Beiträge von Cortinarius

    Hallo Mik

    Da hast du einen typischen Buchen Klumpfuß, C.anserinus gefunden.

    Ockergelbe, auch leicht ins olivliche gehende Hutfarbe. Jung bläuliche Lamellen und bläuliches Stielfleisch. Rund gerandete Knolle mit Ockergelbem Velum und wenn du vom Hut etwas probierst recht bitter.

    Gruß

    Uwe

    Hallo Horst

    Die Merkmalskombi wein-rötliche Astspitzen und Wachstum im Bergnadelwald bei Fichte auf Kalk

    deuten auf R.rubrievanescens hin.

    Das ist eine weniger bekannte Art, die ausschließlich in diesem Biotop vorkommt.

    Ich konnte die Art schon mal in den Schweizer Alpen auf 1600m Höhe finden

    Die anderen rotspitzigen Arten sind eher "Flachländer" bei Laubbäumen

    Bei R.pallida sind die Äste meiner Erfahrung nach maximal rot-violettlich überhaucht und nicht so deutlich gefärbt wie auf deinen Bildern.

    Aber generell muss man solche Ramarien mikroskopisch untersuchen um zu einem belastbaren Ergebnis zu kommen

    Gruß

    Uwe

    Hallo Schrumz,

    Bei deinem Fund handelt es wahrscheinlich um eine der Arten aus der Sektion Anomali

    d.h. ein Gürtel/Dickfuss aus der Verwandtschaft um C.anomalus, Braunviolette Dickfuss

    Die Merkmale wie ockergelbe Velumgürtel, jung blauviolette Lamellen und mittig ebenso gefärbtes Fleisch deuten in diese Richtung

    Mikroskopisch würde ich subglobose Sporen erwarten. Es gibt in diesem Aggregat einige Arten die auch einen helleren Hut, wie C.anomalus selber, haben

    Mehr lässt sich nicht sagen, da diese Arten auch sonst schwer zu bestimmen sind

    LG

    Uwe

    Das ist ein Schleimkopf aus der Sektion um C.variecolor

    Wenn der Geruch undeutlich ist und nicht deutlich erdig kannst du mal mit C.largus vergleichen.

    Der Stiel sollte richtig hart sein und im Schnitt Blautöne zeigen.

    Das Fleisch hätte eine Gelb Reaktion mit KOH

    C.infractus kannst du ausschließen, da passt die Hut- und Lamellenfarbe nicht

    Gruß

    Uwe

    Bei Konzentrationen von 30% und höher gibt es gern mal Löcher im Fleisch/Hut

    Wenn ich stark reagierende Arten vermute nehm ich erstmal das schwache 3-5% und steigere dann.

    Wenn ich etwas im Feld dabei habe, dann meist 30-40%

    E.Ludwig war der einzige Autor der mit verschiedenen Konzentrationen gearbeitet hat und dann diese auch oft angegeben hat.

    Ansonsten ist eigentlich immer 20-40% gemeint

    Der Effekt sollte nicht groß unterschiedlich sein

    Wichtiger ist die Interpretation, irgendwelche Braunverfärbungen sind halt nicht bestimmungsrelevant und sollten vernachlässigt werden

    LG

    Uwe

    Hallo Benjamin

    Mit C.saginus liegst du meiner Ansicht nach richtig.

    Die Art wächst eher im sauren Nadelwald bei Fichte.

    Die KOH Reaktion ist bei Saginus nicht sehr aussagekräftig.

    E.Ludwig schreibt von orange-ocker bis dunkel-rotbraun bei 3%KOH.

    Es hängt wohl vom Zustand der Fruchtkörper und Wassergehalt ab wie stark sie reagieren.

    KOH positiv bezeichnet man Arten die stark rot, deutlich rosa oder deutlich gelb reagieren

    Alles andere sind oftmals nicht stabile Reaktionen, außerdem steht oft nicht dabei mit welcher KOH Konzentration gearbeitet wurde

    Gruß

    Uwe

    Hallo Frank,

    wir haben jetzt 5 Tage in einem Kurs mit " Pilze Mitteleuropas" gearbeitet und wir hatten einige Cortinarien, haben allerdings nur Phlegmacien, Schleimfüsse und Rauhköpfe angeschaut.
    Die Schlüssel funktionieren für Pilzler mit mittleren Niveau ( PSV -Kenntnisse +) ganz gut und führen bei vielen Arten zum Ziel. Allerdings braucht es oft Hilfe bei einfachen Startschwierigkeiten. Da ist immer ein Kurs mit sachkundigem Beistand zu empfehlen.
    Textmässig steht viel Richtiges in dem Buch, aber manches wurde auch unkritisch aus anderer Literatur übernommen.
    Leider sind ein paar Bilder falsch zu geordnet , da fehlbestimmt. Andere etwas klein geraten und von mässiger Qualität.
    Andere wieder von bester Qualität, da von bekannten Mykologen, die auch hier im Forum aktiv sind, geliefert.
    Man muss sich halt darüber im klaren sein, dass es ein Übersichtswerk und keine Monographie ist.

    beste Grüße

    Uwe

    Hallo Frank,

    Zitat

    Das ganz junge dunkelviolette Exemplar mit den ebenso gefärbten Lamellen ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schleiereule? Wow, damit hätte ich nach den vorherigen Posts und den mir zugänglichen Informationen nicht gerechnet.

    Sorry , ich hatte den letzten Post nicht 100% richtig gelesen.

    Da die letzten Schnittbilder zu den jungen Pilzen des ersten Threads gehören ist die Schleiereule natürlich auszuschliessen, die hätte weisses Fleisch

    Also vergiss meine Bemerkungen oben mit der Schleiereule, obwohl das Bild mit dem Hut einer jungen Eule verdammt ähnelt.


    beste Grüße

    Uwe

    Hallo Frank,

    Sorry, aber du solltest deine Bilder irgendwie nummerieren.
    Zu 2. Pos ist einiges gesagt , das sollte C.caerulescens sein.
    Möglicherweise hat sich da aber auch noch C.eucaeruleus / Cterpsichores reingemischt
    Ohne Nummerierung der Bilder wie 1a , 1b .. , 2 a , 2 ist das schwierig.


    Beim ersten Pos zeigts du zwei , wenn nicht drei verschiedene Arten

    Einmal eine junge Schleiereule , C.praestans mit den Hüllresten auf dem Hut ( mehrere Bilder)
    Und noch eine Art aus der Variecolores Ecke, wahrscheinlich C.largus


    Gruss

    Uwe

    Hallo Benjamin

    Scharf oder nicht scharf, dass ist die Frage ?

    R.nauseosa kann genauso aussehen und ist ein sehr zerbrechlichen Täubling, allerdings wirklich mild.

    Wenn noch etwas übrig wäre, könntest du es noch in eine Dose tun und später mal rein riechen.

    Nauseosa sollte dann stinken, wie der Name schon suggeriert.

    Beide Vorschläge sind häufigere Arten und sie werden dir noch über den Weg laufen.

    Spätestens nächste Woche in Landquart

    LG

    Uwe


    PS: Guajak immer auf den Stiel und separat auf die Lamellen auftragen, beide Reaktionen unabhängig voneinander Notieren

    Hi Benjamin,

    wenn der in den Lamellen deutlich scharf war, wäre R.firmula eine Idee
    Der wird zwar normalerweise etwas grösser, ist aber eine Charakterart in den Alpen auf eher kalkhaltigen bis neutralen Böden.
    Gruss

    Uwe

    Hi Frank,

    der sieht aus wie A.phalloides var. alba
    Bei mir kommt die Art recht stabil jedes Jahr, allerdings haben die dann auch den typischen Geruch.
    Wobei ich auch nicht an jedem geschnuppert habe. Würde mich aber wundern, wenn da etwas anderes rauskäme.

    Gruss

    Uwe

    Hallo Raphael,

    Den brauchst du nicht Sequenzieren.

    Die Bestimmung ist sehr sicher

    Wir haben die Art regelmässig in Landquart, da wird er halt genauso regelmässig als C.variicolor falsch bestimmt.

    Die Art wurde ja auch erst 1997 beschrieben, entsprechend fehlt sie in den älteren Standard Büchern wie Pilze der Schweiz und wird deshalb oft nicht erkannt oder fehlbestimmt

    Gruss

    Uwe

    Hallo zusammen,

    Also die Mikroskopie passt zu c.multiformis s.str. und das ist auch die bei weitem häufigste Art in der Gruppe

    Entsprechend gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit für diese Art

    Gruß

    Uwe

    Hallo Claus,

    Erstmal Gratulation zur perfekten Dokumentation

    "Primitiver Stackversuch" ist masslos untertrieben.

    Nur eine kurze Frage: Warum ist das nicht einfach R.nobilis (fageticola) , der Buchenspeitäubling

    Auch da wäre auf den ersten Blick nur der etwas spezielle Geschmack ein Problem, oder ?

    Gruß

    Uwe

    Hallo Eduard,

    Ich denke du liegst richtig.

    Frische, junge Speisetäublinge haben schon recht biegsame Lamellen.

    Dein Pilz zeigt mind. 4 der für R.vesca wichtigen 6 Merkmale

    1. Fleischfarbener Hut

    2. Weiße Lamellen / Sporenpulver

    3. Zu kurze Huthaut

    4. Rostflecken am Stiel und/oder Lamellen


    Was unbekannt bzw. nicht beurteilbar ist, ist

    5. Zugespitzter Stiel

    6. Absolut mild


    Gruß

    Uwe