die meisten Arten seiner Gattung im Alter zu schwarzviolettem "Sporenschleim", es entwickelt sich also eine Art "Tinte", in die sich der Hut auflöst, die zum Großteil aus Sporen entsteht und dann auf den Erdboden tropft um so für die Verbreitung zu sorgen.


    Der Schopf-Tintling ist sowohl makro- als auch mikroskopisch eine ziemlich variable Art. Es sind viele verschiedene Varietäten beschrieben, die allerdings nur auf dem Aussehen der Fruchtkörper beruhen und die wohl keine taxonomische Relevanz haben. Mikroskopisch divergieren die Sporenmaße extrem, in der Literatur sind Angaben von 11 x 7,5 µm in PdS bis hin zu 16 x 8 µm bei Ryman & Holmasen zu finden (Angaben: Ludwig, Pilzkompendium Band 2).


    Der Schopf-Tintling gilt als recht guter Speisepilz, ist er doch sehr zart und mild im Geschmack. Er verdirbt allerdings ziemlich schnell, es sollten also nur Exemplare mit rein weissen bis leicht rosafarbenen Lamellen gesammelt werden, die in der Folge auch noch innerhalb weniger Stunden verarbeitet werden sollten. Den Verwesungsvorgang kann man etwas verzögern, in dem man schon am Standort den Stiel durch drehen vom Hut löst.
    Der Schopf-Tintling kann vielerlei verwendet werden, man sollte aber Rezepte ohne zuviele Gewürze wählen, damit der feine Geschmack des Pilzes erhalten bleibt. Besonders gut schmeckt er mir angebraten und etwas gesalzt (evtl. auch mit etwas Petersilie verfeinert) auf Bauernbrot.
    Früher wurde der Stiel von der ärmeren Bevölkerung als Spargelersatz verwendet, was dem Schopf-Tintling den volkstümlichen Namen "Spargelpilz" einbrachte.


    Verwechselt kann die Art kaum werden, wenn man auf Größe, Fleisch ohne auffälligen Geruch und geschuppten Hut achtet. Coprinus levisticolens (Maggi-Tintling) riecht stark nach Liebstöckel, Coprinus palmeranus ist kleiner und hat kleinere Sporen als Coprinus comatus und Coprinus spadiceisporus (Braunsporiger Tintling) hat, wie der Name schon sagt, rotbraune Sporen.


    Mein Fund vom Foto stammt vom 13.4.2008 vom Rand einer Wiese an einem Auwaldrand.


    Hier nun die Beschreibung meines Fundes mit Bildern:


    Makroskopische Beschreibung:


    Hut: Bis 15 cm hoch, weiss, schuppig, apikal ungeschuppt und hellbraun
    Lamellen: Jung weiß, dann von unten zuerst rosa und später schwarz verfärbend, gedrängt
    Stiel: Weiß, bis 17 cm lang, im unteren Drittel mit verschiebbarem, weißen Ring


    coprinuscomatusnc4.jpg


    Mikroskopische Beschreibung:


    Sporen: schwarzbraun, ellipsoid bis ovoid, mit zentralem Keimporus, etwas abgestutzt


    11 x 6 µm 11 x 7 µm 12 x 7 µm
    12 x 8 µm 13 x 8 µm 11 x 6 µm
    12 x 7 µm 13 x 8 µm 11.5 x 6 µm
    11 x 6 µm 11 x 6,5 µm 13 x 7 µm
    13 x 8 µm 14 x 7 µm 10 x 6 µm
    --------------------------------
    10 –“ 14 x 6 –“ 8 µm
    M: 11.9 x 6.9 µm
    Q: 1.5 –“ 2


    sporencoprinuscomatusus9.jpg


    Ich hoffe, es hat euch gefallen ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Forum,


    Horst hat mir letztens per E-Mail das hier geschrieben:


    Hallo Gernot,
    wegen der Problematik, daß ich nicht einmal weiß, ob meine
    Bildbezeichnungen im Netz zu erkennen sind, hier kurz ein Kommentar zu
    den Bildern.
    DSC 2867 und DSC 2869 [Anmerkung Gernot: Das sind die letzten beiden unten angehängten Bilder] sind die Bilder, die zu der dicken alten Weide
    gehören und von mir für für Phellinus punctatus gehalten werden,.
    Alle anderen Bilder würden dann zu conchatus gehören.


    Hier noch 2 weitere Bilder von punctatus? [Anmerkung Gernot: Die ersten beiden unten angehängten Bilder]


    Gruß
    Horst Schlüter

    Hallo Rita,


    auch dir vielen Dank für dein Lob :thumbup:!


    Wie du dich fühlst, kann ich nachvollziehen. Überall wachsen die Pilze, nur bei einem selber liegt noch Schnee :(...aber Kopf hoch, bei dir geht es sicher auch bald so richtig los ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Rita,


    erstmals Glückwunsch zum Erstfund und vielen Dank für das tolle Portrait dieser Art. Gerade die mikroskopischen Merkmale finde ich so toll, da man sie sonst nicht überall in so tollen Fotos sieht :thumbup:.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Alex, hallo Mäxxi,


    danke euch beiden für euer Lob und dir Alex viel Glück bei deiner Suche :thumbup:!


    Hab' gestern zum ersten mal Morcheln gefunden und mich echt riesig gefreut :). Schopf-Tintlinge hatte ich noch nie so früh, ebenso wie die Tränenden Saumpilze, war also ein rundum gelungener Tag gestern.


    Hier noch ein Foto von der gesamten gestrigen Ausbeute ;):


    angeberbilddl9.jpg


    Hab' übrigens gerade alles (außer den Schopfis, die natürlich gestern schon) gegessen und muss sagen, dass ich selten so gute Pilze gegessen habe, sowohl die Käppchen-, als auch die Speise-Morcheln waren ein Genuß ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Abunzu,


    zuerstmal herzlich willkommen hier im Forum.


    Bei deiden beiner Bilder vom Internet sieht man einen Vergleich zwischen Gift-Lorchel (Gyromitra esculenta) und Speise-Morchel (Morchella esculenta). Beim ersten Bild ist der linke Pilz die Speise-Morchel und rechts die Gift-Lorchel, wobei letztere die tödlich giftige ist. Bei deinem zweiten Bild ist links die Gift-Lorchel und rechts die Speisemorchel.


    Unterscheiden kann man die beiden relativ leicht an der Struktur des Hutes: Hirnartig gewunden bei der Lorchel, bienenwabenartig gekammert bei der Morchel.


    Die Bilder, die du uns von deinen Fuden zeigst, zeigen allerdings wieder etwas anderes, nämlich die Böhmische oder Runzel-Verpel (Ptychoverpa bohemica). Im Gegensatz zu den Lorcheln und den Morcheln ist bei ihr der Hut nur ganz am Scheitel des Stieles mit selbigem verwachsen, das sieht man am Besten im Querschnitt des Fruchtkörpers. Weiters hat die Verpel einen längsrunzeligen und keinen gekammerten oder hirnartig gewundenen Hut wie die Morchel bzw. die Lorchel.


    Hoffe dir geholfen zu haben ;).


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo liebes Forum,


    der Frühling kehrt ein, es ist jetzt konstant ziemlich warm und auch feucht und die Pilze sprießen. Hier also ein paar Bilder von heute:


    2pyaij8.jpg


    Mitrophora semilibera - Halbfreie/Käppchen-Morchel


    braunemorchelzp5.jpg


    grauemorchelll9.jpg


    1679r12.jpg


    Morchella esculenta - Speise-Morchel


    wvbadx.jpg


    Coprinus comatus - Schopf-Tintling


    2nq7fkm.jpg


    Lacrymaria lacrymabunda - Tränender Saumpilz


    2wn7jhd.jpg


    Coprinus spec. - Tintling


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Horst,


    zu den Pilzen kann ich nicht viel sagen, außer, dass ich ebenfalls alle für Phellinus und den letzten (Bilder 5 und 6, sofern sie den gleichen Pilz zeigen) für Phellinus conchatus halte. Bei den anderen Exemplaren dürfte es nur nach Bildern schwer bis unmöglich sein, zu sagen ob das jetzt resupinate, weil auf der Unterseite des Astes wachsende, Phellinus conchatus oder eigene, immer resupinate Phellinus sind.


    Zitat

    [...]aber ich habe keinen Zugang zu den eingestellten Bildern, d.h. ich weiß nicht, welche meiner ausgewählten Bilder Gernot verwendet hat.


    Ich habe alle Bilder gezeigt, die du mir geschickt hast, außer folgendem:

    Die Bilder habe ich auch alle in der Reihenfolge gezeigt, in der du mir sie geschickt hast, falls dir das bei der Zuordnung hilft. Das neue Bild oben wäre allerdings Nummer 5, die letzten beiden Bilder im ersten Beitrag sind dann Nummer 6 und 7.


    Schöne Grüße
    Gernot

    Hallo Horst,


    meine Bedenken habe ich, weil ich eben nicht sofort, nachdem ich deinen Beitrag eingestellt habe, darauf antworten möchte, weil ich dann anderen Usern die Möglichkeit nehme würde, selbst darauf zu antworten. Ich warte deshalb lieber eine Zeit ab und wenn sich dann noch niemand gemeldet hat, schreibe ich meinen Senf dazu (sofern mir überhaupt genug Senf zu dem Pilz einfällt ;)).


    Zitat

    Sonst könnten wir ja gleich privat hin und her mailen. Aber ein Forum dient mal dazu, daß viele Leute die Bilder betrachten können.Sonst könnten wir ja gleich privat hin und her mailen. Aber ein Forum dient mal dazu, daß viele Leute die Bilder betrachten können.


    Eben, ich finde, deine Funde sollten dem Forum nicht vorenthalten werden. Ich habe am Anfang vieles dazu gelernt (und tue es immer noch), wenn jemand so einen Pilz zeigt und er dann mit Nennung der wichtigsten Merkmale bestimmt wird.


    Schöne Grüße
    Gernot

    am 08.03.2008 entdeckte ich diese Pilze in Massen an mehreren Stellen auf den Wiesen der vom NMABU betreuten Grundstücke am Sonnenberg, Winnenden-Breuningsweiler. Die meisten Pilze wuchsen in der Nähe von Ulmen (Berg-und Feld.), aber auch Apfel und Birne sind im Umkreis.


    Es grüßt
    Horst Schlüter

    ich hoffe, es ist nicht unpassend, wenn ich selber auf den Beitrag antworte, aber es ist ja immerhin schon einige Zeit verstrichen.


    Hallo Horst,


    was du uns zeigst ist die Buckel-Tramete (Trametes gibbosa). Typisch sind die oft länglichen Poren, auf deinem Bild gut zu sehen.


    Schöne Grüße
    Gernot