Pfaffenhütchen / Gewöhnlicher Spindelstrauch (Euonymus europaeus)
Ab August beginnt die Zeit, in der einem die leuchtenden karmin-roten / purpurfarbenen Früchte des Pfaffenhütchens beginnen aufzufallen. Ab September erscheinen dann zusätzlich noch die leuchtend orange-farbenen Samen, die aus den dann geöffneten Früchten herabhängen.
Das Pfaffenhütchen wächst wild recht häufig bei uns und wird auch sehr gerne angepflanzt. Man findet es in Laub- oder Mischwäldern, vor allem aber am Waldrand oder in Hecken. Meist ist es ein reich verzweigter Strauch, das Pfaffenhütchen kann aber auch als Baum bis zu 6 Meter hoch werden. Eine genaue Pflanzenbeschreibung findet man z.B. hier.



Die Namen der Pflanzen sagen sehr häufig etwas über eine Pflanze aus, so auch hier. Der Name Pfaffenhütchen entstand, da die geschlossenen Früchte sowohl in Form als auch Farbe sehr der Kopfbedeckung von Kardinälen ähneln. Die Bezeichnung Pfaffe ist heute eher abfälliger Natur, früher hingegen war dies eine ehrfurchtsvoll Bezeichnung für gebildete katholische Geistliche.
Der Name Spindelstrauch oder auch Spindelbaum verweist auf die Nutzung der Pflanze. Das feine, harte Holz des Spindelstrauches eignet sich sehr gut zum Drechseln und aus ihm wurden früher eben unter anderem Spindeln aber auch Stricknadeln, Orgelpfeifen und so weiter hergestellt.
Als Heilpflanze wurde das Pfaffenhütchen früher ebenfalls benutzt, wobei die starke Giftigkeit durchaus bekannt war und bei der Heilanwendung berücksichtigt wurde. Gerne wurden die gemahlenen Samen auch wegen der starken Toxizität gegen Ungeziefer genutzt.
Warnung! Stark giftige Pflanze!
Das Pfaffenhütchen ist in allen Teilen giftig! Von einer Nutzung ist daher dringend abzuraten! Insbesondere die Früchte und deren Samen sind stark giftig. Nur zwei Früchte verursachten bei einem sieben-jährigem Kind einen dreitägigen schweren Vergiftungsverlauf, Vergiftungsfälle von kleineren Kindern werden relativ häufig gemeldet. (Quelle: Giftpflanzen-Pflanzengifte; Roth - Daunderer - Kormann; Nikol-Verlag)
Ich empfehle bei dieser Pflanze sogar, sie nicht einmal für die Vase abzuschneiden, denn man weiß nie, ob nicht doch kleine Kinder zu Besuch kommen oder vielleicht Haustiere daran naschen. Für mich völlig unverständlich wird diese Pflanze, so hübsch sie auch ist, gerne auch neben Spielplätzen, Kindergärten, Grundschulen usw. bewusst angepflanzt.
Liebe Grüße
Maria