Pilz im Garten

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.465 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fredy.

  • In unserem Garten wachsen im Halbkreis angeordnet ockerfarbene Pilze, Durchmesser des Huts ca. 5cm, dünner gerader Stiel ohne etwas dran, Lamellen. Was ist das für ein Pilz? Essbar? Giftig?? Zum Standort: Mitten auf dem Rasen, Norddeutschland, ohne Bäume drumherum.
    Freue mich über Ideen!
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  • Hallo micks,


    für mich ein Wahnsinns-Pilz!


    Nichts passt zusammen! Sämtliche Merkmale kollidieren für mich:


    ---> kein Ring, die Größe, das Vorkommen auf der Wiese, die farblichen Aspekte, die Hutoberfläche, die Art der Lamellen...!


    Also ich bringe hier nicht einmal eine Gattungs-Vermutung zuwege, alles scheidet aus irgendeinem Grunde aus!


    Das einzige was ich herausgefunden habe ist, dass Deine Bilder sehr blaustichig sind, was ich lange dazu verleitet hat, diese Art als Weißsporer zu betrachten.
    In Wirklichkeit jedoch dürfte die Sporenfarbe ockerlich oder mit einem braunen Touch sein.


    Hast Du nicht bemerkt, ob die Pilze vielleicht auf vergrabenen Holzresten oder gar irgendwelchen Düngemittelresten (z. B. Pferdemist...) gewachsen sind?


    Riechen die Pilze? Sind sie zerbrechlich oder eher zäh? Sind sie vielleicht glitschig (bei Trockenheit die Oberfläche mit den Fingern anfeuchten und Reiben), ist der Stiel (wie ich meine zu erkennen) mit winzigen Flöckchen behaftet?


    Ich bin wirklich gespannt, ob sich hier noch ein Experte dazu äußern wird (vielleicht Pilzmel ---> HILFE!) und was dann dabei herauskommt!



    Grüße, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallihallo und willkommen im Forum,


    die hellen und freistehenden Lamellen (nicht am Stiel angewachsen oder angeheftet) sowie der Habitus sprechen für mich für einen Schirmling.
    Die auffällige Bepuderung des Hutes bringen für mich recht eindeutig einen Mehlschirmling/Cystolepiota ins Spiel. --> "Hüte [...] durch einen zelligen Belag wie mehlig aussehend." [GERHARDT, Ewald: Der große BLV Pilzführer für unterwegs. München: 2007, 4. Aufl., S. 46.]


    Die genaue Art kann ich dir leider nicht nennen.


    Beste Grüße
    Charleston.

  • Hallo Charleston,


    diese Gattung hatte ich auch schon im Visier, aber es handelt sich hierbei um Saprophyten, von denen irgendwo eine "Nahrungsquelle" auszumachen sein müsste.


    Außerdem (ebenfalls aus dem "BLV Pilzführer für Unterwegs") müßten Mehlschirmlinge "Merkmale wie bei Lepiota" aufweisen, was für mich bedeutet, dass der Stiel "häutig beringt (Ring unbeweglich) oder mit bunten Gürtelzonen" versehen sein müsste.


    Vielleicht kann uns micks ja noch das eine oder andere Bestimmungsmerkmal nachliefern, obwohl die Fotos dahingehend eigentlich schon sehr aussagekräftig sind!


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Hallo Fredy,


    da hast du Recht, im BLV Pilzführer steht "Merkmale wie bei Lepiota".


    In [GMINDER, Andreas: Handbuch für Pilzsammler. Stuttgart: 2008, S. 188.] wird bei den Gattungsmerkmalen der Mehlschirmlinge jedoch nicht erwähnt, dass ein Ring bzs. eine Ringzone zwingend vorhanden sein muss.
    Bei den Artmerkmalen schreibt er sogar folgendes: "Stielring [...] meist fehlend oder eine Faserzone".


    Schlauer sind wir jetzt leider auch nicht :)


    edit: Hier hätte ich noch etwas anzubieten. Und zwar aus folgendem Buch. [HORAK, Egon: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. München: 2005, 6. völlig neu bearb. Aufl., S. 253.]


    Da steht folgendes:


    - "Habitus wie Lepiota [...] Velumreste an Stiel u. Hutrand meist flüchtig"
    - und zum Standort: "Tc* (humus- u. nährstoffreiche Erde), Lc* (Streu, bisw. Holz)"


    * "Lc: lignicol: auf Holz, Rinde, Laub- und Nadelstreu, etc. (saprob)" [Horak, 2005, S. 12.]
    * "Tc: terricol: auf Erde, Humus, Sand, etc. (saprob)" [Horak, 2005, S. 13.]

  • Hallo Charleston!


    ich denke auch, dass wir hier ohne die erwähnten Zusatzinfos (Substrat, eventuelle weiterführende Angaben zum Stiel, Geruch etc.) nicht weiterkommen, unsere Vermutung aber doch irgendwie begründet scheint.

    Bitte bedenke auch meines Feststellung betr. des Weißabgleichs: in Wirklichkeit ist der Pilz (auch die Lamellen) nicht schneeweiß, sondern mit einem hell-ockerlichen Einschlag ---> Sporenfarbe? Diese müßte beim Mehl-Schirmling reinweiß sein.


    Vielleicht kannst Du Dir das ja selber einmal nach erfolgtem Weißabgleich anschauen.


    Eventuell meldet sich ja auch noch ein Experte, der mit einem Aha-Effekt aufwarten kann oder uns eine ganz andere Art präsentieren wird!


    Grüße Dich, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()