Hallo Markus,
Ich würde mich ziemlich wundern, wenn die beiden von dir genannten oder überhaupt irgendein Vertreter der Gattung auf einer der Speisepilzlisten (positiv oder kritisch) auftauchte.
Die sind nach meinem Verständnis unter Gyromitrin-Generalverdacht, selbst wenn soweit mir bekannt größere Mengen davon nur in der Frühlings- und der Riesenlorchel nachgewiesen wurden.
Z.T. erstreckt sich das sogar noch auf benachbarte Gattungen (Helvella), aber das nur am Rande.
Es gibt soweit ich sehe diverse Arten, die von einigen Autoren als essbar eingestuft werden und von anderen nicht, die aber denoch nicht auf den Listen stehen.
Ich finde das auch recht nachvollziehbar bei Arten, die entweder selten sind oder als wenig wohlschmeckend gelten und deshalb selten gegessen werden.
Seltenheit oder Geschmack für sich genommen sollte zwar kein Kriterium sein, aber die Annahme, dass eine Pilzart wahrscheinlich ungiftig ist, entsteht ja eher empirisch als analytisch, weil eben seit langer Zeit von vielen Menschen unbeschadet verzehrt. Und dafür ist bei selten gefundenen oder selten gegessenen Arten die Datenbasis dann geringer als bei häufigen und beliebten Speisepilzen.
Natürlich könnte man all diese auch auf die Liste mit den uneinheitlich bewerteten Speisepilzen setzen, unzutreffend wäre das nicht. Aber ich glaube nicht, dass die Liste einen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, und würde selbst auch im Zweifelsfall immer lieber übersvorsichtig agieren.
LG, Craterelle