Schiefporiger Dungträuschling - Protostropharia dorsipora?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 541 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo,


    auch in Mittelfranken sieht es aktuell schlecht mit dem Pilzwachstum aus, trotzdem konnte ich heute unverhofft etwas finden. Eine ganze Kollektion, jedoch fast alle Frkp. schon recht vertrocknet.

    Strophariaceae ist klar, wenn man sich das grauschwärzliche Sporenpulver an der Stielspitze betrachtet.
    Nach einem Blick auf die Sporen blieb mir die Spucke weg, denn diese waren überraschend groß, (17,5)-19,0-(19,5) x (8,5)-9,0-(10,0) Mikrometer.


    Meine Vermutung:
    Protostropharia dorsipora




    Wald (Buche, Fichte,Kiefer, Birke), auf Weg im Gras-Mittelstreifen. Dung konnte ich keinen erkennen, aber habe tatsächlich vor Ort nicht groß darauf geachetet. L. Lit (GRÖGER) kommt die Art ja auch an sehr nährstoffreichen Standorten vor.


    Zum Doppelgänger P. semiglobata abgrenzend meine ich einen exentrischen Keimporus zu erkennen. Zudem ist der Porus <2,0 Mikrometer (l.Gröger).
    Die Cheilozystiden sollen sich bei beiden Arten in Länge und Form unterscheiden. Ich konnte keine längeren (>40 Mikrometer) finden, und die Mehrzahl war leicht kopfig abgerundet (-> P.dorsipora).
    Der Geruch des frischen Exemplares war unbedeutend, nach dem Zerquetschen etwas mehlartig.

    Sporen x1000[Öl] in Wasser


    Edit: Extra Bilder





    Cheilozystiden x1000 [Öl] in Wasser


    Mit der Bitte um Berichtigung oder Bestätigung. :)


    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen ()

  • Hallo Thiemo

    das beste Unterscheidungsmerkmal sind die (fast) vollständig fehlenden Chryszystiden auf dem Stiel. Bei P. semglobata ist der Stiel vollständig mit Chrysozystiden bekleidet.
    Zum Standort von P. dorsipora schreibt auch Ludwig schon Dung vom Pferd , seltener Rind oder gedüngte Böden. Der Porus bei Deinem Fund erscheint mir durchaus excentrisch.

    LG Karl

  • Hallo Karl,


    Danke fürs anschauen!

    Ja ich gestehe, um den Stiel habe ich mich gedrückt. Das stand auch im Gröger drin. Hier fehlt es noch etwas an Präpariertechnik. Bei den Risspilzen hab ich’s schon mehrfach versucht mir die Stieloberfläche anzuschauen jedoch vergeblich ohne Zystiden zu erkennen.


    Daher hatte ich mich auf die Cheilos gestürzt. ;)


    Viele Grüße

    Thiemo

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