Hallo Bruno,
ich könnte jetzt einfach mal "ein Penicillium" schreiben, aber um ihm einen genaueren Namen zu geben, wirds schon schwieriger 
Vielleicht könnten wir auch auf Penicillium citrinum spekulieren (aufgrund von Substrat, Form, Länge und Verzweigungsyp der "Pinselchen"...
die Größe der Strukturen lässt sich hier ja nicht beurteilen, denn ich weiß nicht, wie groß bei deinem Mikroskop ein Teil der Messskala ist 
...oder ich könnte jetzt etwas länger darüber (und auch da immer noch erst am Rand der Thematik kratzend) schreiben, dass beim Versuch der genaueren Bestimmung anamorpher Pilze (sprich der asexuellen Stadien von irgendwelchen Pilzen, die üblicherweise in den Topf "Schimmelpilze" geworfen werden), unter anderem folgende Dinge wichtig sind:
- man versucht zu erkennen, wo und auf welche Art die Konidien (= die asexuell entstandenen Sporen) gebildet werden, wozu man spezielle Literatur braucht, oder am besten schon einiges davon gesehen hat, wie diese Dinge überhaupt entstehen können (schau mal bei Konidiogenese nach). ...bzw gibts demnächst hier dazu einen sicher empfehlenswerten Online-Vortrag.
- Form und Verzweigungsmuster der Konidienträger sind zu beachten (Wobei je nach Nährmedium auch hier Vorsicht geboten ist),
- Konidienform und Größe,
- dann, sobald die Großgruppe einigermaßen klar ist, wird man merken, dass genaueres oft nicht möglich ist, ohne den Pilz auf bestimmten Nährmedien zu kultivieren*, (welche - ist wiederum davon abhängig, ob Du es mit Penicillium, Aspergilli, ...) zu tun hast. Dies machst Du, um Wachstum und Koloniegröße nach bestimmter Zeit beurteilen zu können...
- Sobald Du dann auf einen grünen Zweig kommst, wirst Du feststellen, dass das, was irgendwer als Penicillium x beschrieben hat, in vielen Fällen mit Hilfe molekularbiologischer Methoden in mehrere Arten aufgesplittet wurde...
Ich möchte Dich bestimmt nicht davon abhalten, Dich mit diesem schönen und spannenden Thema zu beschäftigen, im Gegenteil: Du wirst hier zweifelsohne eine ungeahnte große Welt im Kleinen für Dich entdecken können. Einiges lässt sich ja auch schon mit der Stereolupe zumindest mal grob einer Gruppe zuordnen.
Aber dann... je nachdem, was Du genau machen möchtest, kommst Du relativ bald schon nicht mehr umhin, Spezialliteratur zu benutzen... in der dann eben die Kulturmerkmale wie Wachstumsgeschwindigkeit auf Nährmedium X und Y gefragt werden.
Wie gesagt, eine der Schwierigkeiten, wenn man sich mit den oft sogenannten Schimmelpilzen beschäftigen möchte, beginnt damit, dass wir uns hier weniger auf die sonst üblichen morphologischen Merkmale verlassen können, sondern dass wir uns hier mit vielen neuen Begriffen (-wer weiß denn was terverticillate Konidienträger sind?-) und Konzepten auseinandersetzen müssen und dass hier ungewohnte Dinge wie Wachstumsgeschwindigkeiten oder Koloniedurchmesser auf bestimmten Nährmedien plötzlich für eine genaue Bestimmung unverzichtbar werden. Und recht bald kommt dann die Entdeckung dazu, dass es immer wieder Gruppen gibt, in denen die bis dahin erlernten Denkmuster schon wieder teilweise nicht brauchbar sind...
schöne Grüßen aus Innsbruck
Eberhard
Edit.:
Stefans Idee mit Paecilomyces klingt für mich jetzt auch vielversprechender als mein erster Penicillium-Gedanke! ...obwohl ich jetzt trotzdem nochmal bei Penicillium italicum nachblättern werde 
*pS2: ...mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen