Ich habe zusätzlich noch die Meinung eines Experten eingeholt und selber weiter recherchiert.
Vorab: Es handelt sich bei dem gezeigten Pilz zweifelsfrei um den Harzigen Lackporling.
Vielen Dank an die Bestimmung seitens Tomentella hier im Forum.
Zweifel bestanden meinerseits aufgrund der Farbe des Hutfleisches (Huttrama).
Ich gebe mal die Farbe des Hutfleisches bei den mir zur Verfügung stehenden Beschreibungen des Pilzes wieder,
ohne jetzt Quellen nennen zu wollen:
- hellbraun
- zimtbraun bis braun
- dunkelbräunlich bist dunkelrotbräunlich
- dunkelrotbraun
Obwohl der gefundene und hier gezeigte Fruchtkörper mit Sicherheit ausgewachsen war, würde ich das Hutfleisch
eher als schmutzigweiß bis milchkaffeebraun (Mischungsverhältnis Kaffee und Milch 1:1) bezeichnen wollen.
Hellbraun kann ich auch noch gelten lassen, zumindest in Teilbereichen.
Die dunkleren Farbtöne bei anderen Veröffentlichungen können evtl. bei Zerfall des einjährigen Pilzfruchtkörpers auftreten. Da fehlen mir aber noch die Nachweise.
Es kann auch nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass bei einer Veröffentlichung die Farbe des Hutfleisches falsch angegeben wurde und
andere Quellen den Fehler ungeprüft übernommen haben.
Fazit:
Konsolenförmig gewachsene Pilzfruchtkörper, welche makroskopisch alle Merkmale von Lackporlingen aufweisen (Farbe und Form des Fruchtkörpers, Farbe der Sporen, Wirtsbaum, bei Hitze schmelzende Kruste auf der Oberseite, auf Druck färbende Unterseite) und helles Hutfleisch besitzen, können mit hoher Wahrscheinlichkeit zu den Harzigen Lackporlingen gezählt werden.
Im Vergleich mit Flachem und Wulstigen Lackporling ist der Harzige Lackporling deutlich seltener verbreitet und wurde bereits in den Roten Listen
als "stark gefährdet" geführt. Aktuell gilt wie bei vielen Arten: "Gefährdung unbekannten Ausmaßes".
Gruß Hilmar
