Anfängerin mit grossen Ambitionen

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 3.936 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Flammulina.

  • Hallo LilaAuster


    Ja, das habe ich auch schon gehört/ empfohlen bekommen.

    Habe bisher nur Calziumcarbonat zuhause, ich werde es glaube ich doch auch mal mit Branntkalk versuchen.


    Ich habe halt noch bedenken es unsteril zu versuchen, denn wir möchten das Substrat zu 100 % aus Kaffeesatz und Silberhäutchen herstellen. Also ohne Zugabe von z.B. Holzpellets/ Spähnen usw.

    Die Vorteile: keine Kosten fürs Substrat und ein sehr rasches Wachstum der Pilze.
    Der Nachteil: Wo soviele Nährstoffe, sind auch schneller mehr Kontaminationen.


    Mittlerweile sind meine ersten unsterilen Versuche im Kübel, draussen gelungen.
    Da hatte ich aber auch einen 20% Anteil Pilzbrut mit dabei. (Austern, Limonen und Rosen)

    Jetzt habe ich die ersten Beutel Im Dampfkochtopf sterilisiert und auch gleich die Pilzbrut gefüttert mit sterilem Substrat. Bisher wächst das Myzel ohne Kontaminationen und sehr schnell. :)

    Gleichzeitig bin ich dran ein Growzelt einzurichten, damit die kleinen dann umziehen können, sobald sie bereit sind zum fruchten.


    Doch ich will auf Dauer auch nicht jeden Substratbeutel in den Dampfkochtopf schmeissen müssen.
    (braucht ja unmengen an Zeit und Strom)
    Wir informieren uns jetzt weiter über diese "Kompostiermaschine" da wird angeblich mit 170 Grad gearbeitet.

    Was ja auch locker ausreichen würde, um alles zu sterilisieren. aber ob das dann weniger Zeit und Energie kostet, als der Dampfkochtopf/ Autoklav, wissen wir noch nicht.


    Das unsteril oder kaltsterilisieren, habe ich schon aufgegeben. Eben weil wir nicht ein Verhältnis von 80 % Hartholz und 20 % Kaffeesatz anstreben, sondern 100% Abfälle vom Kaffeerösten und Konsum.

    Vielleicht ist das aber ein Fehler und ich sollte weiter hoffen und ausprobieren... Alles scheint unmöglich, bis es jemand macht. =D

    Feststeht: Kaffeesatz ist ein unkonventionelles, etwas Ideologisches Substrat, das seine Tüken und Probleme mit sich bringt, wenn man diese Hürden jedoch meistert, ist es wohl das beste Substrat, insbesondere für die Seitlinge.
    Denn mehr Ertrag, in kürzerer Zeit und einen ökologischen Ansatz, durch das recyclen.


    Und ja - eine grosse Firma mit genügend Kaffeetrinkern und die Kaffeesatzbeschaffung ist erledigt.
    Wenn du auch noch mit Silberhäutchen ergänzen willst und eine Rösterei in der Nähe hast, frag ruhig mal an.
    Die fallen täglich in riesigen Mengen an und werden von der Rösterei nur weggeworfen.


    Freut mich, hast du geschrieben.


    Lieber Gruss

  • Achja, was mir grad wieder eingefallen ist: Ich hab schonmal eine weile nach Branntkalk gesucht. Jedoch finde ich keinen Bezugsort für kleine Mengen, wie ich sie benötige. Hast du da einen Tipp?

    Calciumcarbonat ist gänzlich ungeeignet zur Sterilisation. Das Zeug taugt nur als Zusschlagsstoff.


    Was geht ist Branntkalk und gelöschter Kalk. Da aber drauf achten, das der Kalk niedrige Magnesiumlevel hat. Dolomitkalk geht nicht!


    Hier habe ich meinen Branntkalk her:


    Weißfeinkalk, gebrannter und gemahlener Kalk (Pulver-Kalk), 4,5 kg, im wiederverwendbaren Eimer
    Weißfeinkalk, gebrannter und gemahlener Kalk (Pulver-Kalk) höchstreaktiv, 4,5 kg, im wiederverwendbaren Eimer
    www.kalk-laden.de


    ich würde es tatsächlich einfach mal probieren, ob du mit Brannkalkzugabe deinen Kaffesatz/Silberhätchenmix steril genug bekommst. Du wirst ja wahrscheinlich eh Wasser zugeben müssen, dann löse einfach dort den Branntkalk drin. Mit der Menge an Kalk kannst dann ja mal experimentieren. Ich hab schon alles zwischen 0,5% und 10% vom finalen Gesamtgewicht des Substrats gelesen. Ich werde wohl mit 1% anfangen und gucken wo ich damit lande.


    Auf jeden fall einen Tag stehen lassen, dann reagiert der Kalk mit der Luft und wird teilweise zu Calciumcarbonat und damit das Millieu etwas pilzfreundlicher.


    Nachtrag: Ich werde defintiv versuchen Kaffeesatz mit Branntkalk zu behandeln, einfach weil ich den Kaffeesatz umsonst bekomme. Das wäre super, wenn das klappen würde.

  • Oh und unkonventionell ist Kaffeesatz nicht. Das ist in den USA z.B. richtig gängig, weil oft frei verfügbar von Restaurants/Bars/Coffeeshops. Also in sofern stehen die Chancen gut!


    Ich würde das einfach probieren mit Branntkalk. Wenn es am Anfang scheitern sollte auch ruhig erstmal probieren die Dosis zu erhöhen. Wichtig ist, den Wassergehalt immer gleich und richtig einzustellen, für die Vergleichbarkeit! Und zu nass mag der Pilz nicht, die Kontis stehen aber drauf ;) .

  • Hallo zusammen,


    in Punkto Rentabilität möchte ich kurz auf einen aktuellen Beitrag von SWR2 Wissen hinweisen:

    Ressourcen schonen, wenig verschwenden – Neue Wege der Agrartechnik
    Agrarwissenschaftler wollen Stoffkreisläufe schließen – mit Gewächshäusern neben Kläranlagen, integrierter Fisch- und Insektenzucht und Biokunststoffen.
    www.swr.de


    Da wurde auch gesagt, dass sich sowas in Hinblick auf Stromverbrauch etc (noch) nicht rechnet, aber durch Klimawandel und Weltpolitik diese Arten des Anbaus zunehmend Bedeutung gewinnen könnten.


    Viel Erfolg beim Projekt.


    Viele Grüße,

    Barbara

  • Super, damit werde ich beginnen sobald ich frisch eingefrohrenen Kaffeesatz zur verfügung habe.

    Der den wir momentan von Kunden holen ist z.Teil mehrere Tage alt, da sterilisiere ich lieber noch herkömmlich. :)


    Nein, unkonventionell nicht unbedingt, doch gewerbliche Züchter nutzen meist andere, leichter zu handhabende Substrate.
    Doch ich bin immernoch überzeugt, dass es uns auch so gelingen kann.

  • Hallo liebe Barbara


    Ich habe sie im Beitrag nur über Pflanzen reden hören.. haben sie auch über die Pilzzucht gesprochen?

    Weil die brauchen andere Bedingungen als Pflanzen und bei sehr vielen Pilzzüchtern rentiert die Indoorpilzzucht durchaus schon. auch mit Kaffeesatz, zumindest einem kleinen Anteil Kaffeesatz.


    Aber danke für den spannenden Beitrag.

  • Hallo Lyssia,


    auf Pilzzucht im Speziellen wurde da in der Tat nicht eingegangen, wäre so gesehen vielleicht noch eine gute redaktionelle Ergänzung gewesen, wenn es sich da schon rentiert.


    Viele Grüße