Beiträge von sarifa

    Liebes Forum,


    Am Wochenende waren wir mal wieder unterwegs, und ich habe mich neben einer atemberaubenden Landschaft an einigen Erst- und Wiederfunden freuen dürfen. Und das alles trotz Ausflug, der eigentlich gar nicht auf Pilze ausgelegt war, denn wir hatten den pensionierten Teil der Familie dabei. Somit sind alle Funde vom Straßenrand oder wenige Meter entfernt.


    Kommt mit ins Hochland von Korinth!


    01. Die Hochebene von Stymfalia


    02. Allgegenwärtig.


    Bei kurzem Foto-Halt (eigentlich um die Landschaft zu fotografieren) standen diese Pilze herum, direkt am Straßenrand und unter Eichenbüschen


    03. Der Rosablättrige Egerlingsschirmling, Leucoagaricus leucothites. Erstfund für mich.


    04. Noch ein Erstfund, der Hasenröhrling, Gyroporus castaneus


    05+06. Und noch einer, über den ich mich sehr gefreut habe, weil ich ihn schon seit Jahren suche: der Braune Kräuterseitling, Pleurotus eryngii, der auf den letzjährigen Distel-Wurzeln wächst.




    Weiter geht es in die benachbarte Hochebene von Feneos. Auf dem Weg dorthin traumhafte Ausblicke und Natur.


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    In dieser Hochebene liegt ein See, von Kiefernwäldern umgeben, und von einem traumhaften Blau:


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    Und in den Kiefernwäldern wachsen natürlich auch Pilze.


    12. ...der Mittelmeer-Körnchenröhrling, Suillus mediterraneensis


    13. ...der Kupferrote Gelbfuß, Chroogomphus rutilus


    14. ... und der Orangerote Helmling, Mycena acicula (EDIT: oder Mycena adonis - Danke, Jan-Arne)


    15. Die hier genießt noch die letzte Wärme, bevor sie sich in den Winterschlaf zurückzieht.


    Weiter geht es, zu spektakulären Felsformationen ...


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    ... in deren Nähe sich ganz wunderbare Pilze finden lassen:


    17. Ein Filzröhrling, der mich ganz schön beschäftigt hat (und noch immer tut), aber dank Mausmann und Pablo haben wir ihn inzwischen eingekreist: Xerocomus persicolor oder X. armeniacus. Ihr dürft ihn anstelle von Xerocomus auch Rheubarbariboletus nennen. Oder einfach nur hübsch finden.


    18. Noch ein Fund, der mich freut. Kein Erstfund, aber erstmalig zum Verzehr gesammelt. Bin schon gespannt, wie mir der Erbsenstreuling schmecken wird...



    Danke fürs Mitgehen! :sun:


    ich dachte in der Lüneburger heide darf man nicht sammeln, wegen NSG?


    Nee, ist ja wie Mausmann schon sagt, nicht alles komplett NSG. Ich benutze den Begriff "Lüneburger Heide" hier mehr als geographische Bezeichnung... Die Familie lebt und sammelt etwas außerhalb des NSG, ist also alles gut :)


    Ja, das kann auf kurzen Distanzen schon sehr unterschiedlich sein.


    All die hamburger Gebiete die ich so anlaufe sind ziemlich mager bestellt.
    Von vielen Maronen kann gar nicht die Rede sein, von Steinpilze kaum mal eine Spur.
    Sehr viel totes Gebiet zu entdecken.


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    Krass. Und meine family schickt mir täglich neue Bilder mit Massen von Maronen und Steinpilzen. Lüneburger Heide. Keine 20km südlich von HH... Die haben dieses Jahr eine solche Schwemme, schon seit Anfang September, dass die gar nicht mehr wissen, wohin damit...

    Was hast du für feine Pilze gefunden, mentor! :thumbup:


    Ich hab mich über meinen ersten Spechttintling letztes Jahr auch wie blöd gefreut, kann das also gut verstehen! Und die Kernkeulen... klasse Sache!

    Hall Jan-Arne,


    Ich hätte auch Ulme gesagt, auch wenn man nicht wirklich erkennen kann, ob die Blätter asymmetrisch angewachsen sind. Frag doch mal Ralf (Rada), der kann doch an noch so kleinsten Teilen den Baum erkennen...

    Hallo Pablo!



    Tu den Mal trocknen, Sarah.
    Interessant wäre, wie sich dabei das Stielfleisch (untere Stielhälfte) farblich entwickelt.
    Bei X. persicolor sollte sich beim Trocknen der untere Stielteil freudig karottenrot färben, bei X. armeniacus nicht (Vgl. auch Bilder bei Boletales.com).


    Alles klar. Liegt zum Trocknen aus. Die Bilder habe ich irgendwie auch gesehen, aber aus irgendeinem Grund ausgeblendet...



    In jedem Fall wäre es nicht verkehrt, den auch mal mikroskopisch zu durchleuchten (HDS auf kongophile Inkrustierungen prüfen).


    Kongorot hab ich nicht, also vertrau ich mal auf das Ergebnis des Trocknens...



    :* Jau, ich mach nicht mit. Und weil das so viel umständlicher und unpraktischer Trubel ist, habe ich für meinen privaten Gebrauch auch gleich noch die Gattung Xerocomellus aufgelöst und wieder in Xerocomus integriert. ;)


    :thumbup:
    Bin ich auch für.

    Hallo Martin!


    Das klingt interessant! Klasse, dass du das so durchziehst - ich vermeide Fertigprodukte etc auch mit großer Leidenschaft, aber ganz selbst versorgen ist dann leider doch zu zeitaufwändig...


    Du wirst dich sicher hier sehr wohlfühlen und ruckzuck ein ganzes Stückchen mehr über Pilze lernen. Freuen uns schon auf deine Beiträge (und vielleicht auch Rezepte? Auch ohne Pilze gerne genommen... ;) )

    Ohoho!


    Filzröhrlinge, hm?


    Da hätte ich ja auch schonmal selbst gucken können! :D


    Auf den ersten Blick passt das schonmal besser Da guck ich mal... Danke Mausmann!


    [hr]
    [EDIT]


    Mausimann,



    du scheinst ins Schwarze getroffen zu haben! :thumbup:


    Der Rhabarberbol... äh... Rheubarbariboletus persicolor passt in allen Eigenschaften richtig gut. Zwar soll der auch an der Stielbasis ins orange-rötliche übergehen, aber das schiebe ich jetzt mal auf individuelle Farbgebung/Boden/Lehm an Stielbasis. Und ich nehme dann auch mal die Eiche als Baumpartner in Kauf. Vielleicht stand an der Stelle ja auch vorher mal Eiche.


    Danke nochmal! Wenn keine weiteren Einwände kommen lege ich den mal so ab.

    Hallo ihr Schlauen!


    Hab am Wochenende ganz fein hübsche Pilze gefunden und nun hänge ich bei der Bestimmung...


    Funddaten: 4.10.2015, Nordpeloponnes (Griechenland), 1100 m Höhe, an einem schotterigen Hang. Begleitbäume: Tannen in ca 5m Entfernung, auf gleicher Höhe am Hang, kleiner Eichenbusch in ca 7m Entfernung, unterhalb am Hang, Platane in ca. 10 m Entfernung, auf gleicher Höhe am Hang.


    Alle Exemplare jung, größtes Exemplar ca 7cm Hutdurchmesser, zu mehreren (2-3) "büschelig" wachsend, weitere 4-5 Jungpilze (ca 1cm Höhe) an der Stielbasis entspringend. 4-5 "Büschel" nebeneinander, auf einem halben Quadratmeter.



    Hut rötlich-pink, glatt, auf Druck nicht verfärbend.
    Stiel: zitronengelblich im oberen Teil, mehr sattgelb in der Stielbasis, mit leichtem "Grauschleier" überzogen. Auf Druck leicht grau-blauend. Stiel komplett glatt, kein Netz zu erkennen. Im Anschnitt im oberen Teil blauend. Zwei Exemplare mit aufgeplatzter Stieloberfläche, an diesen angetrockneten Flächen leichte Rosatönung.
    Röhren: Röhren und Poren gelb, Poren auf Druck stark blauend, fast schwarz, Röhren im Anschnitt blauend. Röhrenboden gelb, bei Luftkontakt blauend.
    Fleisch: hellgelb im Hut und oberem Stiel, hier auch blauend, in Stielbasis sattgelb.
    Geruch und Geschmack: boletisch-mild


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    Ich bin ja hier relativ schnell vom Blauenden Königsröhrling Butyriboletus fuscoroseus (früher: pseudoregius) ausgegangen. Farben stimmen, und er blaut. Allerdings gibt's da ein paar Dinge, die meine Exemplare -laut Literatur - von B. fuscoroseus unterscheiden:


    • Der Stiel weist keinerlei Rottönung auf (außer an den aufgeplatzten Stellen)
    • Der Stiel ist völlig glatt, nicht mal ein Hauch von Netzzeichnung ist zu erkennen
    •       B. fuscoroseus blaut nur im Hut und ganz am oberen Stielrand, meiner deutlich auch in der oberen Stielhälfte
    • Begleitbaum: B. fuscoroseus soll unter Eichen wachsen. Eiche gab's zwar dort auch, aber ob die Wurzeln eines kleinen Eichenbäumchens 7m den Hang hinaufwachsen? Ich hätte am Standort auf jeden Fall die Tanne als Begleitbaum ausgemacht.


    Bei meiner Suche nach Alternativen bin ich auf Butyriboletus roseogriseus gestoßen. Der hat einen einheitlich gelben Stiel ohne Rottöne und kommt unter Tannen vor. Gegen diesen spricht allerdings:


    • Hutfarben sind deutlich grauer, zumindest bei älteren Exemplaren (http://www.czechmycology.org/_cmo/CM66101.pdf).
    • Huthaut soll sich bei Druck rötlich-braun verfärben.
    • Stielfleisch ist weißlich und blaut auch nur im oberen Teil
    • Stielnetz ist vorhanden
    • Ist bis jetzt nur aus Tschechien und Österreich bekannt.


    Passt also auch nicht so richtig.


    Und nun?

    Hallo Wiltrud!


    Schöne Bilder! Der Frosch ist wirklich toll!


    Dachpilz sollte OK sein, Art kann ich nicht sagen.
    Der gelbe Unbekannte könnte tatsächlich ein falscher Pfifferling werden. Auf jeden Fall irgendwas, was später trichterlingsförmig wird, und bei der Farbe fällt mir spontan nix anderes ein...

    Juppie!


    Ich geb mal ne Runde aus. Weil ich nämlich ein grandioses Wochenende hatte, mit richtig tollen Erstfunden, unglaublichem Wetter und noch unglaublicherer Landschaft.


    Und das alles trotz anwesender Schwiegermudda. ;)


    Bericht kommt morgen :)

    Hahahaha!


    Klasse, was du alles findest, Murph! Und ich stimme allen anderen zu: auf dem Bild mit den Fliegenpilzen bist du am fotogensten!


    Ganz ehrlich, der Erlengrübling wäre bei mir als langweiliges, etwas verformtes und ältlich-verfärbtes Rotfußröhrlingsdingsda durchgegangen, dem ich keinen zweiten Blick gegönnt hätte... Die Poren sind so groß bei dem! Toll, dass ihr dem die nötige Aufmerksamkeit geschenkt habt!

    Hallo Anna & Pablo!



    Schick, schick. Und ein bisschen Neid. Was ihr so alles findet (und dann auch noch mal eben ruckzuck bestimmen könnt... 8| ). Und dazu noch nette Gesellchaft! Und wunderschöne Fotos... UND Steinpilze und anderes Leckerzeug...


    ... hach, ich will auch los in den Wald! :cool:


    Den Beitrag les ich mir jetzt noch ein zweites Mal durch. Vor allem auch wegen der Blutblättrigen Zwergschirmlinge - die haben's mir angetan!

    Hallo Ricolah,


    noch ein Unterschied zwischen Ritterlingen und Täublingen (falls du dir mal wieder unsicher bist): Täublinge haben keinen längsfaserigen Stiel. Den Stiel kann man mehr oder weniger glatt durch brechen, hat ein bisschen eine Konsistenz wie Hartkäse... Bei den Ritterlingen fasert der Stiel in Längsrichtung auf. Brich mal den Stiel bei deinen beiden Pilzen durch, um den Unterschied zu sehen.

    Zur Unterscheidung von Netz (z.B. Steinpilz) und diesem "Gescheckten" der Marone guck mal hier:


    http://www.pilzforum.eu/board/…?highlight=boletus+edulis (man kann das Netz nicht auf allen Bildern deutlich erkennen, aber sicherlich auf dem ersten, dem dritten und dem von den HoBis angehängten)


    und


    http://www.pilzforum.eu/board/…?highlight=Boletus+badius


    Das Netz ist immer ein klein wenig "erhaben", nicht ganz glatt wie beim Maronenröhrling.


    Und die kleinen festen Maronen können auch schonmal das Bläuen verweigern, verfärben sich dann aber meist leicht bräunlich oder grau.

    Hallo Frank,


    Erstes Unterscheidungskriterium: die rötende Milch. Davon gibt's nicht so viele, wenn ich das recht im Kopf habe, nur so fünf-sechs Arten in Mitteleuropa. Praktischerweise sind die auch noch an bestimmte Baumarten gebunden (Fichten-Reizker logischerweise an Fichten, Lachsreizker an Tannen und der Edelreizker an Kiefern). Unter Kiefern gibt's auch noch den spangrünen Kiefernreizker, der sich grünlich verfärbt. Die anderen rotmilchenden habe ich jetzt nicht im Kopf...


    Generell: alle rotmilchenden sind essbar, und wenn du es auch nach Baumpartner noch genau wissen willst, ist die Farbe der Milch nach mehreren Stunden (ins rötliche, ins grünliche...) wichtig. Details habe ich aber nicht im Kopf.

    Hallo ihr beiden,


    nun habe ich diesen schönen Beitrag schon mehrere Male gelesen und immer vergessen zu antworten :shy:


    Dabei wollte ich euch doch ein paar Komplimente zu den schönen Bildern dalassen! :thumbup: Und tolle Funde habt ihr gemacht. Neben den Grünspanbecherlingen (die sind echt riesig! Ich dachte immer, die sein nur wenige mm groß, aber eure sehen mir nach mehreren cm aus!) finde ich die Teuerlinge ja auch immer großartig!


    Freue mich schon auf eure nächste gemeinsame Tour und den Bericht davon!