Beiträge von Craterelle

    Zeit, mal etwas Farbe in diesen verwaisten Thread zu bringen, auch wenn ich vorwiegend mir selbst schreibe. Ich habe kürzlich im Wald einen braunen Porling an Kiefer mitgenommen, der wohl eher kein Kiefernbraunporling war. Wolle hat er nicht besonders gefärbt, aber der Nylonstrumpf hat die Farbe ziemlich stark angenommen.

    (Das Graue oben ist die Ausgangsfarbe, dort war der Strumpf zugebunden.)


    Ich dachte immer, Kunstfasern ließen sich nicht färben, aber das ist wohl abhängig von der chemischen Zusammensetzung: Polyester nein, Polyamid ja oder so ähnlich.


    Ansonsten kann man viele andere Sachen zum Färben einsammeln, wenn wie hier um Berlin Pilzflaute herrscht.


    Mein neuer Liebling ist der Essigbaum, der gebeizte Wolle zum Anbeißen zitronengelb färbt, und Eichenlaub (mit Eisenacetat) für ein klares, neutrales Grau auf allen möglichen Fasern.

    Ok, das ist auch schon wieder off topic. Habt Erbarmen und lasst mich endlich einen Kiefernbraunporling finden!

    Hallo Nobi,


    Die Kostprobe des frischen, selbst gefundenen habe ich mir ja leider entgehen lassen ("der ist bestimmt zu alt..."), insofern mache ich aus deiner Spende (nochmals danke!), was immer mir einfällt - außer Färben.


    Als Soßenzutat hege ich den Verdacht, dass er tatsächlich mehr Farbe als Geschmack bringt.


    Das hier beschriebene ließ sich zumindest schon mal mit anderen Aromen (Artischocke bei mir, die ja auch eine Diva ist) kombinieren, ohne sich beleidigt zurückzuziehen.


    Weitere Experimente stehen aus.


    LG, Craterelle

    Das Problem scheint ja zu sein, dass das Aroma sehr leicht flüchtig ist.


    Bei meinem jüngsten Versuch habe ich die Stückchen deshalb nur kalt eingeweicht, ca. 1h ziehen lassen - riecht sehr lecker, und das Einweichwasser wird natürlich auch irgendwie verwertet. Dann in reichlich ("Platz zum Schwimmen") schäumender Butter ca. 2-3 min garen. Die Butter sollte dabei höchstens leicht bräunen (den Farbstoff nimmt sie nicht an, der ist offenbar wasserlöslich) und die Pilzstückchen werden auch nicht richtig knusprig, aber sehr lecker. Wenn man es knusprig möchte, besser Butterschmalz nehmen.

    Hallo Patrick,
    hallo Mirko,


    freut mich sehr, dass die Rezepte Anklang gefunden haben! Ein weiteres schwirrt mir noch im Kopf herum, falls aus dem letzten Rest in der Kühltruhe doch keine Waldhuhnsuppe werden sollen.


    Mal sehen...


    Nach Frikassee-Art habe ich mal einen Ästigen Stachelbart zubereitet, aber ich fand die Mehlschwitze irgendwie zu schwer. Hühnerfrikassee wäre wohl auch nicht so mein Geschmack.


    LG, Craterelle

    Hallo Nobi,


    Ich habe den vor einigen Wochen auch gefunden (Jungstadium) und stand staunend davor (B-Rätsel). Wie Ralf habe ich ihn in deinem Rätsel dennoch nicht erkannt und hatte leider auch keine Gelegenheit, ihm beim Wachsen zuzugucken. Umso mehr freue ich mich, dass du das für uns alle gemacht hast.


    Danke!
    Craterelle

    An den zimtfarbenen habe ich mich noch nicht wieder rangetraut (vielleicht ein bisschen auch wegen der Giftigkeit). Woran ich gerade herumrätsele: ist die Farbveränderung wohl reversibel oder stabil? Ich habe versucht, es mit dem herauszufinden, was ich im Haus hatte (Soda und Essigessenz), das war eher uneindeutig, weil mit Soda schon die Farbänderung hin zu violett eher schwach ausfällt.


    Tanja, liest du hier noch mit? Hast du das mal getestet?

    Hallo Mausmann, hallo Pablo,


    An Kiefern suche ich ihn v.a. deshalb, weil die hier im Vergleich zu Fichten und Douglasien deutlich in der Überzahl sind.


    Ich will so gern mal damit färben, seit ich Bilder davon gesehen habe. Ist eigentlich nicht zeitkritisch, außer dass es in den Fingern kribbelt. Naja, und Hochsommer ist natürlich am besten, um die nötigen Temperaturen ohne Energiezufuhr hinzukriegen.


    LG & danke fürs Trösten,
    Craterelle

    Zwei Tage vergebliche Suche nach dem Kiefernbraunporling liegen hinter mir. Viele viele Kiefern habe ich gesehen.


    Ich dachte, wenn was wächst, dann Holzbewohner, und neben dem Kiefernbraunporling wäre ich selbstverständlich auch Glucken und Schwefelköpfchen nicht abgeneigt gewesen, aber es gab nichts vom alledem.


    Trotzdem habe ich auf den Touren ein paar schöne Ecken kennengelernt, die zum Herbst hin vielleicht spannend sein könnten:


    Nördlich der Schönower Heide: typischer Kiefernwald auf Sandboden, ein wenig monoton vielleicht, aber angenehm memschenleer.


    Das Südostufer des Mühlenbecker See fand ich noch reizvoller, abwechslungsreich, hügelig, ein bisschen verwunschen, wenig Menschen und gemischter Baumbestand.


    Dann noch ein eigentlich unspektakuläres Kiefernwäldchen an der Pankgrafenstr., das seiben Vorteil v.a. darin hat, dass es für mich leicht zu erreichen ist.


    Einzige Ausbeute der Ausflüge: eine Handvoll Kiefernharz (soll ich für eine Freundin sammeln) und zwei Zunderschwämme zum Untersuchen/Basteln(/...Kokeln...?)


    Ich hoffe, der Regen bringt ein bisschen was. Und bitte verratet mir doch endlich, wo es Kiefernbraunporlinge gibt!

    Oh, mein Lieblingsrezept bekommt doch noch mal Konkurrenz:



    Chicken (of the wood) Nuggets nach Cajun Art




    Eher größere Stücke von nicht mehr ganz jungem (s.o.) Schwefelporling in Salzwasser oder Brühe abgekocht, in einem Rest Pfannkuchenteig mit reichlich Senf gewendet und in Cornflakes-Bröseln gewälzt, dann ab in den Ofen.


    Das Originalrezept sieht natürlich Huhn vor, eine Senf-Sauerrahm-Mischung (da hatte ich Zweifel, ob das genug klebt), und Maisbrot-Brösel.


    Lecker war's, und ein bisschen eine Entschädigung für zwei Tage vergeblicher Suche nach dem Kiefernbraunporling.

    Fehlt jemandem noch der Wollige Scheidling in der persönlichen Fundliste? Davon habe ich vorgestern am Südwestufer des Liepnitzsees Babys gefunden, die demnächst aufschirmen müssten. Leider habe ich keine Gelegenheit, nochmal hinzufahren.


    Übrigens, weiß jemand Vorkommen vom Kiefernbraunporling? Den suche ich schon so lange.


    LG, Craterelle

    Na, immerhin legt mich Anna mit dem nicht mehr aufs Kreuz!


    Wie lange wird's wohl dauern bis zum Aufschirmen? Ich könnte morgen noch mal gucken oder nächste Woche. Hab den Verdacht, das wäre einmal zu früh und einmal zu spät. Berliner & Brandenburger: will jemand übernehmen?


    P.S.: Nix Baggersee, hier gibt's richtige echte Seen (wenn schon keine echten Steine, also Felsen am Stück)


    Hallo Craterelle,


    da solltest du in den nächsten Tagen nochmal nachschauen.
    Das werden mal wollige Scheidlinge, Volvariella bombycina.


    LG Rudi


    Oh, das ist ja spannend, und ein Erstfund für mich. Ob sie allerdings die Chance zum Großwerden bekommen, da bin ich nicht so sicher. Der Baumstamm steht an einen ziemlich beliebten Badeplatz an einen sehr, sehr beliebten Badesee, da werden heute und morgen viele hundert Leute dran vorbeikommen. Und wenn nur jeder 50te davon ein Exemplar untersucht, bleibt da kaum mehr was übrig.


    LG, Craterelle

    Ach ist das erfrischend! Ich bin hier gefangen in meiner kühlen Wohnung, draußen vor der Terassentür steht eine Wand aus glühendheißer Luft. Ich träume eigentlich eher von tiefen bewaldeten Schluchten mit glucksenden Bächen am Grund, aber das dürfte mangelnder Fantasie geschuldet sein. Schnee ist auch nicht schlecht!



    Und nun her mit dem Eisberg! Ja, in meinen Garten. Nein, es macht gar nichts wenn es zischt.

    Lieben Dank, Pablo! Ich würde die Stiele bestenfalls als schwach längsfaserig bezeichnen. "Rillstielig" stelle ich mir anders vor, oder ist das gemeint? Ich habe nochmal versucht, es im Bild festzuhalten.




    Und noch die merkwürdigen Dinger, für eine eigene Bestimmungsanfrage leider zu schlecht dokumentiert.



    Ebenfalls an Buche: hühnereigroße eiförmige Beulen an Buche, Außenhülle plattig-felderig aufreißend, innen weiß, feucht. Ich fühlte mich ins Adventspilzrätsel zurückversetzt. Was will denn das mal werden? Ein Pilz muss es wohl sein? Oder doch ein B-Rätsel? Nein, wohl nicht, roch auch ganz leicht pilzig.



    Erkennt das trotz der suboptimalen Beschreibung vielleicht jemand?

    Der Ausflug in den Wald gestern war eigentlich nicht den Pilzen gewidmet, aber ein paar sind mir trotzdem begegnet. Gar nicht so selten die hier:




    Hut: hell, feinseidig bis speckig, etwas gelblich v.a. beim Antrocknen, Anflüge von Mausgraubraun wie bei Austernseitlingen, max. ca. 5 cm
    Stiel: deutlich vorhanden, annähernd weiß, lateral, weniger pelzig als ich es von Austern in Erinnerung habe
    Lamellen: annähernd weiß, sehr eng, am Stiel unregelmäßig weit auslaufend
    Fleisch: weiß
    Sporenpulver: weiß
    Substrat: Buche
    Geruch: für mich nicht nach Anis, sondern klar nach Austernpilzen. Rohe (frische) Austernpilze riechen nach meinem Empfinden nicht sehr gut, ich assoziiere Gummi damit. So rochen diese auch.



    Kann ich den gedanklich trotz der fehlenden Anisnote als cremeweißen Seitling / Lungenseitling (Pleurotus pulmonarius) ablegen?

    Erdgeschosswohnung, und ich kämpfe um jedes Grad: Fenster von außen abschatten, lüften nur wenn's draußen kühler ist als drinnen, dann aber gründlich. Letzte Nacht war das ca. von 3-6, heute wohl gar nicht.


    Aber es ist eine Oase, bei den Temperaturen sind kalte Füße ein angenehmer Luxus (im Winter fluche ich dann drüber).


    LG, Craterelle

    Hui, ganz schön krass, bei 45 º (gefühlt vermutlich >65 º?) auf schattenlosen Schutthängen.


    Ich bewundere euch und bin dankbar, den Bericht bei angenehmen 20 º frei Haus geliefert zu bekommen.


    Angela: dann kann's ja losgehen mit den kulinarischen Entdeckungen.


    LG, Craterelle


    Hallo Engelchen,


    Nobi dürfte auch da mehr Erfahrung haben als ich. Trocknen im Ganzen stelle ich mir aber sehr unpraktikabel vor.


    Dann mal viel Erfolg bei eurer Tour!
    Ich wäre natürlich gern dabei, zumindest nachträglich virtuell.


    LG, Craterelle

    Hallo Nobi,


    also lecker waren sie schon (je länger durchgezogen desto besser), aber das Pilzaroma nicht sehr intensiv, was aber bei der extrem langen Kochzeit (noch deutlich länger als die normale Dauer für Reis) wohl auch nicht weiter verwunderlich ist.


    Außerdem finde ich es bei Erbsenstreuling immer schwer, die Abwägung zwischen ausreichender Menge für den Geschmack und noch appetlich wirkender Farbintensität hinzubekommen. So dunkel wie im ersten Bild finde ich optisch nicht so ansprechend.


    Ich werde jetzt auch mit kurzen Garzeiten weitermachen, das sollte ja mit getrockneten genauso funktionieren, hoffe ich.


    Angela, dann mal raus! Du scheinst ja eine der Glücklichen zu sein, die passende Habitate in der Nähe hat. Ich habe meinen einzigen eigenen Fund im Urlaub ungefähr 3000 km weit weg gehabt.


    LG, Craterelle

    Hm, ich habe auch schon überlegt, ob der Regen wohl in ausreichender Menge den Waldboden erreicht. Ich würde schon gern mal wieder Hut-und-Stiel-Pilze sehen oder gar verspeisen. Ich hatte sogar schon überlegt, einen Tagesausflug in den Harz zu machen, aber für dieses Wochenende ist die Wetterprognose nicht allzu verlockend.


    LG, Craterelle


    Dem Austausch steht ja dann nichts mehr im Weg, wenn das Nordtreffen sogar bei dir stattfindet, Safran.


    Meine Schwefelporlings-Phase pausiert gerade, der Rest wartet im Tiefkühlschrank auf eine spätere Fortsetzung. Zeit, mich mal wieder den Erbsenstreulingen zuzuwenden.


    Ich musste heute einige Triebe der Weinpflanzen zurückschneiden, weil sie im Weg waren. Schöne große Blätter, noch relativ zart und noch nicht von Insekten zernagt. Also gefüllte Weinblätter sollen es sein, ich habe ja eine Schwäche für aufwendige Rezepte.


    Die musste ich erstmal suchen, a) wegen der Zutaten, b) wegen der Mengenverhältnisse und c) wegen der Zubereitung. Vor allem bei a) und c) scheinen die Variationen enorm.


    Meine Zutatenliste:
    10 Weinblätter, blanchiert
    1 kl. Zwiebel
    1 EL getrockneter Erbsenstreuling
    3 Lorbeerblätter
    100 g Risottoreis
    3 Datteln
    40 g Pinienkerne
    Petersilie
    Zitronensaft
    Olivenöl


    Einige sehr dominante Aromen wie Minze, Zitronenschale und Knoblauch habe ich bewusst weggelassen, die könnten auch in die Joghurtsoße, die dazu gegessen wird.


    Bei der Zubereitung habe ich mich hieran orientiert:
    https://lamiacucina.wordpress.…des-gefullte-weinblatter/


    So kompliziert war es dann doch gar nicht, das Falten ging einfacher als erwartet.


    Ein bisschen groß sind sie allerdings für meinen Geschmack geraten: