Beiträge von Bernd Miggel

    Hallo Jan-Arne und Pablo,


    die Art scheint nicht selten zu sein, vielleicht bisher in Deutschland übersehen. Überseeisch anscheinend auf Rinde und aquatisch.
    Björn hatte mir die Art für Schleimuntersuchungen bei Pyrenomyceten-Sporen zur Verfügung gestellt.


    Interessant: Hier sieht man den Schleim bereits ohne Anfärbung (Abb. 7-9).


    Bei Phaeosphaeria herpotrichoides benötigt man dazu China/India Ink:
    https://www.pilzforum.eu/board…alm-pp-0017?highlight=pp-


    Herzliche Grüße


    Bernd

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    Liebe Pilzfreunde,


    hier mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 18: Caryospora putaminum
    (mit freundlicher Genehmigung von Björn Wergen)


    Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Caryospora putaminum (Curr.) (Schwein.) De Not.


    Synonyme:
    Lophiostoma putaminum (Schwein.) Quél.
    Sphaeria putaminum Schwein.



    Systematik: Dothideomycetes > Pleosporales > Zopfiaceae > Caryospora


    leg. & det.: Wergen, B.
    Fund: 20.05.2015 Arcene, Italien


    Substrat: Die Perithecien sitzen einzeln, in lockerer Verteilung, auf der Innenseite eines verrottenden Pfirsichkerns (Abb. 1-2).


    Perithecien kohlig schwarz, hart, glatt, kugelförmig, nach oben kegelförmig verjüngt, etwa 0,6-0,8 mm im Durchmesser, nur mit der Basis ins Substrat eingesenkt, Ostiolen papillat, große Öffnung (Abb. 3).


    Asci bitunikat, breitkeulig bis sackförmig, kurz gestielt, beim Fund 3-5-sporig, Sporen im Ascus unregelmäßig 2-lagig, 150-200 x 51-70 µm, Ascusporus IKI-negativ (Abb. 4-7).


    Sporen spindelförmig, glatt, beim Fund meist mit einer einzigen, zentralen Quersepte, an dieser eingeschnürt, jung hyalin, ausgereift braun, mit deutlicher Schleimhülle (Abb. 7-10).
    Sporen sehr groß, gemessen: 111x30, 117x34, 91x32, 95x35, 75x24, 100x29, 118x34, 117x28, 101x25
    => 75-118 x 24-35; Q = 2.7-4.2


    Literatur:
    Asco France: Sur Noyau de Peche: http://www.ascofrance.com/forum/14430/sur-noyau-de-peche
    BERLESE AN (1894 ) Icones Fungorum Vol. I. Pyrenomycetes: Tab. XVI
    BARR ME (1979): Massariaceae in Northamerica: 21-24
    ELLIS & EVERHARDT (1905): North American Pyrenomycetes: 209-210
    Jeffers WF (1940): Studies on Caryospora putaminum
    MIGULA W (1913): Kryptogamenflora. Bd. III Pilze. 3. Teil. 1. Abt. Ascomycetes: Hemiasci,
    Saccharomycetineae, Protodiscineae, Plectascineae, Pyrenomycetes (Perisporiales und Sphaeriales): 229-230
    Nederlandse Ascomyceten Project: https://www.allesoverpaddenstoelen.nl/Aop2_Ascoproject.html
    WERGEN B (2017): Handbook of Ascomyceta. Vol. Ib. Pyrenomycetes s.l. mit zweifach septierten bis mauerförmigen Sporen: Nr. 670
    Winter G (1887): Rabenhorst Kryptoganenflora - Ascomyceten. Gymnoasceen und Pyrenomyceten: 278-279



    Unterschiede zu der sehr ähnlichen Art Caryospora callicarpa (Jeffers WF (1940): Studies on Caryospora putaminum:(


    Caryospora putaminum: Wächst auf den Schalen von Pfirsichkernen und ähnlichem Subsrat; Sporenzahl im Ascus = 1-7, wobei die meisten Asci 3- oder 4-sporig sind. 8-sporige Asci wurden nicht beobachtet.


    Caryospora callicarpa: Wächst auf dem Holz abgestorbener Eichen und auf der Rinde von Schwarzpappeln; Sporenzahl im Ascus = 8



    Herzliche Grüße


    Bernd


    P.s.: Meine Pyrenomyceten-Portraits findet man über den Suchbegriff "PP-0" oder "PP-".





    Hallo Irmtraud,


    nach Ellis & Ellis (1997) auf Luzula sylvatica, Phalaris arundinacea, Phragmites australis, Phragmites communis, LUZULA, CAREX und DESCHAMPSIA. Hoffentlich sagt dir das etwas! ;)


    Einen herzlichen Gruß


    Bernd

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    Liebe Pilzfreunde,


    hier wage ich mein Pyrenomyceten-Portrait Nr. 17: Phaeosphaeria herpotrichoides
    (mit freundlicher Genehmigung von Björn Wergen)


    Aktuell gültiger Name (Index Fungorum): Phaeosphaeria herpotrichoides (De Not.) L. Holm


    Synonyme:
    Heptameria herpotrichioides (De Not.) Cooke
    Leptosphaeria herpotrichoides De Not.


    Systematik: Dothideomycetes > Pleosporales > Phaeosphaeriaceae > Phaeosphaeria


    leg. & det.: Wergen, B.
    Fund: 18.07.2015, Baden-Württemberg, Rensberg, MTB 7815/131


    Substrat: Die Perithecien sitzen einzeln, in lockerer Verteilung, auf einem trockenen Grashalm, dessen Rinde sie mit ihrer Mündung durchbrechen (Abb. 1-3).


    Perithecien schwarz, birnenförmig, etwa 0,2 mm im Durchmesser, Ostiolen papillat (Abb. 4).


    Asci bitunikat, keulig, rel. kurz gestielt, 8-sporig, Sporen im Ascus 2-3-lagig, Ascusporus IKI-negativ (Abb. 5-6).


    Sporen spindelförmig, schwach gekrümmt, glatt, beim Fund meist mit 6 Quersepten, an diesen leicht eingeschnürt, bräunlich oder grünlich (Abb. 7, 8), mit deutlicher Schleimhülle (Abb. 9)
    Das Segment über dem Primärseptum (3. Segment vom Apex aus) ist oft tonnenförmig angeschwollen.
    Sporenmaße beim Fund 23-30 x 3-3,8 µm, Q 6,7-8,2.


    Literatur:
    DENNIS R W G (1981): British Ascomycetes:444, Fig. 24T
    ELLIS MB & ELLIS JP (1997): Microfungi on land plants: Plate 171
    Eriksson O (1967): On graminicolous Pyrenomycetes from Fennoscandia 2. Phragmosporus and
    Scolecosporus species –“ Arkiv f. Bot. 6: 381–“ 440
    GHORBAN ALI & HEDJAROUDE A (1968/1969): Etudes taxonomiques sur les Phaeosphaeria Miyake et leurs
    formes voisines (Ascomycètes) –“ Sydowia 22: 57-107
    LAMMERS H: NMV-Ascomycetenproject - Sleutels tot soorten uit de geslachten Leptosphaeria,
    Paraleptosphaeria, Paraphaeosphaeria, Phaeosphaeria, Phaeosphaeriopsis, Plenodomus
    LEUCHTMANN A (1984): Über Phaeosphaeria MIYAKE und andere bitunicate Ascomyceten mit mehrfach
    querseptierten Ascosporen –“ Sydowia 37: 75-194
    SCHMID-HECKEL H (1988): Nationalpark Berchtesgaden. Forschungsbericht 15
    SHOEMAKER R A & BABCOCK C E (1989): Phaeosphaeria –“ Canadian Journal of Botany 67: 1500-1599.
    WERGEN B (2017): Handbook of Ascomycota. Vol. Ia, Ib


    Anmerkung: LEUCHTMANN A (1984) führt Phaeosphaeria herpotrichoides als Artengruppe mit drei Formen.



    Herzliche Grüße


    Bernd



    P.s.: Meine anderen Pyrenomyceten-Portraits sind über den Suchbegriff "PP-0" zu finden.





    Hallo Florian,


    es geht um Russula und evtl. Lactarius/Lactifluus. Beginnen möchte ich mit Russula pallidospora.


    Liebe Grüße


    Bernd

    Hallo Florian und Wolfgang,


    noch ein paar Detailfragen:


    a) Wird eigentlich immer die ITS-Sequenz genommen?
    b) Welche Methode sollte man für den phylogenetischen Baum wählen, ML?
    c) Sind 45 Grad beim Gewinnen der Exsikkate eigentlich ok, oder ist die Temperatur für spätere Sequenzierung schon zu hoch?


    Herzliche Grüße - und vielen Dank!


    Bernd



    Hallo Stefan,
    danke dir!
    Herzlichen Gruß
    Bernd



    Hallo Wolfgang,


    die Preise von Pablo sind wirklich günstig. Ich würde ihm gerne mal ein Exsikkat schicken. Leider kenne ich mich mit den Fachausdrücken in seiner Preisliste nicht aus. Kannst du mir verraten, was genau ich bei ihm ordern muss, um, ausgehend vom Exsikkat, die Basensequenz und den phylogenetischen Baum zu erhalten?


    Herzliche Grüße


    Bernd

    Liebe Pilzfreunde,


    für meine Kartierungen suche ich dringend folgende Aufsätze (am besten in digitaler Form):


    HAAS, H. & G. KOST (1985): Basidiomycetenflora des Bannwaldes "Waldmoor-Torfstich". In: Der Bannwald "Waldmoor–‘Torfstich".–‘ Mitt. forstl. Versuchs–‘ und Forschungsanstalt Bad.–‘Württ., "Reihe Waldschutzgebiete", 3: 105-123.



    HAAS, H. (1983): Die Pilzflora im NSG Waldmoor–‘Torfstich bei Oberreichenbach Krs. Calw und in den zur Erweiterung vorgesehenen Flächen und ihre Gefährdung.–‘ Ms., 13 S. (I.A. BNL Karlsruhe).


    Wer kann helfen?


    Herzliche Grüße - und vielen Dank


    Bernd Miggel



    Hallo Frank,


    kein Problem, AND und OR reicht ja im allgemeinen, danke für die Auskunft!
    Jetzt werde ich noch ausprobieren, ob man in den Suchergebnissen weitersuchen kann, um die Suche weiter einzugrenzen. ;)


    Herzliche Grüße
    Bernd

    Hallo,


    ein für mich wichtiger Operator wäre noch die Verneinungs- oder Negations-Funktion.


    Beispiel:
    Es werden alle Beiträge gesucht, die im Text die Zeichenfolge "russula" aber nicht "hygrophorus russula" beinhalten.


    oder:
    Es werden alle Beträge gesucht, die im Text die Zeichenfolge "hypoxylon" aber nicht "xylaria hypoxylon" beinhalten.


    Lässt sich die Suchfunktion derartig erweitern?


    L.G. - Bernd




    Hallo Pablo,


    toller Hinweis, danke dir! :thumbup:


    Schade, dass die Pyreno-Portraits im Forum ein bisschen versteckt angeordnet sind, Pyrenomyceten sind doch eine sehr interessante Pilzgruppe! :(


    L.G. - Bernd



    Hallo Stefan,


    in dem von dir angesprochenen Such-Tool hab ich jetzt wild rumprobiert. Es hat für mich den Anschein, dass Folgendes gilt:
    a) Und-Funktion = AND
    b) Oder-Funktion = OR
    Das beste wäre natürlich eine Bestätigung von der Admin-Seite her.


    L.G. - Bernd

    Liebe Admins, liebe Forumsmitglieder,


    gibt es sowas wie eine komplexe Suchfunktion?
    Ich meine dergestalt, dass man "Logisches Und" bzw. "Logisches Oder" einbauen kann, evtl. sogar verschachtelt?


    Beispiel für Logisches Und:
    Gesucht wird ein Beistrag, der im Text sowohl die Zeichenfolge "Lactarius zonarius" als auch die Zeichenfolge "Lactarius acerrimus" enthält.


    Beispiel für Logisches Oder:
    Gesucht wird ein Beistrag, der im Text die Zeichenfolge "Lactarius zonarius" oder die Zeichenfolge "Lactarius acerrimus" enthält.


    Danke für eure Tipps!


    L.G. - Bernd

    Hallo,


    zu diesem tollen Portrait kann man nur gratulieren! :)


    Noch eine kleine Ergänzung:


    Der Milde Kammtäubling Russula insignis, auf den oben Bezug genommen wird, hat ein einziartiges Merkmal, das man sonst nur noch beim Ockertäubling und beim Lederstieltäubling findet:
    Der Stiel, und vor allem die Stielbasis, sind deutlich gelblich. Dies rührt von einer sehr dünnen Hyphenschicht, die Hutrand und Stiel bedeckt. Man kann sie leicht mit 20-30-prozentiger Kalilauge nachweisen. Die betupfte Oberfläche des Stiels, und bei jungen Fruchtkörpern auch des Hutrandes, färbt sich unmittelbar gelborange bis rot.


    Herzliche Grüße


    Bernd



    Die Fotos sind von einem 2012 gemachten Fund am Waldrand bei alten Rotbuchen und Eichen auf pflanzenphysiologisch neutralem Boden (Lößlehm).





    Hallo Maria,


    dein Beitrag gefällt mir! :thumbup:


    L.G. - Bernd



    Hallo Günter,


    danke dir, hab' das pdf schon runtergeladen! Vom "Munk" hatte ich bisher nur gehört, ein sehr gutes Werk. :thumbup:


    Digitalisierte Pilzliteratur pflege ich in meine Dokumentenverwaltung "Office-n-PDF" ein, ein erschwingliches PC-Programm, das für Ordnung sorgt.


    L.G. - Bernd




    Hallo Günter,


    schönen Gruß an Hermine (Lotz-Winter)!


    Die PEG-Methode will ich direkt mal versuchen. Bisher habe ich sie nur für weiche Pilze angewendet, z.B. für Huthaut-Querschnitte von Helmlingen. Vielleicht geht es dann sogar mit meinem Schlittenmikrotom.


    Insektennadeln 000 + Halter habe ich gerade bei Ebay bestellt.
    In 2 Wochen dürften die Nadeln hier und evtl. die Asci reif sein.


    Danke für die tollen Tipps! :thumbup:


    Bernd