Sehr interessanter Thread.
Es muß sowohl bei Bitterstoffen als auch bei scharfen Stoffen unterschiedliche Wahrnehmungen geben. Daß manche die Bitterkeit von Gallenröhrlingen gar nicht wahrnehmen können, habe ich auch schon gelesen.
Ich selbst nehme sie wahr und zwar sehr stark.
Da ja mein Töchterchen und ich gerade bei Pilzen (besonders Taüblingen) mittlerweile oft beide die Geschmacksprobe machen: es ist total verblüffend, wie anders wir denselben Pilz oft wahrnehmen. Das gilt auch für andere Stoffe.
Das absolut scheußlichst bitterste ist für mich Bärentraubenblättertee, meine Tochter findet den nur leicht bitter. Ich hingegen kann in Auberginen NULL Bitterkeit wahrnehmen, kann kaum verstehen, warum manche die entbittern. Mein Töchterchen empfindet Oliven als bitter
Bei den Samtfußkremplingen, angeregt durch den Thread mit dem Wurstsalat: Der bleibt für mich auch mit Abbrühen..... scheußlich bitter, meine Tochter empfindet die Bitterkeit nicht. Es sind bei unseren Tests immer dieselben Pilze, so daß nicht eine unterschiedliche Anreicherung von Bitterstoffen in verschiedenen Pilzindividuen die Ursache sein kann.
Wir beide schmecken bitter, aber die Wahrnehmung ist bei unterschiedlichen Substanzen oft anders.
Bei scharf ist es bei uns das gleiche, obwohl wir beide gemessen am Bevölkerungsdurchschnitt ziemlich schärfeunempfindlich sind, aber unterschiedliche Schärfen werden von uns anders wahrgenommen. Ich regagiere z.B. stärker auf Chillischärfe, mein Töchterchen auf Szetchuanpfefferschärfe (den kann ICH PUR essen) , bei Pilzen ist es bei uns das gleiche.