Beiträge von Karl W

    Hallo Pablo


    Die Aufnahmen sind Dir sehr gut gelungen. Im Gegensatz zu normalen Zystiden, die aus dem Hymenium herauswachsen, liegt hier eine Hyphenschicht vor, die parallel zur Lamellenschneide verläuft und deren Enden oft büschelweise aufgerichtet sind. Das nennt sich auch Serrulatumstruktur oder Serrulatumtyp und kommt bei mehreren Arten und auch in anderen Gattungen vor. Eigentlich sind das gar keine richtigen Zystiden.


    LG Karl

    Hallo Hartmut


    Ein hochinteressanter Fund!
    Ich kenne P. punctata ja seit ca. 10 Jahren aus dem Depot und die Sporengröße passt perfekt. Auch Nobi hat die Art ja von diesem Standort schon untersucht und kam zum gleichen Ergebnis. Bisher waren alle Funde auf Pferdedung und wir werden sicherlich zukünftig mal gezielt auf Schafdung im Depot achten. Auffallend sind lediglich die relativ kurzen Stiele, die ich bei Poronia punctata im allgemeinen länger kenne. Das ist aber möglicherweise variabel und ich ziehe natürlich nicht jeden Fund aus dem Substrat.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    das konnte ich wirklich nicht ahnen auch wenn mich der Ausdruck egoistisch in diesem Zusammenhang gewundert hat. Auf Deinen Bildern ist Entoloma serrulatum zu sehen. Die dunkle Hutfarbe bleibt fast bis zum Vergehen erhalten, was den makroskopischen Unterschied zu E. caesiocinctum ausmacht. Die Lamellen sind bei E. serrulatum übrigens nicht immer so deutlich blau.


    LG Karl


    PS. Mikroskopieren solltest Du trotzdem. Wenn Du ohne zu Quetschen eine Lamellenschneide betrachtest, könntest du eine Überraschung erleben.

    Hallo Pablo


    Den "Polsterpilz" hatte ich im August auch mal so flach allerdings auf Holz. Beide Erscheinungsformen werden übrigens inzwischen unter Postia ptychogaster geführt. Bin gespannt, was raus kommt.


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Gerne habe ich Euch auf Eurer Tour virtuell begleitet. Angefangen mit den schönen Aufnahmen von Dresden bis hin zu Aufnahmen aus unterschiedlichsten Habitaten, lasst Ihr keine Wünsche offen.


    LG Karl

    Hallo Steffen


    Eine weitere tolle Ergänzung. Die Nebenfruchtform von P. p. habe ich bisher für unreife Frk. gehalten, da sie gewöhnlich ca. 6 - 8 Wochen vor der Hauptfruchtform auftreten und diese dann auf den gleichen Dungstellen stehen. Auch vermeintliche Übergänge habe ich schon beobachtet, aber kein Bild davon.



    Hallo Mathias


    Auch Deine Ergänzung ist Klasse. Ich beschäftige mich ja nur wenig mit Dungpilzen, aber die Mirkos finde ich toll.

    @ An Alle: Ich kann Eure Begeisterung nur zu gut verstehen. Auch nach mehr als 150 Begehungen in 14 Jahren, bin ich an manchen Tagen immer noch fasziniert.


    @ Helmut: Ich habe anfangs die Funde von L. deliciosus und L. quieticolor nebeneinander mikroskopiert. Bei L. quieticolor ist das Sporenornament etwas deutlicher, was man aber nur im direkten Vergleich beurteilen kann. Bei beiden Arten ist die Milch karottenrot und verändert sich auch nach 30 Minuten nicht nennenswert. Die Hutfarbe ist, besonders bei nicht zu alten Fruchtkörpern, völlig unterschiedlich. L. quieticolor ist im primordialem Zustand völlig blau und sieht dann bald von oben aus wie L. quietus. Ältere Einzelfruchtkörper sind wohl nur zu unterscheiden, wenn man die Art häufig frisch gesehen hat.


    @ Nobi: Ich zeige am Wochenende eine Präsentation über den aktuellen Kartierungsstand vor Biologen, wobei auch Mitglieder der für Pflegemaßnahmen zuständigen Biologischen Station und die Naturschutzbeauftragte des Kreises anwesend sind. Ich werde das Thema (Dung)pilztagung mal in den Raum werfen. Wahrscheinlich wäre nicht mal eine zusätzliche Begehungserlaubnis erforderlich.


    @ Ralf: Bisher nur wenige reife Sporen bei der Scutellinia, die gerade in BW-Lactophenol badet. Ich halte Dich auf dem Laufenden.


    LG Karl


    Hier noch ein weiteres Bild von L. quieticolor

    Hallo Bernd


    Die Lamellen stehen sehr dicht, was mich wieder von Schneckling abbringt. Das Gilben tritt wohl nur bei angetrockneten Fruchtkörpern auf, was eine Bewertung als Bestimmungskriterium unwahrscheinlich macht. Einen Namen für Deinen Fund kann ich Dir leider nicht nennen.


    LG Karl

    Halo Nobi,


    ein super Bericht mit tollen Bildern. Leider ist der nächste ähnlich pilzreiche Friedhof fast 60 km von mir entfernt, sonst wäre ich jeden zweiten Tag da. G. glutinosum hatte ich aber selbst dort noch nicht.
    Bei den gelben Wiesenkeulen hat C. laeticolor den längeren Apiculus, oder ist das ein weiterer Fehler in PdS? Die weißen überprüfe ich auch immer mikroskopisch, da der hyaline Stiel bei C. falcata nicht immer deutlich zu sehen ist. Wenn ich keine reifen Sporen finde nehme ich die Bogenschnallen an den Basidien zur Unterscheidung.


    Weiterhin schöne Funde nicht nur auf Dung wünscht


    Karl

    Liebe Forumsleser


    Bei dem Depot handelt es sich um das Naturschutzgebiet Brachter Wald, in dem die Arbeitsgemeinschaft Pilzkunde Niederrhein (APN) seit mehr als 14 Jahren kartiert und bisher mehr als 1100 Pilzarten festgestellt hat.


    Hier einige kleine Eindrücke vom letzten Samstag



    Auf schotterhaltigem Sandboden bei Kiefern findet man ihn jetzt zahlreich


    Kupferroter Gelbfuss (Chroogomphus rutilus)



    Auf magerem Sandboden zwischen kleinen Kiefern, Heidekraut, Moosen und Flechten steht ein Risspilz, dessen Sporen mehr als doppelt so lang wie breit sind und dessen Stiel sich bei Druck dunkelbraun verfärbt.


    Spindelsporiger Risspilz (Inocybe lacera)



    Magere Wiesen bevorzugt hingegen der nächste Vertreter


    Runzliger Samtritterling (Dermoloma cuneifolium)



    Weit verbreitet und oft hundertfach, aber nur selten so taufrisch und schön behangen


    Amiant Körnchenschirmling (Cystoderma amianthinum)



    Nur halb unterirdisch in reinem Sand bei Kiefern zeigt sich die


    Gelbbräunliche Wurzeltrüffel (Rhizopogon luteolus) gelegentlich als R.obtextus bezeichnet



    Die Erdzungen erreichen langsam ihren Maximalaspekt sind aber meist noch bis Dezember zu finden. In typischer Ausprägung an ihrem schuppigen Stiel erkennbar


    Täuschende Erdzunge (Geoglossum fallax)



    Hier noch mal von der Sonne angestrahlt



    Ein solches Massenvorkommen kannte ich bisher nur von der Schleimigen Erdzunge (Geoglossum glutinosum), die sich aber noch nicht zeigte. Einen etwas runzligen oder fast glatten Stiel besitzt die


    Schwarze Erdzunge (Geoglossum umbratile)



    Von der folgenden Art entdeckten wir erstmal im Oktober 2012 eine kleine Gruppe. Im letzten Jahr konnte trotz intensiver mehrfacher Suche kein Exemplar gefunden werden. Am Samstag dann die freudige Überraschung. Mehr als 30 Exemplare


    Olivbraune Stielzunge (Microglossum olivaceum)



    Zurück zum mageren Sandboden. Im ausgebreiteten Zustand bis zu 3 cm groß und bei Kiefern wachsend.
    In der Literatur findet man meist die Bezeichnung Großsporiger Sandborstling für folgende Art. Untersuchungen von D. Benkert (Zeitschrift für Mykologie 76/2, 2010) haben gezeigt, das der Name falsch angewendet wurde.


    Kleinsporiger Sandborstling (Geopora arenicola) oft noch als Sepultaria



    Beim nächsten Exemplar warte ich noch auf vollständig ausgereifte Sporen, um die Bestimmung abzusichern.


    Kurzhaariger Schildborstling (Scutellinia cf. kerguelensis)



    Durch größere Fruchtkörper, dunklere Hutfarben und Vorkommen bei Nadelbäumen vom ebenfalls nach Kokos riechenden, aber meist bei Birke wachsenden Blassen Duft-Milchling (Lactarius glyciosmus) zu unterscheiden.


    Dunkle Duft-Milchling (Lactarius mammosus)



    Fast ausschließlich bei Kiefern wachsen die folgenden Vertreter der Milchlinge mit von Beginn an karottenroter Milch.


    Edel-Reizker (Lactarius deliciosus)



    Von oben sieht man oft keinerlei orangefarbene Töne und merkt erst beim umdrehen, was man gefunden hat.


    Wechselblauer Edel-Reizker (Lactarius quieticolor)



    Erstaunlich häufig findet man Rötlinge aus der Untergattung Leptonia im Gebiet. Die Vertreter dieser Untergattung besitzen einen feinschuppigen oder zumindest im Zentrum runzeligen Hut und sind meistens nur mikroskopisch bestimmbar.


    Zu den eher unauffällig gefärbten Arten gehört eine Art, deren deutscher Name eine Bestimmung eher erschwert. Rote Töne findet man nur selten und oft erst nach mehr als einem Tag im unteren Stielteil.


    Rötender Zärtling (Entoloma turci)



    Eine Art mit blauschwarzen Lamellenschneiden und nur sehr jung blauen Tönen am Hutrand ist der


    Blaugesäumte Zärtling (Entoloma caesiocinctum)



    Der nächste war zwar hier http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=27166 schon bei, aber es ist halt einer meiner Lieblingspilze. Zumindest jung mit deutlichen Blautönen in den Lamellen zeigt sich der


    Blaublättrige Zärtling (Entoloma chalybaeum)



    Drei von vier im Gebiet nachgewiesenen Saftlingsarten, die sich durch trockenen Hut, helle Hutschüppchen und trockene Stiele von ähnlichen Arten unterscheiden, waren noch zu entdecken. Oft schon im August zeigt sich die wohl schönste Art, von der es noch wenige Einzelexemplare gab. Ihr Geruch ist nur schwach und nur nach Lagerung in einer geschlossenen Dose beim Öffnen zu bemerken. Ein gutes makroskopisches Merkmal sind die deutlich abstehenden Hutschüppchen, die aber nur bei trockenem Wetter so auffallend sind.


    Knoblauch-Saftling (Hygrocybe helobia)



    Wesentlich später erscheint gewöhnlich eine weitere Art, die gerade ihre ersten Fruchtkörper zeigte.


    Mennigroter Saftling (Hygrocybe miniata)



    In Der Erscheinugszeit überschneidet sich die dritte Art mit ihren Vorgängern. Herablaufende Lamellen sind ein gutes Trennmerkmal.


    Pfifferlings Saftling (Hygrocybe cantharellus)



    Denn Schluss bildet eine kleine Keule, die ich wohl häufiger fotografiert habe, als jeden anderen Pilz. Sie erscheint zuverlässig in jedem Jahr auf sandigen meist mit Heidekraut bewachsenen Standorten und kann, in guten Jahren, bei einer einzigen Exkursion, an hundert Stellen gefunden werden.


    Heidekeule (Clavaria argillacea)




    LG Karl

    Hallo Nobi und Mathias


    Ein Beitrag der absoluten Spitzenklasse, der sogar mich noch neidisch machen kann. Schön, das sich P. punctata inzwischen weiter ausbreitet. Eine erstklassige Dokumentation!


    @ Nobi: Danke fürs verlinken. Da wäre mir beinah was Tolles entgangen. Momentan komme ich vor lauter Pilzen kaum noch dazu mir systematisch die Forumsbeiträge anzusehen.


    LG Karl

    Ich habe ja schon viel gesehen, aber der vergangene Freitag stellte Alles in den Schatten. Zwei Kalk-Magerrasen und zwei Wiesen mit neutralem Boden zeigten sich von ihrer besten Seite. Ich fange mal mit dem Kleinsten an.


    Graubrauner Samtschneckling (Camarophyllopsis schulzeri)



    Hier der Größte in fast allen Altersstadien.


    Zitzen-Riesenschirmling (Macrolepiota mastoidea)



    Weiter geht es mit kleinen keulenförmigen Exemplaren


    Geweihförmige Wiesenkeule (Clavulinopsis corniculata)



    An ihren grobwarzigen Sporen erkennt man die


    Goldgelbe Wiesenkeule (Clavulinopsis helvola)



    Glatte elliptische Sporen hat hingegen die


    Gelbweiße oder Aprikosenfarbene Wiesenkeule (Clavulinopsis luteoalba)



    Die folgende Art trägt Bogenschnallen an den Basidien, was sie von der ähnlichen Lachsrosa Keule (Clavaria rosea) unterscheidet.


    Fleischfarbene Keule (Clavaria incarnata)



    Oft als Orangerote Stielzunge (Microglossum fuscorubens) wird die folgende Art verkannt, weil Ihr meistens die namengebenden Farbtöne fehlen.


    Olivbraune Stielzunge (Microglossum olivaceum)



    Die größte ihrer Gattung, mit oft mehr als 15 cm Länge ist die


    Trockene Erdzunge (Geoglossum cookeianum)



    Auch Rötlinge waren reichlich vertreten. Leider hatte der erste Fund seine oft intensiv blaue Farbe schon verloren.


    Lilablauer Rötling (Entoloma bloxamii)



    Besser machte es da schon der


    Graulilastielige Zärtling (Entoloma griseocyaneum)



    Kaum mit anderen Arten zu verwechseln, was bei den Rötlingen die Ausnahme ist.


    Braungrüner Zärtling (Entoloma incanum)



    Schon etwas schwerer macht es einem da der


    Graulila Zärtling (Entoloma mogeotii)



    Von der vorigen Art durch Abwesenheit von Cheilozystiden unterscheidet sich der


    Schwarzblaue Rötling (Entoloma atrocoeruleum)



    Der letzte seiner Gattung gehört zu meinen Lieblingspilzen und ist meistens, an seinen jung blauen Lamellen, schon makroskopisch zu erkennen.


    Blaublättriger Zärtling (Entoloma chalybaeum)



    Natürlich dürfen die saftlingsartigen Pilze in einem solchen Beitrag nicht fehlen. Nur auf Kalkböden fand ich bisher eine Varietät des rein weißen Jungfern-Ellerlings. Im Indexfungorum werden die Varietäten nicht unterschieden. Möglicherweise kennt ja jemand einen deutschen Namen dafür.


    Cupophyllus virgineus var. fuscescens (oft auch Camarophyllus oder Hygrocybe)



    Am nächsten kann ich ohne Foto nicht vorbeigehen


    Papageiengrüner Saftling (Gliophorus psittacinus) meistens Hygrocybe psittacina



    Einen trockenen, meist nur 1cm durchmessenden Hut hat der


    Zerbrechliche Gold-Saftling (Hygrocybe ceracea)



    Einen lachsfarbenen Reflex in den Lamellen und einen auffallenden Geruch nach Blattwanzen besitzt der


    Schnürsporige Saftling (Hygrocybe quieta) oft auch H. obrussea



    Zumindest frisch besitzt die folgende Art einen schleimigen Stiel und einen schmierigen Hut, der sich rasch zu gelb entfärbt


    Gelbrandiger Saftling (Hygrocybe insipida)



    Allenfalls etwas schmierig ist der Stiel der folgenden Art. Sein Geruch ist oft schwach und nur nach Lagerung in einer verschlossenen Dose beim Öffnen festzustellen.


    Honig Saftling



    Wie scheinbar verschwenderisch die Natur sein kann zeigte sich auf etwa 100 Quadratmetern in leuchtendem Rot.
    @ Für Eingeweihte: Dafür kann man sogar mal auf das Depot verzichten


    Kirschroter Saftling (Hygrocybe coccinea)




    LG Karl

    Hallo Pablo


    Natürlich ist die Zahl der Parasiten erheblich. Aus dem Auszug geht leider nicht hervor, das dabei von Großpilzen die Rede ist.
    Deine Überraschung bezüglich der Gattungen kann ich verstehen. Wenn du berücksichtigst, das nicht automatisch alle Arten einer aufgeführten Gattung Mykorrhizapilze sein müssen, sieht das sicher anders aus. Die Gattung Entoloma ist ja nicht mal enthalten, obwohl einige Arten nur bei Rosaceen vorkommen. Ob es sich dabei um eine echte Mykorrhiza handelt ist m. W. jedoch nicht sicher nachgewiesen.
    Quelle der Liste ist übrigens das Kartierungsprogramm Mykis, in welchem bundesweit Daten für die DGfM-Kartierung gesammelt werden.


    LG karl

    Hallo Ralf


    Ein sehr schöner Fund, den ich lange nicht gesehen habe. Ich besitze zwar Dias davon, aber keine eigenen Digitalbilder.


    @ Pablo: Im Rhein/Ruhr-Raum tritt die Art im Freiland nicht selten auf. Nachweise aus 9 MTB sind schon im Krieglsteiner-Verbreitungsatlas verzeichnet.


    LG Karl

    Hallo zusammen


    Das Thema hat sich inzwischen ja sehr interessant entwickelt und die Darstellungen von Ralf kommen der Wahrheit wohl am nächsten.
    Leider ist es vorerst so, dass sich immer jemand finden wird, der jedes noch so dreckige Geschäft tätigt, wenn damit auch nur 1 Cent zu verdienen ist. Es gibt ja leider schon die These, dass sich das erst durch genetischen Eingriff in das menschliche Erbgut ändert. Wahrscheinlich bleibt dann immer noch eine Gruppe übrig, die daran verdient.


    LG Karl

    Hallo Mikromeister


    Einen Teil der Antwort hat Fips schon richtig gegeben. Im zweiten Teil ist allerdings etwas durcheinander geraten.


    Der folgende Auszug aus einer Veröffentlichung sollte Deine Frage beantworten.


    Stellt man die Frage, was überhaupt ein Pilz ist, so wird die Antwort einige Leser überraschen. Nicht bei dem, was wir sehen, handelt es sich um den Pilz, sondern bei dem, was im Boden, in Laub- und Nadelstreu, hinter Baumrinde oder im Holz und sonstigen Substraten sitzt: eine Vielzahl dünner, meist weißer Fäden, die man Myzel nennt. Was man oberirdisch sieht, sind lediglich die Fruchtkörper.


    Pilze besitzen kein Blattgrün (Chlorophyll), mit dem sie Sonnenenergie zur Photosynthese nutzen können, sondern sie verwerten fremde, organische Substanzen. Nach ihrer Ernährungsweise kann man die Großpilze in drei Gruppen einteilen.


    Die wohl umfangreichste hierunter bilden die Zersetzer (Saprophyten). Sie ernähren sich überwiegend von pflanzlichen Substanzen wie Humus, Laub, Totholz, Dung oder sogar Holzkohle.

    Mykorrhizapilze (Symbionten) hingegen bilden eine Lebensgemeinschaft mit grünen Pflanzen, meist Bäumen, wobei das Myzel eine Verbindung mit dem Wurzelwerk der ausgewählten Pflanze eingeht und wie ein vergrößertes Wurzelwerk die Nahrungsaufnahme verbessert. Die Pflanze ihrerseits beliefert den Pilz mit den für ihn notwendigen Stoffen.


    Schmarotzer (Parasiten) ernähren sich meist von lebenden Pflanzen oder auch von Pilzen, Insektenlarven usw. und machen unter den Großpilzen nur einen kleinen Teil aus. Einige Arten, wie der bekannte Echte Zunderschwamm, wachsen zunächst parasitisch und leben nach dem Absterben des Wirtsbaumes oft noch jahrelang als Saprophyten, bis das Holz vollständig zersetzt ist.


    Mykorrhiza-Gattungen ohne Anspruch auf Vollständigkeit:


    Acephala
    Albatrellus
    Alnicola
    Alpova
    Amanita
    Amaurodon
    Amphinema
    Astraeus
    Aureoboletus
    Bankera
    Boletellus
    Boletinus
    Boletopsis
    Boletus
    Buchwaldoboletus
    Byssocorticium
    Cantharellus
    Catathelasma
    Chalciporus
    Chamonixia
    Choiromyces
    Chroogomphus
    Clavariadelphus
    Coltricia
    Cortinarius
    Craterellus
    Elaphomyces
    Geastrum
    Genea
    Gomphidius
    Gomphus
    Gyrodon
    Gyromitra
    Gyroporus
    Hebeloma
    Helvella
    Humaria
    Hydnangium
    Hydnellum
    Hydnotrya
    Hydnum
    Hygrophorus
    Hymenogaster
    Hysterangium
    Inocybe
    Laccaria
    Lactarius
    Leccinum
    Lenzitella
    Leucocortinarius
    Macowanites
    Melanogaster
    Morchella
    Naucoria
    Octaviania
    Paxillus
    Phellodon
    Phylloporus
    Piloderma
    Pisolithus
    Porphyrellus
    Pseudocraterellus
    Pseudotomentella
    Ptychoverpa
    Pulveroboletus
    Ramaria
    Rhizopogon
    Rozites
    Russula
    Sarcodon
    Scleroderma
    Sparassis
    Strobilomyces
    Suillus
    Thelephora
    Tomentella
    Tretomyces
    Tricholoma
    Tuber
    Tylopilus
    Tylospora
    Verpa
    Xanthoconium
    Xerocomellus
    Xerocomus


    LG Karl