agaricus campestris?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.672 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • [font="Arial"][size=14]Hallo zusammen,


    wächst in meinem Garten unter einer Zeder. In den letzen 7 Tagen sind da auf ca 1 qm 7 Fruchtkörper rausgekommen.
    Ich tippe auf agaricus campestris, bin aber unsicher.
    Einen Bruder der zwei auf dem Foto, hatte ich letze Woche, als der Hut aufging hatte er dunkelbraune Lamellen, war aber leider total durchgefressen.


    Danke schon mal!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Herbert!


    Um einen Champignon bestimmen zu können, ist immer ein vollständiger Fruchtkörper nötig. Hier fehlt die Stielbasis, die ein unverzichtbares Bestimmungsmerkmal ist.
    Auch Angaben zum Geruch, zu Verfärbungen nach dem Kratzen am Hut, Kratzen an der Stielbasis (fehlt ja leider) und die Größe der Pilze sind das Minimum, um den Pilz wenigstens auf eine Gruppe von Arten eingrenzen zu können.
    PS.: Auch ein Photo der Pilze am Standort wäre sehr hilfreich. ;)



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Herbert!


    Danke für die zusätzlichen Bilder und Angaben! :thumbup:
    So lässt sich das auf jeden Fall schon mal deutlich eingrenzen.
    Den Wiesenchampignon (Agaricus campestris) kann man jedenfalls schon mal ausschließen: Da passt weder der Standort, noch die deutliche, rötliche Verfärbung im Schnitt. Erst recht nicht die bräunliche Verfärbung im Bereich der Stielbasis.
    Zwei Dinge könnte man noch genauer Abklären:
    - auf dem ersten Bild sieht es zumindest so aus, als wären einige leicht gelbliche Stellen am Hut. Eine Gilbung stellt sich manchmal erst recht spät ein, da muss man nach dem Kratzen auch mal bis zu einer halben Stunde warten.
    - Der Geruch "Erde" kommt wahrscheinlich von der Erde, in der der Pilz wächst. ;) Du könntest den Pilz mal kraftig an der Stielbasis reiben und dann dort riechen, auch an einem frisch durchgeschnittenen Fruchtkörper mal riechen, oder den Pilz etwas erwärmen. Auch das kann den Eigengeruch verstärken.


    Insgesamt - auch wenn es bei den rötenden Arten oft schwierig ist - hätte ich zwei Favoriten. Einer wäre der Stadtchampignon (Agaricus bitorquis). Dazu würde ein schwaches Gilben der Huthaut passen (falls mich da mein Eindruck nicht trügt), das ist aber nicht zwingend.
    Die Verfärbung passt auch einigermaßen, zwar sollte das eher rotbräunlich sein, aber die Art scheint da gerne mal komische Sachen anzustellen. Der Ring ist nicht ausgesprochen doppelt, könnte aber ebenfalls noch in der Variationsbreite liegen.
    Richtig klassisch ist dagegen der Standort.
    Da hat Anna kürzlich auch einen Fund eingestellt:
    >Link<


    Die Alternative wäre ein Zuchtchampignon (Agaricus bisporus). Die Rötung im Schnitt passt sehr gut, vom Habitus könnte es auch hinkommen. Man müsste mal schauen, wie da ein ausgewachsener Fruchtkörper aussieht, um auch den Ring besser beurteilen können. Der verschwindet beim Zuchtchampi ganz gerne.
    Ungewöhnlich wäre allerdings der Standort (nicht sehr nährstoffreich) und die orangebräunliche Verfärbung an der Stielbasis.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    ich hab noch mal einige Fotos nachgelegt, da die Pilze nun groß sind.
    Der ausgewählte ist ca. 9 cm hoch und ca 11 cm Hutdurchmesser. Ich hab auch nochmal am Hut gekratzt, also ich seh da nichts gelbes und an der Basis wieder diese rötlich-braune Farbe und im Schnitt auch wieder so.
    Na mal sehen ob das jetzt eindeutig wird.


    Danke und Gruß Herbert

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Herbert!


    Zu einer klaren Diagnose kann ich mich immer noch nicht durchringen. Die Champignons sind schon ein recht schweres Pflaster, weil die einzelnen Arten sehr variabel sind und Merkmale oft ineinander übergehen. Ich tendiere aber weiterhin zum Stadtegerling (Agaricus bitorquis). Der Standort, gedrungener Wuchs (also Stiel kürzer als Hut breit), die Verfärbung (ob mit gelb auf dem Hut oder ohne) und der auch im Alter noch deutliche Ring sprechen für mich dafür.
    Der Ring sollte zwar eigentlich (steht meist so in der Literatur) doppelt sein, aber das mag auch ein eher inkonstantes Merkmal sein.
    Es gibt aber durchaus noch einige ähnliche Arten in dem Umfeld, die ich nicht aus eigener Anschauung kenne. Und ich muss gestehen: Da ich kein Mikroskop habe, bleibt da bei mir auch oft noch eine Restunsicherheit. ;)



    LG, Pablo.