Beiträge von Schwammer-Dieter

    [font="Arial"]Hallo Pilz-Freunde,
    dieser Bericht ist wieder vor allem für die Psathyrella-Freunde interessant.
    Unser Forianer Andreas (pilzmel) hat mir 2 neue Psathyrella-Sequenzen aus dem Spadiceogrisea-Komplex gesendet:
    AM1884 --> 99% Psathyrella spadiceogrisea
    und
    AM1885 --> 99% Psathyrella spadiceogrisea (allerdings sind 99% zu einer falsch bezeichneten spadiceogrisea-Sequenz)
    --> das ist der Pilz von unserem Forianer Robert - siehe hier:
    https://www.pilzforum.eu/board…ing?highlight=Psathyrella


    Logischer Weise versuchen wir damit ein Update des zuletzt erstellten Phylogramms und eine noch feinere Zuordnung zu den Arten.
    Da ich inzwischen auch schon wieder dazu gelernt habe wird sich wohl an der ein oder anderen Stelle noch eine Änderung ergeben.
    Und los geht's...

    Zunächst wiederhole ich noch einmal die Ausgangs-Sequenzen vom letzten Phylogramm vom Stand 12.03.2017.
    Wir hatten:

    DQ389682 (P. spadiceogrisea - Schweden) ist laut Andreas aber P. casca
    KC992878 (P. spadiceogrisea - Schweden) - muss casca sein.
    AM712278 (P. aff. casca - Österreich) ist eine P. casca nahestehende Art. (aff = affin)
    AV080419d (P. casca von Andreas' Homepage)
    AM1461 (P. casca von Andreas' Homepage)
    AM1814 (P. casca von Andreas' Homepage)
    geheime Sequenz 01
    AM712277 (P. phegophila - Österreich)
    DQ389683 (P. clivensis - Schweden)
    FN396129 (P. phegophila - Ungarn)
    FM878024 (P. spadiceogrisea - Ungarn)
    AM1668 (P. groegeri von Andreas' Homepage)
    geheime Sequenz 02
    geheime Sequenz 03
    DW160426 (P. fatua - Deutschland) von mir selbst (Dieter Wächter)
    DW160430 (P. groegeri - Deutschland) von mir selbst (Dieter Wächter)
    KC992879 (P. fatua - Schweden)
    DQ389681 (P. fatua - Schweden)
    AM487 (P. fatua von Andreas' Homepage)
    AM445 (P. fatua von Andreas' Homepage)
    FN396142 (P. fatua - Ungarn) - wahrscheinlich falsch bestimmt.
    AM1242 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    AM1244 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    AM1581 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    AM1671 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    AM1675 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    GENTE3.35.43 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    GENT563 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    GENTJR3565 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    HIAS120608 (P. spadiceogrisea von Andreas' Homepage)
    AM712276 (P. spadiceogrisea - Österreich)
    KC992871 (P. ammophila - Schweden)
    KC992872 (P. ammophila - Schweden)
    KC992876 (P. thujina - Schweden)

    [/font]
    [font="Arial"]Die Outgroup war JN021052
    [/font]
    [font="Arial"]Wir erinnern uns an das damalige Phylogramm vom 12.03.2017:

    [/font]
    [font="Arial"]Was folgte:
    Bei meiner DW160426 hatte ich noch ein übersehenes Basenpaar (Doppeldeutigkeit) welches falsch war.
    Bei meiner DW160430 hatten sich ebenso 2 fehlerhafte Basenpaare eingeschlichen.
    Das habe ich erst mal beides korrigiert. An den Bestimmungen ändert sich dadurch jedoch nichts (Abweichung durch solche Fehler liegen im Promille-Bereich).
    Einige kleine Alignment-Fehler hatte ich ebenso übersehen und korrigiert.
    @ Andreas: Was mir auffiel: bei den Enden und Anfängen einiger Sequenzen Deiner Homepage scheinen sich noch ein paar Basenfehler eingeschlichen zu haben, oder sie fielen bei der ersten Korrektur noch nicht auf, da es zu der Zeit noch keine Vergleichssequenzen gab. Hier sollten wir bei Gelegenheit nochmal die Confidence Scores ansehen und manuell noch etwas daran feilen, dadurch ändert sich das folgende Phylogramm noch leicht.

    Das Phylogramm wächst...
    Dann ergänzte ich zu den Sequenzen die 2 neuen von Andreas. Von beiden lagen sowohl ITS-Region als auch LSU Region jeweils als reversed Complement vor:
    AM1884 --> 99% Psathyrella spadiceogrisea - Qualität sehr gut (ITS und LSU) - es war keinerlei Korrektur nötig.
    und
    AM1885 --> 99% Psathyrella spadiceogrisea - ITS: Qualität gut - ein paar wenige double peaks und low reads. Es stellte sich aber später heraus dass keine Korrektur nötig war. LSU: Rohdatan mit sudden drop, schlechte confidence scores - macht aber nichts - werte ich nicht aus.

    [/font]
    [font="Arial"]Dann erstellte ich aus dieser kompletten Sammlung das Phylogramm.
    Modell: Maximum Likelihood
    Statistik-Methode: Neighborhood joining
    Test: Bootstrap mit 500 Replikationen
    Gaps und Missings: entfernt

    Ergebnis:


    Das ist das genaueste was mit den aktuellen Daten momentan möglich ist.

    Interpretation der neuen Funde:
    AM1884
    würde ich eindeutig P. spadiceogrisea zuordnen.
    AM1885 würde ich eindeutig P. casca zuordnen.

    Sonstiges:
    P. ammophila lässt sich wohl eher nicht als P. spadiceogrisea s. l. ansehen.
    In der Casca-Clade steht Arbeit an: Die neuen Arten (noch geheime Sequenzen) und die sich immer deutlich abgrenzenden Arten sauber makroskopisch/mikroskopisch beschreiben. Vielleicht findet man eindeutige Trennungsmerkmale.
    @ Andreas: bei den Sequenzen mit den langen Ästen sollten wir mal eine Divergence map machen und das Chromatogramm mal untersuchen wo da diese starke Divergence her kommt. Aber die Zuordnung zu den Arten - rein rechnerisch - ist auch so eindeutig.

    Was kommt:
    Matthias und ich haben schon wieder einige Spadis gefunden. Sequenzierungen sind in Arbeit.
    Beste Grüße
    Dieter

    [/font]

    [font="Arial"]Hallo Pilz-Freunde,
    dieser Bericht wird vor allem die Psathyrella-Freunde interessieren.
    Unser Forianer Andreas (pilzmel) schickte mir eine etwas rätselhafte Psathyrella-Sequenz:
    AM1883 --> nach einer Kurzprüfung irgend etwas in Richtung Psathyrella microrhiza, bzw. 98%ige Psathyrella boreifasciculata.

    Ich versuchte den Pilz über eine Sequenzanalyse näher in ein neues Phylogramm in dieser Ecke einzuordnen.
    Was ich herausfand zeig ich Euch wieder mal... Viel Spaß...

    Zunächst sah ich mir die Rohdaten an:

    Wie man sieht: Hohe Amplituden - gute Qualität - kaum eine Dachschräge... damit kann man arbeiten.

    Das Chromatogramm (hier schon in der Richtung korrigiert) schaut entsprechend gut aus.
    Hohe Confidence-Scores. Allerdings gibt es ein paar Double Peaks und Bad Reads (gelb markiert), die wir unbedingt näher anschauen müssen um keine Fehlbestimmung zu machen:

    Es stellte sich später heraus dass alle Basen richtig waren. Keine Korrektur war erforderlich.

    Über Blast suchte ich die guten Kandidaten für die Sequenzanalyse heraus:
    KC992868 (zwar als "Psathyrella sp." benannt, jedoch später als P. microrhiza bestimmt von Leif Örstadius - Schweden - in Unite ist diese Sequenz bereits richtig benannt!)
    KF891350 (P. boreifasciculata - Finnland)
    FN396130 (P. microrhiza - Ungarn)

    AM712282 (P. microrhiza - Oesterreich)
    DQ389684 (P. microrhiza - Schweden)
    FN396141 (P. prona - Ungarn)
    KC992856 (P. psammophila - Schweden)
    KC992863 (P. magnispora - Schweden)
    AM712273 (P. senex - Oesterreich)
    FN396120 (P. senex - Ungarn)
    AM712274 (P. senex - Oesterreich)

    Als nächstes ging ich auf die Suche in Unite.
    Hier finden sich noch mehrere

    UDB024636 P. senex - Estland (liegt mir nicht vor)
    UDB019604 P. microrhiza - Estland


    Ebenso durchsuchte ich ENA:
    keine weiteren Funde

    Ebenso durchsuchte ich Ensembl:
    keine Funde.

    Als Outgroup verwendete ich DQ389681.

    Damit führte ich das Alignment - zunächst nach dem Muscle-Automatismus durch. Die Feinkorrektur passierte von Hand.
    Keine besonderen Vorkommnisse ;)

    Dann erstellte ich das Phylogramm.
    Modell: Maximum Likelihood
    Statistik-Methode: Neighborhood joining
    Test: Bootstrap mit 500 Replikationen
    Gaps und Missings: entfernt

    Ergebnis:


    Dazu brauchen wir noch eine schöne Distance Chart:


    Was können wir also dazu sagen:
    Andreas' Fund passt am besten - mit 0,64% Abweichung - zu KC992868.
    Da Leif Örstadius diesen als Psathyrella microrhiza bestätigt hat, würde ich AM1883 auch so benennen.
    Allerdings ist mit 89%iger Sicherheit eine Abspaltung des Astes geschehen.
    Eine Psathyrella microrhiza var. 1 und var. 2 dürfte zwar zulässig sein, aber wegen wahrscheinlicher Untrennbarkeit nicht besonders sinnvoll.

    KF891350 (P. boreifasciculata - Finnland) steht mit 2,26% weiter ab als die anderen Psathyrella microrhiza mit 2,09%.
    Deshalb würde ich den Namen P. boreifasciculata ausschließen.
    Nach dem momentanen Wissensstand über diesen Ast wäre P. boreifasciculata mit P. microrhiza var. 3 wohl besser benannt gewesen.
    Dass eine weitere Abspaltung geschah ist ja zu 98% sicher.

    Es gibt also quasi 2 Möglichkeiten:
    Entweder man findet ein Trennungsmerkmal und macht aus AM1883 und KC992868 eine Varietät von P. microrhiza oder eine neue Art.
    Dann wäre P. boreifasciculata gerechtfertigt.
    Oder: man fasst alle die oben zu sehen sind zu P. microrhiza zusammen.
    Entscheiden könnte man das nur anhand eines sichtbaren, immer sichtbaren Trennungsmerkmals.

    Andreas schrieb mir zum Fund:
    "Die Merkmale sind sowas von abweichend [er meinte zu P. microrhiza], und der Standort war eine Brandstelle. Dem Rätsel möchte ich mal nachspüren."

    Hält man diese Merkmale fest und findet Übereinstimmungen zu KC992868 könnte eine neue Art geboren werden.

    Einen Fund auf Brandstelle hatte ich übrigens auch.

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, in einer Brandstelle in einer Wiese am Laubwaldrand
    Fundzeit: 23.10.2015
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: im Zentrum braun, nach außen heller werdend, jung runzelig, Lamellen durchscheinend, leicht befasert
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: kantig
    Lamellen: rotbraun, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: weinrot beflockt

    Lamellen- Hutübergang:
    gerade
    angewachsen
    Fleisch: beige
    Stiel: beige, hohl, bereift bis faserig
    Stielbasis:
    weißfilzig
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 1-2 cm; Stiellänge 5-7 cm, Stieldurchmesser ca. 2 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch:
    neutral
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]



    [font="Arial"]Wurzelnde Faserling (Psathyrella microrhiza):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Mikrodaten:
    Cheilos:
    sehr viele vorhanden und büschelig

    [/font]
    [font="Arial"]Pleuros und Cheilos:

    [/font]
    [font="Arial"]Cheilos:
    (27) 32.2 - 39.7 (45.1) x (8.1) 9 - 13.1 (14.4) µm
    Q = (2.4) 2.6 - 3.9 (4.3) ; N = 31
    Me = 36 x 11.1 µm ; Qe = 3.3

    [/font]
    [font="Arial"]Pleuros: viele zu finden
    (51.8) 52.2 - 60.2 (61.9) x (11.9) 12.9 - 14.7 (14.9) µm
    Q = (3.6) 3.7 - 4.6 (5) ; N = 10
    Me = 56.4 x 13.8 µm ; Qe = 4.1
    [/font]
    [font="Arial"]Marginalzellen: nur einige zu sehen. Absolut nicht dominierend
    22.63 - 25.5 x 11.91 - 12.9 µm
    Q = 1.9 - 2 ; N = 3
    Me = 23.7 x 12.3 µm ; Qe = 1.9
    [/font]
    [font="Arial"]Basidien: 4-sporig (einige 2-sporig)
    9.65 - 23.1 x 9.6 - 11.57 µm
    Q = 1.72 - 2.3 ; N = 5
    Me = 21.5 x 10.9 µm ; Qe = 2
    [/font]
    [font="Arial"]Schnallen: keine gesehen
    [/font]
    [font="Arial"]Sporen:
    (10.4) 10.6 - 11.7 (13.1) x (5.8) 6 - 6.7 (6.8) µm
    Q = (1.6) 1.7 - 1.8 (1.9) ; N = 62
    Me = 11.2 x 6.4 µm ; Qe = 1.7

    [/font]
    [font="Arial"]Offensichtlich mag P. microrhiza (s. l.) also auch Brandstellen.
    Somit wäre die Brandstelle geritzt.

    @ Andreas: Hoffe ich konnte ein bisschen etwas zur Lösung des Rätsels beitragen.
    Du kannst ja mal den Fund mit den Mikrodaten von meinem vergleichen und dich hier melden.

    @ alle Profis: ich bitte um angeheizte Diskussion und weitere Tipps. ;))


    Beste Grüße
    Dieter
    [/font]

    Hihiii...
    Na frag mal Matthias...
    Neulich:
    Ich pack mene Kamera - Rumpel aus - die aus dem letzten Loch pfeifft.
    Sie pfiff wirklich genz erbärmlich... iiiiiiiiiiiik... weil ich mal ausnahmsweise den Autofocus eingeschaltet habe für einen großen Baumschlappen (Baumpilz)
    Er: "Na das klingt aber nicht gut - was ist das?"
    Ich: "Hat mal bissl Wasser bekommen - ist der Servomotor - na dann schalt ich halt den Autofocus wieder aus" ;-)))
    Andere Tour:
    Ich pack wieder meine Rumpel aus, diesmal ein Bild mit Blitz, frei Hand, ich drück ein paar Knöppe - planlos wie immer wenn ich mit Blitz was fotografieren soll.
    Drück zwei, drei mal ab.
    Ich - bilder anschauend: "pfffffffffff...." "ohhhhh..."
    Er: "Was geworden?"
    Ich: "Alle zu dunkel und unscharf - passt!"
    Er: "Alle zu dunkel und unscharf - passt?"
    Ich: "Passt einwandfrei..." und geh weiter... ;-))))
    Beste Grüße
    Dieter

    OOOch mit Computern und Fotografieren und so kenn ich mich auch nicht gut aus.
    Ich drück einfach auf die Knöppe rum und probier viel aus oder schau immer mal was Matthias mit der Kamera macht wenn wir unterwegs sind.
    Oder auch was andere Leute die fotografisch (nicht Pilz-mäßig) unterwegs sind so machen.
    Ich kann viel besser eine Kamera reparieren als mit ihr umgehen. ;)
    Was eine Blende, und ein ISO-Wert ist weiß ich grad mal soweit dass ich halt ein Schwammerl fotografieren kann.
    Beste Grüße
    Dieter

    Hallo,
    also es ist ja "nur" s . l. - mehr konnte man da nicht raus holen.
    Stefan: Doch doch (siehe Beschreibung): Lamellen: ocker.
    Zum sauberen Betrachen von weiß/grau-abgeglichenen Bildern (das sind nicht alle aber viele in unseren Berichten) bitte einen (professionellen) Monitor mit einem Kalibrier-Sensor und Kalibrierprogramm abgleichen. Z.B. Colorimeter. Alles andere wird nichts gescheites werden. Monitore habe ich 2 Eizo EV2436WFS. Nachdem 4 andere "Versuchs-Gurken" aussortiert wurden. Gibt's jetzt glaub ich nicht mehr aber der Nachfolger wird wohl kaum schlechter sein
    http://www.testberichte.de/p/e…v2436wfs-testbericht.html
    Beste Grüße
    Dieter

    [font="Arial"]19.06.2016: Magerrasen-Ultra-Tour - Teil 4
    [/font]
    [font="Arial"]Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 4 des Berichtes vom 19.06.2016.

    [/font]
    [font="Arial"]Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier

    Teil 3 findet Ihr hier

    [/font]
    [font="Arial"]Und weiter geht's...
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1156

    Derzeit der einzige Standort dieser Art, den ich kenne. Hier kommt sie aber alljährlich konstant in großer Zahl und über eine größere Fläche hinweg vor. Man muss angesichts der Größe aber schon sehr genau hinsehen, um sie zu entdecken. Die Art ist wesentlich kleiner als die üblichen grauen Mycenas wie galopus oder leptocephala und auch noch deutlich kleiner als die namentlich ähnlich klingende, knallfarbene M. acicula, die wir später noch fanden.

    Haariger Helmling (Mycena aciculata)
    :
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    Fundnummer: 2016-06-19-1231

    Geweihförmiger Schleimpilz (Ceratiomyxa fruticulosa)
    :
    [font="Arial"]☻[/font]


    [font="Arial"]☻
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    [font="Arial"]☻
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    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1244

    Moos-Schwefelkopf (Hypholoma polytrichi)
    :
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    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1250
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 620 müNN. ca. N50, O12, (MTB Marktredwitz 5938/4), bei Fichte und weit weg eine Esche
    Fundzeit: 19.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    abgeflacht, mit Buckel, eingerissen, radialrissig
    Huthaut: braun, außen heller, Risse weiß, radialfaserig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: eingerissen, ansonsten kantig, nicht behangen aber Reste von Behang sichtbar
    Lamellen: ocker, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln und umgekehrten Y-Gabeln
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
    Lamellen-
    Stielübergang: tief ausgebuchtet angewachsen, etwas herablaufend
    Stiel:
    oben beige, nach unten hin rotbraun werdend, oben deutlich bereift, längsfaserig
    Stielbereifung: oben deutlich bereift, Mitte und unten wenig bereift
    Stielbasis: weiß, starke Knolle
    Fleisch: beige, Basis weiß, faserig, fest
    Größe: Hutdurchmesser 3-4 cm; Stiellänge 5-8 cm, Stieldurchmesser ca. 5 mm
    Sporenpulverfarbe: Pantone 1615U = ████
    Geruch: absolut neutral, auch zerrieben neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Dieser ist ein Höckersporer, also ist fuscidula raus.
    Nach Untersuchung von Ditte Bandini ist das der Weißknollige Risspilz (Inocybe assimilata) - unterscheidbar mikroskopisch von Inocybe napipes u.a. durch weniger höckerige und kleinere Sporen. Für mich ein toller Erstfund:

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    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1302

    Geschmückter Helmling (Mycena amicta)
    :
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    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1316

    Das farbliche Highlight des Tages, besser noch als die knalligen Becher zuvor. Trotz trüben Wetters leuchteten an einem grasigen Wegrand etliche Exemplare. Beim Herumstöbern im Gras fanden wir dann immer mehr kleine Farbkleckse. Mit Sicherheit eine der schönsten Helmlingsaufsammlungen meines Lebens.

    Orangeroter Helmling (Mycena acicula)
    :
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    [font="Arial"]Das war's für heute Leute ;)
    Wie immer freuen wir uns auf Eure Kommentare.

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    [font="Arial"]Beste Grüße
    Dieter & Matthias
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    [font="Arial"]19.06.2016: Magerrasen-Ultra-Tour - Teil 3
    [/font]
    [font="Arial"]Liebe Pilz-Freunde,
    dies ist Teil 3 des Berichtes vom 19.06.2016.

    [/font]
    [font="Arial"]Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 2 findet Ihr hier

    Teil 4 findet Ihr hier

    [/font]
    [font="Arial"]Und weiter geht's...
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1043
    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 620 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen bei Kiefern und Fichten
    Fundzeit: 19.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    stark trichterförmig
    Huthaut: gold-ocker, samtig, alt: Bänderung angedeutet
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: jung: eingerollt, alt: fast eingerollt, niemals gerippt oder gekerbt
    Lamellen:
    creme-weiß, mit welligen Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln, sehr weit entfernt stehend, stark queraderig
    Lamellenanzahl die Stiel erreichen: ca. 38
    Lamellenbreite: 4-6 mm
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang:
    herablaufend
    Stiel: ocker bis hellbraun, voll, keulig
    Stielbasis:
    rund, myzelfilzig
    Fleisch: ocker, gummiartig zäh
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3-6 cm, Stiellänge 4-8 cm, Stieldurchmesser ca. 6-8 mm
    Sporenpulverfarbe: cremeweiß
    Geruch: fruchtig bis gummiartig, im Schnitt stark fruchtig, vor Ort leicht mehlig festgestellt, zuhause nicht mehr
    Geschmack: pilzig, mild
    Makrochemische Reaktion: Am Exsikkat auf Huthaut mit 10% KOH dunkelbraun

    Mikroskopische Daten:

    Sporen:
    tränenförmig, in der Größe sehr variabel, mit körnigem Inhalt
    (4.9) 5.8 - 7.1 (7.4) x (3.7) 3.9 - 4.5 (4.7) µm

    Q = (1.3) 1.4 - 1.7 (1.9) ; N = 44
    V = (37) 47 - 75 (83) µm ³
    Me = 6.4 x 4.2 µm ; Qe = 1.5 ; Ve = 58 µm ³


    ☻

    Hyphen der Huthaut:

    [/font]
    [font="Arial"]schlauchförmig, Schnallen vorhanden. Pigment: intrazellulär, auch Inkrustationen vorhanden. Inkrustationen sehr fein bis grob
    (2.8) 4.3 - 9 (9.1) µm
    N = 13
    Me = 6.4 µm


    ☻

    Makrochemische Reaktion: Am Exsikkat auf Huthaut mit 10% KOH dunkelbraun:

    ☻

    Nach Gröger kommen 3 Arten in Frage:
    [/font]
    [font="Arial"]1 > 1b > 2b > 12 > 12b > 14 > 14b > 16 > 16b > 17 > 17b > 18 > 18a > 19 > 19a > C. bresadolana
    oder:
    1 > 1b > 2b > 12 > 12b > 14 > 14b > 16 > 16b > 17 > 17b > 18 > 18a > 19 > 19b > 20 > 20a > C. costata

    oder:

    1 > 1b > 2b > 12 > 12b > 14 > 14b > 16 > 16b > 17 > 17b > 18 > 18a > 19 > 19b > 20 > 20b > C. squamulosa

    [/font]
    [font="Arial"]Das erste Problem ist, dass Qm unseres Fundes eben bei 1,5 liegt.
    C. bresadolana scheidet jedoch (nach den Angaben im Pilzkompendium/Ludwig Band 3 Seite 105) ganz klar aus, ebenso sollte Qm bei bresadolana immer deutlich über 1,5 liegen.
    Haben wir noch C. costata und C. squamulosa (mikroskopisch quasi nicht unterscheidbar)
    Nach längerer Recherche habe ich diesen Fund Clitocybe squamulosa zugeordnet aus folgenden Gründen:
    - die besser passende Ökologie
    - der absolut ungerippte Hutrand kommt bei C. costata selten vor
    - der glatte Stiel
    - der körnige Sporeninhalt
    - die "hirschlederartige" Struktur der Huthaut welche Ludwig nennt passt prima
    - die gewellten Zwischenlamellen sind (laut Ludwig) ein Zeichen von C. squamulosa
    - die sehr weit entfernten Lamellen sind ein deutliches Zeichen von C. squamulosa - die Lamellen von C. costata stehen gedrängter
    - der leicht mehlartige Geruch, welcher vor Ort da war, zuhause aber weg dürfte bei costata nicht sein, bei squamulosa wird dieser aber von manchen Autoren genannt
    - Clitocybe costata kenne ich eigentlich - und unser Fund sah einfach ganz anders aus

    Hier also
    der Feinschuppige Trichterling (Infundibulicybe squamulosa):

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    [font="Arial"]
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    Fundnummer: 2016-06-19-1053

    Ein weiterer Standard: Blaustieliger Heftelnabeling (Rickenella swartzii):


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    [/font]
    [font="Arial"]Der dritte Täubling des Tages folgte...
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1108
    [/font]
    [font="Arial"]Makrodaten:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 620 müNN. ca. N50, O12, bei Birke & Kiefer
    Fundzeit: 19.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    bereits jung konvex und abgeflacht, Mitte leicht vertieft
    Huthaut-Konsitenz: matt
    Huthaut-Farbe: violettrosa wobei rosa überwiegt, stark ausblassend zu Ockertönen
    Huthaut-Abziehbarkeit: 2/3 abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    : creme, Mitte aber violettlich
    Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine Fraßstellen
    Hutrand: ungerieft
    Lamellen: cremeweiß, viele Y-Gabeln am Stiel, wenig Zwischenlamellen, starke Queradern
    Lamellensprödigkeit: spröde
    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen
    Stiel:
    weiß, unten jedoch deutlich rosa, fein runzelig, zylindrisch bis leicht keulig, total hohl,
    beim Trocknen etwas gilbend
    Fleisch: weiß, gilbend
    Verfärbungen auf Druck: keine (weder innen noch außen)
    Stielbasis: rosa, rund bis leicht zugespitzt
    Größe: Hutdurchmesser 4-7 cm, Stiellänge 8 cm, Stieldurchmesser ca. 15 mm
    Sporenpulverfarbe:
    IIa im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel.
    Geruch: völlig neutral
    Geschmack: völlig
    mild (unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
    [/font]
    [font="Arial"]Ein schwieriger Fall - das ist ganz klar. Denn hier passt kein Täubling so richtig dazu.
    Aber bei diesen Makrodaten kommen auch nur 4 Täublinge in Frage.
    Den 4. brachte "Öhrling" ins Spiel, er meinte es könnte der Rotstielige Reif-Täubling (Russula lilacea) auch sein, den ich bereits ausgeschlossen hatte.

    Wir haben also:

    [/font]
    [font="Arial"]Fleischroter Speise-Täubling (Russula vesca)
    Die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht, die Huthaut müsste mehr zurückgezogen sein, optisch passt er einfach nicht, aber evtl. eine Möglichkeit

    [/font]
    [font="Arial"]Rubinroter Täubling (Russula zvarae)
    Die Begleitbäume passen dafür nicht (was aber nichts heißen mag), die Bodenart passt nicht gut (was aber auch nichts heißen mag)

    [/font]
    [font="Arial"]Armoricanischer Täubling (Russula armoricana)
    Ein optischer Volltreffer, jedoch ebenso: Die Begleitbäume passen dafür nicht (was aber nichts heißen mag), die Bodenart passt nicht gut (was aber auch nichts heißen mag). Er lässt sich scheinbar nur eindeutig durch die Länge und Spitzenform der inkrustierten Primordialhyphen von Russula zvarae unterschieden.

    [/font]
    [font="Arial"]Rotstieliger Reif-Täubling (Russula lilacea)
    Die Größe und die Huthaut-Fleckung passt hier nicht, weshalb ich ihn bereits ausschloss.

    [/font]
    [font="Arial"]Ein schwierigerer Fall...
    [/font]
    [font="Arial"]Eine eindeutige Unterscheidung ist durch die Pileozystiden und durch die inkrustierten Primordialhyphen UND zusätzlich durch das Sporenornament möglich.
    Ich muss also die Huthaut auf 2 verschiedene Arten untersuchen und ebenso die Sporen.
    Für die Pileozystiden und die inkrustierten Primordialhyphen genügt Kongorot nicht, da ich eine eindeutige Aussage über Pileozystiden und inkrustierte Primordialhyphen brauche.

    Ergebnis Mikrodaten:

    Pileozystiden:
    Epicutis in Sufovanillin: ganz klar: keine Pileozystiden --> Fleischroter Speise-Täubling (Russula vesca) scheidet aus.

    [/font]
    [font="Arial"]inkrustierte Primordialhyphen:
    vorhanden, stark inkrustiert, lang, dünn, Enden zugespitzt --> Armoricanischer Täubling (Russula armoricana) scheidet aus.
    2.6 - 4.3 µm
    N = 9
    Me = 3.4 µm

    Inkrustierungen:
    0.73 - 1.1 µm
    N = 7
    Me = 0.9 µm

    filamentöse Subcutishyphen:
    vorhanden
    Me = 5 µm

    Hier sieht man die starken Inkrustierungen (sorry für das schlechte Bild):

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    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Sporen:
    (5.9) 6.3 - 7.2 (7.5) x (5.2) 5.3 - 6.1 (6.5) µm
    Q = (1.1) 1.13 - 1.27 (1.3) ; N = 34
    Me = 6.8 x 5.7 µm ; Qe = 1.2

    Warzen:
    (0.5) 0.6 - 1.1 (1.3) µm
    N = 35
    Me = 0.8 µm

    Ornament:
    isoliert --> das ist A2(3) nach Woo --> Rubinroter Täubling (Russula zvarae) scheidet aus!


    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Tja, damit bleibt nur Russula lilacea übrig.
    Für Lilacea sind die Sporen zwar fast zu klein und die Primos auch, die Fruchtkörper zu groß und die Fleckung unpassend - aber naja - da ich auch nichts besseres wüsste - hake ich den als Lilacea ab.

    [/font]
    [font="Arial"]
    Hier ist er also nun - der Rotstielige Reif-Täubling (Russula lilacea) - ein schöner Pilz:

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    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1130
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 620 müNN. ca. N50, O12, (MTB Marktredwitz 5938/4), bei Birke auf sandig-steinigen Boden
    Fundzeit: 19.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    konvex mit Vertiefung
    Huthaut: orange-braun, wildleder-samtig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: fast eingerollt, jung: mit filzhaariger Cortina behangen, alt: nicht behangen
    Lamellen: ocker, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: deutlich beflockt, weiß
    Lamellen-Stielübergang:
    angeheftet
    Stiel:
    ocker, befasert, längsfaserig, mit Ringzone, spitz nach unten zulaufend, hohl
    Stielbereifung: nicht bereift
    Stielbasis: rund, im Schnitt gelb
    Fleisch: ocker, in der Basis gelb, faserig
    Größe: Hutdurchmesser 1-2,5 cm, Stiellänge ca. 1,5-3 cm, Stieldurchmesser ca. 4 mm
    Sporenpulverfarbe: Pantone 168U = ████
    Geruch:
    absolut neutral, auch zerrieben neutral
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Dieser ist sehr wahrscheinlich aus dem Umfeld von I. dulcamara. Die hatte ich an der Stelle ein Jahr zuvor untersucht.
    [/font]
    [font="Arial"]Nach Rücksprache mit Dr. Ditte Bandini konnte sie das auch bestätigen.
    [/font]
    [font="Arial"]Hier also der Bittersüße Risspilz (Inocybe dulcamara s.l.):

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    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1142

    Nach der Melastiza gleich noch ein knallroter becherförmiger Bodenbewohner. Zwar sind sie wesentlich kleiner als die Melastiza, aber da sie an einem sehr offenen Ort wuchsen, waren sie bereits aus größerer Entfernung sichtbar.

    Rotleuchtender Kissenbecherling (Pulvinula convexella)
    :


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    [/font]
    [font="Arial"]Weiter zum Teil 4[/font]

    [font="Arial"]19.06.2016: Magerrasen-Ultra-Tour - Teil 2
    [/font]
    [font="Arial"]Liebe Pilz-Freunde,[/font]


    [font="Arial"]dies ist Teil 2 des Berichtes vom 19.06.2016.
    [/font]
    [font="Arial"]Teil 1 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier

    Teil 4 findet Ihr hier


    Und weiter geht's...

    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1010

    Überall in großer Menge - der Orangerote Heftelnabeling (Rickenella fibula):

    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Der nächste Täbling war ein etwas komplizierterer Fall
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1016
    [/font]
    [font="Arial"]Makrodaten:
    Fundort:
    ca. 620 müNN. ca. N50, O12, bei Kiefer (direkte Nähe) und Fichte.
    Fundzeit: 19.06.2016
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    halbkugelig
    Huthaut-Konsitenz: matt, leicht klebrig, fein genarbt
    Huthaut-Farbe: grau-olive, Zentrum dunkler
    Huthaut-Abziehbarkeit: 2/3 abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    : leicht olive-grau
    Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine Fraßstellen
    Hutrand: minimal gerieft, quasi nicht gerieft
    Lamellen: cremeweiß, mit Y-Gabeln, Zwischenlamellen
    Lamellensprödigkeit: mittelspröde (aber für Bestimmung unbeachtet wegen des jungen Alters)
    Lamellen-Stielübergang:
    angeheftet, fast frei
    Stiel:
    weiß, matt, zylindrisch, wattig ausgestopft,
    beim Trocknen nicht verfärbend
    Fleisch: weiß, minimal gilbend
    Verfärbungen auf Druck: keine (weder innen noch außen)
    Stielbasis: rund,
    beim Trocknen leicht gilbend
    Größe: Hutdurchmesser 5 cm, Stiellänge 5,5 cm, Stieldurchmesser ca. 15 mm
    Sporenpulverfarbe:
    IIa im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel.
    Geruch: völlig neutral
    Geschmack: völlig
    mild (unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
    [/font]
    [font="Arial"]Chemische Reaktionen: Huthaut mit KOH orange (über die gleich folgenden Arten liegen mir jedoch keine Angaben außer beim Grasgrünen Täubling über diese Reaktion vor - somit für die Bestimmung nicht unbedingt verwendbar)
    [/font]
    [font="Arial"]Hier kommen makroskopisch mehrere Täubling in Betracht - vor allem wegen des jungen Alters:
    [/font]
    [font="Arial"]Grasgrüner Täubling (Russula aeruginea)
    Für diesen ist das Sporenpulver etwas zu hell (aber wegen der sowieso-nicht Romagnesi-Farbe ist das bedeutungslos), der Lamellen-Stiel-Übergang passt nicht (aber wegen des Alters in der Toleranz)

    [/font]
    [font="Arial"]Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha)
    Für diesen ist das Sporenpulver etwas zu dunkel, die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht.

    [/font]
    [font="Arial"]Olivfarbener Frauentäubling (Russula cyanoxantha f. peltereaui)
    Für diesen ist das Sporenpulver etwas zu dunkel, die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht.

    [/font]
    [font="Arial"]Hartfleischiger Frauen-Täubling (Russula langei)
    Für diesen ist das Sporenpulver etwas zu dunkel, die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht.

    Papageien-Täubling (Russula ionochlora)
    Die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht

    [/font]
    [font="Arial"]Rissighütiger Frauen-Täubling (Russula cyanoxantha var. cutefracta)
    Für diesen ist das Sporenpulver etwas zu dunkel, die Huthaut-Abziehbarkeit passt gar nicht, die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht.

    Grüner Speise-Täubling (Russula heterophylla)
    Für diesen ist das Sporenpulver etwas zu dunkel, die Huthaut-Abziehbarkeit passt gar nicht, die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht.

    Fleischroter Speise-Täubling (Russula vesca)
    Hier gibt es tatsächlich grüne Formen.
    Für diesen ist das Sporenpulver etwas zu dunkel, die Huthaut sollte zurückgezogen sein, die Stiel-Konsistenz passt überhaupt nicht.

    [/font]
    [font="Arial"]Oder aber auch ein anderer ist möglich.... das wird schwierig.

    Mikrodaten:
    Sporen:

    (7.4) 7.5 - 8.4 (8.8) x (5.9) 6.2 - 7 (7.1) µm
    Q = 1.2 - 1.27 (1.3) ; N = 21
    Me = 8 x 6.6 µm ; Qe = 1.2

    Warzen:
    (0.3) 0.35 - 0.6 (0.9) µm
    N = 52
    Me = 0.5 µm

    Ornament (diesmal ohne Bilder):
    2-3 feine Verbindungen zwischen den Warzen
    Das ist Typ B2 nach Woo

    Apikulus:
    1.7 - 1.9 x 0.9 - 1.1 µm
    Q = 1.6 - 1.8 ; N = 6
    Me = 1.8 x 1 µm ; Qe = 1.7

    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Schauen wir uns auch die HDS an...
    Also - zunächst einmal haben wir eine gelatinöse Schicht:
    vorhanden, beständig in Ammoniak, auflösend in Schwefelsäure

    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Die Huthaut besteht aus 1 bis 3-septierten keuligen Elementen die sich in SV schwach grau anfärben lassen.
    Ich vermute das sind Epikutishyphen. Viele der Elemente tragen starke Inkrustationen.

    [/font]
    [font="Arial"]Epikutis-Hyphen (vermutet):
    rasenartig, keulig, 1 bis 3-septiert, oft stark inkrustiert, in Sufovanillin leicht grauend
    (32.8) 33.5 - 40.3 (41) x (3.5) 3.8 - 4.9 (6) µm
    Q = (6.5) 7 - 9.5 (9.6) ; N = 10
    Me = 36.4 x 4.5 µm ; Qe = 8.3

    Selten sind unbekannte in Kongo(!) grau erscheinende Elemente:
    Sehr selten, keulig
    Ca. 30 x 2.8 µm

    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]In SV fand ich null Pileozystiden zumindest in Sufovanillin keine Elemente die stark grauen:

    ☻

    Dann gibt es noch lange zylindrische Elemente. Bongo - inkrustierte Primordialhyphen.
    inkrustierte Primordiallhyphen:
    zylindrisch, 3-septiert, Enden stumpf
    ca. 80 - 100 x 3.4 - 4.4 µm


    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Nach längerer Recherche bleibt hier nur der Weißblättrige Reif-Täubling (Russula azurea):

    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻

    Am Ende nicht weiter bestimmungsrelevant:


    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1022

    Gilt eigentlich gar nicht als so selten, dennoch ist das in dieser Region für uns ein Erstfund gewesen. Und zwar ein ganz schön üppiger.

    Mennigfarbiger Borstling (Melastiza chateri)
    :

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    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1029

    Bei Matthias gab es am Abend Pfifferling mit Ei:
    Echter Pfifferling (Cantharellus cibarius):

    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1037

    Von weitem erst als komischer Helmling angesehen, brachte ein Blick auf die Lamellen dann Klarheit über die Gattung. C. velutipes gehört in unserer Region zu den häufigsten Samthäubchen.
    Das Ding ist ziemlich variabel, hat mich schon öfters genarrt wegen den linsenförmig abgeplatteten Sporen, die man als solche kaum erkennt. Und die Pileozystiden sind im Präparat schwer zu finden zwischen den HDS-Zellen, sieht man aber auf meinen Makrofotos als feine Härchen.

    Das Gebirgs-Samthäubchen (Conocybe velutipes):

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    ☻
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    ☻
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    [font="Arial"]Weiter zum Teil 3[/font]

    [font="Arial"]19.06.2016: Magerrasen-Ultra-Tour - Teil 1
    [/font]
    [font="Arial"]Liebe Pilz-Freunde,
    Nach einigen Regenfällen konnten wir (ich und Matthias) schon ahnen dass es einiges geben wird.
    Wir suchten uns einen schönen Magerrasen aus. Was uns erwartete war ein richtiges Pilz-Feuerwerk.
    Dieses hielten wir fest und zeigen es Euch gerne ;)

    [/font] [font="Arial"]Wegen der Menge müssen wir diesen Bericht diesmal auf 4 Teile aufteilen.
    [/font]
    [font="Arial"]Teil 2 findet Ihr hier
    Teil 3 findet Ihr hier

    Teil 4 findet Ihr hier

    Wir schreiben den Bericht wieder zusammen.
    Wie immer: Meine Texte sind schwarz, Matthias' Texte sind grün. ;)
    Meine Bilder sind mit einem schwarzen
    ☻, Matthias' Bilder sind mit einem grünen☻gekennzeichnet.
    Und los geht's...

    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-0919

    Es begann relativ unspektakulär mit dem Halsbandschwindling (Marasmius rotula):

    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Dann der erst Täubling des Tages...

    Fundnummer: 2016-06-19-0923

    [/font]
    [font="Arial"]Makrodaten:
    Fundort:
    ca. 620 müNN. ca. N50, O12, im feuchtem Moos bei Birke und Fichte.
    Fundzeit: 19.06.2016
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    konvex abgeflacht, mit deutlichem Buckel
    Huthaut-Konsitenz: klebrig, glänzend, feinrunzelig
    Huthaut-Farbe: rosa, Zentrum olivebraun
    Huthaut-Abziehbarkeit: fast komplett abziehbar
    Fleischfarbe unter Huthaut
    : weiß
    Hut-Fraßstellen-Rand-Verfärbung: keine Fraßstellen
    Hutrand: leicht gerieft
    Lamellen: cremegelb, bauchig, mit Y-Gabeln, wenige Zwischenlamellen, Schneiden vom Rand her rosa
    Lamellensprödigkeit: normale Sprödigkeit
    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen
    Stiel:
    weiß, seidig glänzend, feinrunzelig, hohl, keulig,
    beim Trocknen gilbend
    Fleisch: weiß, brüchig,
    beim Trocknen gilbend
    Verfärbungen auf Druck: keine (weder innen noch außen)
    Stielbasis: rund
    Größe: Hutdurchmesser 3,5 cm, Stiellänge 4 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
    Sporenpulverfarbe:
    Pantone 719U = ████ - am ehesten passt IIIc im direkten Vergleich mit der Romagnesi-Tafel
    [/font]
    [font="Arial"]Geruch: völlig neutral
    Geschmack:
    mild (unmittelbar und auch nach 1 Minute Kauen)
    [/font]
    [font="Arial"]Mit diesen Makrodaten kommen nur 4 Arten in Frage:

    Milder Glanz-Täubling (Russula nitida)
    makroskopischer Volltreffer

    Milder Torfmoos-Glanz-Täubling (Russula robertii)
    Zu diesem passt die Sporenpulverfarbe nicht wirklich, der Standort passt nicht wirklich.

    Milder Torfmoos-Täubling (Russula sphagnophila)
    Zu diesem passt die Hutrandriefung nicht.
    Mache Autoren synomisieren Russula sphagnophila = Russula robertii.
    Es gibt jedoch einige eindeutige Unterschiede zwischen diesen Arten, somit trenne ich sie so wie es Index Fungorum auch tut.
    Eine Literaturrecherche ist nötig um die Trennungsmerkmale zu erkennen.

    Vielfarbiger Täubling (Russula versicolor)
    Gefällt mir optisch nicht so recht. Auch der starke Hutbuckel und die Milde schließt diesen schon fast aus.

    Diese Arten können vor allem durch die Warzenhöhe unterschieden werden.

    Mikrodaten:
    Matthias nahm schon mal die Sporen unter's Mikroskop.
    Er stellte 6-9 x 6-7 µm Sporengröße fest.

    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Die Sporenmaße allein helfen noch nicht wirklich weiter.
    Ich entschied mich eine Sporenmessreihe mit Warzenhöhen zu machen und das Ornament nochmals unter die Lupe zu nehmen.
    Ebenso nahm ich die Epkutishyphen und Pleurozystiden mit ins Visier um versicolor sicher ausschließen zu können.

    [/font]
    [font="Arial"]Sporen:
    (6.9) 6.92 - 8.1 (9.6) x (5.4) 5.6 - 6.4 (6.9) µm
    Q = 1.2 - 1.35 (1.4) ; N = 40
    Me = 7.5 x 6 µm ; Qe = 1.3

    Warzen:
    (0.5) 0.7 - 0.87 (0.9) µm
    N = 31
    Me = 0.8 µm

    Apikulus:
    (1.7) 1.71 - 1.9 x (0.8) 0.81 - 1.1 (1.3) µm
    Q = (1.5) 1.6 - 2.2 (2.3) ; N = 11
    Me = 1.8 x 1 µm ; Qe = 1.9

    Hilarfleck:
    Polygonal bis rundlich
    2.7 - 3 µm
    N = 7
    Me = 2.9 µm


    ☻
    [/font]



    [font="Arial"]Ornament:
    Warzen formen selten unvollständiges Netz durch feine Linien, sind sonst meist isoliert
    Das ist Typ A(B/C)2 nach Woo

    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Basidien:
    4-sporig
    30.6 - 37.1 x 10.4 - 11.5 µm
    Q = 2.9 - 3.3 ; N = 6
    Me = 34 x 10.8 µm ; Qe = 3.2

    Pleuros:
    Keulig bis spindelig, die spindeligen haben einen langen wurmartigen Fortsatz mit 6x1,5 µm
    38 - 42.1 x 6.8 - 9.8 µm
    Q = 4.3 - 5.9 ; N = 6
    Me = 39.4 x 8.6 µm ; Qe = 4.8

    Cheilos:
    Keulig, büschelig
    31.22 - 38.5 x 9.15 - 11.59 µm
    Q = 3.22 - 3.49 ; N = 4
    Me = 35.8 x 10.6 µm ; Qe = 3.4

    Epikutishyphen:
    1.9 - 2.79 µm
    N = 5
    Me = 2.3 µm


    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Pileozystiden:
    Zylindrisch, teils auch crin-förmig
    0-3 septiert
    39.5 - 66.6 x 2.83 - 4 µm
    Q = 11.7 - 20.1 ; N = 9
    Me = 53.2 x 3.5 µm ; Qe = 15.7

    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Die Pileozystiden schließen versicolor ganz klar aus.
    Die Warzenhöhe und der Rest ist eindeutig:
    Das ist der Milde Glanz-Täubling (Russula nitida) - ein wunderschöner Pilz:

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    [font="Arial"]
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    [font="Arial"]
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    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-0937
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 620 müNN. ca. N50, O12, (MTB Marktredwitz 5938/4), bei Fichte und Birke
    Fundzeit: 19.06.2016
    Wuchsform: paarweise
    Hutform:
    konvex mit starkem Buckel
    Huthaut: braun, Buckel dunkler, stark filzig-faserig
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: jung: filzhaarig behangen, alt: nicht behangen
    Lamellen: beige bis hellbraun, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: deutlich beflockt, leicht weißlich
    Lamellen-Stielübergang:
    tief ausgebuchtet angewachsen
    Stiel:
    braun, oben: deutlich befasert, Befaserung nimmt nach unten ab, längsfaserig
    Stielbereifung: nicht bereift
    Stielbasis: leicht verdickt, rund
    Fleisch: rötlich-braun, faserig
    Größe: Hutdurchmesser 1-2 cm, Stiellänge ca. 2-4 cm, Stieldurchmesser ca. 2,5 mm
    Sporenpulverfarbe: Pantone 175U = ████
    Geruch: spermatisch
    Geschmack: nicht probiert

    Nach Rücksparceh mit Dr. Ditte Bandini ist das der
    Struppige Risspilz (Inocybe lacera):

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    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-0951

    Selbstverständlich gab es auch Saftlinge - hier der erste - der Schleimfußsaftling (Hygrocybe glutinipes):

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    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-0953

    Ein Standard - der Gemeine Erd-Warzenpilz (Telephora terrestris):

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    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-0958

    Eins der Highlights dieses Gebiets. Wir kennen H. helobia insgesamt nur von zwei Standorten, die wir in den letzten beiden Jahren entdeckt haben. Die Art ist durch intensive Rottöne, deutliche Schüppchen auf dem Hut und mikroskopisch durch die langen Hyphen der Lamellentrama gekennzeichnet.

    Sumpf-Saftling (Hygrocybe helobia)
    :

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    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1004

    Hübsche Graue Wulstlinge (Amanita excelsa) gab es wie immer auch:

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    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-19-1009

    Und für die Pfanne war auch genügend da...
    Perlpilz (Amanita rubescens):

    ☻

    Die intensiv pinke Stielbasis machte uns zunächst stutzig...

    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]
    ☻
    [/font]
    [font="Arial"]Weiter zum Teil 2[/font]

    [font="Arial"]12.06.2016: Kleine Pilze und viele rote Schneiden

    Liebe Pilz-Freunde,
    an diesem Tag machte ich eine Kurztour im Regen...
    Wider gab es einiges zu finden - vor allem kleine Pilzchen...

    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-12-1441
    [/font]
    [font="Arial"]Ein sehr schöner winziger, eigenartiger Pilz, der nachdem klar war dass es eine Galerina ist einfach zu bestimmen war.
    Später war klar: das war der Fund des Tages...

    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an Totholz Birke im Mischwald
    Fundzeit: 12.06.2016
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    spitzkegelig mit starkem Buckel
    Huthaut: Zentrum rotbraun, nach außen heller werdend, glatt, leicht schmierig, Lamellen durchscheinend
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: ohne Besonderheiten
    Lamellen: gelbbraun, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: heller als Lamellen
    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen
    Stiel: orangebraun, längsfaserig, fest, hohl, mit tiefer weißer Ringzone, über der Ringzone etwas weiß befasert, unter der Ringzone weiß befasert
    Stielbasis:
    verdickt
    Fleisch: orangebraun im Stiel, rotbraun im Hut
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,8 cm, Stiellänge 1,5 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral
    Geschmack: nicht probiert
    Exsikkat-Farben: Hut mittelbraun, Lamellen und Stiel rötlich braun, nicht schwärzlich

    [/font]
    [font="Arial"]Mikrodaten:
    Cheilos:
    ampullenförmig, manchmal mit Kopf, manchmal nur Hals ohne Kopf, eine mit Schleimkappe gefunden
    (21.1) 25 - 32.2 (35.1) x (5.6) 6.2 - 7.8 (8.1) µm
    Q = (3.4) 3.5 - 4.9 (5.2) ; N = 17
    Me = 28.7 x 7 µm ; Qe = 4.1

    Cheilo-Hälse:
    (1.2) 1.3 - 2.1 (2.2) µm
    N = 13
    Me = 1.7 µm

    Cheilo-Köpfe:
    (1.1) 1.9 - 3.1 (3.3) µm
    N = 22
    Me = 2.6 µm

    [/font]
    [font="Arial"]Basidien:
    2-sporig, mit Basalschnallen
    (18.8) 20 - 26.4 (27.1) x (6.7) 6.8 - 7.9 (8.1) µm
    Q = (2.5) 2.7 - 3.4 (3.5) ; N = 7
    Me = 22.7 x 7.4 µm ; Qe = 3.1

    Sterigmen:
    (3.6) 3.7 - 4.5 (4.8) µm
    N = 7
    Me = 4.1 µm

    Basidolen:
    (15.6) 16.9 - 23.1 (23.2) x (5.6) 6.1 - 7 (7.5) µm
    Q = (2.7) 2.8 - 3.3 (3.5) ; N = 9
    Me = 20 x 6.6 µm ; Qe = 3

    [/font]
    [font="Arial"]Sporen:
    dickwandig, spindelig bis ellipsoid, leicht warzig
    (8.4) 9.3 - 10.8 (11) x (4.4) 5.1 - 5.6 (5.9) µm
    Q = (1.7) 1.8 - 2 (2.1) ; N = 36
    V = (94) 128 - 174 (200) µm ³
    Me = 10.1 x 5.3 µm ; Qe = 1.9 ; Ve = 150 µm ³

    [/font]
    [font="Arial"]Nach FN wirklich einfach zu schlüsseln:
    1 > Key A p. 887 > 1 > 3 > 4 > 5 > Galerina ampullaceocystis

    Ich präsentiere den wirklich tollen Erstfund: Flaschenzystidenhäubling (Galerina ampullaceocystis):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-12-1501
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an Totholz Eiche
    Fundzeit: 12.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    spitzkegelig bis glockig, gerieft im Lamellenrhythmus
    Huthaut: Zentrum grau, nach außen hin creme werdend, sehr fein weinrötlich befasert/gefärbt (nur mit Lupe sichtbar), Lamellen durchscheinend
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: kantig
    Lamellen: hellgrau, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: weinrot
    Lamellen-Stielübergang:
    tief ausgebuchtet angewachsen und herablaufend
    Stiel: weiß bis hellgrau, hohl
    Stielbasis:
    ohne Besonderheiten
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,5-1,5 cm, Stiellänge 3-4 cm, Stieldurchmesser ca. 1-1,5 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral, zerrieben ebenso neutral
    Geschmack: nicht probiert

    Das ist der Rotschneidige Helmling (Mycena rubromarginata):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-12-1536
    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:

    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, im Moos im Mischwald
    Fundzeit: 12.06.2016
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    konvex
    Huthaut: rotbraun, nach außen hin heller werdend, Lamellen durchscheinend
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: kantig
    Lamellen: weiß, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: weinrot
    Lamellen-Stielübergang:
    tief ausgebuchtet angewachsen und herablaufend
    Stiel: violettbraun, nach unten beige werdend, oben weinrot bereift, hohl
    Stielbasis:
    ohne Besonderheiten
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 0,5 cm, Stiellänge 6 cm, Stieldurchmesser ca. 0,5 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: vergessen zu testen
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Mikrodaten:
    Sporen:
    (8.8) 9.2 - 11.5 (12.5) x (5.7) 6.1 - 7 (7.4) µm
    Q = (1.4) 1.45 - 1.76 (1.8) ; N = 50
    V = (153) 175 - 281 (351) µm ³
    Me = 10.4 x 6.5 µm ; Qe = 1.6 ; Ve = 232 µm ³


    [/font]
    [font="Arial"]Der Purpurschneidige Blut-Helmling (Mycena sanguinolenta):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-12-1551
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an Totholz (Baumart unbekannt)
    Fundzeit: 12.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    flach, sehr stark gerieft im Lamellenrhythmus sodass Rand stark gewellt ist
    Huthaut: Zentrum graubraun, nach außen hin beige werdend, sehr fein weinrötlich befasert/gefärbt (nur mit Lupe sichtbar)
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: stark gewellt
    Lamellen: hellgrau, mit Zwischenlamellen, Queradern am Grund angedeutet
    Lamellenschneiden: weinrot
    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen und herablaufend
    Stiel: weiß mit rosastich, bereift auf ganzer Länge, hohl
    Stielbasis:
    mycelfilzig
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1,5-2 cm, Stiellänge 4-5 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Und das ist noch mal der Rotschneidiger Helmling (Mycena rubromarginata):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-12-1604
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, an Totholz (Baumart unbekannt)
    Fundzeit: 12.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    konvex - fast glockig
    Huthaut: hellbraun, sehr fein weinrötlich befasert/gefärbt (nur mit Lupe sichtbar), nach außen hin heller werdend
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: weinrot gefranst
    Lamellen: weißlich, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: weinrot
    Lamellen-Stielübergang:
    nicht untersucht
    Stiel: grau mit rosastich,
    nach unten hin grau werdend, spitze bereift, hohl
    Stielbasis:
    mycelfilzig
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 1-2,5 cm, Stiellänge 2-3 cm, Stieldurchmesser ca. 1,5 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral, zerrieben
    ganz leicht pilzig
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Auch das war der Rotschneidige Helmling (Mycena rubromarginata):

    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-12-1609
    [/font]
    [font="Arial"]Zur Abwechslung dann mal der Grünschneidige Helmling (Mycena viridimarginata):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-12-1621
    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Erde bei Laubbäumen
    Fundzeit: 12.06.2016
    Wuchsform: gesellig bis büschelig im Hexenring
    Hutform:
    konvex, alt stark verbogen
    Huthaut: gelb, nach außen hin heller werdend, glatt
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: etwas gerieft
    Lamellen: hell-Zitronengelb, mit Zwischenlamellen, inverse Y-Gabeln, sehr eng stehend
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang:
    angeheftet
    Stiel: gelb, glatt, hohl
    Stielbasis: verdickt
    Fleisch:
    gelb
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3-4 cm, Stiellänge ca. 3-5 cm, Stieldurchmesser ca. 3-5 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: zerrieben deutlich fruchtig
    Geschmack: nicht getestet

    [/font]
    [font="Arial"]Mikroskpische Daten:
    Sporen:
    (4.5) 4.8 - 5.6 (5.8) x (2.6) 2.8 - 3.2 (3.3) µm
    Q = (1.5) 1.6 - 1.9 (2) ; N = 25
    V = (16) 21 - 30 (31) µm ³
    Me = 5.2 x 3 µm ; Qe = 1.7 ; Ve = 25 µm ³


    [/font]
    [font="Arial"]Mit diesen schmalen Sporen und sehr hellem, einfarbigen Hut kann es nur der Hellhütige Waldfreund-Rübling (Gymnopus aquosus) sein:
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Das war's für heute....
    Beste Grüße

    Dieter
    [/font]

    Hallo Pablo,
    danke. (Für die Mitleser: Pablo meinte "Christensen Heilmann-Clausen" - The Genus Tricholoma (Fungi of Northern Europe 4))
    OK, Birke nun auch im Tintling gefunden - dann ist alles klar. Nächste aus der Gruppe werd ich besser einordnen können.
    Beste Grüße
    Dieter

    Hallo zusammen,



    Bei 2016-06-05-1405 glaube ich nicht an Tricholoma argyraceum. Das ist aber schon auch verflixt schwer, wenn man keine jungen Fruchtkörper mit velum dabei hat. Aber die Sporenform passt viel besser zu Tricholoma scalpturatum, auch wenn die Sporen noch unreif und damit zu klein sind.


    OK, das habe ich geprüft und da gehe ich mit - ist in meinem Archiv geändert.



    Dafür scheint 2016-06-05-1439 allerdings Tricholoma scalpturatum zu sein: Da passt die Sporenform, das Beschriebene "minimale Gilben" (Tricholoma inocyboides gilbt stark, bei den hellen Farben der Art ist das noch kräftiger und auffälliger als bei T. scalpturatum) und vor allem: Die Farben, denn Tricholoma inocyboides ist generell nahezu weiß und vor allem ziemlich unschuppig.


    OK, auch hier gehe ich mit - geändert.



    Bei der zweiten Kollektion würde ich vor Ort erst einmal nach der Birke forschen. Aussehen tut sie mMn durchaus wie T. inocyboides.


    Eine Birke gab es da nicht - nur Hainbuchen.
    Kannst Du mir bitte die Quellenangebe für die Birke als Begleitbaum sagen? Ich konnte das leider nirgends finden.


    Beste Grüße
    Dieter

    Da hast Recht Pablo.
    Ditte und Andreas und Matthias - und all die anderen Gattunsexperten - Hut ab und immer wieder eine tiefe Verbeugung von mir.
    ;)
    Ich als totaler Amateur und Anfänger weiß noch nicht wo meine Reise hingeht.
    Matthias zeigt mir Welten die ich nicht kannte. Jede Tour mit ihm ist ein Erlebnis.
    Erst neulich zeigte er mir einen Pilz der aussah wie ein Nabeling "Das ist eigentlich eine Flechte..." und haute mir noch ein paar lateinsche Namen um den Kopf. Ich war begeistert...
    Ob ich mich bei diesen vielen interessanten Pilzen auf eine Gattung spezialisieren werde weiß ich nicht, da mich einfach jeder Pilz fasziniert.
    Aber auch andere Sachen faszinieren mich. Z. B. Elektronik und Mechanik und Musik und meine Kinder und alles was die Welt so an für mich "Wunder" hergibt.
    Beste Grüße
    Dieter

    Danke Pablo für die ausführliche Antwort,
    das schau ich mir mal genauer an und melde mich noch dazu.
    Erdritterlinge sind für mich ein total neues Thema - spannend natürlich ohne Ende.
    Ich kämpfe momentan damit die Funde der letzten Wochen zu verarbeiten.
    Geile Funde - folgt alles bald. Und was Matthias momentan so findet - das ist der Oberabschuss....
    Melden uns bald...
    Dieter


    PS: ( Stephan) Wie geht es eigentlich mit dem Ritterling-Sequenzierungs-Projekt vorwärts?

    [font="Arial"]Berichte vom Juni 2016

    Hallo Pilzfreunde,
    hier 2 Berichte vom Juni 2016.
    Viel Spaß damit.

    [/font]


    [font="Arial"]04.06.2016: 2 Arten im Garten
    Zu Besuch bei bekannten auf einem Spaziergang fanden sich 2 Arten die ich schnell fotografiert hatte.
    Viel Spaß damit...

    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-04-1625

    Makrodaten:
    Fundort:
    ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Erde (nicht Holz), unter Weißdorn
    Fundzeit:
    04.06.2016
    Wuchsform: gesellig zu hunderten und teilweise büschelig
    Hutform:
    jung: halbkugelig, alt stumpfkegelig
    Huthaut: jung: orange-ocker, befasert, alt: beige, kahl
    Hygrophanität: ja stark
    Hutrand: mit stärkerem Behang
    Lamellen: graulich creme, mit Zwischenlamellen, mit wenigen Y-Gabeln
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang:
    gerade angewachsen
    Fleisch: zerbrechlich
    Stiel: creme, befasert und bereift, Spitze rinnig bereift, hohl
    Stielbasis:
    rund, nicht wurzelnd
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 2-5 cm, Stiellänge 3-8 cm, Stieldurchmesser ca. 2-6 mm
    Sporenpulverfarbe: schwarz-violett
    Geruch: neutral, zerrieben: nicht getestet

    [/font] [font="Arial"]Geschmack: nicht probiert
    [/font]
    [font="Arial"]Das ist der Behangene Faserling (Psathyrella candolleana):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-04-1929
    [/font]
    [font="Arial"]Ein schwierigerer Kandidat:

    Morphologische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Wiese neben Kirsche
    Fundzeit:
    04.06.2016
    Wuchsform: paarweise
    Hutform:
    konvex mit leichtem Buckel, alt flach
    Huthaut: rotbraun, Lamellen am Rand etwas durchscheinend
    Hygrophanität: ja stark
    Hutrand: behangen
    Lamellen: beige
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten
    Lamellen-
    Stielübergang:
    gerade angewachsen
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    [/font]
    [font="Arial"]Stiel: rotbraun, minimal befasert
    Stielbasis:
    normal
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 0,5 cm, Stiellänge ca. 2 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: neutral, etwas pilzig, zerrieben fruchtig
    Geschmack: nicht probiert

    Mikroskopische Daten:

    [/font]
    [font="Arial"]Sporen:
    glatt, meistens amygdaloid (mandelförmig), breiter Keimporus, teilweise am Keimposus abgeflacht, dickwandig
    Achtung: Messung erfolgte nicht im Sporenabwurf sondern am Lamellenstück.
    (5.6) 6.1 - 7.7 (9.3) x (3) 3.3 - 3.9 (4.4) µm
    Q = (1.6) 1.7 - 2.1 (2.3) ; N = 89
    V = (26) 37 - 62 (91) µm ³
    Me = 6.9 x 3.6 µm ; Qe = 1.9 ; Ve = 49 µm ³

    Keimporus:
    (0.4) 0.5 - 0.9 (1) µm
    N = 33
    Me = 0.7 µm

    [/font]
    [font="Arial"]Lamellen-Hyphen:
    Schnallen vorhanden (sehr, sehr wenige)

    [/font]
    [font="Arial"]Basidien:
    4-sporig, Schnallen vorhanden (sehr, sehr wenige)
    (13.9) 15.8 - 19.6 (22) x (5.5) 5.7 - 6.7 (6.9) µm
    Q = (2.3) 2.5 - 3.4 (3.5) ; N = 7
    Me = 17.9 x 6.2 µm ; Qe = 2.9


    Basidolen:
    Schnallen vorhanden (sehr, sehr wenige)
    (11.4) 12.4 - 18.6 (20.8) x (5) 5.3 - 6 µm
    Q = (2) 2.2 - 3.2 (3.5) ; N = 11
    Me = 15.1 x 5.6 µm ; Qe = 2.7

    [/font]
    [font="Arial"]Cheilozystiden:
    sehr zahlreich, büschelig, lageniform (flaschenförmig) –“ an der Basis ungewöhnlich breit,
    (13.6) 16.3 - 26.9 (27.2) x (3.8) 4.6 - 6.1 (6.9) µm
    Q = (2.6) 3.4 - 4.7 (5.2) ; N = 28
    Me = 20.9 x 5.3 µm ; Qe = 4


    Pleurozystiden:
    fehlend


    HDS:
    teilweise unter gelatinöser Schicht, dicht verschlungene Zellen ohne Besonderheiten, keine Schnallen

    [/font]
    [font="Arial"]Schnitzling (Tubaria spec.) kann ich schon mal ausschließen - da passt nichts.
    Schlüsselt man mit FN mit dem Galerina-Schlüssel landet man bei Phaeogalera spec. --> das kann nicht sein.
    Schlüsselt man an Phaeogalera vorbei - nach Galerina einfach weiter, landet man in einer Sackgasse.
    Also vielleicht Deconica? Ja, so war es dann auch.
    Schlüsselt man nach Deconica (in FN) landet man beim Trockenen Kahlkopf (Deconica montana) welcher einwandfrei passt:

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Altes Exemplar:

    [/font]
    [font="Arial"]05.06.2016: Erdritterlinge und auch andere
    [/font]
    [font="Arial"]
    Hier einige Funde die ich nebenbei - nicht im Wald sondern an Straßenrändern machte.
    Darunter 3 verschiedene Erdritterlinge die ich mir diesmal genauer ansah.

    [/font]
    [font="Arial"]
    Fundnummer: 2016-06-05-1320

    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen
    Fundzeit: 05.06.2015
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    stumpfkegelig
    Huthaut: grau, Lamellen durchscheinend
    Hygrophanität: wahrscheinlich ja
    Hutrand: gezahnt
    Lamellen: weiß, mit angedeuteten Queradern, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden:
    ohne Besonderheiten

    Lamellen- Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen und minimal herablaufend
    Fleisch: zerbrechlich
    Stiel: oben hellgrau, nach unten hin braungrau werdend, hohl, stark bereift
    Stielbasis:
    normal
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 0,6 cm; Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: nitrös
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Mikroskopische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Kaulozystiden:
    sehr häufig, manchmal etwas inkrustiert, koralloid bis igelig, Schnallen sehr selten

    [/font]
    [font="Arial"]

    Hier war ich nicht sicher ob das eine Mycena leptocephala [wir nenne die "Lepti"] sein kann, denn Robich zeigt hier etwas andere Kaulozystiden. Ich musste mit dem Matthias Rücksprache halten und er erklärte mir:
    "das geht problemlos als Lepti durch. Solche Verzweigungen an den Kaulos scheinen eher die Regel als die Ausnahme zu sein, wobei ich auch schon einige hatte, die kaum Verzweigungen hatten, also exakt wie die meisten Zystiden bei Robich. Klar ist jedenfalls, dass die sehr variable Art durchaus noch gesplittet werden wird/könnte, wenn da mal eine großangelegte Studie kommt. Aber für den Moment ist sowas ne ganz normale Lepti, wohl wissend, dass das ne Sammelart ist.
    Dass Schnallen mal selten sind oder fehlen ist ebenso normal, wie Aronsen auch auf seiner Seite schreibt."


    OK, damit ist es der Graue Nitrathelmling (Mycena leptocephala):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-05-1332
    [/font]
    [font="Arial"]Das ist der gleiche wie Fundnummer 2015-12-05-1533 - wer sich noch daran erinnert (Genau gleicher Standort)
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, 6 Meter weit weg von Birke, Linde, kleineren Weiden
    Fundzeit:
    05.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    jung: glockig mit Spitzbuckel, alt: ausgebreitet mit Spitzbuckel
    Huthaut: gelblich braun, jung: mit abstehende Schüppchen, alt deutlich radialfaserig und eher glatt
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: eingerollt
    Lamellen: weiß bis gelblich weiß, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln in Stielnähe
    Lamellenschneiden: etwas wellig
    Lamellen- Stielübergang: gerade angewachsen, etwas herablaufend
    Stiel:
    gelblich creme, hohl, im Stiel sind gelbliche Fasern, stark gilbend
    Stielbasis: rund
    Fleisch: brüchig, komplett stark gilbend
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3-5 cm, Stiellänge ca. 6 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
    Sporenpulverfarbe: es kam nichts heraus
    Geruch: mehlig, im Alter stark unangenehm
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Dieser interessante Pilz war mir zunächst ein Rätsel.
    Doch inzwischen klar (Bestimmung siehe
    Fundnummer 2015-12-05-1533) - der Risspilzähnliche Erdritterling (Tricholoma inocybeoides):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-05-1351

    Morphologische Daten
    :
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen bei Weide
    Fundzeit:
    05.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    stumpfkegelig
    Huthaut: vor dem Ausblassen: braun, Lamellen durchscheinend, nach dem Ausblassen: beige, blass rosalich
    Hygrophanität: ja, zu blass rosalich ausblassend
    Hutrand: gerieft wenn alt, leicht gezahnt
    Lamellen: braun, mit Zwischenlamellen, ohne Y-Gabeln
    Lamellenschneiden: innen rosa, außen weiß

    Lamellen- Stielübergang:
    tief ausgebuchtet angewachsen
    Fleisch: zerbrechlich
    Stiel: weiß bis leicht bräunlich, spitze stark bereif aber sonst kahl, hohl, glänzend, verbogen
    Stielbasis:
    myzelfilzig, nicht wurzelnd
    Größe:
    Hutdurchmesser ca. 0,6-1,5 cm; Stiellänge 4-7 cm, Stieldurchmesser ca. 1 mm
    Sporenpulverfarbe: schwarzviolett
    Geruch: zerrieben muffig
    Geschmack: nicht probiert

    [/font]
    [font="Arial"]Mikroskopische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Pleurozystiden:
    nicht besonders häufig, lageniform
    (31) 33.3 - 45.1 (45.3) x 8.3 - 13.5 (13.9) µm
    Q = (2.4) 3 - 4 (4.1) ; N = 9
    Me = 38.9 x 11.5 µm ; Qe = 3.4


    Cheilozystiden:
    sie waren auf dunkler erscheinenden Hypehnschicht, mittelhäufig urniform bis lageniform
    (18.1) 20.9 - 39.3 (41.2) x (8.7) 8.73 - 11.6 (12.4) µm
    Q = (2.1) 2.4 - 3.5 (3.9) ; N = 7
    Me = 29.2 x 9.8 µm ; Qe = 2.9

    Schnallen:
    absolut keine gefunden

    [/font]
    [font="Arial"]Basidien:
    2-sporig, manche 1-sporig (nicht von den Bildern täuschen lassen)
    (17.4) 17.5 - 22.1 (22.7) x (9.4) 9.6 - 10.5 (11) µm
    Q = (1.6) 1.8 - 2.2 (2.3) ; N = 16
    Me = 19.9 x 10.1 µm ; Qe = 2

    Sphaeropedunculate Marginalzellen:
    (14.6) 16.8 - 23 (23.4) x (7.9) 8.3 - 9.5 (12.8) µm
    Q = 1.8 - 2.4 (2.5) ; N = 9
    Me = 19.8 x 9.2 µm ; Qe = 2.2

    [/font]
    [font="Arial"]Sporen:
    dickwandig, ellipsoid, mit Suprahilardepression, Keimporus groß und abgeflacht, In Wasser raun, in KOH 3% schwarzgrau
    (10.4) 11.4 - 13.9 (14.4) x (5) 5.4 - 6.5 (7.1) µm
    Q = (1.7) 2 - 2.4 (2.6) ; N = 73
    V = (142) 183 - 297 (350) µm ³
    Me = 12.9 x 6 µm ; Qe = 2.2 ; Ve = 242 µm ³

    [/font]
    [font="Arial"]Ich dachte zunächst an Psathyrella prona - aber der ist es wohl nicht.
    Obwohl die Sporenmaße stark vom Soll abweichen ist das nach Rücksprache mit Andreas ein
    Rotschneidiger Wegrandmürbling 2-sporig (Psathyrella prona):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-05-1405
    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, bei Hainbuche im Moos
    [/font]
    [font="Arial"]Fundzeit: 05.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    jung: konvex, alt: nach oben gebogen und aufgerissen, mit Buckel, wellig verbogen
    Huthaut: fellartig mausgrau bis bräunlich, radialfaserig, fellartig geschuppt
    Hygrophanität: nein
    Hutrand: wellig, etwas eingerollt
    Schleier (Cortina) im Jugendstadium:
    schwer zu sagen, bei einem ganz jungen vorhanden, dann aber schon fehlend
    Lamellen: grauweiß, mit Zwischenlamellen
    Lamellenschneiden: etwas gesägt
    Lamellen- Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen
    Stiel:
    weiß bis grau, nicht gilbend, minimal befasert, längsfaserig, hohl und faserig ausgestopft
    Stielbasis: etwas zugespitzt, etwas gelblich
    Fleisch: weiß bis grauweiß, im Schnitt überhaupt nicht gilbend (jedoch nicht lange gewartet)
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3-5 cm, Stiellänge ca. 3-4 cm, Stieldurchmesser ca. 10 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: mehlig
    Geschmack: nicht getestet

    [/font]
    [font="Arial"]Mikrodaten:
    Sporen:
    Achtung: Die Messung wurde nicht vom Sporenabwurf gemacht sondern von einem Stück Lamelle.
    (4.1) 4.3 - 5.2 (5.7) x (2.9) 2.94 - 3.4 (4.2) µm
    Q = (1.3) 1.34 - 1.6 (1.8) ; N = 22
    V = (20) 21 - 27 (51) µm ³
    Me = 4.7 x 3.2 µm ; Qe = 1.5 ; Ve = 26 µm ³



    Man landet hier natürlich bei dem Komplex: Gilbender Erdritterling (Tricholoma scalpturatum), Schmalsporiger Gilbender Erdritterling (Tricholoma argyraceum) und Risspilzähnlicher Erdritterling (Tricholoma inocybeoides).
    Die beste mir bekannte Studie (ohne Genanalyse) zu diesem Komplex ist die von Christian Gubitz der hunderte Kollektionen von gilbenden Ritterlingen untersuchte und zum nachvollziehbaren Schluss kam, dass sich diese 4 Arten manchmal weder morphologisch noch mikroskopisch unterscheiden lassen.
    Zu finden ist diese wunderbare Studie in der Zeitschrift für Mykologie, Band 68/2, Jahr 2002.
    Keine der oft genannten Unterscheidungsmerkmale - also: Sporenmaße, Sporenform, Huthauthyphen, Verfärbungsintensivität und Schleier (Cortina) im Jugendstadium sind seinen Beobachtungen nach ein konstantes Trennungsmerkmal.
    Auch bei meinem Fund tue ich mich schwer ihn dem Gilbenden Erdritterling (Tricholoma scalpturatum) oder dem Schmalsporigen Gilbender Erdritterling (Tricholoma argyraceum) zuzuordnen. Der Q-Max-Wert 1,6 liegt nämlich zwischen den beiden Sollwerten dieser beiden Arten 1,5 und 1,9.
    Die Sporenmaße und die Morphologie passen besser zu argyraceum während der Q-Wert eher zu scalpturatum passt.
    Es überwiegt aber hier argyraceum - eben wegen der Morphologie und deshalb weil eben die Sporen nicht von einem Abwurf stammen und Q deshalb wohl noch steigen wird.
    Zu erwähnen in diesem Komplex ist noch der Beringte Erdritterling (Tricholoma cingulatum) - das ist der nächste Verwandte zu argyraceum.
    Was nun?
    Die Frage ist zunächst: Gibt es eine gentechnische Unterscheidungsmöglichkeit dieses Komplexes?
    Die Studie: "Phylogenetic species delimitation in ectomycorrhizal fungi and implications for barcoding: the case of the Tricholoma scalpturatum complex (Basidiomycota)" von PATRICIA JARGEAT, FLORENT MARTOS, FABIAN CARRICONDE, HERVE ´ GRYTA, PIERRE-ARTHUR MOREAU und MONIQUE GARDES (Jahr 2010) zeigt ganz klar: ja.
    Siehe unbedingt dort auf Seite 8 das wunderbare Phylogramm des Komplexes.
    Es ist also zulässig, die 4 Arten des Komplexes zu unterscheiden.
    Ich bestimme (aus oben genannten Grund) diesen also als den Schmalsporigen Gilbenden Erdritterling (Tricholoma argyraceum):

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-05-1439
    [/font]
    [font="Arial"]Schon am Fundort merkte ich dass dieser Erdritterling völlig anders aussah als die, die ich bisher sah.
    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen, bei Hainbuche
    Fundzeit:
    05.06.2015
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    jung: Spitzkegelig, alt: ausgeflacht mit deutlichem Spitzbuckel
    Huthaut: hellgrau, leicht schuppig
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: minimal eingerollt
    Schleier (Cortina) im Jugendstadium: schwer zu sagen, da nicht ganz jung zu finden, ich tendiere zu fehlend
    Lamellen: weiß mit Graustich, mit vielen Zwischenlamellen, mit wenig Y-Gabeln
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten
    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen, etwas herablaufend
    Stiel:
    weiß glänzend, gelblich überfasert, bei Berührung deutlich gilbend, hohl, mit Fasern ausgestopft
    Stielbasis: zugespitzt
    Fleisch: grau bis grauweiß, im Schnitt minimal gilbend
    Größe: Hutdurchmesser ca. 3-8 cm, Stiellänge ca. 4-5 cm, Stieldurchmesser ca. 8 mm
    Sporenpulverfarbe:
    weiß
    Geruch: am Fruchtkörper mehlig, deutlich mehlig im Schnitt
    Geschmack: nicht probiert

    Mikrodaten:

    Sporen:
    Achtung: Die Bewertung wurde nicht vom Sporenabwurf gemacht sondern von einem Stück Lamelle.
    (4.7) 4.8 - 6 x (2.7) 2.8 - 3.15 (3.2) µm
    Q = (1.5) 1.6 - 1.9 (2.2) ; N = 16
    V = (20) 21 - 31 (32) µm ³
    Me = 5.3 x 2.9 µm ; Qe = 1.8 ; Ve = 24 µm ³



    Ebenso der eben erwähnte Komplex.
    Auch diesen, der an einem ganz anderen Standort als Fundnummer 2016-06-05-1332 zu finden war stufte ich als
    den Risspilzähnlichen Erdritterling (Tricholoma inocyboides) ein.

    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-05-1447
    [/font]
    [font="Arial"]Wieder ein Waldfreundrübling der vor Ort nicht eindeutig zu klären war.
    [/font]
    [font="Arial"]Morphologische Daten:

    Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen im Moos bei verschiedenen Laubbäumen
    Fundzeit:
    05.06.2016
    Wuchsform: gesellig
    Hutform:
    konvex über flach bis nach oben gebogen, stark wellig verbogen
    Huthaut: braun bis später pink-ocker, glatt, Lamellen am äußeren Rand durchscheinend
    Hygrophanität: ja
    Hutrand: scharfkantig, deutlich durchscheinend gestreift
    Lamellen: creme, teils gelblich, rotfleckig, mit in der Fläche welligen Zwischenlamellen, inverse Y-Gabeln
    Lamellenschneiden:
    minimal gezahnt

    Lamellen-Stielübergang:
    ausgebuchtet angewachsen
    Stiel: oben ocker, nach unten hin orange-bräunlich werdend, verdreht
    Stielbasis: mit Mycelfäden
    Fleisch:
    ohne Besonderheiten
    Größe: Hutdurchmesser ca. 2-4 cm, Stiellänge ca. 2-5 cm, Stieldurchmesser ca. 3-5 mm
    Sporenpulverfarbe: nicht getestet
    Geruch: zerrieben deutlich fruchtig, fast parfümiert
    Geschmack: nicht getestet

    [/font]
    [font="Arial"]Mikrodaten:
    Sporen (nur schnell von Lamellenschneide gemessen):
    (4.4) 4.6 - 6.7 (6.8) x (2.3) 2.32 - 3.7 (3.9) µm

    Q = (1.4) 1.5 - 1.9 (2.3) ; N = 11
    V = (12) 14 - 48 (55) µm ³
    Me = 5.8 x 3.2 µm ; Qe = 1.8 ; Ve = 34 µm ³

    [/font]
    [font="Arial"]Cheilozystiden:
    verzweigt, kaum divertikuliert, manchmal längeren Hals ausbildend
    (22.6) 34.3 - 58.4 (60.9) x (4.2) 4.6 - 7.2 (8.2) µm
    Q = (4.8) 4.9 - 9.6 (11.6) ; N = 11
    Me = 42.2 x 5.7 µm ; Qe = 7.5
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Wieder mal schwer zu sagen.
    In meinem Bericht vom 31.05.2016 habe ich die Problematik schon einmal erklärt.
    Die Cheilozystiden-Form passt am ehesten zu Gymnopus
    dryophilus.
    Der Teilweise sehr dünne Hals und die starken Verästelungen kommen bei ocior nicht vor.
    Ebenso der stark gerieft Hutrand sind ein deutliches Zeichen für dryophilus.


    Hier also der Gemeine Waldfreund-Rübling (Gymnopus dryophilus):


    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]
    [/font]
    [font="Arial"]Fundnummer: 2016-06-05-1528
    [/font]
    [font="Arial"]Fundort: ca. 550 müNN. ca. N50, O12, auf Rasen
    Fundzeit: 05.06.2016
    Wuchsform: einzeln
    Hutform:
    trichterförmig
    Huthaut: orange-ocker, ringartig gezont, samtig
    Hygrophanität: nicht festgestellt
    Hutrand: wellig –“ fein und grob gewellt
    Lamellen: creme, mit Zwischenlamellen, mit Y-Gabeln
    Lamellenschneiden: ohne Besonderheiten

    Lamellen- Stielübergang:
    herablaufend, Fruchtschicht wie aufgeklebt angesetzt
    Stiel: Farbe außen orange-ocker
    , weißlich überfasert, innen beige bis weiß, innen voll
    Stielbasis:
    etwas zugespitzt (spitz wurzelnd)
    Fleisch: beige bis weiß
    Größe: Hutdurchmesser ca. 2-5 cm, Stiellänge 3-8 cm, Stieldurchmesser ca. 8 mm
    Sporenpulverfarbe: weiß
    Geruch: fruchtig duftend
    Geschmack: sehr gut pilzig, mild

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    [font="Arial"]Wegen der Stielfarbe und des welligen Hutrandes kann das nur der Kerbrandige Trichterling (Clitocybe costata) sein:

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    [font="Arial"]Das war's für heute....
    Und wieder freue ich mich über Eure Kommentare und entschuldige mich dass ich letzter zeit so wenig im Forum aktiv war. Mein Baupfuschdrama will kein ende nehmen :(
    Beste Grüße
    Dieter
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