Beiträge von SimonMycet

    Hallo Uwe,


    vielen Dank für deine Antwort. R.postiana kannte ich gar nicht und hatte ich nicht auf dem Schirm. Scheint aber super zu passen. Er soll ja inkrustierte Primordialhyphen besitzen. Das werde ich die Tage mal überprüfen.


    Edit: Den Jodoformtäubling kenne ich ziemlich gut. Den Geruch konnte ich hier gar nicht wahrnehmen. Dann schaue ich mir aber trotzdem mal die Haarenglieder an.


    Danke!

    Danke an alle für eure Einschätzungen.


    Die schlechte Fotoqualiät tut mir sehr Leid. Da wird es wirklich höchste Zeit für eine bessere Kamera/Handy. :rolleyes:

    Ich versuche morgen bei Tageslicht den Hut nochmal genauer zu fotografieren und da Detailaufnahmen zu machen. Die Huthautstruktur ist auf jeden Fall glatt bis maximal etwas feinfilzig. Ich würde sie aber eher als glatt und faserig beschreiben. Sie wirkt seidig.


    Die blauegrünen Flecken konnte ich nicht finden. Das ist auch der Teil der mich stört. Die Basis wirkt aber schmutzig. Mit Ritterlingsgerüchen habe ich nicht so viel Erfahrung, mit Pilzgerüchen im Allgemeinen allerdings schon. Wie gesagt finde ich den Geruch hier sehr sehr ähnlich zum Riesenrötling. Er riecht mehlig aber auch etwas unangenehm ranzig/süß. Den Tiegerritterling habe ich schonmal gefunden. Der roch schon etwas anders fande ich. Der hatte nicht diese "ranzige" Note, wenn man es so beschreiben kann. :D

    T. filamentosum sollte eigentlich eher schuppig sein oder? Dafür wirkt die Huthaut hier zu glatt. Finde ich. Aber auch diese Art kenne ich natürlich nicht und habe ise nur mit Internetbildern verglichen.


    Edit: Übrigens könnte ich auch noch mikroskopische Merkmale anschauen falls es hilft.


    LG

    Guten Abend zusammen,


    nach meiner letzten Anfrage gleich die nächste. Dieses mal handelt es sich um einen grünen Täubling. Den Sporenabdruck hat der Pilz auf seinen eigenen Stiel abgeworfen was sehr nett ist.:D


    Hier einige Eckdaten:

    Fundort: Saurer mooriger Nadelwald mit einigen Kalkstellen. Hier wuchs ausnahmsweise eine Buche in der Nähe (man sieht auch ein altes Blatt auf einem Foto). In der Umgebung gab es z.B. regelmäßig Stachelbeertäublinge aber auch viele Heidelbeeren.

    Geschmack: Mild in Fleisch und Lamellen

    Huthaut max. 1/3 abziehbar, schierig

    Geruch: unbedeutend pilzig

    Reaktionen: mit Anilin auf Hut und Fleisch eine gelb-ocker farbige Reaktion


    Meine Vermutung:

    Ich vermute den grünen Speisetäubling (R. heterophylla) aufgrund der schwarzen Flecken in der Hutmitte und der schlechten Abziehbarkeit der Huthaut und der Buche in der Nähe. Jedoch habe ich wenig Erfahrung mit der Art und wollte nachfragen was ihr denkt und ob noch andere grüne Täublinge zur Auswahl stehen die ich übersehen habe. Falls mikroskopische Merkmale untersucht werden sollten kann ich das gerne noch machen. Das Mikroskop steht bereit. ==)


    Danke im Vorraus und viele Grüße

    Simon


    Hallo Stefan,


    vielen Dank für deine Antwort. Ich habe gelesen das T. columbetta zwar meistens aber nicht immer bei Laubbäumen vorkommen soll (z.B. in Pilze Mitteleuropas von Winkler). Es wäre also von der Ökologie schon möglich. In der Umgebung gab es z.B. auch Schönfußröhrlinge ( => sauer). Nicht weit entfernt standen jedoch auch Schweinsohren die ja kalkliebend sind. Die Schönfußröhrlinge waren aber deutlich näher, deshalb gehe ich von saurem Boden aus. Bäume gab es sowohl Tannen als auch Fichten. Da ist es schwer auszumachen mit welchem Baum der Pilz nun genau die Symbiose eingegangen ist. Ich vermute aber auch eher Fichte.


    Bei T. inamoeneum stören mich einige Sachen, vor allem aber Geruch und Geschmack. In Pilze Mitteleuropas wird dieser bei T. inamoeneum als Gasartig unangenehm beschrieben. Das trifft hier überhaupt nicht zu. Es ist schon ein deutlicher Mehlgeruch zu vernehmen.

    Ich habe ihn vorhin auch probiert und der Geschmack fiel auch mehlig aus. Bei T. inamoeneum soll er unangenehm kohlenartig ausfallen. Das paast meiner Meinung nach auch nicht.


    LG Simon

    Guten Abend zusammen.:)


    Gestern war ich im sauren Nadelwald unterwegs und konnte einige spannende Funde machen. Unter anderem auch der weiter unten gezeigte weiße Pilz. Die Fotos sind alle mit meinem Handy gemacht das leider nicht allzu gute Fotos macht. Ich hoffe trotzdem, dass die Fruchtkörper ganz gut zu erkennen sind.


    Kurz ein paar Randdaten:

    Fundort: Saurer mooriger Nadelwald mit Tanne und Fichte mit viel Moos

    Höhe: ca. 600m

    Geruch: Mehlartig, süßlich. Eher unangenehm


    Wie oben schon beschrieben ist vor allem der mehlige, leicht süße Geruch sehr auffallend gewesen. Er hat mich sehr an den Riesenrötling (E. sinuatum) erinnert. Sonst war der Hut auffällig seidig, zu Anfang bei Druck grünend? Man sieht es auch auf den Bildern. Später habe ich es nochmal probiert, da gab es allerdings keine Verfärbungen mehr. Vielleicht war es auch nur Dreck/Moos an meinen Fingern.


    Nun meine Vermutung:

    Ich denke aufgrund der ausgebuchtet angewachsenen weißen Lamellen und der +/- kompakten FK-Form handelt es sich um einen Ritterling (Tricholoma). Der mehlartige Geruch sowie die schneeweißen Farben und der seidige Hut sprechen für mich für den seidigen Ritterling (T. columbetta). Da ich aber bisher wenig Erfahrungen mit Ritterlingen habe wollte ich mal nach eurer Meinung fragen ob ihr mir zustimmen könnt.


    Einen schönen Abend allen. Ich bin gespannt.^^

    Hallo Björn,


    danke für deine Antwort und die Bestätigung für S. jurana. Da ist nun die Freude natürlich groß! ^^

    Danke auch für deinen Tipp mit den Haaren. Ich habe mir die Fruchtkörper nochmal unter die Lupe (bzw das Mikroskop) genommen und konnte auch hier wieder (deutlich) bestätigt bekommen was du schon erwähnt hast. Demnach ein weiteres Indiez das es sich um S. jurana handelt. Danke auch für den Hinweis bezüglich der Sporenkeimung. Ich denke aber auch durch das weitere Argument mit den Haaren kann man in diesem Fall darauf verzichten? Vielleicht probiere ich es aber mal für mich aus.


    Hier noch die Aufnahmen von den Haaren:


    1) S. austriaca: Nicht inkrustiert und sehr zerzaust:

    Aufnahme in 100x:

    Aufnahme in 400x:


    2) S. jurana: Teilweise inkrustiert und eher glatt:

    Aufnahme in 100x:

    Aufnahme in 400x:


    LG Simon

    Liebes Pilzforum, ==13


    erstmal ein herzliches Hallo an alle! ^^

    Ich bin jetzt neu hier im Forum und das hier ist meine erste Anfrage auf eine Bestimmungshilfe. Ich hoffe also das ich mich an alle üblichen "Regeln" halte. Wenn nicht gerne hinweisen. :D


    Nun direkt zur Frage: Ich habe gestern im Karlsruher Umland schöne Prachtbecherlinge gefunden. In der Nähe gab es vor allem Linde, Esche, Eiche und auch Buche. Ein Becherling wuchs direkt unter einer Linde auf einem kleinen Ästchen. Die anderen beiden (deren Bild weiter unten auch zu finden ist) wuchsen einige Meter weiter entfernt aber auch bei Linden.

    Ich habe bisher S. austriaca schon häufiger gefunden und bin zunächst davon ausgegangen das es sich auch hier wieder um S. austriaca handeln würde. Dennoch blieb natürlich eine kleine Hoffnung auf S. jurana übrig und so nahm ich zwei Fruchtkörper zum bestimmen mit. Noch am selben Abend etwa 6h später habe ich die Fruchtkörper dann mikroskopiert und fande das die Sporen doch sehr stark nach S. jurana ausehen. Wieso ich dies vermute möchte ich weiter unten ausführlich begründen! :)

    Da ich wie gesagt S. austriaca schon häufig in der Umgebung gefunden habe und auch einige Stellen kenne bin ich heute Vormittag zu einer dieser Stellen gefahren um mir einen Fruchtkörper im direkten Vergleich anzuschauen. Die Mikrobilder sehen meiner Meinung nach schon deutlich anders aus. Dennoch habe ich bisher wenig Erfahrung im Mikroskopieren und daher meine Anfrage ob die Bestimmungen so Sinn für euch ergeben.


    Bevor ich nun meine Gedanken bezüglich der Bestimmung(en) formulieren will, zunächst einmal die beiden Funde im Vergleich mit den entsprechenden Bildern. Die 1000x - Mikrobilder sind leider nicht immer sehr scharf geglückt. :|


    1) Der vermeintliche S. austriaca:

    In der Nähe gibt es auf alle Fälle Ahorn, Esche, Holunder (und sicher noch weitere Baumarten). Generell eine wirklich große Stelle die mir ein Freund gezeigt hat mit hunderten Fruchtkörpern. Höhe: c.a. 115m

    Gefunden heute 14.3.25 Vormittags, Mikroskopie erfolgte c.a. 1h später. Die Sporen sollten demnach (zumindest größtenteils) vital sein?

    Nun die Bilder der Sporen 400x: (einmal mit und einmal ohne Messokular)

    Nun die Aufnahmen 1000x: (ich habe probiert verschiedene Stadien der Sporen zu bekommen)


    2) Der vermeintliche S. jurana:

    Wie oben schon beschrieben: In der Nähe gab es vor allem Linde, Esche, Eiche und auch Buche. Ein Becherling wuchs direkt unter einer Linde auf einem kleinen Ästchen. Die anderen beiden wuchsen einige Meter weiter entfernt aber auch bei Linden. Das kleine Waldstück befindet sich in der Nähe eines Moors. Höhe c.a. 115m

    Gefunden: Gestern 13.3.25 Am frühen Nachmittag, Mikroskopie erfolgte c.a. 6h später d.h. die Sporen sollten auch hier größtenteils vital sein?

    Nun die Bilder in 400x:

    Und in 1000x (auch hier habe ich versucht verschiedene Stadien der Sporen einzufangen):


    Nun möchte ich gerne meine Gedanken zur Bestimmung teilen: :)


    Ich habe Schlüssel und Bestimmungshilfen der folgenden Links/Literatur verwendet:

    i) http://www.pilzflora-ehingen.d…ora/genus/sarcoscypha.php

    ii) http://www.gbif-mycology.de/Ho…aral/Sarcoscypha_keys.htm

    iii) https://in-vivo-veritas.de/art…n-species-of-sarcoscypha/

    iv) Ein Bild aus einem Forums-Beitrag: http://ascofrance.fr/forum/226…-for-sarcoscypha-coccinea

    v) Der folgende Schlüssel nach Baral: Sarcoscypha_Baral1.pdf

    vi) Pilze Mitteleuropas (Winkler)


    Damit komme ich zu folgender Bestimmung:


    1) Hier handelt es sich um S. austriaca:

    Die Sporen sind häufig oben an den Polen eingedellt, zudem gibt es sehr kleine aber auch große Tropfen die jedoch nie einen Durchmesser von 4,5µm überschreiten (das passt zu i), ii) iii)). Unentwickelte Sporen passen zu den Bildern bei iv) und zeigen nicht unbedingt große Tropfen an den Polen. Für S. coccinea sind die Tropfen eindeutig zu groß. Zudem habe ich früher mal die Haare angeschaut (von Fruchtkörpern derselben Stelle aber letztes Jahr) und diese waren ebenfalls passend. Zudem ist es die mit Abstand häufigste Art in unserer Region von daher liegt hier sowieso ein Verdacht nahe.

    Deshalb komme ich zum Schluss: S. austriaca.


    2) Hier handelt es sich um S. jurana:

    Fast alle Sporen haben deutlich erkennbar zwei große Tropfen (d.h. > 5µm Durchmesser). Laut Link i), ii) können (vitale!) Sporen von S. austriaca keine so großen Tropfen besitzen. Ich habe auch bereits alte Foren-Beiträge durchstöbert und bin z.B. bei diesem hier: Wohl doch Jura-Kelchbecherling darauf gestoßen das S. austriaca ebenfalls solche große Tropfen besitzen kann. Dort wurde aber hervorgehoben das dies nicht bei vitalen Sporen passiert (zumindest habe ich es so verstanden), sondern die Öltropfen erst bei toten Sporen zusammenlaufen können. Da ich die Fruchtkörper sehr schnell nach dem sammeln untersucht habe denke ich das dieser Fall hier auszuschließen ist. Zudem finde ich das die Bilder im obigen Beitrag von S. austriaca Sporen auch zeigen, dass selbst die nicht vitalen Sporen die großen Tropfen nicht immer an den Polen haben müssen was bei so ziemlich allen Sporen die ich bei mir finden konnte aber der Fall war.

    Der Fundort wäre zwar nicht extrem typisch für S. jurana aber mit den Linden durchaus möglich. Gerade wenn man sich noch unentwickelte Sporen anschaut finde ich passt das Bild bei iv) durchaus gut zu den Bildern die ich oben reingestellt habe. Im jungen Stadium sind die beiden großen Tropfen an den Polen schon sehr gut zu sehen.

    Deshalb komme ich zum Schluss: S. jurana.


    So das war jetzt viel zu lesen. ==Pilz28 Deshalb hier jetzt meine Fragen an euch:

    1) Könnt ihr meiner Bestimmung so zustimmen? Was wären für euch Argumente gegen meine Bestimmung? Habe ich irgendetwas falsch eingeordnet? :/

    2) Ich habe hier (Sarcoscypha jurana) gelesen, dass man anhand des Keimverhaltens der Sporen die Arten gut unterscheiden kann. Da habe ich noch gar keine Erfahrungen mit. Empfehlt ihr es zusätzlich noch zu probieren?

    3) Ich habe bei der Quelle v) gesehen das eine sogenannte "Schleimhülle" bei den Ascosporen unterschiedlich ausfällt. Jedoch habe ich keine Ahnung wie man dieses Merkmal untersucht. In den Zeichnungen der Quelle sieht diese bei S. jurana entgegen der anderen beiden bei uns heimischen Arten nämlich schon sehr anders aus, wäre also ein gutes Unterschiedungsmerkmal? Falls jemand weiß wie dieses Merkmal zu untersuchen ist würde ich mich über eine Erklärung sehr freuen.


    Vielen lieben Dank schonmal im Vorraus für die Hilfe!^^

    Ich wünsche allen ein schönes WE mit hoffentlich tollen Pilzfunden ==8


    Viele Grüße, Simon