Beiträge von durnik

    Hi zusammen,

    um mir die Pilzwelt hinsichtlich Bestimmung einfacher zu machen, clustere ich die Pilze in Gruppen. So wie ihr es sicher auch macht und so wie die Bestimmungspfade in diversen Pilzbüchern ja auch schlüsseln - hübsch vom Groben ins Feine. Ich nehm mir also die Gesamtheit der Fungis und schnipsel mir die Schlauchpilze ab, Röhren, Poren, Spröd, Frei, Sporenfarbe... etc und hab dann eine übersichtliche Anzahl von Gattungen pro Gruppe. So, dass ich bei Bestimmuingen nur noch ein paar "Restmerkmale" heranziehen muss, um auf die Gattungsart zu kommen. Klar schau auch ich auf die "Altbekannten" und sag "das ist ein Kahler Krempling" und geh da nicht explizit den Weg, aber bei Unbekannten hilft es natürlich erstmal die grobe Richtung zu kennen, in die die Bestimmungsreise geht.

    Ich hab allerdings nach wie vor ein Problem mit den Weiss-Sporigen, Nicht-Freie, faserigene Stiele, Lamellen, Ständerpilze. Die Gruppe ist einfach viel zu groß. Und ich würde sie gern noch kleiner clustern - weiß aber nicht, was weitere gute Merkmale sind, die ich dazu nehmen kann, ohne Gattungen in der Gruppenzuordnung zu zerhacken. Die Pilzbücher, die ich habe, springen dann schnell von dort über sehr spezifische Fragen in die Arten. Fallen euch da Merkmal ein, um aus der genannten Gruppe weitere Gattungen unter-zu-gruppieren? Über die dezentrale Stielung bekomme ich ggf noch ein paar Gattungen abgeknapst (Zwergknäulinge, Muscheling, Seitlinge..), aber mehr fällt mir nicht ein. Größe vielleicht? Haben Eure Bestimmungsbücher ab da ggf gute clusternden Schlüssel?

    Beste Grüße

    Dominik

    Moin,


    Erster! Erster! Die Fichtenzapfenrüblinge sind im Anmarsch und für mich gleich in 2facher Hinsicht ein Erfolg, denn ich bin noch nicht so lange unter den Pilzbestimmern und daher ist dieser Rübling für mich ein Erstfund. Ich habe gehört, dass anderswo der Pilz in Massen vorkommt und als Suppenpilz verwendet wird. Ich bin froh ... überhaupt welche (5-6) gefunden zu haben. Das liegt daran, das hier in der Dübener Heide Fichten Mangelware sind. Auch wenn es früher ein nicht ganz so seltener Baum war, ist der Bestand auf unter 2% gefallen. Ich bin extra ins Forstamt und hab Waldkarten studiert, um Fichten aufzuspüren und bin die letzten 2 Wochen viel mit dem Rad im Wald gewesen. So und nun kann ich einen dicken Haken an den Pilzfund machen. Nächstes Ziel - Morcheln - gibt es hier in der Dübener Heide (saure Böden) angeblich auch nicht. Das ist doch eine Herausforderung ;)


    Viele Grüße

    Dominik

    Hey Mushrooooom,


    genau DEN wollt ich heute auch ins Forum einstellen. Die Qualität ist doch gut. Deine Bilder sind wesentlich besser geraten, als meine.

    Beim nächsten Handy muss ich definitiv mehr Fokus auf Nahbildaufnahemn legen!

    Der Ohrlöffel-Stacheling also ... klebe bei mir auch am Kiefernzapfen. Wieder was dazugelernt. Super!


    Viele Grüße

    Dominik

    Danke für die vielen Tipps.

    Ist mir schon klar, dass die Bestimmung in der Natur draußen der beste Lehrmeister ist. Ich sammel schon mein ganzes Leben lang Pilze und saß schon als 1-2jähriger auf den Schultern meines Vaters und zeigte ihm mit eine "Daaa!" die Pilze an. Nur ist das Pilzbestimmungsfieber über das normale Speisepilzsammeln bei mir erst RICHTIG vor nem halben Jahr ausgebrochen und der Winter ist halt für unser Hobby ne echt lange Durststrecke in der ich mich mit viel Theorie (daher die Frage) und jede Menge Judasohren (Frau schimpft schon, dass das ganze Haus nach den trocknenden Pilzen riecht) über Wasser halte.


    So ... nun freu ich mich nooooch mehr auf die kommende Pilzsaison.


    Viele Grüße

    Dominik

    Kleine bis mittelgroße Pilze, zum Teil hygrophan, Hut: Trocken, klebrig, mit gelatiner Huthaut, dünnfleischig. Stiel: Zäh, besonders unten braun bis schwarzsamtig, schlackiger Stiel, knorpelig berindet, längsgerieft, innen wattig eher vertrocknet, kahl oder flockig, teils wurzelnd. Kein Ring, keine Gesamthülle! Lamellen: Weiß bis bräunlich, gelblich, fast frei, angeheftet bis angewachsen, meist dicht stehend. Sonstiges: Folgezersetzer,


    Kleine Pilze, schnell eintrocknend und bei Feuchtigkeit wiederauflebend. Hut: Trocken, winzig bis mittelgroß, häutig bis dünnfleischig, welkend. Fleisch zäh elastisch. Kein Velum, keine Gesamthülle! Stiel: Rosshaarig, steif, zäh, nagelig, voll höchstens alt hohl.Kein Ring! Lamellen: Blass angewachsen, selten frei, teils mit Kollar, oft anatomisierend. Sonstiges: Auf Erdreich, Holz, Pflanzenresten wachsend, Folgezersetzer.


    ,, das sind z.B. die Gattungstexte von Rüblingen und Schwindlingen bei 123Pilze. Klingt für mich sehr ähnlich und wirft oft nur noch mehr Fragezeichen auf. Nungut, beim Rübling steht, er hat keine Gesamthülle - aber hat doch der Schwindling auch nicht. Längstgerieft vs Rosshaarig (vielleicht fehlt mir da die Vorstellungskraft) und wattig vs. von jung voll nach alt hohl übergehend (wie ist dann ein mittelalter Pilz im Übergang von voll zu hohl? Vielleicht wattig?) Rüblinge stehen meist dicht. Steht beim Schwindling nicht, was nicht heisst, dass es nicht so ist. Die Dinger wachsen ja auch wie Hulle auf nem Haufen.


    Ich glaub ihr seht mein Problem

    Hallo zusammen,


    mein guter Jahresvorsatz war ja, tiefer in die Pilzbestimmung einzutauchen. Gut was? :)

    Hab mir also zahlreiche Pilze angesehen, bis mir der Kopf brummte. Daher war die Idee, die Pilze zumindest erst einmal hinsichtlich ihrer Gattungen einzuordnen und zu bestimmen. Gesagt - Getan ... Gescheitert. ;)

    Nunja, ich hab kein Problem Röhrlingsgattungen zu erkennen, oder Sprödblättler oder Trameten von Blättlingen zu unterscheiden. Freiblätter gehen auch ganz gut, spezielle Sporenfarben sind auch hilfreich.

    Aber an der großen Gruppe der (angewachsene) Lamellen Pilze, faserblättrig, weißsporig scheitere ich regelmässig.

    Ich bekomme einfach nicht genügend offensichtliche, makroskopische Unterscheidungsmerkmale zusammen, um die Gattungen da zielsicher zu bestimmen. Die sind mir teilweise einfach zu Wischiwaschi - gleich.

    Ich geb mal ein Beispiel: Nelkenschwindling vs. Waldfreund-Rübling vs. den einen oder anderen Helmling usw.

    Das sind für mich total ähnliche Gattungen von Pilzen. Nicht nur optisch, auch vom Großteil der Merkmale her. Klar, von den Schwindlingen sagt man, dass man sie trocken und wieder mit Wasser versehen kann und schwups sehen sie wie frisch aus. Aber wer läuft schon mit Föhn und Gießkanne durch den Wald? Und es gibt sicher Helmlinge, die sehen einfach mustergültig aus wie - nunja Helmlinge. Gibt aber auch genug, wo ich sage "Waaas? Wieso?"

    Bin da echt am verzweifeln.

    Wenn ich dann auf Webseiten gehen und mir die Gattungsmerkmale ansehen, dann ist das auch nicht so erhellend. Da steht dann oft sowas wie "eher kleine bis mittelgroße Pilze" oder "mit wenigen Ausnahmen Saprophyten" oder "teils mit Burggraben, teils schmall angewachsene bis herablaufende angewachsene Lamellen" oder sowas ... halt viel zu allgemein und schwammig. Schwammelig. hrhr.

    Langer Text kurzer Sinn - gibt es nicht eine Art Tabelle, mit wesentlichen Merkmalen in den Spalten und den Gattungen in den Zeilen, wo man einfach nur abcheckt "passt" "passt" "passt" und dann zumindest in der richtigen Gattung landet? Oder bin ich total auf dem Holzweg und man kann gewisse Gattungen gar nicht anhand makroskopischer Merkmale auseinanderhalten?



    Viele Grüße

    Dominik







    Ich weiss, dass Einige das hier nutzen:

    iNaturalist
    iNaturalist ist ein soziales Netzwerk für Naturbeobachter! Erfasse Deine Beobachtungen von Pflanzen und Tieren, teile sie mit Freunden und Wissenschaftlern und…
    www.inaturalist.org

    Da gibts auch die entsprechende App zu. Soweit ich das sehe ist das aber sehr öffentlich, was seine Vorteile hat (andere sehen deine Bilder/Funde und helfen Dir sie zu bestimmen/klassifizieren) aber alle sehen dann auch deine "Pilzstellen". Wenn Dir das nicht Wichtig ist, wäre das sicher ein gutes Tool.


    Viele Grüße

    Dominik

    Hey,


    ich bin immer wieder faziniert, wo ihr so alles Pilze findet. Mein Freundekreis ist immer verwirrt, wenn ich bei Wanderungen oder z.b. Fahrradtouren nie geradeaus schaue und ständig vom Weg/Fahrrad springe, weil ich rechts und links was in Wald und Wiese entdeckt hab. Aber hier im Forum .. ich muss noch viel lernen. Pilze auf Hirschdung ist da bisher mein Favorit.

    Aber das hat mich natürlich angespornt auch die Augen auf zu halten und siehe da, hab glatt was gefunden - musste nur ein wenig durch meinen Garten streifen:


    - Pilz auf Hühnerdung

    - Pilz auf Sense

    - Pilz auf Fensterbank

    ... nicht schlecht, was? Und richtig stattliche Exemplare :whistling:


    VG

    Dominik

    Moin zusammen,


    ich hab dieser Tage den folgenden Pilz an einer Buche gefunden. Gestern beim Online Treff tippten wir auf Antrodia Heteromorpha in nem abgewrackten Zustand.

    Ich hab mal ein bissel gesucht, eigentlich wächst die Vielgestaltige eher an Nadelholz. Von daher gebe ich die Bilder noch einmal in die Runde, in der Hoffnung darauf, dass jemand von Euch den Pilz kennt:

    Viele Grüße

    Dominik

    Hi und willkommen,

    spontan würd ich Schimmel sagen, aber dafür sind die Fotos zu undeutlich. Ich bin kein Spezi was das anbelangt, kann mir aber gut vorstellen, dass Du hier jemanden findest.

    Ich selbst musste erst einmal googeln, ob Schimmelpilz wirklich Hauspilz verursachen kann (da hätte ich erst einmal wehemmend den Kopf geschüttelt) und hab dann tatsächlich auch was gefunden.Aber eigentlich findet man bei Google IMMER was, wenn es um Krankheiten etc geht und meist ist das Ergebnis nix für Phobiker. Zumal die Info auf ner Schimmelbeseitiger-Firma-Webseite stand ;) - Ein Schelm der Böses dabei denkt.

    Bin auch gespannt, ob uns hierzu jemand erleuchten kann.

    VG

    Durnil

    Ich wünsche Euch viel Kraft in der nächsten Zeit.

    Mein Vater ist auch vor nicht allzulanger Zeit an Krebs verstorben. Die Leidenschaft für Pilze hat er mir vererbt und ich denk oft an ihn, wenn ich durch den Wald stromer und meinen Jungen mitnehme und ihm die Pilze und ihre Merkmale erkläre.

    "Roh" ist bei mir eigentlich nicht das Thema.


    Allerdings frag ich mich häufig "Wieviel/Wie lange ist erhitzen notwendig?" Kann man das Pauschalisieren? Da die verschiedenen unbekömmlichen/giftigen Stoffe in den Pilzen mit Sicherheit unterschiedliche Zerfallstemperaturen/zeiten haben - wohl eher nicht. Aber wärend man schnell herausfindet, ob ein Pilz giftig oder essbar ist, gibt es zu den Gar/Koch/Brat etc Zeiten kaum Inhalt im Netz.


    z.b.

    zu Hallimasch oder der Netzhexe liest man tatsächlich öfters mal was und findet dort eher lange Koch/Bratzeiten

    Aber das war es schon fast.

    Ich ess gern panierte Parasol ... roh leicht giftig, aber wie lang sollte man sie paniert in der Pfanne braten?

    Oder Austernseitlinge ... reicht es, sie in der heissen Butter in der Pfanne durchzuschwenken? Hmm. Keine Ahnung.

    Um auf Nr sicher zu gehen, lass ich die Pilze sicher viel zu oft viel zu lange auf dem Herd.

    Das ist doch doof. Wie handhabt ihr das?


    VG

    Dominik

    Hi,

    wie geht es voran mit der Pilzcoach / PSV Ausbildung? Ich hab das auch ins Auge gefasst. Hab allerdings ganz schön geschluckt, als ich den Berg an Fragen gesehen hab und feststellen musste, dass ich da noch massig Aufholbedarf habe. Ich will das nun durch lange Waldtouren mit vielen vielen Bestimmungen etwas wett machen. Du stöberst ja auch in der Dübener Heide herum. Ich suche noch Leute, mit denen man gemeinsam den Wald durchforsten und mit denen man sein Wissen teilen kann. Also, wenn Du magst? ;)

    VG

    Dominik

    Hallo und ein gesundes, neues Jahr,

    Leider hatte sich keiner gemeldet. Ich push den Beitrag noch mal nach oben, in der Hoffnung doch noch jemand anderen Pilzbegeisterten aus der Umgebung zu finden.

    Übrigens hat die Dübener Heide auch im Winter ihre Pilzreize. Gestern z.b. beim Neujahrsspaziergang durch den Wald gab es...

    Wir hatten erst gestern ein paar mit in der Pfanne. Hallimasch sind nicht unbedingt hochwertige Pilze. Sie sind roh giftig und man muss sie daher erst länger braten/kochen. Viele kochen sie vorher richtig ab und schütten das Wasser weg. (Um da auf Nr Sicher zu gehen) Machen wir nicht, aber wir machen auch kein reines "Halimaschgericht" in dem Sinne, sondern nehmen ihn höchstens mal mit in die Mischpilzpfanne auf. Da der Pilz auch nicht von jederman vertragen wird, gibt es die Kommentare oben zum Durchfall. Wir haben bei uns in der Familie zumindest keine Probleme mir dem Pilz.