Hallo Karl,
Vielen Dank, das ist eine sehr große Hilfe!
LG Matthaues
Hallo Karl,
Vielen Dank, das ist eine sehr große Hilfe!
LG Matthaues
Hallo Karl,
Vielen Dank für das Zitat, das hilft mir schon! Es gibt damit mindestens 3 europäische genetisch nachgewiesene Arten. Wieder ein fundamentaler Artikel.
Im Moment kann ich Geld nur für Nahrungsmittel ausgeben. Vielleicht kaufe ich den Artikel nächsten Monat.
Als Mitglied der DGfM beziehe ich die ZMykol und habe ab der Nr. 44 so ziemlich alle im Regal stehen, aber Mycological progress müsste ich extra abonnieren.
Dafür reicht mein Budget nicht.
LG Matthaeus
Grüß Euch Alle miteinander,
weil ich hier am Vortag eine 4-sporige Narcissea - vermeintlich cardiaspora - vorgestellt habe, möchte ich heute dazu eine 2-sporige Narcissea zur Begutachtung freigeben.
Ich halte sie für eine Narcissea cordispora. Die ballonförmigen bis utriformen Cheilozystiden, die zu erwartenden 9-12 µm langen, eckigen bzw. pentagonalen Sporen und das Vorkommen auf Dung
scheinen mir für meine Vermutung gerechtfertigt. Die Hyphen sind ohne Schnallen. Pleurozystiden habe ich auch gesehen, aber die sind spärlich gesät. Das Velum besteht aus mehrheitlich rundlichen,
z.T. leicht inkrustierten Zellen, die oft in Ketten aneinandergereiht sind. Ein junges Exemplar lasse ich reifen und hoffe, es ist die gleiche Art.
Narcissea patouillardii ist in diesem Zusammenhang sicher ähnlich, hat aber unter den bekannten 3 (oder doch nur 2 ?) europäischen Narcisseaen die kleinsten, meistens unter 9 µm langen Sporen. Coprinopsis ephemeroides
möchte ich ausschließen, weil ich bei meinen bisher auf Angusrinddung beobachteten Narcisseaeen nie einen beringten Stiel beobachtet habe. Coprinopsis pachysperma schließe ich auch aus, weil diese ein puderiges creme-graues Velum hat und zwar ähnliche, aber viel größere Sporen sowie Hyphen mit Schnallen aufweist. Aber sie hat 2-sporige Basidien.
Wie gesagt, die Gattung Narcissea ist anstrengend und verspricht wenig Chancen auf eine erfolgreiche Bestimmung. Ich verlange keine Bestätigung meiner Vermutung, freue mich aber über jeden, natürlich unverbindlichen, stresslosen Kommentar oder eine Berichtigung, die mir noch mehr gefallen würde.
Nachdem die nächste 2-sporige Narcissea gereift ist, kann ich Fruchtkörper- und Sporenbilder nachreichen. Die Sporenmaße sind: 9-12 x 8-11 x 5-6 µm.
Der Mittelwert = 10,25 x 9,80 x 5,92 µm bei 13 gemessenen Sporen. Q = 1,04.
LG, Matthaeus
Hallo Nobi,
erst einmal vielen Dank für Deine Antwort! Es ist ein undankbares Thema und die Reaktionen halten sich in Grenzen.
die 2-sporige Variante von der von mir als Narcissea cordispora bestimmten Art habe ich abgesichert.
Da ist zwischen den zwei Sterigmen, die ganz am Rande der Basidie plaziert sind, ein tiefes Tal und beim Fokussieren erscheint kein weiteres Sterigma mehr.
Aber auch bei der 2-sporigen Variante waren viele 1-sporige Basidien dabei. Ist halt alles schwer zu vergleichen, weil in der Literatur nur 4-sporige Narcissea Arten beschrieben werden.
Bei der Bestimmung habe ich mich nun einmal auf die Flora agaricina neerlandica festgelegt. Wenn ich bei diesem Artenkomplex um
Narcissea patouillardii falsch liege, kann ich sagen, daß ich bestimmte Unterscheidungskriterien nach dieser Literaturquelle beachtet habe. Andreas Melzer
erkennt hier nur 2 Arten an, E. Ludwig wieder nur N. patouillardii. Leider habe ich nicht Zugang zu allen Quellen, weil man aktuelle Artikel bezahlen muss, aber ich vermute, daß
Pietro Voto die in Frage kommenden Arten morphologisch bestimmt und sequenziert hat, also keine Substratsequenzierung ohne Fruchtkörper gemacht hat. Er hat auch eine vierte
Narcissea Art aus Pakistan beschrieben.
Ich mache natürlich Belege und hoffe, daß Irmgard im Rahmen des Lainzer Tiergarten Dungprojektes den einen oder anderen Beleg sequenzieren lässt. Auf Angusrinddung waren Tintlinge aus der Gattung Narcissea bisher sehr häufig und praktisch auf jeder älteren Probe präsent. Häufiger war nur noch Coprinopsis stercorea. Deshalb kann ich Narcissea aus meinem Bericht nicht ausklammern.
Diesen Fund kann ich aber nicht einmal als Narcissea patouillardii sensu lato ablegen. Das ist eine Pilzleiche. Ich hätte sie nicht präsentieren sollen.
LG, Matthaeus
Einen schönen Guten Tag an Alle,
ich schleppe seit einiger Zeit ein ungelöstes Bestimmungsproblem mit mir herum und möchte dieses gerne abwerfen, weil mir schon die Schultern weh tun.
Innerhalb von zwei Jahren habe ich auf Angusrinddungproben gut 100 Tintlinge gefunden, die ich als Narcissea cordispora bestimmt habe. Das waren immer Arten mit 2-sporigen Basidien,
wobei die Sporen deutlich eckig waren und bis 8-10 (11) µm in der Länge gemessen haben. Bisweilen habe ich auch lageniforme Cheilozystiden gefunden. Weil das mikroskopische Bild in meinen
Augen immer gleich war, habe ich dann alle Fruchtkörper die ähnlich waren, ohne Mikroskopie als Narcissea cordispora abgelegt. Das Vorkommen auf Dung, die bis zu 10-11 µm langen Sporen und die lageniformen
Cheilozystiden haben mich beruhigt. Die am nächsten kommende Narcissea patouillardii hat nach der Literatur kleinere Sporen und keine lageniformen Cheilozystiden und kommt nicht auf Dung(?) vor .
Neulich habe ich eine Narcissea mit herzförmigen, immer abgerundet eckigen Sporen gefunden, wobei sich die Sporen in Richtung Keimporus deutlich verschmälern. Da habe ich an Narcissea cardiaspora gedacht.
F. Gröger erwähnt in seinem Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze, daß N. cardiaspora von mehreren Autoren als Synonym zu N. cordispora betrachtet wird. In der Flora agaricina neerlandica werden N. patouillardii, N. cordispora und N. cardiaspora aber als eigenständige Arten geführt. Andreas Melzer synonymisierte die beiden Letzteren eine Zeit lang.
Heute habe ich im indexfungorum nachgeschaut und Narcissea cardiaspora (Bender) Voto als gültige Art gefunden mit einem Literaturzitat, das zur Zeitschrift Mycological observations führt. Dort finde ich keinen entsprechenden Artikel zu N. cardiaspora, außer der Bekanntgabe einer nomenklatorischen Neuerung. Ich vermute trotzdem, daß die Art inzwischen durch Sequenzierung abgesichert ist. Die Erstbeschreibung von Coprinus cardiasporus ist von Hans Bender (ZMykol 52/1) und Pietro Voto hat die Art in der Folge in die Gattung Narcissea gestellt, das besagt der aktuelle wissenschaftliche Namen.
Um den Unterschied der Sporenformen zu zeigen, habe ich zum Schluss drei Fotos von meinen Coprinopsis cordispora Funden angeheftet.
Das Makrofoto zeigt eine Pilzleiche, weil ich zu spät dazu gekommen bin. Ich habe auf den folgenden Fotos eine Zelle mit einem gelben Pfeil markiert, das sollte eine Cheilozystide sein. Die dunkel gefärbten lageniformen Zellen kann ich nicht eindeutig als Cheilozystiden interpretieren, sie könnten auch zum Velum gehören. Die Basidien sind 4-sporig, und die Sporen etwa 6-8,5 µm lang. Die Velumzellen rundlich, zum Teil mit Auswüchsen. Es tut mir leid, daß ich aufgrund der vortschreitenden Autolyse keine besseren Bilder zeigen kann.
Habe ich jetzt eine Narcissea cardiaspora oder schon wieder eine N. cordispora gefunden oder eine andere Art? Ich würde mich freuen, wenn mir da jemand weiterhelfen könnte!
LG
Matthaeus
Hallo Nobi,
Herzlichen Dank für die Klärung der Bestimmungskriterien! Jetzt passt auch meine Delitschia winteri wieder ins Shema. Delitschia furfuracea scheidet mit den rein biseriat angeordneten Sporen hier auf jeden Fall aus.
Ja, voraussichtlich wird es Ende des Jahres zu einer Publikation kommen. Es sind mehrere Leute, die an diesem Projekt arbeiten bzw. sequenzieren, und ich hoffe, daß ich mit einfachen morphologischen Bestimmungen was beitragen kann. Gerne hätte ich Deine Kenntnisse, aber derweil lerne ich nur und mache dabei natürlich Fehler, aber ich beobachte und notiere jede Art, die auf Angusrinddungproben aus dem Lainzer Tiergarten erscheint. Ich hoffe, Du hast nichts dagegen, wenn ich Dich bei Arten, wo Du im Pilzforum mitgeholfen hast, als Bestimmer eintrage.
Frau Dr. Irmgard Krisai-Greilhuber leitet dieses Projekt und kann Dir über den aktuellen Stand mehr sagen.
LG,
Matthaeus
Grüß Euch Alle miteinander,
heute möchte ich eine Delitschia vorstellen, die ich F. Doveri folgend vorläufig als Delitschia winteri bestimmt habe. Substrat ist wieder einmal Angusrinddung.
Die Art ist im Pilzforum ja schon gut bekannt und ich habe hier auch zwei Bestimmungsschlüssel von Nobi und Peter Welt vorgefunden. Aber da brauche ich von Euch eine zweite Meinung.
Folge ich dem Schlüssel von Nobi, komme ich aufgrund der Sporenmaße zu Delitschia winteri, nach dem Schlüssel von Peter Welt lande ich allerdings bei Delitschia furfuracea, weil die Sporen
bei meinem Fund in den Asci uniseriat bis biseriat angeordnet sind.
Folgende Daten konnte ich bei dem Fund festhalten:
Schwarze flaschenförmige Pseudothecien messen etwa 1,3 x 0,7 mm, wobei das Ostiolum fast halb so lang ist wie das ganze Pseudothecium.
Um das Ostiolum herum sind mehr oder weniger dicke, kurze septierte Haare, das Pseudothecium selber wiederum ist reichlich mit ca 2-3 µm breiten, grauen Haaren besetzt.
Die bitunikaten Asci sind 8-sporig, die Sporen gemischt uni- und biseriat angeordnet. Die Ascusbasis mit Haken. Die Pseudoparaphysen fädig und septiert.
Ascosporen reif dunkelbraun, in der Mitte mit meistens geradem Septum, an diesem kaum eingeschnürt. Frisch sind die Sporen mit einer dicken Gelschicht umgeben, die auf der Höhe des Septums eingeschnürt ist. Es sieht so aus, als ob von dem Septum auf beiden Seiten noch eine unsichtbare "Schnur" weggehen würde.
Die Sporengröße ist extrem variabel: 53-63 x 23,5-27 µm. Der Sporenquotient vergrößert sich mit der Sporenlänge und reicht von 1,9 - 2,5. Die abweichenden einzelligen Sporen habe ich bei den Messungen (30) nicht berücksichtigt.
Es ist mir aufgefallen, daß junge Sporen einseitig zugespitzt sind, was dann bei reifen Sporen nur mehr in Einzelfällen zu sehen ist.
Also, ich meine, daß ich schon aufgrund der Sporenbreite von 23,5 - 27 µm mit Delitschia winteri richtig liege, wiewohl die Sporen in den Asci oft biseriat liegen.
Danke schon einmal fürs Ansehen!
LG
Matthaeus
Hallo Nobi,
Herzlichen Dank für die Bestätigung meines Fundes!
LG
Matthaeus
Grüß Euch Alle miteinander,
ich komme heute mit einem Thecotheus, den zumindest Nobi in diesem Forum schon einmal präsentiert hat.
Da ich noch immer am Projekt der Pilze auf Dung von Angusrindern, die in einem geschützten Gehege im Lainzer Tiergarten leben, mitarbeite,
möchte ich für dieses Projekt nur Pilze dokumentieren, wo es keine Restzweifel und Unsicherheiten gibt. Auf Angusrinddung habe ich nach bisherigen Beobachtungen 3 Thecotheus Arten vorgefunden: T. pelletieri, T. strangulatus und T. formosanus fa. collariatus, den ich hier vorstelle.
Ich bestimme wenn möglich nach Literatur, und da ist einmal Doveri, auf den ich oft zurückgreife. Aber er ist meiner Meinung nach bei der Beschreibung, was Fotomaterial und Text betrifft leider nicht
konsequent genug. In einem online Artikel beschreibt er Thecotheus formosanus fa. collariatus mit Sporen, die niedrige bis grobe Warzen aufweisen sollen und zeigt dann ein Foto, auf dem man eigentlich nur glatte
Sporen sieht. Zugegeben, die Warzen sind wirklich ganz subtil und schwer zu fotografieren. Von weitem schauen die Sporen sowieso glatt aus. Im Bestimmungsschlüssel von Doveri ist das Merkmal Sporen ornamentiert oder nicht, genauso wichtig, wie die Anwesenheit einer Collarette an den Polen der Spore. Weil die Sporen mit einer Schleimhülle versehen sind und auch das Hymenium irgendwie in einem Gel eingebettet ist, färbt sich das Sporenornament schlecht an. Ich mazeriere deshalb das Präparat und quetsche und reibe. Ist der Schleim weg, glaube ich, daß ich mehr sehen kann. Die Fotos sind schlecht, aber man sieht deutlich das Ornament.
Leider habe ich auf der vorliegenden Dungprobe nur 2 Fruchtkörper vorgefunden, davon habe ich einen als Beleg aufgehoben. Meine Beobachtung konzentrierte ich deshalb vor allem auf die Sporen.
Die Apothezien mit unter 1 mm Durchmesser waren jung tonnenförmig, weißlich, später mehr ausgebreitet und mehr graubraun.
Asci 8-sporig. Ascosporen elliptisch, einseitig abgeflacht, mit feinen rundlichen Warzen ornamentiert und an den Polen mit Apikuli, die sich in Baumwollblau gut anfärben. Fallen die Apikuli ab, verbleibt an den Polen ein schmaler Halskragen/Collarette. Die Sporen ohne Apikuli messen zwischen 15-18 x 6,5-8 µm. Ich meine auch zwei Arten von Paraphysen beobachtet zu haben, die einen dünn, die anderen breit.
Im Prinzip für mich alles klar, nur Thecotheus formosanus fa. collariatus möglich, ein allfälliger Irrtum vorbehalten. Thecotheus africanus ist eine naheliegende Art mit kleineren Sporen, die aber auf Elefantendung vorkommt. T. cinereus käme von der Farbe des Apotheziums her in Frage, scheidet hier aber schon aufgrund der Sporenlänge von über 31 µm aus.
Danke schon mal fürs Anschauen,
LG
Matthaeus
Lieber Nobi,
Danke vielmals für die Bestätigung meiner Vermutung und für die wertvollen Literaturhinweise!
Ich sehe gerade, daß ich bei der Beschreibung einen Begriff von Doveri falsch abgeschrieben habe. Nicht supraapikale Verengung sondern subapikale Verengung soll es wohl heißen,
womit die Ringzone gemeint ist, wo der Ascus eingeengt ist.
LG
Matthaeus
Grüß Euch Alle miteinander,
Ich habe neulich auf Angusrinddung eine Thecotheus Art vorgefunden, die ich für Thecotheus strangulatus halte, bin mir aber nur zu 98 % sicher, weshalb ich mich sehr freuen würde,
wenn mir jemand diesen Fund bestätigen oder korrigieren könnte.
Da nur ein einziges Exemplar da war und ich makroskopisch eigentlich einen unreifen Ascobolus vermutet habe, habe ich das Apothezium als ganzes gequetscht, weshalb meine
Fotos ziemlich schlecht aussehen. Folgende Daten konnte ich dabei zusammentragen:
Apothecium jung weißlich, nass hyalin, tonnenförmig, mit mehr oder weniger glatter Außenseite. Später becherförmig mit aus dem Hymenium herausragenden Asci.
Asci bis 200 µm lang und über 20 µm breit. Unter der Ascusspitze eine in Kongorot sich deutlich anfärbende Ringzone, an der der Ascus auch etwas verengt ist. Ascusbasis mit Haken.
Ascosporen vor allem jung spindelig und dickwandig. Reif mit groben Warzen besetzt, die sich beim Quetschen des Präparates leider von der Spore gelöst haben. Größe: 24-25 x 11-12,5 µm.
Paraphysen sind dünn, septiert und an der Spitze gelegentlich gebogen.
Excipulum besteht aus kleinen rundlichen bis eckigen Zellen.
Also, nach F. Doveri bestimmend, geht sich nur Thecotheus strangulatus aus. Ich habe wegen der kongophilen Ringzone auch an die Gattung Ascozonus gedacht, aber da habe ich im Schlüssel keine Sporen
dieser Größe gefunden. Ich meine, daß man auf den unteren Fotos auch die mediane supraapikulare Verengung des Ascus, von der Doveri spricht, deutlich sehen kann. Nur sagt Doveri halt nicht, daß diese
Ringzone auch schön kongophil ist.
Danke schon mal für das Anschauen der Fotos!
LG Matthaeus
Danke Nobi, das war sehr hilfreich!
LG, Matthaeus
Hallo Nobi,
Danke für die Richtigstellung! Auf der Seite index.fungorum.org wird Schizothecium hispidulum noch als eigenständige Art geführt, wenn ich richtig geschaut habe.
Aber das beunruhigt mich nicht. Ich verwende bei der Bestimmung auch alte Bücher, da bin ich noch weiter zurück. Wenn ich dann auf mycobank oder indexfungorum den gültigen
Namen abfrage, und dieser noch nicht aktualisiert ist, habe ich Pech gehabt.
LG, Matthaeus
Alles klar, ist im Pilzforum ja schon vor langer Zeit vorgestellt worden. Auf die Art wäre ich aber auch nicht so schnell gekommen.
Hallo S.H.,
Der Becherling trägt einen edlen Namen, dem ich noch nicht begegnet bin. Werde mehr Informationen über diesen Pilz einholen müssen.
Vielen herzlichen Dank für die schnelle Bestimmung!
LG
Matthaeus
guten Abend an Alle,
ich bin, als ich die Perithecien von Schizothecium hispidulum auf einer Rinderdungprobe gezählt habe, über einen weißen Becherling gestolpert, den ich nicht bestimmen konnte.
Ich halte ihn für einen Schmarotzer. Er sitzt auf den Perithecien und macht sich über die Fruchtschicht her. Zumindest sieht es so aus.
Weil ich den Becherling schon oft beobachtet habe, muss es etwas Gewöhnliches sein. Vielleicht meldet sich von Euch Einer und klärt mich auf.
Soviel konnte ich feststellen:
die Apothecien becherförmig, etwa 150 my im Durchmesser. Der Apothecienrand mit vielen "Haaren" besetzt.
Asci ca. 60-70 µm lang, 8-sporig, Basis mit Haken. Die hyalinen Sporen breitelliptisch 6-7 x 3-4 µm groß, ohne Öltropfen. Haare oder Paraphysen an der Spitze gekrümmt.
Weil in der Nähe sehr viele Fruchtkörper von Coprotus granuliformis waren, habe ich die Sporen mit Baumwollblau eingefärbt, aber es zeigten sich keine de Bary bubbles.
Somit möchte ich eine Coprotus Art ausschließen. Das ist aber schon alles.
Ich bin für jeden Kommentar dankbar.
LG
Matthaeus
Hallo Nobi,
Danke noch einmal für Deine uneigennützige Recherche und für die Weitergabe Deines Wissens!
Ich habe das Gefühl, daß ich jetzt, was Saccobolus citrinus und seine nächsten Verwandten betrifft, etwas mehr Durchblick habe.
Die Gattung Saccobolus verlangt von einem halt viel ab. Trotzdem gefallen mir diese Pilze und ich kann nicht wegsehen, wenn sie da sind.
LG, Matthaeus
Auf die dunkel pigmentierte granuläre Substanz zwischen Sporen und Cluster werde ich auch achten. Das sind Feinheiten, die man leicht übersehen kann.
Guten Abend Nobi,
andere Bestimmungen haben mich von der Gattung Saccobolus abgelenkt, und ich bitte um Nachsicht, weil ich mich so spät zu Deinem Kommentar melde.
Ein gleicher Fund von Saccobolus ovibovinus hat mich wieder hierher zurückgebracht.
Herzlichen Dank für Deine wertvollen Hinweise! Ich habe Saccobolus ovibovinus wieder unter der Lupe gehabt, und ich kann bestätigen, daß es so ist, wie Du soeben gesagt hast:
Saccobolus citrinus mit grobwarzigem Ornament und ohne Risse,
Saccobolus ovibovinus feinwarzig und mit Rissen.
Werde ich ab jetzt so weiter bestimmen.
Habe mich bei Björn Wergen auch für das Webinar über Saccobolus angemeldet, aber scheinbar ist bei meiner Anmeldung was danebengegangen. Hätte mich sehr interessiert.
LG
Matthaeus
Guten Abend Allerseits,
habe neulich auf Angusrinderdung wieder einmal einen haarigen Becherling aufgesammelt, der mir schwer im Magen liegt, und wo mir Eure Hilfe sehr willkommen wäre.
Mangels besseren Wissens habe ich mich auf die Gattung Cheilymenia festgelegt, wobei ich nicht einmal eine Sektion richtig ansteuern kann. Vielleicht etwas ganz Gewöhnliches.
Nach Durchsicht der Monographie von Moravec muss ich mich von meinem Anfangsverdacht auf Cheilymenia (Coprobia) granulata verabschieden, weil die gestreifte Sporen hat.
In der Section obtusipilosae finde ich bei Moravec auch nichts Vergleichbares.
Diese Merkmale konnte ich festhalten:
Die rotorangen Apothecien 0,5-1 mm im Durchmesser sind umgeben von hyalinen, dünnwandigen Haaren.
Asci IKI-, 8-sporig, reife, eine Woche alte Sporen elliptisch, glatt auch in Baumwollblau, 20-22 x 11-13 µm. Die Paraphysen mit kleinen gelblichen Vakuolen, an der Spitze kaum verdickt.
Mikroskopisch bestehen die Randzellen aus kurzgliedrigen Zellen, welche zusammen bis 200 µm lang werden können. Die Haare, wenn das welche sind, sind dünnwandig, vielgestaltig,
meist an der Basis aufgebläht und und dann nach oben hin verjüngt. Die "Haare" sind nach einer Woche alle kollabiert. Auf dem dritten Foto ist so eine kahle Cheilymenia in Gesellschaft mit anderen Dungis, u.a. mit ein paar Lasiobolus cuniculi zu sehen.
Ich danke schon jetzt für jede Hilfe, weil ich den Becherling gerne mit Namen ablegen möchte.
Einen schönen Guten Abend an Alle!
Obwohl Saccobolus citrinus in diesem Forum schon genug abgehandelt wurde, habe ich bei mir noch immer offene Fragen.
Also ich habe auf Angusrinddung Saccobolus citrinus meine ich regelmäßig zu Gast, aber im Juni habe ich einmal zitronen- bis goldgelbe und ein zweites Mal dunkle bernsteinfarbene (alte?) Apothecien vorgefunden, die unter dem Mikroskop zwei verschiedene Arten zeigen oder doch nur vortäuschen.
Die ersten drei Fotos zeigen m.E. Saccobolus citrinus. Die Sporenpakete 45-50 µm lang, wobei die Sporen 4x paarweise übereinander gestapelt sind. Die Sporen (20-21 x 9-10µm) sind warzig ornamentiert und an den Polen deutlich trunkat abgeschlossen. Die Paraphysen am oberen Ende mit gelbem Inhalt. Auf den Fotos sind die Sporen nicht mehr im Cluster, weil ich das Präparat sehr stark gequetscht habe.
Beim zweiten Fund habe ich dunklere Apothecien vorgefunden. Die mikroskopischen Daten ähnlich, die Sporen etwa gleich lang, aber das Sporenornament in diesem Fall undeutlich warzig und rissig.
Nach F. Doveri (Fungi fimicoli italici) bestimmend, habe ich den 2. Fund zunächst als Saccobolus ovibovinus abgelegt. Das ist aber scheinbar eine wenig dokumentierte Art, die selbst Doveri im Ascobolus-Saccobolus Schlüssel, der online abrufbar ist, nicht mehr auflistet. Wegen den Sporen mit rissigen Perispor käme ich da auf Saccobolus saccoboloides. Da aber auch S. citrinus ein rissiges Sporenornament haben kann, würde ich fast sagen, ich
habe zweimal S. citrinus vorgefunden.
Wäre fein, wenn mir meine Meinung von Euch jemand bestätigen oder korrigieren könnte. Ich danke schon einmal fürs Anschauen.
LG
Matthaeus
Danke Nobi, das sehe ich jetzt auch so. Wenn auf den Rieselfeldern zumindest zeitweise auch Weißwangen- und Kanadagänse da sind, ist die Verbindung zu S. quadrisporus wieder gegeben.
LG, Matthaeus
Hallo Nobi,
erstmal vielen Dank für die Arbeit von Dissing!
Leider habe ich kein frisches Material mehr, aber etwas Rest-Getrocknetes. Den besten Beleg hat Irmgard. Sie könnte auch nachmessen oder gegebenfalls sequenzieren.
Sequenzieren wäre sicherlich sehr interessant.
Der Dung aus den Rieselfeldern (Sammlung von Meike und Michael vom 30.03.2022) ist noch bei mir, aber dort wachsen inzwischen 20 Kleine Mist-Hasenpfoten.
Saccoboli sind längst von Insekten weggefressen. Heute habe ich wieder viele Fliegen aus dieser Probe in die Freiheit entlassen.
Ich habe folgende Daten aus meiner heutigen Nachmessung:
Einzelsporen ohne Ornament: 19 - 21 x 8 - 9,5 µm; 10 Messungen.
Einzelsporen mit Ornament: 20 - 22 x 10 - 10,5 µm; 10 Messungen
Sporencluster: 48 - 52 x 17 - 18 µm; 10 Messungen
Bei frischem Material habe ich ein paar Asci mit ca. 150 x 25 - 30 µm gemessen. Ascusbasis mit Haken, aber das ist eine Banalität. Die hyalinen Paraphysen mehrfach septiert, an der Spitze nur wenig verdickt.
Die frischen Sporencluster habe ich mit 47 - 50 x 14 - 16 µm notiert. An den Polen der Sporencluster konnte ich in Wasser deutlich jeweils eine Gelkappe beobachten.
Das ist aber auch das Merkmal, das Dissing in der hier zitierten Arbeit bei S. quadrisporus besonders hervorhebt.
Bei S. groenlandicus haben die Sporencluster dagegen lt. Dissing nur eine große seitliche Gelkappe.
Den Unterschied was die Breite im Vergleich zur meiner ersten Messung bei Frischmaterial betrifft, kann ich jetzt nicht erklären. Hängt eventuell mit dem Reifegrad der Sporen zusammen.
Meine Objektive habe ich seinerzeit mit dem Objektmikrometer kalibriert. Verwenden tu ich am Zeiss Axioskop ein Zeiss Neofluar 100x N.A. 1,30 und ein Zeiss Planapochromat 100x N.A. 1,4, beide Objektive sind unendlich Optik.
Nach meinem Dafürhalten gehört der Fund von Meike und Michael zu Saccobolus quadrisporus. Die Länge der Sporencluster passt und vor allem passen die Gelkappen an den Polen.
Was mich verwundert, ist der Rinderdung. S. quadrisporus wurde lt. Literatur bisher fast ausschließlich auf Enten/Gänse-Dung gefunden. Aus diesem Grund habe ich bei Meike und Michael extra noch einmal nachgefragt. Sie haben mir glaubhaft versichert, daß sie eine Probe von einem großen "Fladen" entnommen haben. Die Konsistenz dieses Dunges war frisch sehr fein, cremig, ähnlich wie eine Leberpastete ohne grobe Pflanzenfasern. Nun ja, ich war nicht vor Ort.
Meike und Michael werden frischen Dung aus den Rieselfeldern auch Björn Wergen schicken. Die Möglichkeit, daß S. quadrisporus darauf wieder fruktifizieren wird, ist wahrscheinlich.
Björn Wergen wird sicher noch mehr Merkmale herausfiltern.
LG Matthaeus
Hallo Nobi,
habe mich über die Aufsammlung von Meike und Michael auch sehr gefreut! Da habe ich sehr gestaunt. Seltene Arten sind noch da, aber leider oft nur mehr in Naturschutzgebieten.
LG, Matthaeus
Ja. Du hattest letztens Leptosphaerulina australis für unser Projekt bestimmt. Herzlichen Dank auch dafür!
LG Matthaeus
