Chamaeleontinae: R. Postiana/R. Olivacens

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 408 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Corinne.

  • Liebe Interessierte


    Das Pilzaufkommen hat glücklicherweise auch bei uns zugenommen und zu meiner Freude betrifft dies auch die Russulas und neben den bei mir häufigen Giseinae’s, R. vesca’s und R. cyanoxanthas‘s lassen sich nun vermehrt andere und spannende FK entdecken.


    Die folgende gelbsporige Russula möchte ich euch vorstellen und gemäss meinen Erhebungen dürfte es sich um den auch bei uns nicht allzu häufig zu findende R. postiana/R. olivascens handeln, von welcher ich möglicherweise letztes Jahr auch ein vereinzeltes Expemplar gesehen aber nicht im Detail bestimmt hatte. Umso mehr freute mich ein erneuter Fund.


    Fundort: bei Fichten
    Geruch: angenehm, ganz leicht süsslich-würzig
    Geschmack: mild

    Hutdurchmesser ca 4 cm
    Lammellen: gegabelt, charakteristisch im Grund queradrig

    FeSo4 Reaktion: ein schönes Aprikosenorange





    Mikroskopische Angaben:
    Es konnten in Karbolfuchsin keine Pileozystidien sondern nur inkrustierte Primordialhypen gefunden werden, was somit auf eine Chamaeleontinae schliessen dürfte:




    In Kongo liessen sich dann auch die keuligen Epikutishaare erkennen:



    Die Sporen konnte ich zudem als ziemlich gross, breitelliptisch, mit feinen isolierten Stacheln und kräftigen Warzen vorfinden:



    Ich bitte um Verzeihung über die Qualität der Bilder, die Aufnahmen sind nur mit dem Handy getätigt.


    Somit würden (ausser eines von mir nicht expliziten Geruch nach Majoran wahrnehmbar) alle Parameter zu R. postiana passen.


    Ich danke herzlich fürs Mitverfolgen und für eure Anregungen.
    Beste Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

    2 Mal editiert, zuletzt von Corinne ()

  • Liebe Russula Interessierte


    Ich bräuchte gleich nochmals euren Rat.


    Gestern fand ich diese rote Russula in einer zugewachsenen Rückengasse, auf Buchen im Mischwald.


    Er erinnerte mich aufgrund der Hutoberfläche, von der Stielform und Lammellen natürlich an eine Lepidiane und im besonderen an L. lepida, welcher bei uns sehr häufig vorkommt.
    Der Geschmack viel dann auch komplett mild und weder schärflich noch bitter aus. Ein spezieller Geruch konnte keiner wahrgenommen werden. Bei den R. lepita’s konnte ich eigentlich noch nie einen expliziten Zedernholzgeruch feststellen. Der Geruch viel zudem auch nach längerem Warten nicht säuerlich aus.


    Was mich dann ins Grübeln brachte, war der weiche Stiel, welcher sich leicht eindrücken liess und ich zog alternativ R. velutipes der Roseinae’s in Betracht und begann die beiden zu vergleichen. Leider lassen mich die Parameter nicht eindeutig auf eine der beiden schliessen:



    FeSo4 Reaktion: würde ich als ein Lachsrosé interpretieren und würde daher eher zu R. lepista passen:



    Das SPP fiel dann leider nicht als IIa sondern eher im Bereich Ib aus und lässt wiederum auf R. velutipes schliessen, wobei wohl eine Nuance Abweichung noch in der Toleranzweite liegen dürfte:



    Die mikroskopischen Erhebungen brachten mir auch keine Klarheit, zumindest nicht die HDS, da ja beide inkrustierte Hypen:



    und stumpf endende Epikutishaare ausweisen, welche ich zu erkennen meinte:



    Die Sporen hingegen lassen mich wieder zu R. lepista schwenken, welche ich als relativ gross, mehrheitlich rundlich, netziggradig und mit niedrigen Warzen wahrnehme:



    Meiner Ansicht nach, denke ich eigentlich trotz den Abweichungen eigentlich nach wie voran R. lepista, den harten Zinnobatäubling.


    Andere Optionen der Roseinae‘s oder der Lepidinae‘s wüsste ich keine in Frage kommenden. Hätte allenfalls jemand von euch Experten einen Rat und gäbe es noch einen Kandidaten, welchen ich übersehen habe?


    Herzlichen Dank im voraus und beste Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Corinne

    Schöne Dokumentation. Russula velutipes konnte ich in den letzten Tagen auch in Buchenwälder finden. Bei diesem könntest du Sulfovanillin auf den Stiel auftragen, die Reaktion wäre dann schön rosa.


    PS; unterhalb steht dann R. lepista ich denke du meinst immer noch. R. lepida 😉

    BG Andy

  • Hallo Corinne,


    Inkr.Primordialhyphen haben beide, ja. Aber R.lepida ist eine Art mit Dermatozystiden. Schau dir noch mal die Huthaut ohne Karbolfuchsin an.


    Die Sporen wären zu kräftig Ornamentiert für R.velutipes. (ist wohl noch im Rahmen)


    Die chemische Reaktion, die Andy erwähnt ist auch eine Möglichkeit zur Unterscheidung.


    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

  • Hallo Corinne

    Schöne Dokumentation. Russula velutipes konnte ich in den letzten Tagen auch in Buchenwälder finden. Bei diesem könntest du Sulfovanillin auf den Stiel auftragen, die Reaktion wäre dann schön rosa.


    PS; unterhalb steht dann R. lepista ich denke du meinst immer noch. R. lepida 😉

    BG Andy

    Lieber Andy

    Herzlichen Dank für deine lieben Inputs!

    Ich glaube, betreffend dem eingeschlichenen „S“ zu Ende kann ich es nicht der Autokorrektur in die Schuhe schieben 😄

    Betreffend der eosinroten Reaktion hoffte ich eigentlich, dass ich ums extra Anrühren einer Sulvovanillin Mischung herumkomme - zudem funktioniert es glaube ich nur am Exsikkat und ich müsste die Überreste wohl noch trocknen.

    Herzliche Grüsse

    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Lieber Steigerwaldpilzchen Thiemo


    Danke auch dir für deine tollen hilfreichen Inputs.


    Vielleicht muss ich aber keine Dermatozystiden mehr einsehen, denn die soeben getestete Sulvovanillin Probe am Stiel dürfte hoffentlich R. velutipes mit seiner schönen eosinroten Reaktion überführt haben 😀



    Herzliche Grüsse

    Corinne

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