Radulomyces molaris = Gezähnter Reibeisenpilz

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  • Radulomcyes molaris (Chaillet ex Fr.) M.P. Christ. (1960)

    Gezähnter Reibeisenpilz

    Synonyme:

    - Radulum molare Chaillet ex Fr. (1828)

    - Basidioradulum molare (Chaillet ex Fr.) H. Furuk. (1974)

    - Cerocorticium molare (Chaillet ex Fr.) Jülich & Stalpers (1980)

    - Sistotrema rude Pers. (1825)

    - Hydnum rude (Pers.) Duby (1830)

    - Radulum rude (Pers.) S. Lundell (1947)

    1 Makroskopische Eigenschaften:

    Fruchtkörper aus kleineren Flecken (diese mitunter rundlich) zu großflächigen Überzügen zusammenfließend; resupinat; wachsartig wenn frisch, beim trocknen spröde und schrumpfend; raduloid mit groben, normalerweise recht dicht stehenden Stacheln und Zähnen, einzelne Stacheln gelegentlich gegabelt, recht lang (oft über 5mm) und geotrop ausgerichtet; von cremeweißlich bis ockerbräunlich je nach Alter, Durchfeuchtung und sonstigen Witterungseinflüssen; Subikulum und Stacheltrama differenziert, meist heller als das Hymenium; Ränder normalerweise fransig, gewimpert, seltener unauffällig ausdünnend, weißlich

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    Mikroskopische Eigenschaften:

    Hyphenstruktur monomitisch, alle Septen mit Schnallen, alle Hyphen hyalin, gelegentlich schwach dickwandig, normalerweise aber dünnwandig; im Subhymenium locker verzweigt und verknüpft, +/- aufsteigend; in Stacheltrama und Subikulum in parallel verlaufenden, dichten, gebündelten Strängen; Basidien unregelmäßig keulig, oft wurzelnd gestielt, groß, viersporig; Zystiden fehlen, Hyphidien vorhanden (gelegentlich verzweigt); Sporen elliptisch, dünnwandig oder mit schwach verdickten Wänden (unter 0,5 µm) glatt, weder amyloid noch dextrinoid, auch nicht cyanophil, um 7,5-12 x 5,5-8 µm


    3 Vorkommen:

    An abgestorbenen Ästen und dünneren Stämmchen von Laubholz, mit großer Vorliebe für Eiche, aber generell mit großem Substratspektrum und auch nicht selten an Rotbuche oder Esskastanie, gelegentlich auch an diversem anderem Laubholz; gerne an wärmebegünstigten Standorten und ungerne in winterkalte Höhenlagen aufsteigend, ansonsten aber ohne klare Tendenzen zu bestimmten Biotopen oder Waldtypen, solange genug alte Laubbäume zur Verfügung stehen;

    die Pilze beginnen mit der Fruchtkörperbildung meistens an abgestorbenen, aber noch ansitzendem Substrat im Luftraum, wachsen aber auch an abgefallenem Substrat noch weiter, dann sehen die Zähnchen und Stacheln bisweilen merkwürdig verbogen aus, wenn der Pilz sie nach dem Abfallen des Astes wieder versucht, geotrop auszurichten;

    Insgesamt weit verbreitet und ziemlich häufig



    4 Bilder:






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    5 Verwechslungen:

    Auch wenn der Pilz an typischem Substrat, bei typischer Wuchsweise und Ausprägung der Fruchtkörper ziemlich gut makroskopisch einschätzbar ist, sollte man immer einen Blick durch die vergrößernden Linsen machen. Unten findet sich eine (sicherlich unvollständige) Liste an makroskopisch +/- ähnlichen Arten, manche durchaus so ähnlich, daß nur die Mikromerkmale eine sichere Bestimmung zulassen.

    Maßgeblich sind neben der Form der Fruchtkörper also das monomitische Hyphensystem, Septen mit Schnallen& Hyphen hyalin (auch im subikulum nicht pigmentiert), die großen, irregulär keuligen und meist +/- gestielten Basidien, fehlende Zystiden und die ziemlich großen, breiten, elliptischen Sporen.

    Aus Russland wurden ein paar weitere, vermutlich schwer zu trennende Arten der gleichen Gattung beschrieben: Radulomyces arborifer, makroskopisch gut zu unterscheiden durch koralloid verzweigte Zähnchen; Radulomyecs submolaris mit schmaleren, zylindrischen Sporen (nur bis 5,5 µm breit bei +/- doppelter Länge); Radulomyes gypseus mit kleineren Sporen (maximal bis 8 µm lang).



    6 Vergleichsvorschläge:

    >Radulomyces submolaris = Kleinsporiger Reibeisenpilz<

    >Radulomyces gypseus = Schmalsporiger Reibeisenpilz<

    >Radulomyces confluens = Zusammenfließender Reibeisenpilz<

    >Phlebia nothofagi = Scheinbuchen-Fadenstachelpilz<

    >Phlebia uda = Wachsgelber Fadenstachelpilz<

    >Basidioradulum radula = Reibeisen - Rindenpilz<

    >Hyphoderma transiens = Variabler Rindenpilz<

    >Hyphoderma mutatum = Veränderlicher Rindenpilz<

    >Phanerochaete subquercina = Eichenzähnchen - Zystidenkruste<

    >Phanerochaete raduloides = Raspelzahn - Zystidenkruste<

    >Xylodon quercinus = Eichen - Zähnchenrindenpilz<

    >Xylodon spathulatus = Plattzahniger Zähnchenrindenpilz<

    >Kneiffiella barba-jovis = Jupiterbart<

    >Hyphodontia arguta = Spitzstacheliger Zähnchenrindenpilz<

    >Radulodon erikssonii = Erikssons Stachelkruste<

    >Sarcodontia crocea = Apfelbaum - Stachelbart<

    >Cristinia gallica = Zahnförmiger Körnchenrindenpilz<

    >Dentipellis fragilis = Zarte Zahnhaut<

    >Kavinia himantioides = Ausgebreitetes Hängezähnchen<

    >Irpex lacteus = Milchweißer Eggenpilz<

    >Schizopora paradoxa = Veränderlicher Spaltporling<

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