Orangegelber Heftelnabeling, Nadelschwindling (?) und andere Winzlinge

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.377 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bwergen.

  • Guten Abend,
    hier noch ein paar Funde vom letzten Sonntag. Standort: Fichtenwald, 300 m hoch gelegen,, nördlicher Vogelsberg in Hessen, Boden: lehmig, darunter: Basalt.


    Ein paar Winzlinge, die sich eventuell auch ohne Mikroskop bestimmen lassen. Ich mag die kleinen Pilzchen, die kaum jemand beachtet.


    1. Violett, zart


    2. Stiel aus Milchglas ;)


    3. Nadelschwindling (Micromphale perforans) ?


    4. Orangegelber Heftelnabeling (Rickenella fibula)
    Diesen Pilz habe ich auch dieses Wochenende gefunden, aber die Bilder vom 11.9. waren besser:


    Viele Grüße
    Graubart

  • Hallo,
    1. Mycena pura, Rettichhelmling
    2. wahrscheinlich Mycena epipterygia, Dehnbarer Helmling
    3. ja
    4. ja, der ganze Pilz ist mit feinen weißen Härchen besetzt, was ihm ein leicht flaumiges Aussehen verleiht, auf deinen Fotos am Stiel zu sehen. Ähnlich gefärbte Helmlinge (z. B. Mycena adonis) haben das nicht. Denn ohne die Unterseite mit den weit herablaufenden Lamellen gesehen zu haben, könnte ansonsten durchaus auch etwas anderes in Frage kommen.
    Grüße
    hübchen

  • Hallo graubart,


    bei 1) sehe ich auch einen Helmling spec. aber ein Rettichhelmling ist der Pilz für mich nicht. Hier wäre ein Geruch hilfreich.


    Gruß

    Pilzsachverständiger DGfM - Pilzberatung und Lehrwanderungen in Hessen
    Genaue Bestimmung der Funde und Essensfreigaben gibt es nur von Pilzsachverständigen vor Ort

  • Vielen Dank, hübchen und Pilzberater,
    Zu Bild 2:
    auf Mycena epityptera wäre ich nie gekommen, beim Vergleich mit Bildern sieht das wirklich so aus.
    Zu Bild 4: Leider hatte ich vergessen, ein Foto in der Seitenansicht zu machen. Die Lamellen waren herablaufend, ich hatte anfangs an einen Trichterling gedacht.
    Zu Bild 1: Für Mycena pura kommt mit der Pilz zu klein vor.
    Bei der Bildersuche mit Google bin ich auf Mycena haematopus (Bluthelmling) gestossen und auf Mycena meliigena (Rindenhelmling). M. haematopus soll allerdings auf totem Laubholz wachsen, M. meliigena auf Rinde von Laubholz. Das passt nicht, denn am Standort ist ein alter, durch Stürme ausgelichteter Fichtenwald.


    Bei der Suche bin ich noch auf eine Seite mit Helmlingen in Norwegen gestossen:
    Arne Aronsen: A Key to the Mycenas of Norway
    Dort gibt es auch Bilder zu etwas über 100 Arten. Die Farben der beiden zuletzt genannten Helmlingen sind allerdings sehr viel blasser als auf anderen Fotos.


    Nr. 1 bleibt also noch offen. Vielleicht stehen dort am Wochenende wieder ein paar Exemplare, so dass ich eine Geruchsprobe machen kann.


    Viele Grüße
    Graubart

  • hübchen: SO einfach kann man es sich mit Helmlingen nun auch wieder nicht machen. Deshalb hab ich mich hier auch zurückgehalten, weil mir der erste relativ suspekt erschien, da ich zwar schon ähnliche Formen des Rettichhelmling gefunden habe, jedoch nicht derart klein, eher undeutlich violett und dazu auch in der Hutform nicht wirklich zu M. pura passend. M. meliigena und M. haematopus sind auszuschließen.


    Leider kann ich dir so auf Anhieb keine Alternative anbieten. Dazu müsste ich mir den Pilz genauer angucken und ihn eventuell auch mikroskopieren.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Hallo Björn,
    sei mir nicht böse. Aber als jemand, der nur in zweifsfreien Fällen einen Namen nennt, habe ich dich hier nicht kennengelernt. Oder hältst du es etwa für korrekt, den hier größtenteils wenig versierten Usern einfach C. micaceus aufs Auge zu drücken, obwohl es in diesem Formenkreis doch noch einige andere glimmerige Arten wie z. B. truncorum, saccharinus, pallidissimus... gibt, die nur mikroskopisch sicher zu trennen sind: http://www.pilzforum.eu/board/thema-pilze-im-garten--10828 Was dir doch sicher bekannt ist, oder?


    Form, Größe und Farbe sind für diese sehr vielgestaltige Art durchaus im Rahmen. Ich habe es mir auch nicht "so einfach" gemacht, sondern kenne die Art und auch die Helmlinge im Allgemeinen gut genug, um hier auch ohne Mikroskop mit hoher Wahrscheinlichkeit von Mycena pura auszugehen.
    Grüsse
    hübchen

  • Hallo Björn, hallo hübchen,
    es geht nur um das Bestimmen eines hübschen Pilzchens. Wenn die Art nicht eindeutig zu bestimmen ist, dann ist es halt Mycena spec. Ich kenne das auch von Flechten, zum Beispiel kommt es auch bei der sehr gut kenntlichen Gattung Cladonia (Rentierflechten, Trompetenflechten) immer wieder mal vor, dass man mit dem Schlüssel (und Mikroskopie) nicht zu einem eindeutigen Ergebnis in Bezug auf die Art kommt - auch wenn Cladonien sehr beeindruckend aussehen.


    Zu Nr. 2: hübchen hatte das ja vorsichtig formuliert:
    "wahrscheinlich Mycena epipterygia, Dehnbarer Helmling".
    Das schließt ja Alternativen nicht aus. Für mich ist es lehrreich, weil sich bei mir so langsam ein Bild aufbaut, wie Helmlinge aussehen können. Ich hatte bisher um so kleine Pilze einen Bogen gemacht. Mir ist klar, dass eine definitive Aussage im Jugendstadium eines Pilzes schwierig ist.


    Ich bitte Euch beide (und auch andere), weiter Eure Meinung zu sagen, um welche Art es sich handelt (und auch, wenn Ihr den Eindruck habt, dass Euch nur die Gattung klar ist, aber nicht die Art, weil die Merkmale nicht richtig passen.). Dass eine Aussage nur auf Grund eines Fotos, ohne Geruch, Lupenmerkmale usw., bei artenreichen Gattungen nur unter Vorbehalt erfolgen kann, ist mir klar.


    Das Zentimetermass lege ich bei den Fotos einerseits bei, weil ich sonst die Größe der Pilze vergesse. Andererseits kann man daran sehen, ob die Farbe Weiß einigermaßen gut wiedergegeben wird. Ich hoffe, das Zentimetermaß unterliegt nicht dem Verbot wie die Finger auf den Bildern, auch wenn man an Fingern auf die Größe der Pilze schließen kann ;)


    Viele Grüße
    Lothar


  • Ich frage mich nur, warum DU nicht dann auch was dazu sagst...ich jedenfalls bleibe bei dem, was ich DIR zum Rettichhelmling gesagt habe. Könnte ja sein, dass du insgeheim meinen Glimmertintling nicht öffentlich anzweifeln willst, weil du genau weißt, dass es einer ist...wie auch immer :D


    Pilze "kennen" ist eine komplizierte Sache, und wenn ich es für angebracht halte, auf eine bereits gemachte Bestimmung nochmal genauer draufzugucken, um den Fragenden darauf hinzuweisen, dass meiner Meinung nach die Bestimmung nicht 100% abgesichert ist, dann ist das genauso korrekt wie alles andere hier. Mache ich eine Bestimmung, dann kannst du dich doch genauso auf dieselbe Art und Weise einklinken, ist doch kein Problem. Also immer nur ruhig hier.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

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