Substratblöcke mit altem Pilz Myzel beimpfen

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.221 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Daniel76.

  • Ein weiteres Problem.

    Ich habe versucht meinen neuen substratblock mit altem Pilz Myzel aus einem alten Block zu beimpfen. Beim Austernpilz hat es geklappt, beim Kräuteseitling und shittake funktioniert es leider weniger. Steinchampion Mal sehen.

    Der Substratblock besteht aus Stroh, buchenspähnen, Weizenkleie, Kaffe,Gips und Kalk und wurden 90 min im Schnellkochtopf gelegt,dann verwcheisst und max 3 Tage später beimpft.

    Nach 4-6 Wochen sehen die Blöcke noch immer dunkel aus. Lagerung im heizungskeller bei 21-24 Grad.

    Es gibt etwas Wasser am Boden des Substrat Blocks.


    Meine Vermutung:

    1.Lieber frische Körnerbrut anstelle altem Myzel nehmen

    2. Zuviel Kalk oder Gips genommen je ca. 20 g bei 2 kg Block.

    3. Block zu feucht? Beim Ausdrücken kam kaum Wasser raus.

    4. Zuwenig substrat genommen ,vielleicht eine Handvoll auf den 2-3 l Block.

    5. Temperatur zu kalt? Ich könnte den Block auch in eine Styropor Box mit Heizmatte und Heizungsregler bei höheren Temperaturen z.b 27 Grad lagern?


    Was denkt ihr. Nach 2 Wochen sollte der Block doch schon komplett weiss sein,wenn alles glatt läuft oder?


    Beim Steinchampion Block sehe ich am Boden etwas weißes Myzel.Hier war aber auch etwas pferdemistgranut und auch mehr vom altem myzel mit drin.


    Hat jemand Erfolg beim Beimpfen mit alten Substrat?




    Gruss und danke

  • Die Substratmischung ist für Champignons nicht geeignet (die brauchen ein Substrat mit etwa 85% Pferde- und 15% Hühnermist, das anschließend fermentiert wird). Und auch der Shiitake dürfte sich darauf schwertun, da er Kaffeesatz und Stroh nicht verwerten kann und normalerweise auf einer Mischung aus Buchenholz und Kleie kultiviert wird. Grundsätzlich sehe ich mit deinem Substrat nur bei Austernpilz und Kräuterseitling gute Erfolgsaussichten.


    Kalk und Gips sind kein Problem, ein Anteil von 1% am Substratgewicht ist in Ordnung. Auch die Sterilisation sollte funktioniert haben. Die Temperatur zum Durchwachsen ist eigentlich ideal.


    Das Beimpfen mit altem Substrat bringt immer Kontaminationen in die neue Kultur ein, während das eigentliche Pilzmyzel bereits geschwächt ist. Grundsätzlich kann man damit Erfolg haben, aber auf Kaffeesatz und Kleie sollte man verzichten und sich stattdessen auf Substrate aus Holz und Stroh beschränken, die weniger kontaminationsanfällig sind. Frische Körnerbrut ist auf jeden Fall die bessere Wahl.


    Der Austernpilz ist bekannt für sein schnelles, kräftiges Wachstum und seine Widerstandsfähigkeit gegenüber Kontaminationen, daher ist es nicht weiter ungewöhnlich, dass er besser wächst als der empfindlichere Kräuterseitling.

    Alle Bestimmungsversuche hier im Forum anhand von Bildern ohne Gewähr.

  • Ach vielen Dank,das erklärt natürlich einiges.


    Sollte ich beim shitakte auf Stroh ganz verzichten oder ggf nur einen kleinen Anteil mit ansetzen,damit das Substrat schon locker wird.


    Beim Kaffee dachte ich,dass es alle Pilze vertragen,wieder was gelernt.


    Wie ist es beim Reishi und Pompom mit Kaffee und Stroh?


    Meine Baumstämme mit beiden habe ich neben der Körnerbrut auch mit etwas Kaffesatz mit angesetzt. Die impfstellen sind jetzt voller dunklem,feuchten Matsch,der Schuss ging dann nach hinten los.


    Wenn man nur auf Stroh und Späne mit altem Substrat setzt,wird die Ausbeute doch sehr gering oder? Wieviel altes substrat sollte man denn min. impfen? 1/3 des neuen Blocks? Meine Handvoll war da sicher auch sehr konservativ :)


    Die 2 Wochen der Körnerbrut sind sicher gut Investiert, ich werde dann wohl auf den Substrat substrat Ansatz verzichten.


    Sollte man die Körnerbrut denn aus alten substrat ansetzen oder immer besser aus dem Inneren des Pilzes selbst?


    Vielen Dank, dein Beitrag war sehr lehrreich!