Meine Pilzfunde vom Dienstag

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.668 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Pete Longhorn.

  • Hallo zusammen,


    meine letzte Anfrage wurde ja prompt erledigt. Hatte gar nicht mit so einer schnellen Antwort gerechnet.
    Am Dienstag abend war ich dann mal wieder auf Streifzug. Habe einige Pfifferlinge, Butterpilze und eine Birkenrotkappe, zwei Birkenpilze und noch ein paar andere Röhrlinge gefunden.
    Ich glaube auch, daß ich drei Reizker gefunden habe, bin mir aber nicht sicher, habe sie mal für ein Foto mitgenommen.
    Am besten stelle ich die Bilder mal hier rein, denn auch bei dem dunklen Röhrling bin ich mir nicht sicher, ob es eine Marone oder ein Hexenröhrling ist. Lief beim Anschneiden dunkelblau an.
    Würde mich freuen, wenn ich mehr infos über meine Funde bekommen könnte.


    Viele Grüße


    Nicole


  • Hi Nicole,


    Hier mal meine Vermutungen:


    -> Bild 1: sehe ich in Hintergrund (mittig): Butterpilze (4) und Gold - Röhrlinge (2)
    -> Bild 2: :/ Sieht mir bald nach Kremplinge ???? aus (Kahler Krempling) ist Giftig! - Reizker dagegen bei Verletzungen tropfende Milch !! Überprüfe das bitte.
    -> Bild 3: Eine Marone im Hintergrund. Der Pilz im Vordergrund - :/ Ziegenlippe ?? Zeige da bitte noch ein Bild von der Hutunterseite und hat sich das Fleisch evtl. verfärbt ?
    -> Bild 4: Hexenröhrling ? Hatte er rote Pusteln oder eher ein Netz auf dem Stiel ? (Rote Pusteln - Flockenstieliger Hexenröhrling --- Grobes Netz - Netzstieliger Hexenröhrling)
    -> Bild 5: Pfifferlinge und im Hintergrund zwei Birkenpilze
    -> Bild 6: Pfifferlinge , rechts eine Heide- Rotkappe und zwei Birkenpilze (der kleinere könnte aber auch eine Rotkappe sein - weil Kappe leicht gelb - orange)


    Bis dann...


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    danke für die prompte Auskunft. Also bei den "vermuteten" Reizkern ist keine Milch ausgetreten. Ich werde sie also direkt entsorgen.
    Mal sehen, ob die Pilze heute abend noch fotogen sind, werde sie auf jeden Fall nach dreitägiger Lagerung im Kühlschrank verarbeiten und dabei den Foto parat halten. Und da ich bei meinen Mit-Essern nie sicher sein kann, daß kein Alkohol im Spiel ist, werde ich vielleicht auch den Hexenröhrling erst mal in Streifen schneiden und trocknen.


    Viele Grüße
    Nicole

  • Hallo Nicole,


    Zitat von Nicole


    danke für die prompte Auskunft.


    Kein Problem ;)


    Zu dem "Hexenröhrling" - Bild 4: Hast du da noch mal geschaut ? Versuch bitte noch ein Bild von dem Stiel hier zu zeigen.



    Und bitte beachte:

  • Hi Nicole,


    Danke für die Bilder !! ;)


    Bild 4: Zeigt einen Flockenstieligen Hexenröhrling - Boletus erythropus, denn der Stiel zeigt kleine rote Pusteln oder Flocken, der zerissenden Stielrinde.


    Bild 1 + 2: Wie hat er sich im anschnitt verfärbt? Nicht oder nur leicht blauend ? Haben sich die Schneckenfrassstellen oder Verletzungen in der Kappe verfärbt? Ich würde bei diesem Pilz eher auf eine Ziegenlippe - Xerocomus subtomentosus tippen. Der andere ist schon sehr mit schimmel besetzt :rolleyes:


    Bis dann...


    Andreas

  • Hallo Nicole,


    hier mal meine Tipps:


    Beitrag 1, Bilder und Arten von links nach rechts:


    Bild 1) Ganz links Maronen-Röhrlinge (Xerocomus badius), rechts davon (die mit dem dunklen Hut) Butterpilze (Suillus luteus), darunter mit dem gelben Hut Gold-Röhrlinge (Suillus grevillei) und rechts oben Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus). Die Pilze in der Box davor werden dann ja noch später gezeigt.


    Bild 2) Kahler Krempling (Paxillus involutus), gut zu erkennen am eingerollten Hutrand, an den braunen Farben, an den auf Druck bräunenden Lamellen und dem im Schnitt bräunenden Fleisch. Aber vorsicht: Der Pilz ist tödlich giftig!!! Roh, ungenügend gekocht oder nach wiederholten Kremplings-Mahlzeiten kann er einen allergischen Schock auslösen, der bis zum Tode führen kann.


    Bild 3) Maronen-Röhrling


    Bild 4) Flockenstieliger Hexenröhrling


    Bild 5) Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) und Raufußröhrlinge (Leccinum spec.). Bei letztern müsste man wissen, ob die sich im Schnitt verfärbt haben oder nicht. Ohne diese Angabe kann man die richtige Art nicht bestimmen.


    Bild 6) Links die unbekannten Raufußröhrlinge, Mitte Pfifferlinge, rechts Birken/Heide-Rotkappe (Leccinum versipelle). Aber den Hut würde ich bei dem nicht mehr essen...


    Beitrag 2, Bilder und Arten von oben nach unten:


    Bild 1, 2) Könnten durchaus Ziegenlippen (Xerocomus subtomentosus) sein, allerdings ist da auch der Braune Filzröhrling (X. ferrugineus) nicht auszuschließen. Da müsste man über den Standort bescheid wissen und ein ganzes Foto vom Stiel haben.
    Beide Arten wären zwar essbar, aber die solltest du auf keinen Fall mehr essen, da sich schon ein Schimmel (vermutlich ein Goldschimmel) auf denen breit gemacht hat.


    Bild 3) Wie schon gesagt, Flockenstieliger Hexenröhrling.


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Guten Morgen,


    vielen Dank für Eure Hilfe.
    Die Kremplinge habe ich gestern direkt in den Mülleimer entsorgt. Lasse vielleicht doch die Lamellenpilze in Zukunft wieder im Wald. Der Hexenröhrling war voll mit Maden, ist also auch in die Tonne gewandert. Die Rotkappe habe ich mal zum Trocknen aufgeschnitten.
    Die beiden "Ziegenlippen" habe ich direkt neben einem großen Stein gefunden, es standen da in sehr großem Abstand große Nadelbäume (weiß leider nicht mehr genau welche :shy:).
    Dummerweise hatte ich die Kremplinge mit den anderen Pilzen zusammen liegen. Also mit den Röhrlingen, die ich alle von Ihrer Huthaut befreit habe. Kann ich die noch essen oder vielleicht besser nicht? Wäre zwar schade drum, aber lieber ohne Pilze leben als Magenkrämpfe oder schlimmeres zu haben.


    Die Pfifferlinge hier in Schottland sind ein sehr eigenes Volk, sie wachsen am liebsten unter Laubbäumen. Und die anderen Pilze bevorzugen den Rand von Wanderwegen. Wirklich ins Unterholz muß man hier nicht, da gibt es (meinem Wissenstand nach) nix essbares :)


    Noch mal vielen Dank und ein schönes Wochenende
    Nicole

  • Hallo Nicole,


    Zitat

    Die beiden "Ziegenlippen" habe ich direkt neben einem großen Stein gefunden, es standen da in sehr großem Abstand große Nadelbäume (weiß leider nicht mehr genau welche Shy).


    Das spricht eher für den Braunen Filzröhrling (Xerocomus ferrugineus), allerdings muss man da Fleischfarbe, Verfärbung etc. genau sehen, um da was sagen zu können.


    Zitat

    Dummerweise hatte ich die Kremplinge mit den anderen Pilzen zusammen liegen. Also mit den Röhrlingen, die ich alle von Ihrer Huthaut befreit habe. Kann ich die noch essen oder vielleicht besser nicht?


    Angeblich enthalten die Sporen von Giftpilzen auch Gift, und die sind ziemlich sicher auf den Röhrlingen. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass so eine geringe Dosis schadet.


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hi Nicole,


    Zitat von Nicole


    Dummerweise hatte ich die Kremplinge mit den anderen Pilzen zusammen liegen. Also mit den Röhrlingen, die ich alle von Ihrer Huthaut befreit habe. Kann ich die noch essen oder vielleicht besser nicht? Wäre zwar schade drum, aber lieber ohne Pilze leben als Magenkrämpfe oder schlimmeres zu haben


    Es wäre immer ratsam, wenn man unbekannte Pilze die man später bestimmen möchte, lieber getrennt von den anderen Pilzen transportiert oder aufbewahrt. Wenn du deine anderen Pilze putzt und/oder mit Wasser gründlich abspülst, sollte oder kann nichts passieren.


    Die Hauptsache ist das du die unbekannten oder die Kremplinge sowie die mit Schimmel befallenen Pilze (z.b die "Ziegenlippe") schnell wieder aussortiert hast <X


    Wünsche dir ein schönes Wochenende ;)


    Andreas

  • Hallo Andreas und Gernot,


    ursprünglich hatte ich die Kremplinge separat, aber dann wurden es zu viele Pilze und sie kugelten zusammen. Aber wie gesagt die Huthaut habe ich entfernt und bevor ich den Rest koche wird er gründlich gewaschen.
    Heute regnet es hier mal wieder, also ist frühestens morgen wieder mit neuen Pilzfunden zu rechnen.


    Vielen Dank noch mal für Eure Hilfe


    Nicole

  • Hallo,


    Zitat

    Es wäre immer ratsam, wenn man unbekannte Pilze die man später bestimmen möchte, lieber getrennt von den anderen Pilzen transportiert oder aufbewahrt.


    Stimmt, das habe ich noch vergessen. Am Besten ist es, wenn man immer ein Stück Alufolie mit hat, in die man die unbekannten Pilze legen kann. Das hat eben den Vorteil, dass keine Fremdsporen auf den Pilz gelangen (auch wenn man mikroskopiert wichtig). Für kleinere Pilze empfiehlt es sich auch, kleine Boxen, die in mehrere Kammern unterteilt sind, mit zu nehmen.


    Schöne Grüße
    Gernot