Beiträge von Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    heute möchte ich eine Delitschia vorstellen, die ich F. Doveri folgend vorläufig als Delitschia winteri bestimmt habe. Substrat ist wieder einmal Angusrinddung.

    Die Art ist im Pilzforum ja schon gut bekannt und ich habe hier auch zwei Bestimmungsschlüssel von Nobi und Peter Welt vorgefunden. Aber da brauche ich von Euch eine zweite Meinung.

    Folge ich dem Schlüssel von Nobi, komme ich aufgrund der Sporenmaße zu Delitschia winteri, nach dem Schlüssel von Peter Welt lande ich allerdings bei Delitschia furfuracea, weil die Sporen

    bei meinem Fund in den Asci uniseriat bis biseriat angeordnet sind.


    Folgende Daten konnte ich bei dem Fund festhalten:


    Schwarze flaschenförmige Pseudothecien messen etwa 1,3 x 0,7 mm, wobei das Ostiolum fast halb so lang ist wie das ganze Pseudothecium.

    Um das Ostiolum herum sind mehr oder weniger dicke, kurze septierte Haare, das Pseudothecium selber wiederum ist reichlich mit ca 2-3 µm breiten, grauen Haaren besetzt.

    Die bitunikaten Asci sind 8-sporig, die Sporen gemischt uni- und biseriat angeordnet. Die Ascusbasis mit Haken. Die Pseudoparaphysen fädig und septiert.

    Ascosporen reif dunkelbraun, in der Mitte mit meistens geradem Septum, an diesem kaum eingeschnürt. Frisch sind die Sporen mit einer dicken Gelschicht umgeben, die auf der Höhe des Septums eingeschnürt ist. Es sieht so aus, als ob von dem Septum auf beiden Seiten noch eine unsichtbare "Schnur" weggehen würde.

    Die Sporengröße ist extrem variabel: 53-63 x 23,5-27 µm. Der Sporenquotient vergrößert sich mit der Sporenlänge und reicht von 1,9 - 2,5. Die abweichenden einzelligen Sporen habe ich bei den Messungen (30) nicht berücksichtigt.

    Es ist mir aufgefallen, daß junge Sporen einseitig zugespitzt sind, was dann bei reifen Sporen nur mehr in Einzelfällen zu sehen ist.


    Also, ich meine, daß ich schon aufgrund der Sporenbreite von 23,5 - 27 µm mit Delitschia winteri richtig liege, wiewohl die Sporen in den Asci oft biseriat liegen.


    Danke schon einmal fürs Ansehen!

    LG

    Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    ich komme heute mit einem Thecotheus, den zumindest Nobi in diesem Forum schon einmal präsentiert hat.

    Da ich noch immer am Projekt der Pilze auf Dung von Angusrindern, die in einem geschützten Gehege im Lainzer Tiergarten leben, mitarbeite,

    möchte ich für dieses Projekt nur Pilze dokumentieren, wo es keine Restzweifel und Unsicherheiten gibt. Auf Angusrinddung habe ich nach bisherigen Beobachtungen 3 Thecotheus Arten vorgefunden: T. pelletieri, T. strangulatus und T. formosanus fa. collariatus, den ich hier vorstelle.

    Ich bestimme wenn möglich nach Literatur, und da ist einmal Doveri, auf den ich oft zurückgreife. Aber er ist meiner Meinung nach bei der Beschreibung, was Fotomaterial und Text betrifft leider nicht

    konsequent genug. In einem online Artikel beschreibt er Thecotheus formosanus fa. collariatus mit Sporen, die niedrige bis grobe Warzen aufweisen sollen und zeigt dann ein Foto, auf dem man eigentlich nur glatte

    Sporen sieht. Zugegeben, die Warzen sind wirklich ganz subtil und schwer zu fotografieren. Von weitem schauen die Sporen sowieso glatt aus. Im Bestimmungsschlüssel von Doveri ist das Merkmal Sporen ornamentiert oder nicht, genauso wichtig, wie die Anwesenheit einer Collarette an den Polen der Spore. Weil die Sporen mit einer Schleimhülle versehen sind und auch das Hymenium irgendwie in einem Gel eingebettet ist, färbt sich das Sporenornament schlecht an. Ich mazeriere deshalb das Präparat und quetsche und reibe. Ist der Schleim weg, glaube ich, daß ich mehr sehen kann. Die Fotos sind schlecht, aber man sieht deutlich das Ornament.

    Leider habe ich auf der vorliegenden Dungprobe nur 2 Fruchtkörper vorgefunden, davon habe ich einen als Beleg aufgehoben. Meine Beobachtung konzentrierte ich deshalb vor allem auf die Sporen.


    Die Apothezien mit unter 1 mm Durchmesser waren jung tonnenförmig, weißlich, später mehr ausgebreitet und mehr graubraun.

    Asci 8-sporig. Ascosporen elliptisch, einseitig abgeflacht, mit feinen rundlichen Warzen ornamentiert und an den Polen mit Apikuli, die sich in Baumwollblau gut anfärben. Fallen die Apikuli ab, verbleibt an den Polen ein schmaler Halskragen/Collarette. Die Sporen ohne Apikuli messen zwischen 15-18 x 6,5-8 µm. Ich meine auch zwei Arten von Paraphysen beobachtet zu haben, die einen dünn, die anderen breit.

    Im Prinzip für mich alles klar, nur Thecotheus formosanus fa. collariatus möglich, ein allfälliger Irrtum vorbehalten. Thecotheus africanus ist eine naheliegende Art mit kleineren Sporen, die aber auf Elefantendung vorkommt. T. cinereus käme von der Farbe des Apotheziums her in Frage, scheidet hier aber schon aufgrund der Sporenlänge von über 31 µm aus.


    Danke schon mal fürs Anschauen,

    LG

    Matthaeus

    Lieber Nobi,


    Danke vielmals für die Bestätigung meiner Vermutung und für die wertvollen Literaturhinweise!

    Ich sehe gerade, daß ich bei der Beschreibung einen Begriff von Doveri falsch abgeschrieben habe. Nicht supraapikale Verengung sondern subapikale Verengung soll es wohl heißen,

    womit die Ringzone gemeint ist, wo der Ascus eingeengt ist.


    LG

    Matthaeus

    Grüß Euch Alle miteinander,


    Ich habe neulich auf Angusrinddung eine Thecotheus Art vorgefunden, die ich für Thecotheus strangulatus halte, bin mir aber nur zu 98 % sicher, weshalb ich mich sehr freuen würde,

    wenn mir jemand diesen Fund bestätigen oder korrigieren könnte.

    Da nur ein einziges Exemplar da war und ich makroskopisch eigentlich einen unreifen Ascobolus vermutet habe, habe ich das Apothezium als ganzes gequetscht, weshalb meine

    Fotos ziemlich schlecht aussehen. Folgende Daten konnte ich dabei zusammentragen:


    Apothecium jung weißlich, nass hyalin, tonnenförmig, mit mehr oder weniger glatter Außenseite. Später becherförmig mit aus dem Hymenium herausragenden Asci.

    Asci bis 200 µm lang und über 20 µm breit. Unter der Ascusspitze eine in Kongorot sich deutlich anfärbende Ringzone, an der der Ascus auch etwas verengt ist. Ascusbasis mit Haken.

    Ascosporen vor allem jung spindelig und dickwandig. Reif mit groben Warzen besetzt, die sich beim Quetschen des Präparates leider von der Spore gelöst haben. Größe: 24-25 x 11-12,5 µm.

    Paraphysen sind dünn, septiert und an der Spitze gelegentlich gebogen.

    Excipulum besteht aus kleinen rundlichen bis eckigen Zellen.


    Also, nach F. Doveri bestimmend, geht sich nur Thecotheus strangulatus aus. Ich habe wegen der kongophilen Ringzone auch an die Gattung Ascozonus gedacht, aber da habe ich im Schlüssel keine Sporen

    dieser Größe gefunden. Ich meine, daß man auf den unteren Fotos auch die mediane supraapikulare Verengung des Ascus, von der Doveri spricht, deutlich sehen kann. Nur sagt Doveri halt nicht, daß diese

    Ringzone auch schön kongophil ist.


    Danke schon mal für das Anschauen der Fotos!


    LG Matthaeus

    Hallo Nobi,


    Danke für die Richtigstellung! Auf der Seite index.fungorum.org wird Schizothecium hispidulum noch als eigenständige Art geführt, wenn ich richtig geschaut habe.

    Aber das beunruhigt mich nicht. Ich verwende bei der Bestimmung auch alte Bücher, da bin ich noch weiter zurück. Wenn ich dann auf mycobank oder indexfungorum den gültigen

    Namen abfrage, und dieser noch nicht aktualisiert ist, habe ich Pech gehabt.


    LG, Matthaeus

    guten Abend an Alle,

    ich bin, als ich die Perithecien von Schizothecium hispidulum auf einer Rinderdungprobe gezählt habe, über einen weißen Becherling gestolpert, den ich nicht bestimmen konnte.

    Ich halte ihn für einen Schmarotzer. Er sitzt auf den Perithecien und macht sich über die Fruchtschicht her. Zumindest sieht es so aus.

    Weil ich den Becherling schon oft beobachtet habe, muss es etwas Gewöhnliches sein. Vielleicht meldet sich von Euch Einer und klärt mich auf.


    Soviel konnte ich feststellen:

    die Apothecien becherförmig, etwa 150 my im Durchmesser. Der Apothecienrand mit vielen "Haaren" besetzt.

    Asci ca. 60-70 µm lang, 8-sporig, Basis mit Haken. Die hyalinen Sporen breitelliptisch 6-7 x 3-4 µm groß, ohne Öltropfen. Haare oder Paraphysen an der Spitze gekrümmt.

    Weil in der Nähe sehr viele Fruchtkörper von Coprotus granuliformis waren, habe ich die Sporen mit Baumwollblau eingefärbt, aber es zeigten sich keine de Bary bubbles.

    Somit möchte ich eine Coprotus Art ausschließen. Das ist aber schon alles.


    Ich bin für jeden Kommentar dankbar.

    LG

    Matthaeus

    Hallo Nobi,


    Danke noch einmal für Deine uneigennützige Recherche und für die Weitergabe Deines Wissens!

    Ich habe das Gefühl, daß ich jetzt, was Saccobolus citrinus und seine nächsten Verwandten betrifft, etwas mehr Durchblick habe.

    Die Gattung Saccobolus verlangt von einem halt viel ab. Trotzdem gefallen mir diese Pilze und ich kann nicht wegsehen, wenn sie da sind.


    LG, Matthaeus

    Guten Abend Nobi,


    andere Bestimmungen haben mich von der Gattung Saccobolus abgelenkt, und ich bitte um Nachsicht, weil ich mich so spät zu Deinem Kommentar melde.

    Ein gleicher Fund von Saccobolus ovibovinus hat mich wieder hierher zurückgebracht.

    Herzlichen Dank für Deine wertvollen Hinweise! Ich habe Saccobolus ovibovinus wieder unter der Lupe gehabt, und ich kann bestätigen, daß es so ist, wie Du soeben gesagt hast:

    Saccobolus citrinus mit grobwarzigem Ornament und ohne Risse,

    Saccobolus ovibovinus feinwarzig und mit Rissen.

    Werde ich ab jetzt so weiter bestimmen.

    Habe mich bei Björn Wergen auch für das Webinar über Saccobolus angemeldet, aber scheinbar ist bei meiner Anmeldung was danebengegangen. Hätte mich sehr interessiert.

    LG

    Matthaeus

    Guten Abend Allerseits,


    habe neulich auf Angusrinderdung wieder einmal einen haarigen Becherling aufgesammelt, der mir schwer im Magen liegt, und wo mir Eure Hilfe sehr willkommen wäre.

    Mangels besseren Wissens habe ich mich auf die Gattung Cheilymenia festgelegt, wobei ich nicht einmal eine Sektion richtig ansteuern kann. Vielleicht etwas ganz Gewöhnliches.

    Nach Durchsicht der Monographie von Moravec muss ich mich von meinem Anfangsverdacht auf Cheilymenia (Coprobia) granulata verabschieden, weil die gestreifte Sporen hat.

    In der Section obtusipilosae finde ich bei Moravec auch nichts Vergleichbares.

    Diese Merkmale konnte ich festhalten:

    Die rotorangen Apothecien 0,5-1 mm im Durchmesser sind umgeben von hyalinen, dünnwandigen Haaren.

    Asci IKI-, 8-sporig, reife, eine Woche alte Sporen elliptisch, glatt auch in Baumwollblau, 20-22 x 11-13 µm. Die Paraphysen mit kleinen gelblichen Vakuolen, an der Spitze kaum verdickt.

    Mikroskopisch bestehen die Randzellen aus kurzgliedrigen Zellen, welche zusammen bis 200 µm lang werden können. Die Haare, wenn das welche sind, sind dünnwandig, vielgestaltig,

    meist an der Basis aufgebläht und und dann nach oben hin verjüngt. Die "Haare" sind nach einer Woche alle kollabiert. Auf dem dritten Foto ist so eine kahle Cheilymenia in Gesellschaft mit anderen Dungis, u.a. mit ein paar Lasiobolus cuniculi zu sehen.

    Ich danke schon jetzt für jede Hilfe, weil ich den Becherling gerne mit Namen ablegen möchte.

    Einen schönen Guten Abend an Alle!


    Obwohl Saccobolus citrinus in diesem Forum schon genug abgehandelt wurde, habe ich bei mir noch immer offene Fragen.

    Also ich habe auf Angusrinddung Saccobolus citrinus meine ich regelmäßig zu Gast, aber im Juni habe ich einmal zitronen- bis goldgelbe und ein zweites Mal dunkle bernsteinfarbene (alte?) Apothecien vorgefunden, die unter dem Mikroskop zwei verschiedene Arten zeigen oder doch nur vortäuschen.

    Die ersten drei Fotos zeigen m.E. Saccobolus citrinus. Die Sporenpakete 45-50 µm lang, wobei die Sporen 4x paarweise übereinander gestapelt sind. Die Sporen (20-21 x 9-10µm) sind warzig ornamentiert und an den Polen deutlich trunkat abgeschlossen. Die Paraphysen am oberen Ende mit gelbem Inhalt. Auf den Fotos sind die Sporen nicht mehr im Cluster, weil ich das Präparat sehr stark gequetscht habe.

    Beim zweiten Fund habe ich dunklere Apothecien vorgefunden. Die mikroskopischen Daten ähnlich, die Sporen etwa gleich lang, aber das Sporenornament in diesem Fall undeutlich warzig und rissig.

    Nach F. Doveri (Fungi fimicoli italici) bestimmend, habe ich den 2. Fund zunächst als Saccobolus ovibovinus abgelegt. Das ist aber scheinbar eine wenig dokumentierte Art, die selbst Doveri im Ascobolus-Saccobolus Schlüssel, der online abrufbar ist, nicht mehr auflistet. Wegen den Sporen mit rissigen Perispor käme ich da auf Saccobolus saccoboloides. Da aber auch S. citrinus ein rissiges Sporenornament haben kann, würde ich fast sagen, ich

    habe zweimal S. citrinus vorgefunden.

    Wäre fein, wenn mir meine Meinung von Euch jemand bestätigen oder korrigieren könnte. Ich danke schon einmal fürs Anschauen.


    LG

    Matthaeus

    Danke Nobi, das sehe ich jetzt auch so. Wenn auf den Rieselfeldern zumindest zeitweise auch Weißwangen- und Kanadagänse da sind, ist die Verbindung zu S. quadrisporus wieder gegeben.


    LG, Matthaeus

    Hallo Nobi,


    erstmal vielen Dank für die Arbeit von Dissing!

    Leider habe ich kein frisches Material mehr, aber etwas Rest-Getrocknetes. Den besten Beleg hat Irmgard. Sie könnte auch nachmessen oder gegebenfalls sequenzieren.

    Sequenzieren wäre sicherlich sehr interessant.

    Der Dung aus den Rieselfeldern (Sammlung von Meike und Michael vom 30.03.2022) ist noch bei mir, aber dort wachsen inzwischen 20 Kleine Mist-Hasenpfoten.

    Saccoboli sind längst von Insekten weggefressen. Heute habe ich wieder viele Fliegen aus dieser Probe in die Freiheit entlassen.

    Ich habe folgende Daten aus meiner heutigen Nachmessung:

    Einzelsporen ohne Ornament: 19 - 21 x 8 - 9,5 µm; 10 Messungen.

    Einzelsporen mit Ornament: 20 - 22 x 10 - 10,5 µm; 10 Messungen

    Sporencluster: 48 - 52 x 17 - 18 µm; 10 Messungen

    Bei frischem Material habe ich ein paar Asci mit ca. 150 x 25 - 30 µm gemessen. Ascusbasis mit Haken, aber das ist eine Banalität. Die hyalinen Paraphysen mehrfach septiert, an der Spitze nur wenig verdickt.

    Die frischen Sporencluster habe ich mit 47 - 50 x 14 - 16 µm notiert. An den Polen der Sporencluster konnte ich in Wasser deutlich jeweils eine Gelkappe beobachten.

    Das ist aber auch das Merkmal, das Dissing in der hier zitierten Arbeit bei S. quadrisporus besonders hervorhebt.

    Bei S. groenlandicus haben die Sporencluster dagegen lt. Dissing nur eine große seitliche Gelkappe.

    Den Unterschied was die Breite im Vergleich zur meiner ersten Messung bei Frischmaterial betrifft, kann ich jetzt nicht erklären. Hängt eventuell mit dem Reifegrad der Sporen zusammen.

    Meine Objektive habe ich seinerzeit mit dem Objektmikrometer kalibriert. Verwenden tu ich am Zeiss Axioskop ein Zeiss Neofluar 100x N.A. 1,30 und ein Zeiss Planapochromat 100x N.A. 1,4, beide Objektive sind unendlich Optik.

    Nach meinem Dafürhalten gehört der Fund von Meike und Michael zu Saccobolus quadrisporus. Die Länge der Sporencluster passt und vor allem passen die Gelkappen an den Polen.

    Was mich verwundert, ist der Rinderdung. S. quadrisporus wurde lt. Literatur bisher fast ausschließlich auf Enten/Gänse-Dung gefunden. Aus diesem Grund habe ich bei Meike und Michael extra noch einmal nachgefragt. Sie haben mir glaubhaft versichert, daß sie eine Probe von einem großen "Fladen" entnommen haben. Die Konsistenz dieses Dunges war frisch sehr fein, cremig, ähnlich wie eine Leberpastete ohne grobe Pflanzenfasern. Nun ja, ich war nicht vor Ort.

    Meike und Michael werden frischen Dung aus den Rieselfeldern auch Björn Wergen schicken. Die Möglichkeit, daß S. quadrisporus darauf wieder fruktifizieren wird, ist wahrscheinlich.

    Björn Wergen wird sicher noch mehr Merkmale herausfiltern.


    LG Matthaeus

    Hallo Nobi,


    habe mich über die Aufsammlung von Meike und Michael auch sehr gefreut! Da habe ich sehr gestaunt. Seltene Arten sind noch da, aber leider oft nur mehr in Naturschutzgebieten.


    LG, Matthaeus

    Hallo Björn,

    Da musst du Irmgard fragen. Ich darf Material aus diesem Projekt nicht weitergeben. Der Dung ist schon "alt", eventuell ist aber trotzdem noch was da. Belege sind bei Irmgard.

    Weil dieser Fund von Meike und Michael aus Deutschland (Rieselfelder bei Münster, aufgesammelt mit Genehmigung) ist, habe ich ihn hier eingestellt, damit er in die Datenbank einfließen kann.


    LG Matthaeus

    Grüß Euch Alle,

    eigentlich stelle ich keine Funde ein, die klar sind, aber da war ein Saccobolus quadrisporus auf der Rinderdunglieferung von Meike und Michael von den Rieselfeldern bei Münster, die ich als Vergleich zu den Rinderdungproben aus dem Lainzer Tiergarten untersuche. Hier vielleicht interessant, daß die Sporencluster an den Polen jeweils mit einer Gelkappe versehen sind. Das wird in der Literatur nicht immer so berichtet.

    Bei einem Foto ist ein Ascobolus albidus dabei, der den Betrachter nicht stören sollte.


    LG

    Matthaeus

    Hallo Nobi,


    herzlichen Dank für die Bestätigung, das bringt mich bei der Beschäftigung mit den Ascoboli wirklich weiter! Für mich ein wichtiger Becherling, und dank SigridJ habe ich jetzt mit A. degluptus seinen Doppelgänger zum Vergleich.


    LG Matthaeus

    Hallo Sigrid,

    Ich kann bei Deinem Fund schlecht mitreden, weil ich fast zeitgleich mit Dir einen ähnlichen Ascobolus eingestellt habe, den ich für A. stictoideus halte, aber dabei nicht sicher bin.

    Die weiße Farbe der Fruchtkörper täte für A. degluptus passen, aber die von Dir angegebene Sporenlänge ist weit unter der von van Brummelen, die für diese Art bei 30 my beginnt. Die Schleimkappen sind um die Sporen aber unregelmäßig verteilt, was wieder für diese Art sprechen könnte.

    A. brantophilus kenne ich leider nicht.

    Bin gespannt, was Nobi zu Deinem Fund sagt.


    LG Matthaeus

    Grüß Euch Allerseits,

    heute möchte ich zwei braune Ascoboli auf Rinderdung vorstellen, die mir Meike und Michael von den Rieselfeldern bei Münster zugeschickt haben. Da ich diesen Arten bisher noch nicht begegnet bin, brauche ich Eure Mithilfe und sei es nur, um mir die Bestimmungen zu bestätigen. Der erste ist Ascobolus cf. elegans und der zweite Ascobolus cf. stictoideus.

    Die Daten zu A. cf. elegans: braune kugelige, circa 0,6 mm hohe "Apothecien", die sich wie A. immersus eigentlich nie ausbreiten. Asci um 240 x 45 µm. Die Sporen elliptisch 28-32 x 15-16 µm, violett, vollreif bräunlich. Die Oberfläche glatt und mit feinen hellen Linien überzogen.

    Die Daten zu A. cf. stictoideus: bräunliche Apothecien, die reif wiederum kaum ausgebreitet sind. Die Sporen mit auffälligem Ornament, das aus z.T. zusammenfließenden Warzen besteht. Die Sporen elliptisch 29 x 15 µm im Mittel. Ich meine, daß beide Ascoboli wegen der meistens geschlossenen Fruchtkörper zur Sektion Dasyobolus gehören.

    Das dritte Foto ist falsch beschriftet, ist auch A. elegans.


    Gut, daß sich von Euch noch niemand zu diesem Thema gemeldet hat, denn ich kann meine erste Bestimmung korrigieren: es ist nur eine Art, und zwar sehr wahrscheinlich Ascobolus stictoideus. Ich lasse das, was ich oben geschrieben habe so stehen, weil sich die Sporengröße auch nach weiteren Messungen nicht verändert hat. Ich habe aus einer Gruppe reiferer Fruchtkörper Sporenmaße von 29-32 x 15-16 µm gemessen. Die Sporen sind jung glatt und mit feinen geschwungenen Adern besetzt. Später reißt das episporale Ornament/Pigment auf und es zeigt sich eine warzige Oberfläche, wobei die Warzen oft zusammenfließend erscheinen. Vor allem bei jungen noch farblosen Sporen konnte ich eine einseitige Gelhülle sehen.

    Die Paraphysen sind apikal nicht verdickt, dünn und mehrfach septiert. Das äußere Excipulum zeigt mehr oder weniger eine textura angularis. Die Zellen sind gelbbraun gefärbt und darüber mit dünnen bräunlichen Haaren besetzt.

    Aufgrund des Sporenornaments kann ich A. elegans ausschließen. Am nächsten kommt hier noch A. degluptus, wobei bei diesem das Ornament große Leerstellen aufweist.


    LG Matthaeus