Beiträge von Laufpilz

    Keine einfache Gattung, wohl wahr. Trotzdem erstaunlich, dass eine Art mit solch eigenen Eigenschaften nicht in irgendeiner Arbeit zu finden ist. Ich vermute, es liegt am Suchenden. Naja, bei mir ist sie jetzt jedenfalls dokumentiert.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Diesen Doppel-Fruchtkörper wuchs auf dem Papier neben einer Alpaka-Dungprobe. Mit den losen Sporen und den gelben Paraphysen käme Saccobolus saccoboloides infrage. Dafür sind aber die Asci viel zu klein. Diese haben zudem eine sackartige Form, die ich so noch nicht gesehen habe. Ich konnte auch keine ausgestossenen Sporen beobachten. Es scheint, als ob die Asci kollabieren, ohne sich zu öffnen und somit die Sporen eingeschlossen halten.


    Doppel-FK Ø 350 µm, leider war das bis jetzt der Einzige.


    Asci: (59.5) 61 - 78.6 (79.8) × (26.9) 27.2 - 34.6 (35.1) µm


    Cluster: (28.9) 31.3 - 37.9 (39) × (19.2) 20 - 26.1 (26.6) µm, nur die reifen braunen gemessen


    Paraphysen gelb pigmentiert



    Hat jemand eine Idee, was das sein könnte?


    Liebe Grüsse

    Marco

    Besten Dank Mario, für Deine Bestätigung und die Erwähnung der Umbenennung (Gut wissen die Kleinen nichts davon).


    Dann werde ich den also als 1.-Fund für mich und als 2.-Fund für die Schweiz in den entsprechenden Datenbanken registrieren.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Diesen Pilz fand ich letzte Woche auf Erde in einem Mischwald auf 480 müNN. Mit Ludwig kam ich auf Pseudoomphalina pachyphylla. Nun hätte ich aber gerne noch eine Zweitmeinung, da ich diese Gattung bisher noch nicht kannte. Könnt Ihr die Bestimmung bestätigen? Oder eine Alternative aufzeigen?


    Hut: 14-28 mm, beige-grau bis rötlich-braun

    Lamellen: gerade angewachsen, gekerbt, fast weiss

    Stiel: 21-38 x 3 mm

    Geruch: mehlig, gurkig, frischer Fisch

    Geschmack: bitter



    Erst beim Abtrocknen leicht eingedellt


    Sporen: (7) 7.7 - 9.8 (11.6) × (4.8) 5.4 - 6.4 (6.6) µm


    Basidien: inkrustiert, (31.2) 32.4 - 36.1 (38.5) × (8.3) 8.5 - 9.5 (9.6) µm


    HDS teils mit rauen und inkrustierten Zellen



    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo Martin


    Besten Dank für Deine ausführliche Antwort mit den umfassenden Erläuterungen.


    Du hast natürlich recht, wenn Du die fehlenden Detail-Infos erwähnst. Das liegt daran, dass ich einfach ein Flechten-Banause bin. Ich stosse höchstens mal per Zufall auf eine Flechte und bin dann umso dankbarer für eine Expertenmeinung wie die Deine.


    Ich werde mir die Kügelchen nochmal genauer ansehen und schauen ob ich auch erkenne was ich erkennen sollte. Deine Idee mit V. muralis passt jedenfalls besser.


    Auf jeden Fall habe ich wieder einiges dazugelernt.


    Nochmals Dank und Gruss

    Marco

    Hallo zusammen


    Diese kleinen Kügelchen waren als Beifang auf einem Stück Erde das ich mit ein paar Scutellinias, die sich als S. barlae entpuppten, vorhanden. In der Pilz-Literatur fand ich nichts Passendes. Also suchte ich bei den Flechten und stiess in Die Flechten Deutschlands auf Verrucaria xyloxena. Da würde fast alles passen, ausser dass die Sporen etwas zu breit sind. Allerdings scheint die Art nicht oft gefunden zu werden und ich habe den Verdacht, dass die Autoren einander zum Teil abgeschrieben haben.


    Hat jemand eine Meinung dazu?


    Die FK sind 270 µm, schwarz und halb eingesenkt


    Asci zum Teil aufgeblasen und auch sonst schwer zu messen


    Sporen: (21.4) 22.6 - 24 (25.6) × (10.3) 10.5 - 12.28 (12.3) µm

    In Lugol z.T. mit rot gefärbtem Inhalt, auch die gelatinöse Masse färbt sich rot.


    Ascusspitze sehr breitwandig


    Spore mit Keimporus


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo Matthias


    Besten Dank für Deine Hilfe.


    Der muss es wohl sein. Sowohl der Standort als auch die Symbiose mit Alge und Cyanobakterie passen, nebst den oben erwähnten Fakten, bestens zu meinem Fund.


    Die Flechten wären ja auch ein spannendes Gebiet. Sobald ich mit dem andern Kleinzeug unterfordert bin, weiss ich, was ich mache.


    Hier noch drei bakterielle Bilder:




    Nochmals Dank

    Marco

    Hallo zusammen


    Dieses Becherchen macht mir Kopfzerbrechen. Vielleicht kennt das jemand von Euch oder kann mich zu einer Gattung führen. Bei den Moosbecherchen hab ich nichts passendes gefunden. Vielleicht gehört es ja zu den Flechten-Pilzen. Da habe ich aber gar keine Erfahrung.


    Gewachsen ist es auf Erde/Moos auf einem Stein, der permanent mit Wasser eines Bergbaches bespritzt wurde. Deshalb ein sehr nasses Habitat. Auf 1500 müNN.


    Das Apothecium war leider alleine und mass 2 mm im Durchmesser. Umgeben von Algen.


    Ein Quetschpräparat herzustellen war nicht ganz einfach, da das Pilzchen sehr zäh war.


    Sporen: (44.2) 45.5 - 47.8 (49.6) × (20.5) 20.6 - 21.8 (21.9) µm, septiert, leicht eingeschnürt, 2 grosse Tropfen, Pole abgeflacht



    Asci: (115) 123.4 - 141.9 (143.5) × (34.8) 37 - 42.8 (46.7) µm, 4-sporig, J+





    Paraphysen: septiert, apikal inkrustiert und verklebt


    Nun bin ich gespannt, ob den jemand kennt.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Erst mal Dank für die Bestätigungen.


    Auf der deutschen Verbreitungskarte wird sich im Moment nichts ändern. Wie Uwe schon schrieb, werde ich den Fund natürlich bei Swiss fungi melden, wo er noch nicht vorhanden ist. Fundort: Hinwil ZH.


    Ist ja der Hammer, was Du immer aus dem Ärmel schüttelst, Nobi. Macht bestimmt Spass, in den alten Aufzeichnungen zu stöbern.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Auf Pferdeapfel, den ich nun über zwei Monate gepflegt habe, wuchs dieser Clitopilus. Der Schlüssel von Gröger führt mich zum Katzenohr-Räsling (Clitopilus passeckerianus). Das Substrat scheint hier entscheidend zu sein. Die andern kleinen, lateral gestielten Räslinge wachsen demnach auf Holz oder ungedüngten Stellen.


    Könnt Ihr mir die Bestimmung bestätigen? Oder gibt's da noch Alternativen?


    Hut: L 20mm x B 13 mm

    Stiel: 3x3 mm



    Sporen: 9-10-kantig

    (5.8) 6.2 - 7.4 (7.7) × (4.2) 4.3 - 4.7 (4.8) µm



    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Die Gans ist weiterhin aktiv. Neustes Produkt Botryotrichum piluliferum. Scheint eine Anamorphe aus der Ecke Chaetomium zu sein.


    Da noch nicht im Forum gezeigt hier ein paar Bilder:


    Weisshaarige Nester mit weissen Kugeln


    Seten: 313 - 475 × 3.9 - 5.1 µm


    Konidien: (11.2) 13.4 - 16.5 (16.9) µm


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Die Gans hat wieder interessante Eier gelegt. Es scheint als würden sie auf den Namen Rhytidospora cainii (oder vielleicht auch R. tetraspora) hören.


    Die Cleistothecien sind ca. 260 - 310 µm gross und können schwarz oder hyalin sein.



    Mit dickwandige Zellen



    Die mehr oder weniger runden, 4-sporigen Asci messen (18.5) 19 - 20.4 (22.9) µm.



    Schliesslich die reifen Sporen (11.2) 11.6 - 12.8 (14.5) × (8.2) 8.5 - 9.6 (10.2) µm, mit grossen Öltropfen und dickem Epispor.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Besten Dank für Eure Antworten. Scheint ja nicht ganz einfach zu sein. Kerstin, Deinem Tipp mit Acremonium bin ich mit meinen begrenzten Mitteln mal etwas nachgegangen. Was ich rausfand, ist, dass daraus die Teleomorphen Nectria, Neocosmospora oder Emericellopsis entsteht. Mit googeln dieser Gattungen kam ich aber ebenfalls auf keinen grünen Zweig.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Vor einem Monat habe ich ein paar Gänsewürstchen zur Beobachtung eingepackt. Viel war bis jetzt aber nicht los. Vor zwei Wochen war dann alles mit diversen Schimmeln besetzt. Da ich mich in dieser Ecke nicht so recht auskenne, kümmere ich mich meist auch nicht um eine Bestimmung. Hier war das allerdings anders, da sich in einem weissen Geflecht zahlreiche, zuerst weisse, dann schwarze Cleistothecien bildeten.

    Meine Bestimmunsversuche haben mich bis jetzt leider nicht weiter gebracht. Ich hoffe, jemand kann mir weiterhelfen.


    Zuerst war dieses weisse Geflecht mit weissen Kugeln


    Das sind die enthaltenen Konidien


    Vermutliche Konidienträger


    Die Kugeln werden schwarz


    und alles Weisse verschwindet


    Fühlt sich auch auf dem Papier wohl


    Asci nur im Frühstadium und schnell kollabierend


    Reife Sporen ((6.9) 6.94 - 7.5 (7.6) × (5.3) 5.4 - 5.9 (6) µm), mit neongrünen Septen



    Peridie


    Freue mich auf Eure Ideen.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Lieber Nobi


    Vielen Dank für die Antwort.

    Nochmals überprüfen geht leider nicht, da nur dieser eine FK da war. Der war zudem nicht mehr der Allerfrischeste, weshalb auch die Ornamentation schon etwas degeneriert gewesen sein könnte. A. hansenii dürfte auch etwas schlanker mit noch spitzeren Polen sein. Den müssen wir wohl vorläufig als unbestimmt zur Seite legen, wenn er sich nicht noch einmal zeigt. Ich bleibe dran.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Ich mache gerade an einem Ascobolus mit spindeligen Sporen rum. Gewachsen auf Birkhuhn (vielleicht auch ein anderes Huhn), auf 1500 müNN. In Kultur wuchsen nach einer Woche mehrere gelbe FK von Ascobolus crenulatus. Dazwischen fiel ein einzelner hyaliner FK auf, den ich nicht so recht bestimmen kann. Die Sporenform und -masse würden eigentlich zu A. epimyces passen. Allerdings meinen Doveri und Van Brummelen, dass der nicht auf Dung wächst.


    Habt Ihr eine Ahnung, was das sein könnte?


    Sporen: (15.9) 16.8 - 18.3 (18.7) × (7.6) 7.9 - 8.4 (8.7) µm, Q = (2) 2.1 - 2.2 (2.3)


    Paraphysen sind teils kopfig,


    und teils filiform.


    Globose Randzellen


    Liebe Grüsse

    Marco

    Guter Tipp mit der Huthaut, Karl. Fürs nächste Mal. Ich muss nämlich gestehen, dass ich diese nicht nur verpasste zu mikroskopieren, sondern es auch nicht nachholen kann, da ich in den Urlaub fuhr, ohne vorher ein Exsikkat zu machen. Alles verschimmelt.


    Gruss

    Marco

    Hallo zusammen


    Erst mal vielen Dank für die Infos und das Bild zu Deinem Fund, Ingo. Dann kann ich ihn also als D. magicum ablegen.


    Danke auch an die andern für die angeregte Diskussion.

    Für mich werden die Namen eher überbewertet. Verzeihung liebe Wissenschaftler. Entscheidend ist ja, dass ich weiss, welcher Pilz gemeint ist. Ob er nun Fritz heisst oder Hans spielt mir keine Rolle. Morgen heisst er vielleicht Josephine und hat auch noch in eine andere Familie eingeheiratet. Stört mich auch nicht und den Pilz sowieso nicht.

    Wichtig ist, dass man weiss, von welcher Art die Rede ist. Soll heissen, dass man dieselbe Sprache spricht. In der Literatur und Wissenschaft braucht es global gültige Namen, anders gehts nicht. Wenn ich aber mit meiner Frau unterwegs bin, benutzen wir zum Teil Namen, die wir selbst kreierten. Man kann sich übrigens auch an der herrlichen Vielfalt an Volksnamen erfreuen.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo zusammen


    Gefunden auf einer Alpweide auf 1300 m üNN.


    Bei Berührung/Verletzung zuerst rötend, dann schwärzend, Geruch leicht mehlig, Sporen amyloid, Stiel faserig mit schwarzen Schüppchen.


    Nach Gröger sollte das Dermoloma magicum sein. Meine weitere Literatur kennt die Art leider nicht.

    Kann mir vielleicht jemand von Euch die Bestimmung bestätigen?



    Hüte mit schwarzen Flecken an exponierten Stellen.



    Bei Verletzung rötend und schwärzend.


    Sporen in Melzer amyloid.


    Basidien:


    Schwarze Stielschüppchen:


    Autobahnknotenpunkt im Stiel mit Schnallen.


    Ich freue mich auf Eure Meinungen.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo Jörg


    Vielen Dank für Deine Antwort.


    Mit dem Grauen Wulstling konnte ich mich aufgrund des fast wurzelnden Stiels und natürlich der Hutfarbe nicht recht anfreunden. Auch weil ich den regelmässig antreffe und glaubte ihn zu kennen. So kann man sich irren und an der Routine scheitern.


    Nochmals Dank und Gruss

    Marco

    Hallo zusammen


    Diese Amanita wuchs bis gestern in einem Fichtenwald auf 1300 m üNN. Leider komme ich hier auf keinen grünen Zweig.


    Kräftige Erscheinung, dunkelbraun glänzender Hut von 7 cm Breite in geschlossenem Zustand, Rand ungerieft. Velumreste weiss, abwischbar.

    Stiel 12 x 3 cm, fast die Hälfte im Boden eingesenkt, faserig, Basis verjüngt, weder warzig noch eingepfropft. Manschette gerieft.








    Wenn Ihr weitere Infos braucht, könnte ich nachliefern.


    Liebe Grüsse

    Marco

    Hallo Nobi


    Zur deutschen Kartierung kann ich leider nichts beisteuern da ich in der Schweiz zuhause bin. Hier bei Swissfungi ist die Art allerdings noch gar nicht nachgewiesen, was ich natürlich noch machen werde.


    Aufgesammelt habe ich das Substrat am oberen Zürichsee in Schmerikon. Dort habe ich ein kleines Fischerboot und konnte schon den ganzen Frühling 2-3 Gänsefamilien beobachten, die auf einer kleinen Wiese beim Steg übernachteten. Interessant ist auch, dass früher die wilden Gänse fast ausschliesslich zum Überwintern zu uns kamen und heute bleiben immer mehr auch zum Brüten. Eigentlich paradox aufgrund der Klimaerwärmung.


    Liebe Grüsse und gute Nacht

    Marco