Hallo Ralf,
danke für deine Einschätzung zum Thema Kreativität, sehr interessant.
Wenn sich einer die Mühe macht, einen Pilz zu drapieren, weil er eine Idee verfolgt und es schafft, diese technisch umzusetzen, ist das also nicht kreativ? Gern gesehen wird der aufsitzende Goliathfrosch, aber ich nehme an, der Kreativling hatte ihn dort genau so vorgefunden. Schließlich wäre es ja schon unkreativ, störende Halme zu entfernen.
Ich denke es ist wurstegal, mit welchen Gerätschaften, Methoden im Feld oder digitaler Bearbeitung jemand arbeitet - das Ergebnis zählt! Denn nichts davon kann man nachprüfen und somit vorschreiben, geschweige denn bewerten.
Im Ergebnis wollen wir das Objekt Pilz als strahlende Schönheit eingebettet in seiner natürlichen Umgebung herausstellen. Gewürzt mit etwas Besonderheit.
Ralf, ich verstehe dich mal so, dass du nicht die Methoden abwertest. Sondern wenn diese schief gehen
"Gewollt und nicht gekonnt" ist gerade bei technischem Schnickschnack eine peinliche Falle und muss zu recht Minuspunkte bekommen:
Stacking-Artefakte, überschärft, Farbstich, Gimp-Pinselspuren. Pilz schief in plattes Moos gesetzt, mit Fingerabdrücken am Stiel. Schlagschatten. Gequälter Goliathfrosch...
Ich kann mir auch vorstellen, wass du mit dem aalglatten Steinpilz meinst. Da fehlt die "Würze". Beispiele wären für August vielleicht die Bilder von dieter.heune (6.) und Boletus1 (4.), eigentlich meine Favoriten. Perfekte Ausleuchtung und Freistellung. Aber irgendwie hat man sich an diesem Stil (künstliches Moospolster vor weit entfernter Kulisse) langsam satt gesehen...
Sollte es jemand hinbekommen, im heimischen Wohnzimmer einen Plastikpilz so ansprechend drapiert abzulichten und pixelweise durchzuwürfeln, dass jeder denkt es wär Natur - herzlichen Glückwunsch, das ist für mich ein kreativer Künstler 