Beiträge von KaMaMa

    Hallo!


    Passend zum Begin des Adventsbegin fand ich einen Kiefernstumpf, der rundherum wie durch Tropfen bei einer Tropfkerze mit keinen weißen Porlingsfruchtkörpern verziert war.

    Die Fruchtkörper arbeiten sich unter den braunen Rindenschuppen hervor und verschmelzen zu einer großen Einheit.

    Die Poren sind gelb, im Exsikkat besonders sehr deutlich, aber schon Wald zu erahnen.

    Das Exsikkat ist sehr krümelig.

    Die Poren sind unförmig, die Porendichte ist mit 6-7 / mm (oder gar mehr) sehr hoch.


    Welcher auffällig gelbliche Porling könnte das sein?

    Kommt man makroskopisch der Sache näher, oder muss ich hier mikroskopieren?

    Hat jemand einen Tipp?


    LG, Martin


    Bilder:

    Bild 1


    Bild 2


    Bild 3


    Bild 4


    Bild 5 Querschnitt


    Bild 6 Porendichte ist sehr hoch

    Hallo Pablo,


    vielen Dank für die erläuternden Worte!

    Der Pilz ist also nicht der Schuldige, sondern war nur schnell vor Ort am Totholz und legt dann los.

    Nächstes Mal, wenn ich sowas finde, kratze ich eine Probe ab für die Mikroskopanalyse.


    LG, Martin

    Hallo!


    Gestern steiß ich im Wald auf einige junge Rotbuchen, die mindestens strebenselend, vermutlich schon abgestorben waren.

    Die Rinde pellte über die gesamte Stammlänge bereichsweise ab und gab den Blick frei auf einen pulvigen, weißen Belag darunter.

    Ich habe den Verdacht, dass ein Pilz der Verursacher ist, und habe einen vagen Verdacht, um was es sich hier handeln könnte.

    Da die Rinde abgesprengt wird, käme für mich eine Vuilleminia (hier vielleicht V. cytidiata) in die engere Auswahl.

    So staubtrocken und mehlig habe ich Vuilleminia noch nicht gesehen!


    Kennt hier jemand dieses Phänomen?


    LG, Martin

    Bild 1 - Bäumchen 1


    Bild 2 Rindenabplatzung


    Bild 3


    Bild 4 - Bäumchen 2


    Bild 5 Dickerer Belag


    Bild 6 Rindenhaut abgepellt

    Hallo Nicole,


    wenn du ein Buch speziell mit Pilzschlüsslen suchst, ist vielleicht der Bresinsky, "Pilze Und Flechten" was für dich.

    Das Buch ist auf deutsch, aber nicht ganz billig. Dafür ist es vollgepackt vor allem mit Schlüsseln, aber sehr, sehr textlastig.


    Wenn du etwas nicht zu spezielles mit Fotos und sehr guten Beschreibungen inkl. Mikromerkmalen suchst, würde ich den Doppelband "Fungi of Temperate Europe" empfehlen.


    LG, Martin

    Hallo Ingo!


    Der Sequenzierungswahn bezog sich auf P. radiata, soweit ist es mir klar.

    Zitat
    Zitat
    Zitat von KaMaMa Phlebia uda war mir (bislang) völlig fremd, taucht auch in meinem Buch nicht auf.
    Wenn ich danach www-e, verstehe ich, was du meinst.
    Da ist schon Ähnlichkeit vorhanden,

    Zeig doch mal, ich auch sehen will!

    Hier dachte ich, du meintest die Korrelation zwischen Pilz 3 und Palos Möglichkeit P. uda und wolltest einen Verweis zu meinem Internetfund - offenbar aber ein Mißverständnis.

    Insofern verstehe ich leider nicht, was du meintest, tut mir leid!

    Aber es ist wahrschienlich auch nicht so wichtig.


    LG, Martin

    Hallo Ingo W ,


    das ist ja lustig!


    Ich hatte gestern nur mal schnall nach P. uda gegoogelt und fand dann auch ein Foto mit einer Ausprägung, ähnlich der, wie ich sie gefunden hatte.

    Gelblicher Thallus (darf man hier so sagen?) und kreuz und quer wachsende gebogene Stacheln.

    Tatsächlich übrigens auf horizonatlem Substrat gewachsen, weshalb der Pilz die Orientierung verlor.

    Jetzt rate mal, wer vor dem Aufruf, das zugehörige Foto eingestellt hat! ==Gnolm8

    Wenn man nur immer im Voraus wüsste, nach was man suchen muss.


    Das hier wirkt auch ähnlich: Fund im Nachbarforum


    LG, Martin


    Wobei - das sind natürlich nur Bildvergleiche!

    Hallo Pablo und Ingo!


    Beorn :

    Erstmal vielen Dank für dein Statement zum Fund!

    Dass hier makroskopisch nur wenig zu reissen ist, war mir klar.

    Phlebia uda war mir (bislang) völlig fremd, taucht auch in meinem Buch nicht auf.

    Wenn ich danach www-e, verstehe ich, was du meinst.

    Da ist schon Ähnlichkeit vorhanden, besonders wenn sie auf einer Horizontalfläche wächst.


    Der dritte Pilz hat ein Allerwelts-Gesicht.



    Ingo W :

    Bei mir sieht der Neuzuwachs real und auf den Fotos eindeutig orange aus.

    Aber das liegt im Auge des Betrachters.

    Für meine Oma z.B. waren auch Orangen gelb, aber ich denke, sie kannte das neumodische Wort einfach noch nicht. :gzwinkern:


    Das Sequenzieren will ich bestimmt nicht anfangen - wozu auch; mir reicht ein P. radiata s. lat. völlig.

    Ich hab's nicht dahinter geschrieben, weil ich nicht daran dachte und weil man das vermutlich überall dahinter schreiben müsste.


    Die geschätzten 27 oder mehr Namen werden vielleicht noch vergeben - man kann sich damit ja unsterblich machen.

    Tut's A nicht kommt irgendwann B und hebt einen Neufund aus der Taufe.

    Ob das stets sinnvoll ist, bleibt dahingestellt.


    LG, Martin

    Hallo Holzpilzfreunde!


    Beim heutigen Gang durch den Wald stieß ich auf einen Buchenstubben mit diversen Pilzen auf der Sägefläche.

    Ein Pilz ist trivial und zwei neu für mich, bzw. schwierig zuordenbar.

    Vielleicht könnte jemand mit Sachverstand darüber schaun, vielleicht hat jemand eine Idee.


    Ich habe von vielen Funden Proben mitgenommen, aber nicht von diesen zwei Funden hier.

    Vielleicht kann man die Pilze trotzdem makroskopisch etwas einkreisen?


    Für eventuelle Anregungen wäre ich dankbar!


    LG, Martin



    Bilder:

    Bild 1 Buchenstubben voller Laub, darunter/darüber fruchten diverse Holzbewohner:


    Bild 2 - Phlebia radiata überwächst hier interessanterweise die Buchenblätter.



    Die folgenden beiden Pilze sind mir unbekannt:

    Bild 3 - Eventuell Hydnocristella cf. himantia (?)

    H. himatia soll allerdings einen weißen Mycelrand haben - den sehe ich aber leider nicht.

    Was käme sonst in Frage?



    Bild 4 - Ein sehr warziger, sehr hellbrauner Pilz mit weißem Myzelrand - eine Peniophora vielleicht?

    Hallo Nobi,


    vielen Dank für's Einstellen deines Berichtes.

    So tolle Funde würde ich auch gerne mal machen.

    Besonders die Erdzungen und die meisten der vorgestellten Discomyceten finde ich sehr interessant und neu für mich.


    Da muss man sicher ein erfahrenes Auge wie du haben, um die Pilzlein im Moos und in der Krautschicht zu erkennen.


    Eindrucksvolle Bilder und Impressionen!


    LG, Martin

    Hallo Erik,


    so einen toll gewachsenen Pilz habe ich bisher nicht entdeckt. Sehr schön! :gschock::gbravo:

    Schade nur, dass du kein Foto mit dem verzweigt wachsenden Pilz noch im Substrat steckend zeigst. Vielleicht hast du ja eines?


    LG, Martin

    Hallo!


    Letzte Wochenende habe ich kräftig rosarote Schleimpilz-Fruktifikationen auf einem alten Laubbaumstubben gefunden.


    Makroskopisch:

    Farbe: Die Sporen, Peridie und Capillitium sind makroskopisch altrosa.

    Die Stiele wirken rotbraun, bis gelbbraun, allerdings im angefeuchteten Zustand.

    Größe: Höhe der offenen FK um 2-3 mm, Breite um 1 mm nach Aussporen.

    Die Stielchen etwa 1mm hoch und weisen eine Längsriefung auf, die auf den Peridienbecher übergeht.

    Peridienrest ist sehr flach becherförmig.

    Das Capillitium steht aufrecht und ist fest mit dem Becher verwachsen. Es muss mit der Pinzette zur Untersuchung herausgerissen werden.


    Mikroskopie:

    Die Sporen haben Durchmesser von 6-7,5µm und besitzen sporadisch kleine Wärchen.

    Capillitium besteht aus einem geschlossenen Netzwerk mit kleinen Ösen in Verzeigungen, mit unverbundenen Ringen und Halbringen als Ornament.

    Die Filamente haben einen Durchmesser um 5µm (inkl. Ornament gemessen).

    Den Hypothallus konnte ich nicht gut genug erkennen, um Aussagen darüber zu machen.


    Ich komme beim Nachlesen im Neubert auf die häufige A. denudata:
    A.denudata sei die einzige rote Acyria-Art, bei welcher das Capillitium so fest sitzt.

    Das Capillitium steht aufrecht im Becher.


    Verwechslungspartner seien:

    A. incarnata, das aber hellrosa ist und dessen Capillitium schon knapp über dem Rand seitlich deutlich über den Peridienbecher expandiert.

    A. oerstedtioides + A. oerstedtii mit Stachen als Ornament auf dem Capillitium

    A. stipata mit eine Spiralstruktur auf dem Capillitium

    A. affinis + A. major hat ein weit in Längsrichtung expandierendes (wurstförmig), niederliegendes Capillitium, das sich leicht aus der Peridie löst.


    Ich hoffe, der Bestimmungsversuch passt, zumal die Verwechslungspartner auszuschließen sind - oder gibt es weitere? ==Gnolm4

    Allein, die Stielfarbe kommt mir komisch vor, sollte sie nicht auch rötlich sein?


    LG, Martin


    Bild 1 Wie gefunden


    und gleiche Stelle etwas weiter links nach Ausklopfen der meisten Sporen:

    Bild 2 Sporen ausgeklopft und versucht abzuwaschen (Substrat nass)


    Bild 3 Bilck auf Peridienreste nach Herausreißen des Capillitiums


    Bild 4 Kugelige, hellrosa-braune Sporen mit wenigen Warzen


    Bild 5 Capillitium mit scheibenartigem Ornament über vollen oder halben Umfang (Durchmesser um 5µm)

    Guten Morgen Ingo,


    ich denke, du hast völlig Recht mit der Zuordnung zu N. adhaerens.

    Knapp daneben ist auch daneben. :gzwinkern:

    Ich hatte die vielleicht wichtigste Eigenschaft, die Klebrigkeit des Pilzes, seinem vermeintlichen Alter und ev. Hinterlassenschaften von Kleingetier zugeschrieben und deshalb unterschlagen.

    Er passt makroskopisch sehr gut.

    Auch mikroskopisch passt alles zum Pilz.

    Zudem ist er wohl auch erheblich häufiger als N.suavissimus anzutreffen.


    Alleine die blasigen Strukturen die ich als Zystiden versucht habe einzuordnen, in Bild 7 finde ich nirgends beschrieben. Was soll's...


    Also, vielen lieben Dank für deine Korrektur!


    LG Martin

    Hallo Pilz-Freunde!


    Ich war heute im Mischwald in der Nähe zu einem Bachlauf unterwegs und stieß an einem weißfaulen Stubben auf einen cremefarbenen Lamellenpilz, der direkt aus dem Holz wuchs.

    Interessanterweise verströmt der Pilz einen eigenartigen Duft mit starker Kopfnote (Zitrus / Anis / ev. leicht süsslich ?).


    Leider hatte ich meine Kamera vergessen, was mich sehr bedauere. Also konnte ich nur mit dem Handy fotografieren.

    Bei dem Regenwetter heute wurden die Aufnahmen vor Ort leider entsprechend schlecht!

    Bild 1 Baumstubben mit weißlichem Holzbewohner


    Der Hut ist 4-5 cm breit.

    Der Stiel setzt asymmetrisch am Hut an und verschwindet seitlich im Holz.

    Die weitstehenden Lamellen wirken etwas gesägt, der Stiel ist auffällig längsriefig (Schildkrötenhals).

    Die Riefen gehen direkt in die Lamellen über, welche herablaufend mit Graben sind.

    Bild 2 Zwei Fruchtkörper mit Lamellen und faltig wirkendem, seitlichem Stiel.

    Bild 3 Fruchtkörper (Kunstlicht!) von oben, leider stark verschmutzt


    Der Stiel erweist sich bei genauerer Betrachtung im oberen Bereich zwischen den verlängerten Lamellen als sehr feinfilzig (Kaulozystiden)?.

    Diese Strukturen sind im Bild unten erkennbar.

    (Die dunklen Verfärbungen könnten eventuell von anderen Pilzen stammen, die mit im Korb lagen - z.B. Russula nigricans)

    Bild 4 Fruchtkörper von unten (Kunstlicht)


    Das Stielfleisch ist deutlich gelblich.

    Zwischen den Lamellen erkennt man viele feine Strukturen, die ich erst für Pleurozystiden hielt, die sich aber mikroskopisch nur als Hyphenenden herausstellten.

    Bild 5 Blick durch Lupe zwischen die Lamellen


    Das Sporenpulver ist weiß und inamyloid.

    Die Sporen sind glatt, leicht zylindrisch/elliptisch, dünnwandig.

    Die Sporenmaße liegen bei 6,0-8,0 x 3,0-3,5 µm.

    Bild 6 Sporen in Lugol


    Hut und Lamellen erweisen sich als überaus zäh und elastisch.

    Unter dem Deckglas schnurrt das Lamellenstück nach dem Quetschen, was überhaupt erst in KOH möglich wird, wieder zusammen.

    Ich finde viele dickwandige Hyphen in dern Lamellen.

    An der Lamellenkante sind dickwandige Zystiden mit runden Ballonenden zu erkennen.

    Bild 7 Dickwandige Hyphen und Zystiden an Lamellekante


    Ich stöße beim Stöbern auf den Anis-Sägeblättling (Neoflavus suavissimus), das könnte ganz gut passen.

    Nur die Sporen dürften eine Tick größer und breiter sein.

    Was meint ihr dazu?


    LG, Martin