Schönfußröhrling?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 5.498 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Hallo zusammen!


    Heute habe ich meinen ersten Schönfußröhrling gefunden - wenn es denn einer ist? Der Stiel scheint mir relativ imposant, dafür ist aber vom Hut nicht mehr viel übrig... Die Poren sind allerdings eindeutig gelb... War sicher mal ein schöner Kerl:



    Über Antwort freut sich
    Carolin

  • Hallo Carolin ! Du liegst völlig Richtig :thumbup: Boletus calopus ! Ein schöner Dickröhrling der,wenn auch nicht Essbar ,aber ein wirklich schöner Pilz ist !
    LG aus Dassel im Solling !

  • Hallo Carolin,


    bei den Pilzen ist es wie bei uns Menschen...das Alter zehrt, nichts bleibt jung und knackig:D


    Vom Stiel her würde ich sagen es ist einer.


    VG Julius

  • Danke für Eure Hilfe!
    Vielleicht finde ich eines Tages nochmal ein unversehrtes Exemplar? Mir gefällt der Pilz nämlich auch ausgesprochen gut...


    Den Schnecken scheinen die Bitterstoffe des Pilzes ja wenig anzuhaben... Mir ist schon klar, dass was für uns ungenießbar oder giftig ist, es für Tiere nicht sein muss. Trotzdem: Wenn eigentlich jeder rohe Pilz für uns problematisch ist (sieht man einmal von Champignon oder Steinpilz ab) - warum wird er von den waldbewohnenden Kriechtieren so gut vertragen?


    Liebe Grüße,
    Carolin

  • Hallo Carolin!



    Den Schnecken scheinen die Bitterstoffe des Pilzes ja wenig anzuhaben... Mir ist schon klar, dass was für uns ungenießbar oder giftig ist, es für Tiere nicht sein muss. Trotzdem: Wenn eigentlich jeder rohe Pilz für uns problematisch ist (sieht man einmal von Champignon oder Steinpilz ab) - warum wird er von den waldbewohnenden Kriechtieren so gut vertragen?


    Schnecken haben Enzyme, die die Gifte zersetzen können. Mehr weiß ich dazu nicht (Vertragen die wirklich alles und wie ist das bei anderen Tieren?).


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo Toffel,


    das ist interessant. Könnte man dieses Enzym nicht irgendwie chemisch nachahmen und gegen Vergiftungserscheinungen einsetzen? :/


    Angeblich ist der Grüne Knollenblätterpilz für Kaninchen völlig ungiftig (das steht so zumindest bei Rita Lüder), trotzdem würde ich meinen beiden keinen aus dem Wald mitbringen...


    LG,
    Carolin

  • Hallo Carolin!



    das ist interessant. Könnte man dieses Enzym nicht irgendwie chemisch nachahmen und gegen Vergiftungserscheinungen einsetzen? :/


    Hm. Ich weiß nicht, wie die Arzneimittel gegen Pilzvergiftungen hergestellt werden. Eventuell sind die Enzyme nicht schnell genug, um eine bereits erfolgte Vergiftung wirksam zu stoppen (wie bei Alkoholkonsum, da gelangt es auch erst mal ins Blut, bevor es allmählich abgebaut wird). Andererseits wären die Schnecken dann ja auch erst mal vergiftet. Es könnte auch sein, dass man einige Gegenmittel auch aus Tieren gewinnt. Bei Wikipedia steht z. B. beim Grünen KBP: "Ironischerweise liefert der grüne Knollenblätterpilz das Gegengift Antanamid selbst, allerdings in zu geringen Mengen, um die Giftwirkung auszugleichen." Wahrscheinlich ist es dieser Stoff, der isoliert wird, um ihn gegen den Pilz einzusetzen. So gibt es wohl meist andere Stoffe, die besser wirken oder einfacher herzustellen sind (bei etwa gleicher Wirksamkeit).


    Viele Grüße
    Toffel


  • Bei Wikipedia steht z. B. beim Grünen KBP: "Ironischerweise liefert der grüne Knollenblätterpilz das Gegengift Antanamid selbst, allerdings in zu geringen Mengen, um die Giftwirkung auszugleichen." Wahrscheinlich ist es dieser Stoff, der isoliert wird, um ihn gegen den Pilz einzusetzen. So gibt es wohl meist andere Stoffe, die besser wirken oder einfacher herzustellen sind (bei etwa gleicher Wirksamkeit).


    Ja, da hast Du vielleicht Recht. Ich bin ja weder Chemiker noch Biologe - das war nur so eine unwissenschaftliche Idee von mir ;)


    Vermutlich liegt der Pharmaundustrie das Gebiet "Gegengifte bei Pilzvergiftungen" aber auch nicht sonderlich am Herzen. Schließlich futtern immernoch viel zu wenige Menschen giftige Pilze, um damit reich werden zu können. :rolleyes:


    Liebe Grüße,
    Carolin

  • Hallo Carolin!



    Ja, da hast Du vielleicht Recht. Ich bin ja weder Chemiker noch Biologe - das war nur so eine unwissenschaftliche Idee von mir ;)


    Ich habe auch nur gemutmaßt. Vielleicht haben die Schnecken ja große Bedeutung in der Giftforschung. Eventuell bringt eine Anfrage an ein forschendes Pharmaunternehmen Aufschluss.


    Zitat


    Vermutlich liegt der Pharmaundustrie das Gebiet "Gegengifte bei Pilzvergiftungen" aber auch nicht sonderlich am Herzen. Schließlich futtern immernoch viel zu wenige Menschen giftige Pilze, um damit reich werden zu können. :rolleyes:


    Die Zahl der Todesfälle ist wirklich gering, siehe hier. Es ist sogar so, dass der Anteil an Vergiftungen mit dem Grünen KBP heute nur noch zu 10-15 Prozent tödlich verläuft (siehe hier). Vielleicht ist es ja umgekehrt: gerade weil viel geforscht wird, ist die Sterblichkeit geringer geworden. :)


    Viele Grüße
    Toffel