Hallo Karl,
da habe ich auch schon von Björn Wergen und Felix Hampe gehört. Vorläufig lasse ich es aber noch so (nach Helmut Schwöbel).
Hast du eine neuere Arbeit inkl. DNA-Analyse zur Gegenüberstellung R. foetens - R. subfoetens?
lg - Bernd
Hallo Karl,
da habe ich auch schon von Björn Wergen und Felix Hampe gehört. Vorläufig lasse ich es aber noch so (nach Helmut Schwöbel).
Hast du eine neuere Arbeit inkl. DNA-Analyse zur Gegenüberstellung R. foetens - R. subfoetens?
lg - Bernd
Hallo Karl,
danke, schon korrigiert. Es werden mir sicher noch viele Fehler unterlaufen.
lg - Bernd
Bezeichnungsweise:
Ia bis IVe: nach Romagnesi, Marxmüller etc.
2Y 0M bis 73Y 30M nach Pilze der Schweiz Bd. 6.
Sehr große, orange- bis rothütige Arten
Das sind Arten, die einen Hutdurchmesser von mindestens 11 cm erreichen können
|
id | Hut-Durchm in cm (Ga/Kib); Hutfarbe |
Huthaut bei feuchter Witterung |
Fleisch; Geschmack; Geruch |
Reife Lamellen |
Stiel |
Farb- Reaktionen |
Sporen- pulver- farbe |
Notizen |
milde bis fast milde Arten: |
|||||||||
R. lepida | 5-12; zinnober- bis blutrot, rosa |
trocken; matt; glatt; nicht abziehb |
sehr hart; mild-bitterlich; Zedernholzger |
spröde; blasscreme; Schn oft rötlich, |
weiß bis komplett rosa o rot |
Fe rosa | blasscreme IIa |
Fl sehr hart; Laubb | |
R. melliolens vf |
4-12; orange, rosa, rot |
trocken; matt; glatt; 1/2 abziehb |
mild; beim Trocknen Honig |
spröde; blasscreme |
weiß, selten rosa behaucht | Fe rosa | blasscreme IIa-b |
Sp völlig rund; Laubb |
|
R. decolorans |
4-12; orange, orangerot, ziegelrot, gelborange |
trocken; glänzend; glatt; am Rd abziehb |
grauend; mild; geruchlos |
spröde; buttergelb, grauend | weiß, grauend |
Fe rosa; Formol rosa |
creme-hellocker IIc-IIIa |
Nadelb; gern Moorwälder |
|
R. paludosa | 6-15; orange bis hochrot |
trocken; glänzend; glatt; 1/2 abziehb |
mild, jg L oft kurzz scharf; geruchlos |
spröde, sahnegelb; Schn oft rötlich, |
weiß, oft rosa überhaucht, gerne etw grauend |
Fe rosa; Formol neg |
hellocker IIIa-b |
Nadelb; gerne Moorwälder |
|
R. faginea | 6-14; wein- bis rosarot, ockerlich orange |
trocken; matt; glatt; nicht abziehb |
mild; Heringslake |
spröde; blassocker |
weiß | Fe grün | ocker-hellgelb IIIb-IVa |
Frk neigt zum Bräunen; Rotbuchen |
|
R. xerampelina |
3-12; karminrot, purpur-, weinrot |
klebrig; matt; glatt; 1/2 abziehb |
mild; Heringslake |
spröde; blassocker |
rot, weiß o rot geflammt |
Fe grün | mittelocker IIIc |
Frk neigt zum Bräunen; H-Mitte oft schwarz; Nadelb | |
R. curtipes vf |
6-12; fleischrosa, weinrot |
trocken; matt; glatt; nicht abziehb |
mild; geruchlos |
spröde; ocker |
weiß | Fe rosa; Ph braun |
ocker-hellgelb IIIc-IVb |
St meist kürzer als H-Breite; Laubb |
|
R. integra vf |
5-13; blutrot, braunrot |
schmierig; matt; glatt; 1/2 abziehb |
mild; geruchlos |
spröde; ocker |
weiß | Fe rosa; Ph braun |
mittelgelb IVc |
Nadelb | |
R. alutacea vf |
7-13; braunrot, purpurn, weinrot |
trocken; mattgl; glatt; 1/2 abziehbar |
mild; geruchlos |
spröde; dottergelb |
weiß, manchm basal rosa |
Fe rosa; Ph rotviolett |
dottergelb IVb-d |
Sp teilnetzig-gratig; Laubb (Rotbuchen) |
|
R. olivacea vf |
6-20; braunrot, weinrot |
trocken; matt; glatt; nicht abziehb |
mild; geruchlos |
spröde; dottergelb; Schn oft rot, |
weiß, meist apikal rosa |
Fe rosa; Ph rotviolett |
dottergelb IVb-d |
Sp isoliert-stachelig, Hh oft konz gerunzelt, Laubb |
|
R. romellii vf |
6-15; weinrot |
trocken; glänzend; glatt; 1/2 abziehb |
mild; geruchlos |
spröde; dottergelb |
weiß | Fe rosa; Ph braun |
dottergelb IVd |
Laubb | |
scharfe und/oder bittere Arten: |
|||||||||
R. helodes |
5-13; blutrot, rosenrot |
klebrig; matt glänz; nicht abziehb | sehr weich; scharf; geruchlos | spröde; creme | weiß, manchmal rosa überhaucht | Fe rosa | hellocker IIIa |
Sphagnum bei Nadelb; seltene Art | |
R. persicina |
4,5-12; blutrot, rosenrot |
klebrig; matt glänz; am Rd abziehb | scharf; etw fruchtig | spröde; weißlich | weiß, manchmal rosa überhaucht | Fe rosa | creme IIc |
Laubb | |
R. exalbicans |
4-11; rosa, rosen- bis weinrot |
klebrig; glatt; glänzend; 1/2 abziehb | scharf; etw fruchtig | spröde, creme | weiß, oft rosa überhaucht | Fe rosa | ocker IIIa-c |
ges Frk grauweiß ausblassend; Birken | |
R. pseudointegra |
5-12; sattrosa bis leuchtend zinnober |
trocken; matt; glatt; 1/2 abziehbar |
bitterl-schärfl-kratzend; fruchtig |
spröde; gelblich |
weiß | Fe rosa; SV rot (Exs) |
hellgelb IVb |
Fl jg sehr hart; Laubb (gerne Eichen) |
|
R. intermedia |
5-14; leuchtend orange bis ziegelrot |
glatt, glänzend, klebrig; 1/3 abziehbar |
bitterl-schärfl; geruchlos |
spröde; satt safrangelb |
weiß | Fe rosa |
dottergelb IVd-e |
Laubb (Birken) |
Die Reagenzien wurden im Allgemeinen auf dem oberen Drittel der Stielrinde angewendet.
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Eisensulfat FeSO4
"Normale" Reaktion: rosa
Allerdings bei einigen Arten besonders starke Reaktion, beispielsweise:
Fleischrosa Speisetäubling R. vesca
Grüner Speisetäubling R. heterophylla
Wieseltäubling R. mustelina
Grauvioletter Reiftäubling R. grisea
Papageitäubling R. ionochlora
Keine Reaktion, Reaktion "negativ" oder "null". Nach einer halben bis zwei Stunden wird der Fleck graugrün:
Frauentäubling R. cyanoxantha (alle Formen)
Rissiger Frauentäubling R. cutefracta
Grüne Reaktion
Hierhin gehören alle Heringstäublingsarten (R. xerampelina, R. faginea, R. graveolens, R. purpurata, R. cicatricata, R. elaeodes).
Mitunter beobachtet man zuerst eine flüchtige rosa Reaktion.
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Sulfovanillin SV
"Normale" Reaktion: negativ
Folgende Arten reagieren eosinrot = tintenrot, zumindest am Exsikkat
Tipp: Bei Verdacht auf einen positiv reagierenden Fruchtkörper: Diesen am besten für 1-2 Stunden vorher auf den Dörrex legen).
Ockerbrättriger Zinnobertäubling R. pseudointegra
Großer Rosatäubling R. velutipes
Kleiner Rosatäubling R. minutula
Buckeltäubling R. caerulea
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Ammoniak NH4OH 25 prozentig
Anwendung: man lässt die Ammoniakdämpfe auf die Lamellen des Pilzes 10 Minuten lang einwirken.
Dazu platziert man z.B. den Pilzhut, Lamellen nach unten, über dem geöffneten NH4OH-Fläschchen.
Oder man bestreicht die Lamellen mit dem Pad aus dem Ammoniak-Fläschchen.
"Normale" Reaktion: negativ; positive Reaktion: rosa
Beispielhafte Gegenüberstellungen ähnlicher Arten:
Hohlstieltäubling R. cavipes rosa
Wechselfarbiger Speitäubling R. fragilis negativ
Zitronenblättriger Täubling R. sardonia rosa
Stachelbeertäubling R. queletii negativ
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Phenol (Vorsicht, giftig!)
"Normale" Reaktion: bräunlich, positive Reaktion: heidelbeerfleckfarben
Folgende Arten reagieren stark heidelbeerfleckfarben (rotviolett):
Rotstieliger Ledertäubling R. olivacea
Glänzender oder Weinbrauner Leder-T. R. alutacea
Samttäubling R. amoena
Beispielhafte Gegenüberstellung ähnlicher Arten:
Rotstieliger Ledertäubling R. olivacea heidelbeerfleckfarben
Brauner Ledertäubling R. integra banal bräunlich
Samttäubling R. amoena heidelbeerfleckfarben
Violettstieltäubling R. violeipes violettbraun
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Starke Kalilauge 20-30 prozentig
"Normale" Reaktion: negativ
Folgende Arten reagieren an ihrer gelblichen Stielbasis feuerorange:
Ockertäubling R. ochroleuca
Lederstieltäubling R. viscida
Milder Kammtäubling R. insignis (junge Frk. auch am Hutrand!)
Beispielhafte Gegenüberstellungen ähnlicher Arten: Milder Kammtäubling R. insignis Stielbasis, evtl Hutrand feuerorange
Kratzender Kammtäubling R. pectinatoides negativ
-----------------------------------------------------------------------------------------------------
Formol = Formaldehyd (Vorsicht, giftig!)
"Normale" Reaktion: negativ
Folgende Arten reagieren stark rot
Alle Graustieltäublinge
Alle Schwärztäublinge
Beispielhafte Gegenüberstellung ähnlicher Arten:
Orangeroter Graustieltäubling R. decolorans stark rot
Apfeltäubling R. paludosa negativ
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Anilin
Reaktion auf den Lamellen gelb (Heterophyllae) bzw. rot (Xerampelinae)
Andere Reaktionen (lt. Sarnari)
Arten der Sektion Roseinae = R. pseudointegra, minutula, velutipes: negativ
Frauentäubling R. cyanoxantha: verzögert orange
Wechselfarbiger Speitäubling R. fragilis blau
Buchen-Speitäubling R. mairei rostorange, bald mit bläul. „Hof“
Hallo Stefan,
30-40 gängige Täublinge zu bestimmen wird mit dem Feldschlüssel kein großes Problem sein. Man muss dazu zu Hause aber noch die Sporenpulverfarbe ermitteln und evtl. 1 oder 2 Farbreaktionen durchführen. Außerdem braucht man ein vernünftiges Täublingsbuch.
Für Farbreaktionen und Farbtabelle werde ich je 1 Seite zur Verfügung stellen.
Liebe Grüße
Bernd
Hallo Craterelle,
bitte nicht löschen. Deinen Link werde gerne verwenden!
lg - Bernd
Hallo,
es wäre schön, wenn sich eure Beiträge hier auf meinen Feldschlüssel beziehen würden.
lg - Bernd
Hallo Karl,
auch dir danke für deine Hinweise! Inzwischen weiß ich in etwa, wohin die Reise geht.
lg - Bernd
1 Trüffelartige Täublinge (Secotioide Arten)
Russula candida (Täublingstrüffel)
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1 Weiß- und Schwärztäublinge
Fruchtkörper sehr starr, Hut alt trichterförmig, Lamellen stark untermischt, Huthaut kaum abziehbar. Lactarius-Habitus.
10 Fleisch weder rötend noch bräunend oder schwärzend (Weißtäublinge)
11 Fleisch nur (schwach) bräunend
12 Fleisch nur deutlich schwärzend, nicht rötend
13 Fleisch deutlich rötend, dann deutlich schwärzend
.....................................................................................................................
Weißtäublinge:
Russula delica (agg.) (Gemeiner Weißtäubling)
Hut sehr groß, cremefarben bis hellbräunlich, matt, Lamellen schärflich, restl. Fleisch mild, Geruch fischig oder nach Krabben, Seetang. Russula delica (agg.) (Gemeiner Weißtäubling).
Notizen: Auffällig ist die mitunter auftretende bläuliche Schimmer des obersten Stielbereichs und der Lamellen.Früher unterschied man hier zwei Arten, Russula delica (Gemeiner Weißtäubling) und Russula chloroides (Schmalblättriger Weißtäubling).
Russula pallidospora (Ockerblättriger Weißtäubling)
Hut sehr groß, weiß bis gelblich, oft weiß mit gelblichen Stellen, matt, bitterlich (Menthol), Geruch fruchtig,
Notiz: in Deutschland sehr selten!
Russula camarophylla (Schnecklings- oder Ellerlings-Täubling)
Hut mittelgroß bis groß, gelblich, semmelfarben, matt, mild, geruchlos, Lamellen dick, entfernt stehend.
Notiz: in Deutschland sehr selten!
.....................................................................................................................
Schwärztäublinge:
Fleisch nur schwach bräunend:
R. adusta (Rauchbrauner Schwärztäubling)
Hut sehr groß, weißlich bis bräunlich, glänzend, mild, Geruch nach Weinkeller, Lamellen dichtstehend, Verfärbung → schwach rosa → graulich, bräunlich.
Notiz: liebt saure Nadelwälder.
Fleisch nur deutlich schwärzend, nicht bräunend:
Russula albonigra (Schwarzweißer Mentholtäubling).
Hut sehr groß, weiß bis braun, matt, mild bis bitterlich (Menthol), geruchlos, Lamellen dichtstehend, Fleischverfärbung → grau → schwarz.
Notiz: Auffälliger Schwarz-Weiß-Kontrast im Hut- und vor allem im Lamellenbereich; liebt saure Nadelwälder.
Russula anthracina var. insipida (Milder Anthrazittäubling)
Hut sehr groß, weiß bis braun, matt, mild, Geruch schwach fruchtig, Lamellen weiß, dichtstehend mit lachsrosa Reflex, Fleischverfärbung → grau → schwarz.
Notiz: liebt basenreiche Böden.
Fleisch deutlich rötend, dann deutlich schwärzend:
Russula acrifolia (Schwarfblättriger Schwärztäubling)
Hut sehr groß, braun, glänzend, Lamellen sehr scharf, restl. Fleisch mild, geruchlos, Lamellen dichtstehend, Fleischverfärbung → rot → schwarz.
Notiz: liebt basenreiche Böden.
Russula densifolia (Dichtblättriger Schwärztäubling)
Hut mittelgroß, „zweifarbig“ (weiß und graubraun), matt, Lamellen schärflich, restl. Fleisch mild, geruchlos bis moderig riechend, Lamellen dichtstehend, Fleischverfärbung → rot → schwarz.
Notiz: Man achte auf die typische Zweifarbigkeit des Hutes.
Russula nigricans (Dickblättriger Schwärztäubling)
Hut sehr groß, weißlich bis graubraun, matt, mild, geruchlos, Lamellen dick entsfernt stehend, Fleischverfärbung → rot → schwarz.
Notiz: Leicht kenntlich durch die entfernt stehenden Lamellen.
A Hutfarbe
A1 weiß, weißlich, creme
A2 grau, braun
A3 gelb, orangelichgelb, grünlichgelb
A4 grün, gelblichgrün, bläulichgrün, olivgrün
A5 orange bis rot
A6 violett, lila
A7 verschiedenfarbig auf demselben Hut, z.B. violett und grün
B Fruchtkörper-Größe
B1 sehr groß (max. Hutbreite 12 und mehr cm)
B2 mittelgroß (max. Hutbreite 7-11 cm)
B3 klein (max Hutbreite 2-5 cm)
C Geschmack
C1 mild, allenfalls Lamellen schwach schärflich
C2 deutlich scharf
C3 brennend scharf
C4 nur Lamellen sehr scharf, Hut- und Stielfleisch relativ mild
C5 bitter
D Geruch
D1 geruchlos
D2 fruchtig
D3 nach Marzipan, Bittermandel
D4 nach Heringslake, Krabben, Stearin
D5 deutlich irgendwie pilzig
E Huthaut-Klebrigkeit bei feuchtem Wetter bzw. nach Anfeuchten
E1 trocken
E2 klebrig
E3 schleimig
F Huthaut-Glanz
F1 matt
F2 glänzend
G Huthaut-Riefung
G1 glatt oder ganz kurz oder ganz schwach gerieft
G2 gerieft
G3 höckerig gerieft
H Abziehbarkeit der Huthaut
H1 gar nicht oder nur kurz am Rand
H2 etwa 1/3 bis 2/3 des Radius
H3 fast komplett oder komplett
I Farbe der reifen Lamellen
I1 weiß, weißlich, blass
I2 cremefarben bis buttergelb
I3 dottergelb
J Biegsamkeit der Lamellen
J1 spröde
J2 biegsam
K Lamellendichte
K1 normal
K2 eng, dichtstehend
K3 weit, entfernt stehend
L Stielfarbe
L1 weiß
L2 gefärbt
M Fleischfarbe
M1 weiß, so bleibend
M2 gelblich, so bleibend
M3 grauendM5 rötend
M6 bräunend
N Fleischkonsistent
N1 normal
N2 hart, fest
N3 weich, fragil
O Begleitbäume
O1 bei Laubbäumen
O2 bei Nadelbäumen
O3 baumvag
P Boden
P1 sauer (über Granit, Buntsandstein)
P2 basenreich, Kalk (über Muschelkalk, Keuper, Jura, Granit, Paragneis)
P3 bodenvag
Q Fleisch mit Eisensulfat (Fe)
Q1 unveränder, nach 1 Std grünlichgrau
Q2 grünlich (evtl. vorher kurzzeitig rosa)
Q3 leicht rosa
Q4 stark rosa bis orange
R spezielle Chemikalien (Guajak Gu, Kalilauge KOH, Salmiakgeist NH3, Sulfovanillin SV, Phenol Ph, Formaldehyd Fo)
R1 positive Reaktion
R2 negative oder banale Reaktion
S Sporenstaub
S1 weiß, weißlich, hellcreme
S2 dunkelcreme bis ocker
S3 hellgelbgelb bis dottergelb
T Sporengröße (durchschnittliche Länge Lav)
T1 groß (Lav größer gleich 10 µm)
T2 mittel (Lav 7 bis 10 µm)
T3 klein (Lav kleiner oder gleich 7 µm)
U Sporenform
U1 ellipsoid, oval
U2 rund, rundlich
U3 länglich
V Sporenornamentation
V1 isoliert warzig
V2 warzig-gratig
V3 fast netzig bis netzig
W Höhe der Ornamentation
W1 hoch 1 – 2 µm
W2 mittelhoch 0,5 – 1 µm
W3 niedrig 0,1 – 0,5 µm
X Mikromerkmale der Huthaut
X1 weder mit Pileozystiden PCY noch mit inkrustierten Primordialhyphen PRH
X2 nur mit DCY
X3 nur mit PRH
X4 sowohl mit DCY als auch mit PRH
Hallo Sebastian,
danke für deinen Kommentar. Ich bin selber ein wenig neugierig, was dabei herauskommt. In jedem Fall lasse ich eure Ideen einfließen.
Herzlichen Gruß
Bernd
Hallo,
danke für eure Kommentare! Darauf hatte ich gehofft. Der Schlüssel ist erst im Entstehen. Deshalb bitte ich um Nachsicht.
Wenn er fertig ist, soll er sich an Täublingsfreunde, die sich in die Materie einarbeiten wollen, richten. Aber natürlich nicht an Täublingsspezialisten. Ich selber verstehe einiges von der Materie, möchte mich aber nicht als Spezialisten bezeichnen.
Herzlichen Gruß
Bernd
Ziel dieser Ausarbeitung ist es, bereits im Wald eine Vorabbestimmung von Täublingen oder Täublingsgruppen zu ermöglichen.
Die Arbeit richtet sich an alle, die sich mit den Täublingen näher befassen wollen, und kann gleichzeitig dem Täublingskenner als Gedächtnisstütze dienen.
Kapitel
(Bei Clicken auf einen blauen Pilznahmen in den beiden folgenden Tabellen erfolgt ein Verzweigen auf ein empfehlenswertes Pilzportrait)
Übersichtstabelle (Sebastian Lyschik)_Stand 23-10-18.pdf
Detailtabelle (Bernd Miggel)_Stand 23-10-18.pdf
Sporenpulver-Farbtabelle
Russula-Bestimmungsschlüssel (nach Carlos Monedero)__1.pdf
.............................................................................................................................
Abkürzungen für die Detailtabelle
abziehb abziehbar, bisw bisweilen, bitterl bitterlich, Exs Exsikkat, F Fleisch, Frk Fruchtkörper, H Hut, Hh Huthaut, jg jung, konz konzentrisch, kurzz kurzzeitig, L Lamellen, Laubb Laubbäume, mattgl mattglänzend, Nadelb Nadelbäume, neg negativ, o oder, Rd Rand, S Stiel, schärfl schärflich, Sch Schneiden, Sp Sporen, Spp Sporenpulver,St Stiel
Fe Eisensulfat, Ph Phenol, SV Sulfovanillin, Formol Formaldehyd
Mehrfach aufgeschlüsselte Arten
Hauptfarben, Nebenfarben/Sekundärfarben
Ist der Name der Russula-Art von eckigen Klammern eingeschlossen, handelt es sich um Nebenfarbe/Sekundärfarben, die nur ausnahmsweise auftreten oder die durch Ausblassen entstehen. Sind keine eckigen Klammern vorhandeln, haben wir es mit Hauptfarben zu tun.
Spalte "Huthaut bei feuchter Witterung": matt/mattglänzend/glänzend; trocken/klebrig/schleimig; glatt/gerieft/höckerig gerieft.
Huthaut "glatt" = ungerieft oder nur kurz am Rand gerieft.
"nicht abziehbar" bedeutet, dass die Huthaut allenfalls am äußersten Rand in kleinen Fetzen abziehbar ist.
Spalte "Reife Lamellen": weiß; weißlich; blass creme; creme; hell ocker; ocker; gelblich; buttergelb; lebhaft gelb (goldgelb, satt safrangelb); orangegelb.
Spalte "Sporenpulverfarbe": Ia weiß; Ib weißlich; IIa blass creme; IIc creme; IId intensiv creme;
IIIa blass ocker; IIIb ocker; IIIc intensiv ocker; IVa blass gelb; IVc gelb; IVe lebhaft gelb (dottergelb, orangegelb).
Prioritätsreihenfolge: Hutgröße - Hutfarbe - Geschmack mild - Geschmack scharf oder bitter - Sporenpulverfarbe.
Verwendete Literatur
• EINHELLINGER, A. (1985). Die Gattung Russula in Bayern. Hoppea 43
• GALLI, R. (1996): Le Russule
• GRÖGER, F. (2014): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge, Teil 2.
• KIBBY, G. (2014). The genus Russula in Britain.
• KRÄNZLIN F. (2005). Pilze der Schweiz Bd. 6, Russulaceae.
• KRIEGLSTEINER, G.J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 2
• MARXMÜLLER, H. (2014). Russularum Icones Bd. I und II.
• MICHAEL, M., Hennig, B. & Kreisel, H. (1983): Handbuch für Pilzfreunde Band V Blätterpilze – Milchlinge und Täublinge
• ROMAGNESI, H. (1985): Les Russules d' Europe et d'Afrique du Nord. Neudruck der Ausgabe von 1967 mit Ergänzungen
• MONEDERO, C. (2012): El Género Russula en la Península Ibérica
• SARNARI, M. (1998, 2005): Monografia illustrata del Genere Russula in Europa, Tomo Primo & Secondo
• SCHÄFFER, J. (1952): Russula-Monographie. Die Pilze Mitteleuropas Band III.
• SCHWÖBEL, H. (1972-1975). Die Täublinge. Beiträge zu ihrer Kenntnis und Verbreitung. – ZFM 38-41.
• https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4ublinge
Über gutmeinende Kritik würde ich mich freuen!
Bernd
Die Methode ist bestechend einfach. Hier das Ergebnis:
Viele Grüße
Bernd
Hallo Karl,
das werde ich auch mal versuchen, danke für den Tipp!
lg - Bernd
Hallo Thorben,
ich werde den Fund also als Mycena filopes kartieren. Danke für deine Hilfe!
lg - Bernd
Hallo Thorben,
hier ein paar Kaulozystiden. Dazu habe ich Querschnitte vom oberen Stielbereich gemacht.
Ist es dann klar, dass es sich um Mycena filopes handelt?
lg - Bernd
Hallo Thorben,
wie gehst du genau vor, um solche Hyphenauswüchse zu präparieren. Vielleicht kriege ich das dann auch hin.
lg - Bernd
Mir wurden vor ein paar Tagen einige Fruchtkörper einer kleineren, graubraunen Mycena-Art zugeschickt, zusammen mit beobachteten Merkmalen und einigen Fotos. Der Fund war besonders auffällig, weil die Pilze am Fundort wie eine Art Weihnachtsbeleuchtung auf den Nadelbäumen hervorstachen (Bild 1).
Beim Versuch, den Fund zu bestimmen, bin ich vordergründig zu Mycena metata gelangt.
Da aber einige Merkmale eher zu Mycena filopes passen, bitte ich euch, mir bei der Bestimmung weiterzuhelfen.
Bild 1 – Pilze am Fundort, auf dünnen, unbenadelten Fichtenzweigen. Foto: Johann Rejek.
Der Fund
Bild 2 – weißfilzig-striegelige Stielbasis, auf der Rinde wachsend.Foto: Johann Rejek.
Bild 3 – Blick von unten, ca. 20 Lamellen erreichen den Stiel. Foto: Johann Rejek.
Makroskopische Merkmale
· Hut: bis 12 (-15) mm im Durchmesser, glockig, kegelig, hell graubraun mit dunklerer Mitte, manchmal mit kleinem Buckel; Rand gerieft, und so der Hut in Draufsicht am Rand zackig erscheinend.
· Lamellen: aufsteigend, leicht wellig, am Stiel bogenförmig angewachsen und schwach zähnchenförmig herablaufend, weißlich, untermischt, ca. 20-25 Lamellen erreichen den Stiel, Schneiden fein bereift.
· Stiel: max. 1 (-1,5) mm Durchmesser, ca. 25 mm lang, trocken, glatt, glänzend, Spitze fein bereift und hutfarben, Basis dunkler und etwa wie Hutmitte gefärbt. Stielbasis weißfilzig-striegelig.
· Fleisch: im Hut dünn, durchscheinend.
· Geruch: negativ. Geschmack eines Hutes nach längerem Kauen: schärflich, bitterlich und im Hals kratzend. Allerdings hatte der noch recht frisch aussehende Hut ein paar Tage im Kühlschrank gelegen und war danach noch zwei Tage auf dem Postweg gewesen.
Bild 4 – Hut graubraun, Mitte dunkler.
Bild 5 – Lamellen weißlich, untermischt.
Bild 6 – Fruchtkörper nach mehreren Tagen Kühlschrank plus Postweg; Lamellen mit leichtem Rosastich.
Mikroskopische Merkmale
Die Sporen sind ellipsoid, glatt, hyalin und nach der Fachliteratur amyloid. Maße von 49 repräsentativen Sporen, gemessen in Wasser plus einer geringen Menge Phloxin (95 % Konfidenzintervall):
Bild 7 – Sporen in Wasser mit wenig Phloxin.
Die Basidien sind schmalkeulig, z.B. 25 x 7 µm groß und haben vielfach 2, verschiedentlich aber auch 4 Sterigmen. Die Sterigmenzahl scheint auf den ersten Blick keinen Einfluss auf die Sporengröße zu haben. Basidien kommen nur auf der Lamellenfläche vor. Die Schneide ist also steril.
Das Hyphensystem ist monomitisch; die Hyphen etc. besitzen an den Septen Schnallen.
Bild 8 – Basidie mit 2 Sterigmen
Die Cheilozystiden bilden einen dichten Rasen, d.h. sie bilden ein steriles Band, sind überwiegend verkehrt birnenförmig und meist gestielt. Es kommen aber auch viele sitzende, d.h. ungestielte Cheilozystiden vor. Allgemein kann man sagen, dass ihre Form und auch die igelstachelige Oberflächenstruktur außerordentlich variabel sind. Die Variabilität bezieht sich auch auch die Größe. So konnte ich an einem einzigen Lamellenschneide-Fragment Längen zwischen 10 und 80 µm messen.
Bild 9 – Cheilozystiden-Rasen
Bild 10 – Cheilozystiden, verschiedene Größen und Formen.
Bild 11 – Cheilozystiden, typische Größen und Formen.
Pleurozystiden
Da musste ich lange suchen, bis ich auf einem Stückchen Lamellenfläche eine Zystide fand. Sie sind so selten, dass ich beim Durchmustern eines Lamellenflächen-Segments nur vier aufstöbern konnte. Sie sind typischerweise verkehrt birnenförmig mit igeliger Oberfläche und ca. 20-30 µm lang.
Bild 12 – typische Pleurozystide, außerdem 2- und 4-sporige Basidien.
Diskussion
Nach intensivem Literaturstudium kommen für den Fund nur zwei Arten in die nähere Auswahl, Mycena metata und M. filopes. Beide Arten sind bezügl. ihrer makroskopischen Merkmale fast deckungsgleich.
Im Folgenden eine Übersicht darüber welches beobachtete Merkmal des Fundes für welche Art spricht:
· Röten der Lamellen bei alten Fruchtkörper : passt zu M. metata
· Gestielte Cheilozystiden häufiger als ungestielte: passt zu M. metata
· Viele Cheilozystiden wesentlich länger als 30 µm:passt zu M. metata
· Pleurozystiden so gut wie nicht vorhanden: passt zu M. filopes.
Literatur
· ARONSEN, A. & LÄSSÖE, T. (2016): The genus Mycena s.l. Fungi of Northern Europe, Vol 5: 180-185.
· BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN F. (1991): Pilze der Schweiz Bd. 3: Nr. 334 (M. filopes), 349 (M. metata).
· GRÖGER, F. (2006): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa, Teil 1: 369 (M. filopes), 372 (M. metata).
· LUDWIG, E. (2012): Pilzkompendium Bd. 3: 730-733 (Text), Nr. 633-634 (Tafel).
Herzlichen Gruß
Bernd
Hallo Frank,
da passt wirklich alles!
lg - Bernd
Hallo Frank,
das sehe ich inzwischen genauso, vielen Dank! Dann werde ich den Fund wohl umbezeichnen.
Vielen Dank auch an Pablo.
lg - Bernd
Hallo zusammen,
hier noch vom Fund eine dickwandige, inkrustierte Zystide mit Kristallschopf.
lg - Bernd
Hallo Frank!
prima, danke!
lg - Bernd
Hallo Pablo,
falls du an einem Teilbeleg interessiert bist, kannst du mir gerne deine Anschrift per PN schicken. Dein Urteil interessiert mich auch sehr!
lg - Bernd