Bestimmungshilfe/Schleimpilz

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 6.148 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Graubart.

  • Erinnert mich an Tubifera ferruginosa, der müsste aber rötlich sein. Allerdings verändern Schleimpilze bisweilen mehrmals im Laufe ihres Lebens ihre Farbe, insbesondere bei Reife zerfallen sie oft partiell oder gänzlich zu Sporenstaub.


    T. ferruginosa oder eine andere Tubifera (sofern Tubifera nicht monotypisch ist, ich kenne mich mit Schleimpilzen nicht gut aus) kommen aber meines Wissens gerne an Stümpfen von Nadelhölzern vor.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Guten Abend,
    ich habe nur schnell durch die 3 Bände "Die Myxomyceten" von Hermann Neubert, Wolfgang Nowotny und Karlheinz Baumann geblättert, zur mehr fehlt mir die Zeit.
    Von der Tubifera, die björn vorgeschlagen hat, gibt es 2 Arten, die aber beide gelblich sein sollen.


    Ich habe vieles überblättert. Hängen geblieben bin ich bei Ceratiomyxa fruticulosa . Die Sporophoren sind weiss oder gelb, die Form ist sehr ähnlich. Es gibt außer der Art nur noch eine Varietät der Art. Das ist nur eine Anregung zum Weitersuchen, keine echte Bestimmung.


    In der Wikipedia gibt es sogar einen Artikel zur Art:
    Ceratiomyxa fruticulosa – Wikipedia


    Viele Grüße
    Graubart

  • C. fruticulosa finde ich hier regelmäßig, der sieht anders aus und passt nicht zu dem zusammengedrängten Sporophor. Mir geht grad ein Licht auf: Der Form nach mit dem kurzen Stielchen/Hypothallus unten könnte man doch eigentlich in Richtung Stemonitis ferruginea gucken...ich hab leider den BAUMANN nicht, sonst würd ichs selbst tun ;)


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

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    Schwarzwälder Pilzlehrschau

  • Ich habe den BAUMANN nur ausgeliehen. Der Preis ist bezogen auf die Qualität und die vermutlich eher geringe Auflagenhöhe ok, aber insgesamt doch ein Brocken, vor allem, wenn man nur gelegentlich damit arbeitet.


    Früher hatte ich gedacht, das mit den wissenschaftlichen Namen wäre eindeutig, heute weiss ich, dass in manchen Bereichen der Name alle 5 Jahre geändert wird.
    Stemonitis ferruginea heisst in der GBIF-Datenbank auch so, und auch bei Google findet man einiges mit diesem Namen. Bei BAUMANN Band 1, S. 139-144 ist diese Art von der Gattung Stemonitis abgetrennt worden und heisst hier Tubifera ferruginosa , als Synonym wird Stemonitis ferruginosa angegeben. Man hat beim Suchen also eine große Auswahl.


    Bei BAUMANN steht "Sporocarpien sitzend, zylindrisch, rundlich bis seitlich abgeflacht, bis 5 mm hoch, 0,2-0,4 mm Durchmesser, dicht zu Pseudoaethalien zusammengeschlossen". Sporocarpien sind der sporentragende Teil des einzelnen Fruchkörpers, Pseudoaethalien sind eine dichte Ansammlung davon, die einen einheitlichen Fruchtkörper vortäuschen. Bei der anderen Art in dieser Gattung, Tubifera dictyoderma, sind die Fruchtkörper "mehr oder weniger sechseckig". Auf dem Bild ist das schlecht zu erkennen. Kein Wunder bei der geringen Größe.


    Was meiner Meinung nach gut passt ist die Beschreibung, dass die einzelnen Fruchtkörper nicht gestielt sind, sondern sitzen, und dass alle dicht beisammen stehen. Die Fruchkörper sollen allerdings "rost- bis umberbraun" sein, nur das Plasmodium, der bewegliche Teil, und der Hypothallus sollen weißlich sein können. Ferruginosa hat ja was mit ferrum, Eisen, zu tun, also mit Rost.


    Im Band 3 gibt es für die Art Stemonitis fusca eine Abfolge von Bildern über 40 Stunden. Da sind die Einzel-Fruchtkörper auch erst weiß und werden irgendwann plötzlich dunkelbraun (Seite 279). Vielleicht gilt das auch für diese Art. Ich verstehe leider zu wenig davon.


    Es wäre interessant wenn man wüsste, wie der Schleimpilz inzwischen aussieht.


    Viele Grüße
    Graubart